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Wallfahrtskirche Birnau

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Die Wallfahrtskirche Birnau im Abendlicht.

DieWallfahrtskirche Birnau ist eine demPatronatMariens (Himmelfahrt, 15. August undHeimsuchung, 2. Juli) unterstellteBarockkirche am Nordufer desBodensees zwischen den OrtenNußdorf undUhldingen-Mühlhofen inBaden-Württemberg. Die Kirche liegt inBirnau an der Westroute derOberschwäbischen Barockstraße direkt unterhalb derB 31. Sie wurde von 1746 bis 1749 von demVorarlberger BaumeisterPeter Thumb für dieReichsabtei Salem errichtet, mit einer reichen barocken Ausstattung mitFresken vonGottfried Bernhard Götz sowieStuckaturen,Altären undSkulpturen vonJoseph Anton Feuchtmayer, deren bekannteste derHonigschlecker ist, einPutto mitBienenkorb.

Seit 1946 ist dasGotteshaus auchPfarrkirche der OrteDeisendorf und Nußdorf; 1971 wurde sie vomPapstPaul VI. zu einerBasilica minor erhoben.

Das der Kirche vorgelagerte Ordensgebäude mit dem markantenGlockenturm beherbergt heute einPriorat derZisterzienser-AbteiWettingen-Mehrerau.

Priorat Birnau mit angeschlossener Wallfahrtskirche

Alt-Birnau

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Maria von Birnau (~1420)

Die heutige Klosterkirche Birnau wurde als Ersatz für eineWallfahrtskirche gebaut, die auf einem Hügel östlich von Nußdorf stand, einige Kilometer von dem Standort der heutigen Kirche entfernt. Es ist möglich, dass es hier bereits am Ausgang des 9. Jahrhunderts eine Wallfahrtskirche gab: Eine Tauschurkunde zwischen demKloster Reichenau undKarl dem Dicken aus dem Jahr 883 spricht von einer Kapellead pirningas („für Pilger“), bei der es sich vielleicht um Altbirnau handelt. Eine Urkunde von 1227 erwähnt an diesem Ort ein Nonnenkloster, das möglicherweise mit demKloster Salem assoziiert war.

Spätestens ab 1241 gehörte ein Stück des dortigen Geländes der Salemer Abtei. Auf diesem kleinen Grundstück stand zu jener Zeit bereits eine Marienkapelle. Um 1317 muss sie schon ein beliebterWallfahrtsort gewesen sein, wie zwei erhalteneAblassurkunden belegen. Das geistliche Amt wurde dabei nicht von Salemer Mönchen, sondern vonWeltpriestern ausgeübt. Die Salemer Zisterzienser bemühten sich jedoch um das Recht, dort selbst tätig zu werden, und hatten Erfolg: Am 27. März 1384 inkorporiertePapstUrban VI. die Kapelle dem Kloster Salem. Kirchenrechtlich blieb für Altbirnau dasBistum Konstanz zuständig.

Die Marienkapelle wurde im 14. Jahrhundert, oder früher, vergrößert, indem sie umbaut wurde. Das hatte praktische Gründe: Die zahlreichen Pilger konnten in der größeren Kirche Platz finden, ohne dass die Kapelle, die selbst als wundertätiger Ort galt, abgerissen werden musste.

Um 1420 wurde ein „Gnadenbild“ aus demSalzkammergut aufgestellt, eine Marienstatue, die in den Ruf kam, wundertätig zu sein. (Das Kultbild steht heute in der Mitte des Neu-Birnauer Bildprogramms). Sie zog weitere Pilgerscharen an, so dass die Kirche im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts mehrfach erweitert werden musste. ImDreißigjährigen Krieg wurde die äußere Kirche zerstört; die kleine Marienkapelle im Innern soll verschont geblieben sein. Das Gnadenbild, so erzählt die ChronikApiarium Salemitanum (1708), sei von einem Salemer Knecht gerettet worden. Nach Ende des Krieges wurde die Kirche wieder aufgebaut und die Wallfahrt blühte wieder auf.

Altbirnauer Wallfahrtskirche (Kolorierte Federzeichnung, wahrscheinlich vor 1614)

Die Altbirnauer Kirche war ein einfacher Langbau mitSatteldach und hatte, wie bei den Zisterziensern üblich, anstelle einesGlockenturms nur einenDachreiter für das Läutwerk. Der vordere Giebel war mitgotischemMaßwerk verziert. Die Ausmalung des Innenraums stammte von dem MalerHans Winterlin, derHochaltar von 1656 vonMelchior Binder, der regelmäßig Aufträge vom Salemer Kloster übernahm. Das dazugehörige Altarbild malteJohann Christoph Storer; es befindet sich heute in der Kirche des ehemaligenZisterzienserinnenklosters Rottenmünster. Die Kirche hatte neben dem Hauptaltar, der derJungfrau Maria gewidmet war, zwei Seitenaltäre, die demHl. Erasmus bzw. demheiligen Josef gewidmet waren; die dazugehörigen Altarbilder stammten vonFranz Carl Stauder. Im Laufe der Zeit kamen Wirtschaftsgebäude und Unterkünfte hinzu. Auch ein Pfarrhaus für den Wallfahrtspriester (Pater Präfekt) wurde ergänzt.

