Walter Davis junior

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Photo by Carlo Rondinelli

Walter Davis junior (*2. September1932 inRichmond,Virginia; †2. Juni1990 inNew York City) war ein US-amerikanischerJazz-Pianist,Komponist undArrangeur.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

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In seiner Jugend spielte Walter Davis mit der GruppeThree Bips and a Bop von Bab’s Gonzalez. Er zog nach New York und spielte 1952 mitMax Roach undCharlie Parker. 1956 schloss er sichDizzy Gillespies Big Band an und tourte mit ihr durch den Nahen Osten und Südamerika. Er spielte noch 1958 in Paris mitDonald Byrd (Jazz in Camera undAu chat qui pêche) und 1959 mitArt BlakeysJazz Messengers.

Er gab seine Musikkarriere auf, um alsSchneider zu arbeiten. Er schloss sich dennoch darauf folgend einer Band in New Jersey an, produzierte Plattenaufnahmen und schrieb Arrangements. 1966 bis 1967 nahm er zweimal mitSonny Criss auf, war 1968 an dem AlbumThe Way Ahead vonArchie Shepp beteiligt und studierte 1969 Musik in Indien. In den 1970er Jahren, 1973–1974, spielte er mitSonny Rollins und 1975 wieder mit den Jazz Messengers. Er komponierte und arrangierte unter anderemJodi für sie, das sie bis in die 1990er Jahre spielten. Die Aufnahmen (Roulette) klingen lebensfroh. Andere Kompositionen von ihm sind:Scorpio Rising,Backgammon,Uranus,Gypsy Folk Tales,Ronnie Is a Dynamite Lady. Er leitete seine eigene Band in New York und nahm 1979 unter eigenem Namen auf. 1985 nahm er mit den Jazz Messengers an dem KonzertOne Night With The Blue Note teil. Im Bereich des Jazz war er lautTom Lord zwischen 1953 und 1989 an 90 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt 1989, als er mit Art Blakeys Jazz Messengers auf denLeverkusener Jazztagen gastierte.[1]

Lonnie Hillyer: „Einmal trat ich mit Walter Davis auf, als er hinter mir ein Pattern (musikalische Phrase, Muster) spielte, das wirklich wild war, ziemlich außerhalb der Harmonie -- ein besonderes gottverfluchtes Intervall. Ich mag diese Art von Spontaneität.“[2][3]

Davis arbeitete am Soundtrack zum FilmBird vonClint Eastwood mit.

Stil

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Marian McPartland hat Walter Davis Jr. auf Npr Radio Jazz zu seinem Stil interviewt[4]. Er sagt, man solle Fats Waller hören.Interessant ist Davis Jrs. „out of tune“ Oberklang, den Strawinsky viel benutzt haben soll, z. B. Fis-Dur über C-Dur, die einen Tritonus auseinander stehen. Beispiel:


<<  << \chords { fis2:}
\chords {c2:}
>>
\new PianoStaff <<
\new Staff \relative c'' { \clef treble<fis ais cis>2 r2  r16 <fis ais cis>4.. r2 }
 \relative c'  {\clef treble < c e g>2  r2 < c e g>2  r2}

>>
>>

Interessanter ist seine in einem Satz zusammengefasste Kompositionsanleitung. Um die einfachen Dreiklänge anzureichern, nimmt man einen Klang F, dann geht man weiter zu E, lässt das f der Mittelstimme stehen und so weiter auch in gegebenenfalls folgenden Klängen. Sein Beispiel (funktional):

\version "2.18.2"

<<\chords {f2: es:/f}

\new PianoStaff <<
\new Staff

<<  \new Voice  = "second" \relative c'  {\clef treble <d  a'>2 <c es g> }
\new Voice  = "first" \relative c' {  \voiceOne \shiftOn \clef treble f2 f2}>>

\new Staff<<  \relative c{\clef bass <f a c>2 <es g bes>2}
 >>
>>
>>

Dasselbe erweitert:


\version "2.18.2"

<<\chords { f2: b:dim/f es:/f f:7.9- f:m7}

\new Staff <<\new Voice

\relative c'{\clef treble   <c a'>2 <b as'> <bes es g> <a ges'> <as es'> r2}

\new Voice \relative c'{\clef treble  \stemDown   \override NoteColumn.force-hshift = #1.7 {f2 f2f2 f2 f2} r2}

>>
>>

Er selbst benutzt das in seinen Kompositionen über lange Strecken und mehrere Akkorde.

Diskographische Hinweise

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  • Davis Cup, 1959, Blue Note.
  • Blues Walk, 1979, Red.
  • 400 Years Ago, Tomorrow, 1979, Owl.
  • Night Song, 1979
  • In Walked Thelonious, 1987,Mapleshade.
  • Live at theDreher, 1981
  • Illumination, 1989
  • Scorpio Rising, 1994
  • Bob Mover, Walter Davis Jr.:The Salerno Concert (Reel to Real, 2024)

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Tom Lord:The Jazz Discography (online, abgerufen am 29. November 2019)
  2. http://members.tripod.com/~hardbop/wdavis.html
  3. Paul Rinzler, The New Grove Encyclopedia Of Jazz
  4. McPartlands Piano Jazz
Personendaten
NAMEDavis, Walter junior
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur
GEBURTSDATUM2. September 1932
GEBURTSORTRichmond, Virginia
STERBEDATUM2. Juni 1990
STERBEORTNew York City
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