Wartturm

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen Felsen in der Sächsischen Schweiz sieheWartturm (Fels). Zum Turm in Kirchheimbolanden sieheWartturm (Kirchheimbolanden). Siehe auch:Hohe-Warte-Turm.
Spießturm bei Spieskappel
StadtDamgarten mit WartturmJaromarsturm (auf einemTurmhügel) am Grenzpass; der Turm mit Hocheingang und angelegter Leiter (Stralsunder Bilderhandschrift, 1611–1615)

AlsWartturm,Warte,Warth,Wachtturm,Landwarte,Landturm oderBurgwarte wird ein meist einzeln stehender, oft vonWall undGraben umgebenerBeobachtungsturm bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

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Warttürme waren inspätmittelalterlicher Zeit in Form einzeln stehender, von Wall und Graben umgebener (Rund-)Türme Bestandteile des vorgeschobenen Befestigungsrings bzw. Rechtsbezirks einer Stadt. Sie umgaben das Weichbild der Städte an Handelsstraßen als Zollstationen und oftmals in Sichtweite zueinander, so dass durch Fahnen- oder Lichtsignale Nachrichten übermittelt werden konnten. Seit dem späten 15. Jahrhundert wurden Warttürme häufig inLandwehren eingebunden,[1] wie zum Beispiel derLindener Turm inHannover.

Die Bezeichnung stammt vommittelhochdeutschen Wortwarte für „spähendes Ausschauen“.[2]

Manche Warttürme erfüllten eineburgartige Funktion,[1] wofür unter anderem dieFriedberger Warte inFrankfurt am Main oder die Hellenwarte beiFritzlar als Beispiele stehen.

Der engere Zweck der Warttürme war zumeist die Warnung der Stadtbewohner vor von außen anrückenden feindlichen Truppen. Am Beispiel derGöttinger Landwehr konnte jedoch gezeigt werden, dass deren Warttürme alsFrühwarnsystem ungeeignet waren, sondern eher eine Überwachungs- und Kontrollfunktion für das von den Landwehren umgebene Binnengelände hatten, um dort den Verkehr zu lenken, Schmuggel und Raub zu behindern sowie Feinde im Binnenland zu erspähen.[3]

Einen Sonderfall stellt die Geleitwarte dar, welche nicht vorrangig eine Warnfunktion für die städtische Verteidigung erfüllte, sondern, bevorzugt an Handelswegen (Altstraßen) errichtet, den Schutz reisender Händler bis zum Rande eines Herrschaftsgebietes sicherstellen sollte und bisweilen als Geleitwechselstation diente. Ein solches Beispiel ist die seit dem Jahr 1340 nachweisbareBerger Warte, ein Wartturm nordöstlich der Stadt Frankfurt am Main außerhalb der damaligenLandwehr der Stadt.

Warttürme waren in der Regel fest gemauerte, hohe Rundtürme, manchmal mitFachwerk-Aufbau. Die Eingangstür eines Wartturms befand sich üblicherweise in mehreren Metern Höhe und war in diesem Fall nur über eineLeiter zugänglich, die der Turmwächter bei Gefahr einzog. Viele erhaltene Warttürme wurden zu touristischenAussichtstürmen umgenutzt.

Der das Orts- undLandschaftsbild prägende Charakter der Warttürme hat dazu geführt, dass einige Gemeinden sie im 20. Jahrhundert alsWahrzeichen insOrtswappen aufnahmen, so zum Beispiel bei der Warte vonWehnde imLandkreis Eichsfeld.

Beispiele

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ZurLiebenburg zugehörige WarteHausmannsturm (rechts) um 1520
Siehe auch:Aussichtsturm

Literatur

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Weblinks

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Commons: Warttürme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abMichael Losse:Warte. In:Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich,Barbara Schock-Werner (Hrsg.):Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Reclam, Stuttgart 2004,ISBN 3-15-010547-1, S. 259–260 (Html-Version auf books.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 2. April 2022).
  2. Warte. In: dwds.de (DWDS, Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute). Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 2. April 2022. 
  3. Lennart Jürges:Das Göttinger Landwehrsystem im Licht GIS-gestützter Methoden. In:Südniedersachsen, Zeitschrift für regionale Forschung und Heimatpflege, Jg. 50, 2022, Ausgabe vom 1. März 2022, S. 17–20, hier S. 19 f.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4528427-1(lobid,OGND,AKS)
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