DasWarsaw Classic 2011 (Event 6 derPlayers Tour Championship 2011/12) war einSnooker-Turnier, das vom 29. September bis 2. Oktober 2011 in der polnischen HauptstadtWarschau ausgetragen wurde. Veranstaltungsort war die am südlichen Stadtrand gelegeneArenaUrsynów.
Das Turnier war die zweite PTC-Veranstaltung der Saison auf dem europäischen Festland. Es war auch das zweite Event aus dieser Serie von Minor-ranking-Turnieren, das im Fernsehen übertragen wurde. Für das erste professionelle Snookerturnier auf polnischem Boden hatten sich 163 Teilnehmer gemeldet, davon 39 Spieler aus Polen, unter ihnen der einzige polnische Main-Tour-ProfiKacper Filipiak. Zwar war der größte Teil der Profis in Warschau vertreten, aber mitMark Selby,Mark Williams,John Higgins undDing Junhui fehlten die aktuellen Top 4 der Weltrangliste und mitRonnie O’Sullivan undStephen Hendry zwei weitere prominente Namen.
Der AustralierNeil Robertson war somit der in der Weltrangliste am höchsten platzierte Teilnehmer und nutzte die Abwesenheit der Top-Konkurrenz, um mit einem 4:1-Sieg im Finale gegenRicky Walden seinen ersten Sieg bei einem Turnier der Players Tour Championship zu holen.
Sämtliche Spiele wurden imBest-of-7-Modus gespielt.
96 Spieler waren für das Hauptturnier gesetzt, die übrigen 67 Spieler mussten in der Qualifikation um die 32 freien Plätze spielen. Drei Paare mussten in die Vorqualifikation, die Sieger ergänzten die 32 Paarungen, in denen die Hauptrundenteilnehmer ermittelt wurden.Alle Qualifikationsspiele wurden am Donnerstag, den 29. September ausgetragen.
Mit der dritten Turnierrunde begann das Hauptturnier mit 128 Teilnehmern. Die eine Hälfte der Setzliste trug die Runden 3 bis 5 am Freitag, dem 30. September aus, die andere Hälfte war am Samstag, dem 1. Oktober, an den Tischen. Die letzten vier Runden vom Achtelfinale bis zum Finale wurden am abschließenden Sonntag ausgeführt.
Die meisten Spieler mussten sich ihren Weg durch das Turnier hart erkämpfen, sechs der acht Viertelfinalisten mussten mindestens einmal in den Entscheidungsframe.Neil Robertson gewann nach einem 4:2 zum Auftakt dreimal in Folge mit 4:3 und schaffte dann noch einmal mit 4:3 den Halbfinaleinzug gegenShaun Murphy.Stephen Lee war einer der beiden Spieler, die einigermaßen souverän in die Runde der letzten 16 vorgestoßen waren. Er besiegte dabei den Sieger des vorangegangenenEvent 5Andrew Higginson mit 4:1. Den ChinesenXiao Guodong, der der am niedrigsten platzierte verbliebene Spieler war (Platz 61 der Weltrangliste), besiegte er erst im siebten Frame.
NachwuchsspielerJack Lisowski, der die Woche zuvor beim fünften Event das Halbfinale erreicht hatte, verpasste die Wiederholung nach einer Niederlage gegen AltmeisterSteve Davis. Für diesen war es das beste Saisonergebnis bis dahin, obwohl er mit einem geliehenen Queue spielen musste, weil sein eigenes nicht rechtzeitig in Warschau angekommen war.[1]Ricky Walden hatte bis zur drittletzten Runde nur einen einzigen Frame abgegeben. Mit JungstarJudd Trump hatte er seinen ersten schweren Gegner und als letzter der Verbliebenen musste auch er einmal in den siebten Frame, bevor er ins Halbfinale einziehen konnte. Dort erwies sich Steve Davis als ebenso hartnäckiger Gegner und verlangte ihm ein weiteres 4:3 ab. Umgekehrt erging es Neil Robertson, der in der Vorschlussrunde erstmals klar und überzeugend gewann und Stephen Lee mit 4:0 besiegte.
Im Finale standen somit zwei Spieler, für die die Endspielteilnahme jeweils das bis dahin beste PTC-Ergebnis gewesen war. Robertson konnte an die Halbfinalleistung anknüpfen und ging mit einem 76er-Break 1:0 in Führung. Den Ausgleich von Walden konnte er umgehend kontern und im vierten Frame verpasste er nur knapp ein Century, womit er 3:1 führte. Im fünften Frame konnte Walden dann zwar mit einem 46er-Break in Führung gehen. Es war aber zu wenig und Robertson konnte das Spiel noch zum 4:1-Sieg drehen. In allen vier gewonnenen Frames hatte der Australier mindestens ein Break von 68 Punkten erzielt. Mit seinem ersten PTC-Sieg war er der sechste Sieger im sechsten Event der Saison.