Die Umgebung des kleinen Grundstücks gehörte jedoch derReichsstadtÜberlingen, die den beständigen Erweiterungen der Klosterbauten erheblichen Widerstand entgegenbrachte. Der schwelende Machtkampf zwischen Stadt und Kloster eskalierte gelegentlich sogar in Handgreiflichkeiten: Aufgebrachte Überlinger Bürger zerstörten 1742 den Rohbau eines Ökonomiegebäudes. Direkt gegenüber der Kirche lag seit 1685 ein Wirtshaus auf Überlinger Grund, das wiederum den Mönchen ein Dorn im Auge war. Zeitweilig konnten die Salemer Mönche in Altbirnau keineMessen halten und mussten die Wallfahrt in die Salemer Klosterkirche verlegen.

Der Strom der Pilger wuchs unablässig, so dass AbtKonstantin Miller 1741 Baupläne zu einer erneuten Erweiterung der Kirche anfertigen ließ. Sie wurden nie ausgeführt, denn am 22. Februar 1745 starb der Abt. Der neue Abt,Stephan Enroth, fasste noch im selben Jahr den Entschluss, die alten, baufälligen Gebäude ohne weitere Umstände abreißen zu lassen und an anderer Stelle, auf klostereigenem Territorium, eine neue Kirche zu errichten.

Baugeschichte

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Abt Stephan II. Enroth, Initiator des Neubaus, mit einem Fassadenentwurf für die Wallfahrtskirche

Der Bau einer neuen Wallfahrtskirche und die Verlegung des Gnadenbildes musste zunächst von PapstBenedikt XIV. genehmigt werden. In aller Heimlichkeit wurden die erforderlichen Genehmigungen eingeholt, denn man fürchtete den Zorn der Bevölkerung. Einepäpstliche Bulle vom 12. März 1746 erlaubte dem Salemer Kloster, die Kirche zu errichten und die Marienstatue dorthin zu verlegen. Kurze Zeit später, am 2. Mai 1746, starb Abt Stephan mit nur 45 Jahren. Die Bevölkerung sah darin eine Strafe für die „Entführung“ des Gnadenbildes, doch die Klosterleitung ließ sich nicht irritieren: Unter dem neuen AbtAnselm II. Schwab wurde die begonnene Arbeit mit großer Energie weitergeführt.

DerVorarlberger Baumeister Peter Thumb wurde in die Planungskommission des Klosters berufen. Thumb war zu der Zeit, als er die Birnau entwarf, der führende süddeutsche Architekt und auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Nach mehreren Entwürfen fand man einen auf beiden Seiten akzeptierten Kompromiss. Binnen eines Jahres begann der Aushub der Fundamente. Am 11. Juni 1747 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt.

Die Wallfahrtskirche erhebt sich als markante Landmarke auf einem Hügelvorsprung am Ufer des Überlinger Sees

Der ausgewählte Ort lag auf einem Hügelvorsprung am Ufer desÜberlinger Sees, oberhalb der klostereigenenWeinberge und der bereits existierenden Wirtschaftsgebäude (Schloss Maurach). Die vordere Fassade sollte parallel zum Seeufer stehen und dadurch weithin sichtbar über dem See thronen wie ein Bindeglied zwischen Gottes Schöpfung und dem Himmel. Die Umgebung der Kirche war (und ist bis heute) nahezu unbebaut, so dass keine anderen Gebäude die Sichtbarkeit beeinträchtigen. Man nahm zugunsten der Fernwirkung sogar in Kauf, dass der Altar nicht wie bei Kirchen üblich nach Osten ausgerichtet werden konnte.

Der Bau verschlang innerhalb von wenigen Jahren 150.000 Gulden. Die finanziellen Mittel konnten ohne Probleme aufgebracht werden, so dass sich der Bau nicht wie bei vielen anderen Kirchenprojekten aus Geldmangel verzögerte. In nicht einmal vier Jahren wurde die Kirche errichtet und ausgestaltet. Die feierlicheKirchweihe fand vom 19. bis 24. September 1750 statt. Die Kirchweihpredigt, die Abt Anselm hielt, beschäftigte sich vor allem mit der aufwendigenIkonografie derFresken, die das Kloster und die Mönche in Bezug zu Maria und der göttlichen Gnade setzten.[1] Als zweiter Prediger war der „schwäbische Cicero“ eingeladen, der bekanntePrämonstratenserSebastian Sailer aus derAbtei Obermarchtal. Auch seine Predigt legte die malerischen Motive der Birnau aus. Die dritte Predigt hielt der KonstanzerJesuit Joseph Vogelmayer.

