Walther P1
Walther P1 | |
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Allgemeine Information | |
Zivile Bezeichnung | P38 |
Militärische Bezeichnung | P1 |
Einsatzland | Deutschland |
Entwickler/Hersteller | Carl Walther GmbH |
Produktionszeit | 1957 bis 2004 |
Waffenkategorie | Pistole |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 216 mm |
Lauflänge | 125 mm |
Technische Daten | |
MöglicheMagazinfüllungen | 8 Patronen |
Feuerarten | Halbautomatik |
AnzahlZüge | 6 |
Drall | Rechts |
Verschluss | Schwenkriegelverschluss |
Ladeprinzip | Rückstoßlader |
Listen zum Thema |
Die halbautomatischePistoleWalther P1 der FirmaWalther war dieStandard-Dienstpistole derBundeswehr, derBereitschaftspolizeien derLänder und desBundesgrenzschutzes. Sie ist eine Modifikation derWalther P38 derWehrmacht. Dort diente sie der Verteidigung imNahkampf, bei Ausfall der Hauptwaffe, bzw. dem Selbstschutz von Führungspersonal und Soldaten desSanitätsdienstes. Die Pistole verschießt Munition im Kaliber 9 mm (Parabellum –9 × 19 mm). Sie wurde 1956 von der neugegründeten Bundeswehr ohne Ausschreibung übernommen und ab 1957 erneut produziert.
2004 wurde die Produktion eingestellt. Die letzte P.38/P1 aus Ulmer Produktion hat die Seriennummer 473201 und befindet sich im Firmenmuseum.
Verwendung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die P1 wird in der Bundeswehr durch dieP8 ersetzt. Die P1 wird auch heute noch von denFeldjägern und dem Wachbataillon in Verbindung mit demWeißzeug beimprotokollarischen Dienst getragen.
Eigenschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Geschwindigkeit des abgeschossenenProjektils (v0 = 345 m/s)[1] liegt über derSchallgeschwindigkeit (343 m/s bei +20 °C).
Baugruppen
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Die Pistole P1 besteht aus vier Hauptbestandteilen:
Griffstück
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Unterschied zur Walther P38 ist das Griffstück nicht aus Stahl gefertigt, sondern besteht aus Leichtmetall, was zu einer Gewichtsreduzierung von etwa 160 g führt.
Verschluss
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerVerschluss, oderSchlitten, der rückstoßgeladenen P1 wird über den von der P38 bekanntenSchwenkriegelverschluss verriegelt.
Lauf
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Lauf der P1 verfügt über sechsZüge und Felder mitRechtsdrall, die dasGeschoss in Rotation versetzen.
Magazin
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasStangenmagazin der P1 nimmt bis zu achtPatronen im Kaliber 9 × 19 mm auf. Mit einer im Patronenlager vorgehaltenen Patrone erhöht sich die maximale Schusszahl auf 9 Schuss.
Änderungen während der Dienstzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zunächst wurde die Wehrmachtsbezeichnung „P38“ beibehalten, erst ab Oktober 1963 wurde die behördliche Version „P1“ und die zivile „P38“ genannt.
Die bei Walther inUlm hergestellten Waffen unterscheiden sich von den inZella-Mehlis produzierten in folgenden Punkten:
- Griffstück aus schwarzeloxiertem Leichtmetall
- Verschluss, Lauf und Kleinteile phosphatiert
- Lauf mit eingezogenemFutterlauf
- Schlagbolzen mit rundem Querschnitt
- Griffschalen ausNovodur
- Schreibweise der Modellbezeichnung „P38“ (ohne Punkt)
Formänderungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beschriftung zunächst „Carl Walther Waffenfabrik Ulm/Do. P38 Cal.9mm“, ab Oktober 1963 „Carl Walther Waffenfabrik Ulm/Do. P38 Cal.9mm + Endziffern“, seit Juli 1968 „Carl Walther Waffenfabrik Ulm/Do. P38 Cal.9mm + Monat/Jahr“
- Verschluss seit Juli 1968 verstärkt
- Laufhaltehebel seit Juli 1968 in neuer Form (Stern)
- Auswerfer seit April 1971 mit Feder
- Riegel seit 1972 als Schmiedeteil ausgeführt
- Lauf seit September 1972 als Futterlauf mit schmalem Bund und seit Oktober 1974 als Futterlauf mit breitem Bund
- Griffstück seit 1975 aus Dural (verstärkt), Kennzeichen Sechskant und Stempelung „Punkt im Kreis“
- Visier seit 1975 verstärkt mit Farbmarkierung
- Laufhaltehebel seit 1975 verstärkt
- Schlagbolzen ab 1977 poliert
- Schlagbolzen ab 1983 mit verstärktem Wulst
- Magazinlippenauslauf und -härtung ab Juli 1992 geändert
Sonderausführungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In sehr geringer Stückzahl erwarb dieBundeswehr auch P38 mit Schalldämpfer im Kaliber 9 mm Parabellum („P38 SD“). Diese wurden unter anderem an dieFernspähkompanien ausgegeben.
Für die Ausbildung wurden Schnittmodelle beschafft.
Bedienung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit demSicherungshebel auf der linken Seite der Waffe kann zwischen den beiden Zuständen „sicher“ und „feuerbereit“ umgeschaltet werden. Bei der Anzeige des Zustands handelt es sich im Gegensatz beispielsweise zum GewehrG3 um eine „Sichtsicherung“: Der Sicherungshebel zeigt nicht auf den Buchstaben, der dem aktuellen Sicherungszustand entspricht, sondern genau umgekehrt.Er verdeckt den jeweils nicht zutreffenden Buchstaben. Der lesbare zeigt dann den Sicherungszustand an: weißer Buchstabe „S“ für „sicher“ und roter Buchstabe „F“ für „feuerbereit“.Diese Konvention spart etwas Platz, da sonst die Buchstaben jeweils in der Verlängerung des Sicherungshebels statt unter ihm positioniert werden müssten.DerAbzug kann bei entsicherter Pistole mit gespanntem und auch mit nicht gespanntem Hahn zurückgezogen werden. Ist die Pistole fertiggeladen und gespannt, befinden sich Abzug und Hahn in ihrer hinteren Raste. Ein leichter Druck auf den Abzug genügt, um den Schuss zu lösen.
Ist die Pistole fertiggeladen und nicht gespannt, befinden sich Abzug und Hahn in vorderer Stellung.[2]
Reichweite
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit „Reichweite“ wird in der Waffentechnik im Allgemeinen dieKampfentfernung bezeichnet. Bei der P1 wird diese bei der Bundeswehr bei einem geübten Schützen mit 50 m angegeben, ansonsten mit 25 m.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- P.38 & P1. Die Pistolenfamilie. Visier Special, Bad Ems 2013.
- Dieter H. Marschall:Ende einer Dienstzeit. Die Walther P38 geht nach 64 Dienstjahren „in Pension“. In:Deutsches Waffenjournal. 3/2005, S. 66–71.
- Siegfried Schwarz:Eine Nachkriegskarriere. Die P1. In:Visier. 9/2002, S. 24–34.
- Dieter H. Marschall:Dauerläufer. Die Walther-Pistolen P38 und P1 der Bundeswehr. In:Deutsches Waffenjournal. 9/2000, S. 20–28.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Pistole P1 in Teilen – abgerufen am 6. Januar 2013
- Handwaffen der Bundeswehr – Pistole P1 – abgerufen am 6. Januar 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Angaben und Daten der Pistole 38 (Vorgängermodell)
- ↑ZDv 3/15, S. 206.