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Wanda Rutkiewicz

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Wanda Rutkiewicz, 1968

Wanda Rutkiewicz-Błaszkiewicz [ˈvanda rutˈkievitʂ] (*4. Februar1943 inPlungė,Litauen;[1]12. Mai1992 amKangchendzönga,Nepal;verschollen) war einepolnischeBergsteigerin. Sie gilt als eine der wichtigsten Frauen desAlpinsports im20. Jahrhundert und bestieg achtAchttausender.

Leben

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Rutkiewicz gehörte derpolnischen Minderheit in Litauen an und wurde mit ihrer Familie im Rahmen derGrenzverschiebungen nach demZweiten Weltkrieg von dortrepatriiert. Sie kam zunächst bei ihren Großeltern inŁańcut unter und ließ sich schließlich mit ihren Eltern inBreslau nieder, das nach 1945 an dieVolksrepublik Polen gefallen war.

Nach ihrem Abitur absolvierte sie an derTechnischen Universität Breslau eine Ausbildung zurElektroingenieurin. Während des Studiums praktizierte sie ambitioniertVolleyball.

Mit 18 Jahren begann Rutkiewicz in derHohen Tatra mit dem Sportklettern. Mit 21 Jahren kletterte sie in denAlpen und in den FjordenNorwegens. 1973 führte sie als erste Frau eine Winterbegehung derEiger-Nordwand durch. Weitere Expeditionen führten sie in denHimalaya. 1978 war sie als erste Europäerin auf demMount Everest.[2] Sie war zwei Mal verheiratet, beide Ehen endeten in Scheidung, da die Männer nicht mit ihrem Willen zum Bergsteigen zurecht kamen. Ihr letzter Lebensgefährte stürzte 1990 in ihrem Beisein bei einer Bergbesteigung ab.[3]

Sie sagte über sich: „Alle Versuche meine Unabhängigkeit einzugrenzen, betrachte ich als Aggression, auf die ich mit Sturheit reagiere, anstatt mich zu beugen.“[4]

Tod

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Am 12. Mai 1992 begann für Rutkiewicz undCarlos Carsolio die letzte Etappe beim Anstieg auf denKangchendzönga (8586 m). Durch eine Verletzung wurde sie langsamer, und Carsolio erreichte den Gipfel am frühen Nachmittag alleine. Beim Abstieg traf er sie auf8300 m an, als sie ihr Biwak für den Gipfelaufstieg am nächsten Tag vorbereitete. Sie hatte jedoch keinen Schlafsack und auch keinen Kocher, kein Wasser und keine Verpflegung. Dennoch bestand sie darauf, den Gipfel noch zu besteigen, und erkundigte sich bei Carsolio nach den Schwierigkeiten und Details des weiteren Aufstiegs. Das war das letzte Mal, dass Wanda Rutkiewicz lebend gesehen wurde. Carsolio stieg alleine zum Lager ab, in dem er noch drei Tage wartete.

Carlos Carsolio: „Wahrscheinlich hätte ich sie überreden sollen, mit mir abzusteigen, aber sie dachte gar nicht daran, war nur auf den Gipfel konzentriert. Es war ihr dritter Versuch am Kantsch, und sie wollte keine Niederlage mehr einstecken. Sie wußte genau, worauf sie sich einließ! Und ich hatte weder die physische noch die moralische Kraft zu verlangen, dass sie mit mir ginge.“[5]

Auf demSymbolischen Ehrenfriedhof der in den Bergen Verunglückten im Trümmertal der Hohen Tatra wurde ihr zu Ehren eine Gedenktafel eingeweiht.[6]

Am 8. Dezember 2018 wurde in Breslau ein Wandgemälde enthüllt, das Rutkiewicz im Jahr 1969 in den Pyrenäen zeigt.[7] Der Entwurf stammt vonMarta Frej. Anlass für die Verwirklichung der Ehrung war das 100-jährige Jubiläum der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens am 11. November 2018 und des Frauenwahlrechts.[8]

Besteigungen (Auswahl)

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Auszeichnungen

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  • Sechs Auszeichnungen des polnischen Staates für besondere sportliche Leistungen
  • 1988 Preis beimGrazer Filmfestival für den FilmK2-Requiem
  • 1988 Raichle-Abenteuer-Preis
  • 1989Victor of Adventure, Frankreich
  • 1990Match d’ore, Paris
  • 1990Minerva della donna, Italien
  • 1991 Verleihung des Sitara-i-Imtiaz-Ordens der Republik Pakistan für herausragende bergsteigerische Leistungen
  • 1994TheKing Albert Mountain Award der King Albert Memorial Foundation (postum)[9]

Literatur

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Dokumentarfilm

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2024 wurde der DokumentarfilmThe Last Expedition, inszeniert von Eliza Kubarska, veröffentlicht. Der deutsche Kinostart war Ende Januar 2025.

Weblinks

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Commons: Wanda Rutkiewicz – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Wanda Rutkiewicz (1943–1992). In:bergfieber.de.
  2. Everest Facts. In:everesthistory.com (englisch).
  3. Bernd Steinle: Sie wurde zuletzt auf 8300 Metern gesehen – ohne Schlafsack und Verpflegung. In: faz.net. 28. Januar 2025, abgerufen am 28. Januar 2025. 
  4. Gertrude Reinisch:Wanda Rutkiewicz. Karawane der Träume,Bergverlag Rother, 1998, S. 27.
  5. Gertrude Reinisch:Wanda Rutkiewicz. Karawane der Träume,Bergverlag Rother, 1998, S. 181 f.
  6. Der kurze Moment des glücklichen Lebens. In: FAZ, 2. Mai 2018.
  7. Wanda Rutkiewcz – Wandgemälde der berühmten Bergsteigerin am pl. Legionów. Abgerufen am 14. September 2023. 
  8. deutschlandfunk.de: 100 Jahre polnische Unabhängigkeit - Vereint und doch zerstritten. Abgerufen am 14. September 2023. 
  9. Wanda Rutkiewicz. In:king-albert-foundation.ch (englisch).
Personendaten
NAMERutkiewicz, Wanda
ALTERNATIVNAMENRutkiewicz-Błaszkiewicz, Wanda (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNGpolnische Bergsteigerin
GEBURTSDATUM4. Februar 1943
GEBURTSORTPlungė,Litauische SSR
STERBEDATUM12. Mai 1992 oder 13. Mai 1992
STERBEORTKangchendzönga, Indien
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