Der Neubau war nicht zuletzt eine Machtdemonstration gegenüber der Reichsstadt Überlingen, die beständig versuchte, dieReichsabtei in ihre Schranken zu weisen. Die Demonstration gelang, doch das Verhältnis zwischen Stadt und Kloster war auf Jahrzehnte hinaus gestört. Erst 1790 kam es zur offiziellen Versöhnung.

Künstlerische Gestaltung

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Architektur

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Grundriss der Kirche
Ansicht von Norden; im Vordergrund die Apsis

Der Bau besteht aus einem langgezogenenKirchenschiff ohne Seitenschiffe und einem vorgelagerten Querriegel, in dem Wohn- und Verwaltungsräume des Ordens (sowie heute ein Souvenirgeschäft) untergebracht sind. Er wirkt räumlich wie symbolisch als Mittler zwischen der Umgebung und der Wallfahrtskirche. Das Ordensgebäude bildet die Schauseite der Kirche und erinnert mit seinen beiden seitlichenRisaliten an die Salemer Klosteranlage. Ursprünglich war es sogar auf mehr als die doppelte Breite geplant und hätte dann einer feudalen Residenz ähnlicher gesehen als einer Kirche. Aus Thumbs Hand sind auch Skizzen zu einer Freitreppe erhalten, die vom Seeufer aus zum Kirchenvorplatz geführt hätte. Die zu eindeutige Anlehnung an höfische Prachtentfaltung wussten die auf Außenwirkung bedachten Mönche jedoch zu verhindern. Trotzdem wurde zugunsten der guten Sichtbarkeit der Fassade vom See aus auf die sonst übliche Ost-West-Ausrichtung des Kirchenschiffs verzichtet.

Die Fassade auf der Seeseite erstreckt sich über elf Fensterachsen, die durch drei Paare vonionischenKolossalpilastern gegliedert sind. Das mittlere Paar umschließt das Eingangsportal und wird – anstelle eines Mittelrisalits – vom dreistufig gegliederten Glockenturm bekrönt. Der Turm, der die Birnau von weither wie ein Fingerzeig erkennbar macht, ist eigentlich im Baustil der Zisterzienser nicht vorgesehen. Dadurch, dass er aus dem Kirchengebäude ausgelagert wurde, konnte er jedoch mit den Ordensregeln in Einklang gebracht werden. Die Gliederung durch Pilaster setzt sich an den Außenwänden des Kirchenschiffs fort. Der Außenanstrich ist in Weiß und Altrosa gehalten. Bei dem aktuellen Aussehen handelt es sich um die originale Farbgebung. Die Turmspitze ist mit dem äbtlichen Doppelkreuz gekennzeichnet.[2]

Vom Hauptportal aus ist zunächst der Vorraum zu durchqueren, um dann in den Kirchenraum einzutreten. Der Sakralraum der Birnau ist alsSaalkirche ohne Seitenschiffe entworfen. Thumb und sein MitarbeiterJohann Georg Specht wichen damit vom sogenanntenVorarlberger Münsterschema ab, das auf dem römischen VorbildIl Gesù aufbaute und durch Seitenkapellen und eine darübergelagerteEmpore den Eindruck einerEmporenbasilika erwecken sollte. Noch Thumbs VaterMichael Thumb war ein prominenter Vertreter dieser Bauweise, die nördlich der Alpen während des ganzen 17. Jahrhunderts sehr beliebt war. Peter Thumb wählte für die Birnau eine einfachere räumliche Lösung, die dafür der malerischen und skulpturalen Ausgestaltung freiere Hand ließ. Thumb bediente sich zweier Kunstgriffe. Er brachte in halber Höhe einen mit der Orgelempore verbundenen durchlaufenden Umgang an. Er schuf außerdem mit zwei bogenförmig ausschwingenden Auskragungen (Konchen) in der vierten Langhausachse Platz für zwei Seitenaltäre.[3] Das Kirchenschiff ist in drei Abschnitte gegliedert, die sich zum Altar hin verjüngen. Die Decke über dem Langhaus ist alsMuldengewölbe angelegt. Das Mittelschiff mündet in den schmaleren, quadratischen Chorraum, der von einer flachen Kuppel überwölbt ist. Rechts vor dem Chorraum befindet sich dieKanzel. Hinter ihm schließt dieApsis an, deren Grundriss annähernd einen Dreiviertelkreis beschreibt und den Baldachinaltar von Feuchtmayer dicht umschließt. BreiteKorbbögen überdachen die Joche zu Chorraum und Apsis.

Die prachtvolle Orgel steht direkt über dem Haupteingang zum Kirchenraum. Eine Empore, die als einfacher Laufgang mitBalustrade angelegt ist, umläuft den Raum von der Orgel bis zur Apsis und gliedert den Raum auf halber Höhe. Die Brüstung wird nur durch die beiden flachenKonchen der Seitenkapellen mit den hoch aufragenden Seitenaltären unterbrochen. Zwei Reihen von jeweils fünf Fenstern auf jeder Seite erhellen den Innenraum. Der Chorraum hat auf jeder Seite zwei eigene Fensterjoche.

Innenraum

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Innenraum mit Blick zum Hauptaltar.
Seitenaltäre und Kanzel.
Hauptaltar mit Gnadenbild

Die künstlerische Ausgestaltung des Innenraums im ornamentalen Stil desRokoko hat auf den heutigen Betrachter eine mitreißende Wirkung. Die Überwältigung ist ein geplanter Effekt: die Pracht der Kirche soll den Gläubigen von der Größe Gottes überzeugen. Der Himmel und das Jenseits werden buchstäblich auf die Erde geholt, so dass der Gläubige sie nicht nur ahnen kann, sondern plastisch vor sich sieht. Die katholischeGegenreformation versuchte so, vor allem in der Baukunst der Jesuiten, mitrhetorischen Mitteln die Gläubigen zum rechten Glauben zurückzubringen. Abt Anselm II. betonte in seiner Kirchweihpredigt, dass nicht das Kloster, sondern Maria selbst die Kirche erbaut habe. Andererseits konnte sich das Kloster dank der aufwendigen Marienverehrung in den Bildwerken ihres Beistands gewiss sein.

Das ästhetische Vorbild für den Innenraum waren dierömischen Barockkirchen.Die katholische Barockkunst entwickelte architektonische Stilmittel, die auf Prachtentfaltung und raffinierte Optik abzielten, etwa in den illusionistischen Deckenfresken einesAndrea Pozzo, die in ganz Europa stilbildend geworden waren. Architektur, Stuckatur und Malerei sollten eine künstlerische Einheit bilden. Anders als bei vielen Barockkirchen sind in der Birnau die Architektur, dieTrompe-l’œil-Malerei und dieRocaille-Stuckatur tatsächlich zeitgleich und in enger künstlerischer Zusammenarbeit entstanden.

Die architektonischen Formen gehen, wie häufig im Rokokostil, direkt in Zierformen über, die über die plastische Stuckatur wiederum in die Scheinarchitektur der Deckengemälde überführt werden. Andererseits ist das runde Deckenfresko des Chorraums klar von der umgebenden Architektur abgetrennt, wie es wenig später imKlassizismus üblich wird. Die optische Vielfalt täuscht geschickt über den simplen Grundriss hinweg. Auch der großzügig eingesetzte Marmor ist weitestgehend vorgespiegelt – aus gestalterischen Gründen wurde er bei den Altären mittelsStuckmarmor imitiert, der zwar durch den aufwendigen Herstellungsprozess nicht günstiger als echter Marmor ist, aber einheitlichere Farben und Effekte ermöglicht. Die raumgliederndenPilaster und ihre Rücklagen sind in Malerei marmoriert. So entsteht ein „Gesamtkunstwerk“, das für den Betrachter reale Architektur und Illusion vermengen soll.

Der Chor- und Altarraum wirkt mit seinen breiten Korbbögen wie einProszenium. Der bühnenhafte Aufbau ist beabsichtigt, denn die katholischeLiturgie des Barock nutzte den Kirchenraum für theatralisch wirkende Inszenierungen, die an die Aufführungspraxis desJesuitentheaters angelehnt waren. Im Zentrum des Altarraums und der Aufführung stand derHochaltar mit der Marienstatue. Die Nutzung des Chorraums als Spielstätte für wenigstens ein geistliches Stück ist bezeugt: Zur Kirchweihe am 21. September 1750 wurde

„ein wohl ausgearbeitetesMelo-Drama in der Kirchen vor dem Chor-Altar exhibirt (…), auf einem hierzu eigens verfertigem Theatro, welches von hindenher vollkommen aufzuschlüssen ware, also, daß die wunderthätige Bildnus auf dem Altar, und eigenen Thron sitzend, ihre Person selbsten zu deren Anwesenden zärtisten Hertzens-Bewegungen vertreten könnte.“[4]

Das Stück handelte von der Überführung derBundeslade auf den BergZion durch David und in denJerusalemer Tempel durchSalomo, spielte also auf die Birnauer Verlegung des Marienheiligtums und die Gründung eines neuen religiösen Zentrums an.

Bildprogramm

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Der MalerGottfried Bernhard Göz (1708–1760) schuf für die Kirche einmariologischesBildprogramm, das um die wundertätige Marienfigur herum geplant ist. Göz hatte den Zuschlag für die Ausmalung durch einen vom Kloster ausgeschriebenen Wettbewerb erhalten. Die Inhalte wurden von der Abtei Salem vorgegeben. Ein Großteil der Darstellungen richtete sich nicht an die wallfahrtenden Laien, sondern an ein theologisch gebildetes Publikum. Dementsprechend komplex sind die theologischen Bezüge zwischen den Bildelementen. Viele Elemente fordern durchMehrdeutigkeit zusätzlich zurExegese heraus.

Im Zentrum des Bildprogramms steht dieJungfrau Maria, die Patronin der Kirche. Die Marienikonografie beginnt (oder endet) beim Gnadenbild auf dem Altar und setzt sich in einer Reihe von Mariendarstellungen bis zum Deckenfresko im Langhaus fort. Durch die leuchtend blaue Farbe sind die einzelnen Darstellungen Marias auch optisch aufeinander bezogen.

Hinter der Marienstatue begann diese Reihe einst mit einem – seit 1790 fehlenden – Ölbild vonMariä Himmelfahrt.[5] Weitere Darstellungen an der Decke des Chorraums und des Langhauses nehmen das Marienmotiv wieder auf. So entsteht eine Reihe von Bildern, die den Blick des eintretenden Pilgers auf den Altar hinlenken oder ihn dazu anregen, die Entsprechungen zwischen den einzelnen Darstellungen auszulegen.

Der zweite Schwerpunkt des Bildprogramms liegt auf der Tradition und dem Selbstverständnis des Ordens. Maria wird mit den Ordensgründern und den Schutzheiligen der Zisterzienser verknüpft. Ein großer Teil des Deckenfreskos gilt auch den Erbauern der Birnau, die ihr Bauwerk als Geschenk an die Jungfrau Maria feiern. Das mächtige Salemer Kloster bewies hier sich selbst und der Welt seine direkte Beziehung zur Mutter Gottes.

Deckenfresko der Apsis

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Über dem Altar ist in der Deckenwölbung der Apsis eine Szene aus demBuch Esther dargestellt:Esther bittet beiKönig Ahasver um Gnade für ihr Volk. Die Szene ist aus dramatischer Untersicht dargestellt, so dass der Baldachin über Ahasvers Haupt wie ein zweiter, von einem Scheingebälk umrahmter Altarbaldachin wirkt.

Etwas darüber befindet sich die Darstellung eines Christus, der im Begriff ist, Pfeile der Strafe auf die Menschheit zu schleudern. Letztere wird von einer halbnackten Frauenfigur repräsentiert, bei der es sich vermutlich um eine Darstellung derLuxuria handelt. Maria kniet links unterhalb des zornigen Gottessohns und legtFürbitte für die Menschheit ein. Die Szene bezieht sich auf eine Vision des Mönches Wilhelm von Clairvaux, in der Maria Christus bittet, die Menschheit, wenn nicht um ihrer selbst willen, dann doch wegen der Zisterzienser zu verschonen. Esther muss daher alstypologische Präfiguration von Maria verstanden werden: Während Esther das jüdische Volk rettet. erbittet Maria Gnade für die ganze Menschheit. Maria und Esther nehmen in beiden Darstellungen die gleiche Haltung ein, so dass sie auch formal aufeinander bezogen sind.

Deckenfresko des Chors

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Entwurf des Freskos im Chorraum

Die architektonisch recht flache Wölbung über dem Chorraum erzeugt durch das illusionistische Fresko den Eindruck einer tiefenräumlichen, kassettiertenKuppel mitOpaion, durch das Maria mit einer Gruppe von Engeln in die Kirche einschwebt. Dieser Effekt hat sein Vorbild inAndrea Pozzos Kuppelausmalung für die KircheSant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio inRom (1685); war die Ausmalung dort noch eine Notlösung für einen verpfuschten Kuppelbau gewesen, wurde die Kuppel der Birnau mit Absicht flach angelegt, damit das illusionistische Gemälde seine Wirkung besser entfalten konnte.

Maria ist hier ikonografisch als „Weib der Apokalypse“ dargestellt, das mit dem rechten Fuß die Schlange, die Urheberin derUrsünde, zertritt. Zugleich ist sie eineMaria gravida („schwangere Maria“): Vor ihrem Bauch zeigt sich das Christuskind in einem Strahlenkranz. Von ihm richtet sich ein Lichtstrahl, der die Gnade Gottes (Gratia) repräsentiert, auf dasHerz-Jesu-Symbol.

Das Herz wird von einer Frauenfigur gehalten, dieallegorisch für die göttliche Liebe oderNächstenliebe(Caritas) und die Liebe zu Gott(Dilectio) steht. Es bricht den Gnadenstrahl und lenkt ihn auf einen Spiegel, der von einem Putto gehalten wird. Der Spiegel ist in der Marienikonografie ein Sinnbild der Weisheit undunbefleckten Empfängnis. Hier vermittelt er sehr augenfällig die Vorstellung, dass die göttliche Gnade über die Nächstenliebe und an die Gläubigen verteilt wird. Anstelle eines gemalten Spiegels wurde jedoch ein echter Glasspiegel angebracht, der das durch die Fenster einfallende Licht in den Kirchenraum reflektiert. Dieser scheinbare „Malerscherz“ hat tiefere Bedeutung: Der illusionistische Raum wird dadurch mit dem realen Kirchenraum vermengt, so dass der Kirchenbesucher den Lichtstrahl der Liebe Christi direkt auf sich beziehen kann.

DieCaritas ist eine derchristlichen Tugenden. Weitere Tugenden werden durch drei Frauenfiguren dargestellt: die Hoffnung(Spes) mit einem Anker und einem grünen Zweig, die Gottesfurcht(Timor Dei) mit einem Hasen und einem ängstlichen Kind und die Erkenntnis Gottes bzw. der Glaube(Agnitio) mitKruzifix, Kelch undHostie. Die Ikonografie entsprichtCesare RipasIconologia (dt. Ausg. 1704). Maria und den vier Tugenden sind Textfragmente zugeordnet, die zusammen ein Bibelzitat ergeben: „(ego) MATER PULCHRAE DILECTIONIS / ET TIMORIS / ET AGNITIONIS / ET SANCTAE SPEI“ (Sir. 24, 24). Sebastian Sailer setzte diese Zeile an den Beginn seiner Kirchweihpredigt und übersetzte sie für die Laien: „Ich bin eine Mutter der schönen Liebe, und der Forcht, und der Erkanntnuß und der Heiligen Hoffnung.“

Deckenfresko des Langhauses

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Die teils ornamental, teils motivisch ausgemaltenStichkappen über den Fenstern münden in die Scheinarchitektur des Deckenfreskos. Sie beginnt außen mit einem gemaltenKranzgesims, über dem sich Säulenordnungen türmen. Nach oben ist eine Himmelsöffnung frei gelassen, vor der verschiedene sakrale Figuren arrangiert sind.

Das riesige Fresko des Langhauses ist durch ein hell abgesetztes Stuckband zweigeteilt. Die Westhälfte über derOrgel zeigt ein Konzert der Engel, die auf verschiedenen Musikinstrumenten in die Orgelmusik einzustimmen scheinen. In der Osthälfte des Freskos, in Richtung des Altars und vom Eingang aus gut sichtbar, befindet sich zentral ein weiteres Marienbild. Es ist in Haltung und Attributen der hölzernen Marienstatue („Gnadenbild“) auf dem Altar nachempfunden. Über ihrem Haupt schwebt ein achtzackiger Stern, der sowohl als Ankündigung desMessias als auch auf Maria hin gedeutet werden kann (stella matutina = Morgenstern, ein Titel Marias aus derLauretanischen Litanei).

Auf dem gemalten Kranzgesims stehen und sitzen zahlreiche weltliche Figuren. In Richtung Kirchenmitte lagern und stehen einige Pilger in ärmlicher Kleidung, darunter Krüppel und Kranke. Der Maler Gottfried Bernhard Göz hat sich hier in einer liegenden Figur mit verbundenem Schienbein selbst porträtiert: Er war tatsächlich bei der Ausmalung vom Gerüst gefallen und hatte sich das Bein gebrochen. Die stehende Frau mit Kind wurde kunsthistorisch teilweise alsAnna selbdritt gedeutet. Die Gruppe der Pilger ist das einzige Zugeständnis des Deckengemäldes an die Funktion der Kirche als Wallfahrtsort.

Maria wendet sich jedoch nicht den Pilgern zu, sondern den Stiftern und Planern. Zu ihren Füßen auf der linken Seite stehen Guntram von Adelsreuthe und seine Tochter Mathilde, die 1134 durch die Schenkung eines Grundstücks die Gründung des Klosters Salem ermöglichten. Zwischen ihnen stehtBernhard von Clairvaux, dem der Zisterzienserorden seine europaweite Ausbreitung verdankte. Auf der rechten Seite sind die Initiatoren der neuen Kirche zu sehen: Stephan II. Enroth, Anselm Schwab und Konstantin Miller halten hier gemeinsam eine Zeichnung der neuen Kirche hoch und zeigen sie zugleich der Muttergottes wie dem Betrachter unter ihnen im Kirchenschiff.

Weitere Zisterzienseräbte präsentieren eine Vogelsicht des Klosters Salem. Auf der anderen Seite des Freskos, der Klosteransicht spiegelbildlich gegenüber, findet sich eine Darstellung des himmlischen Jerusalem. Man wollte dadurch eine typologische Entsprechung herstellen, die man in der Wortähnlichkeit „Salem“ / „Jerusalem“ bestätigt fand. Drei von Engeln gehaltene Spruchbänder ergeben zusammen das Bibelwort: „(tu) GLORIA IERUSALEM / (tu) LAETITIA ISRAEL / (tu) HONORIFICENTIA POPULI NOSTRI“ („Du bist der Ruhm Jerusalems, (du bist) die große Freude Israels und der Stolz unseres Volkes“;Jdt. 15, 9). Der Satz gilt imAlten Testament Judith; Maria wird im Fresko als Vollendung dieser alttestamentlichen Heldin gedeutet. Der Hinweis auf Jerusalem gilt noch einmal der typologischen Entsprechung von Kloster und Himmlischer Stadt.

Altäre

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Musterentwurf eines barocken Hochaltars aus der Werkstatt Feuchtmayers mit der Birnauer Marienstatue im Festtagsgewand

Die Birnau hat siebenAltäre. Die ungewöhnliche Zahl wurde gewählt, um an die sieben großen Altäre desPetersdoms zu erinnern, die besucht werden mussten, umAbsolution zu erlangen. Sie sind durchgehend von Joseph Anton Feuchtmayer entworfen und von seiner Werkstatt in mehrfarbigemStuckmarmor ausgeführt. Fünf der Altäre haben Altarbilder, von denen drei aus Altbirnau übernommen wurden. Jeweils zwei Altäre bilden ein Paar, das einander im Kirchenraum symmetrisch gegenübersteht und optisch zum Hochaltar hinführt.

Die zwei äußersten Altäre stehen in den flachen Seitenkapellen und sindErasmus von Antiochia (Süden) bzw. demHeiligen Josef (Norden) gewidmet. Die gewohnten Schutzpatrone der Seitenaltäre und die dazugehörigen Altarbilder wurden als Zugeständnis an die Tradition aus Altbirnau übernommen. Der Erasmusaltar ist von Stuckfiguren flankiert, die denHl. Leonhard und den heiligenMagnus von Füssen darstellen. Josef wurdenStephanus undLaurentius zugeordnet. Die hoch aufragendenÄdikulä krönen Figuren desHl. Blasius bzw. desHl. Wendelin. All diese Heiligen richten sich an die Sorgen und Nöte der Wallfahrer: Sie gelten als Schutzpatrone des Viehs und der Hirten oder alsNothelfer gegen Krankheiten und Ungezieferplagen. Im Kirchenraum sind sie am weitesten vom Hauptaltar entfernt, um dem Andrang der Pilger mehr Raum zu bieten, aber wohl auch, um das ausgeklügelte Bildprogramm nicht zu stören. Der Josefsaltar wurde auch von der ortsansässigenJosefsbruderschaft als eigenständiger Sakralraum genutzt.

Entwurf zum Altarbild: Bernhard von Clairvaux

Zwei weitere Altäre stehen an den zum Chor einschwingenden Wänden. Der rechte istBernhard von Clairvaux gewidmet, einem der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, der im 12. Jahrhundert zu dessen Verbreitung über ganz Europa maßgeblich beitrug. Das Altarbild von Göz zeigt Bernhard, wie er von der Muttergottes einen Milchstrahl aus der Brust empfängt, nachdem er trotz Durst und Hunger nicht aufhören wollte zu beten. Das Wunder soll sich in der Stiftskirche Saint-Vorles inChâtillon-sur-Seine ereignet haben.[6] In der Bernhardsverehrung und der zisterziensischen Tradition spielte das Wunder der Lactatio eine wichtige Rolle, weil Bernhard, in den Worten des Jesuitenpredigers Matthäus Pecher,

„durch Annahme der marianischen Milch in nächste Blutsfreundschaft mit Jesus und Maria, mit dieser als ein Sohn, mit jenem als ein Bruder und Mit-Säugling eingetreten ist. Eine vollkommene Mutterschaft wird nicht allein durch Empfängnis und Geburt, sondern auch durch Darreichung der Muttermilch vollendet, mit welchem weißen Nahrungssaft den neugeborenen Säuglingen alle guten Eigenschaften eingeflößt werden.“[7]

Die Marienstatue, vor der Bernhard im Hintergrund des Gemäldes links betet, entspricht überlieferten Darstellungen des berühmten Gnadenbildes imSpeyerer Dom. Die Szene bezieht sich auf ein Wunder, das sich auf Bernhards Reise zur Kreuzzugspropaganda 1146 ereignet haben soll: Er betete vor dem Gnadenbild dasSalve Regina, dem er die WorteO clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria anfügte. Daraufhin habe ihm das Bild geantwortet:Salve Bernarde („Sei gegrüßt Bernhard“). Der Dialog ist im Gemälde als Schrift dargestellt, die zwischen den Köpfen des Gnadenbildes und Bernhards erscheint.

Der linke Altar ist dem Begründer des westeuropäischen MönchtumsBenedikt von Nursia gewidmet. Das Blatt zeigt ebenfalls eine Szene aus der Heiligenvita, nämlich den Tod des Heiligen inmitten seiner Brüder auf den Stufen eines Altars, an dem die Messe zelebriert wird. Über ihm erscheint die Vision eines Mönchs im Augenblick von Benedikts Tod: Er sah die Seele des Ordensgründers auf einem von Lichtern gesäumten Weg zum Himmel fahren. Beide Altäre sind von aufwendigerRocaille gerahmt, die jedoch asymmetrisch angelegt ist. Erst durch gegenseitige optische Ergänzung schließen sich beide zu einem Ganzen und rahmen gemeinsam den Eingang zum Altarraum.

GroßePutten ergänzen das Rahmenwerk. Der Putto des Benediktaltars hält ein aufgeschlagenes Buch mit den Lettern „AUSCULTA O FILI“ (Höre, mein Sohn), den Anfangsworten derRegel des Hl. Benedikt. Der Putto des Bernhardsaltars ist ungleich berühmter: Als »Honigschlecker« ist er in zahlreichen Formen alsKitschfigur zu kaufen. Der Putto hält einen Bienenkorb im Arm, der im Gemälde selbst noch einmal dargestellt ist. Er spielt auf einen metaphorischen Beinamen des heiligen Bernhard an, der wegen seiner PredigtenDoctor mellifluus („honigfließender Lehrer“) genannt wurde. Kunstgeschichtlich hat diese Figur keine herausgehobene Bedeutung; durch ihre Vermarktung hat sie jedoch in gewissem Sinne der Marienstatue den Rang als Kultbild abgelaufen.

Die zwei Altäre im Chorraum sindJohannes dem Täufer (auf der Evangelienseite, also vom Hochaltar aus gesehen rechts) bzw. demEvangelisten Johannes gewidmet. Sie sind in schwarz und grau gehalten und haben keine Altarbilder, sondern weiße Stuckplastiken, die die Heiligen mit ihren Attributen zeigen.

Der Hochaltar schließlich wird von einem prächtigen gebautenBaldachin überwölbt. Es handelt sich um einen der ersten von Feuchtmayer realisierten Baldachinaltäre. Im Zentrum thront das Gnadenbild, umrahmt von drei Jochen aus marmorierten Säulen. Der Baldachin öffnet sich nach oben in eineKalotte, die mit Spiegeln ausgekleidet ist. DasAuge Gottes in deren Mitte lag ursprünglich vor einem Fenster, dessen Licht durch geschickt angebrachte Spiegel gestreut und in den Kirchenraum geworfen wurde. Hinter dem Gnadenbild war ursprünglich das zentrale Altbirnauer Altarbild angebracht, das dieHimmelfahrt Mariens zeigte. 1790 wurde der Altar vonJohann Georg Wieland umgebaut; das Altarbild wurde in die Abteikirche Rottenmünster verlegt und durch eine Rückwand aus hellemAlabaster ersetzt. Das Gnadenbild wurde nach oben verschoben, um es für die Kirchenbesucher besser sichtbar zu machen.[5]

Zwei Paare von Stuckplastiken rahmen den Hochaltar:Joachim und Anna, die Eltern Marias, sowieZacharias undElisabeth, die Eltern Johannes des Täufers. Zusammen mit den beiden Johannesfiguren der Choraltäre bilden sie die „Heilige Sippe“. Pilgern werden diese Figuren einen vertrauten Anhaltspunkt gegeben haben, war doch auch der Marienaltar von Alt-Birnau diesen Heiligen gewidmet.

Gnadenbild

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Darstellung des Gnadenbilds über Altbirnau aus demApiarium Salemitanum, 1708

Die etwa 80 cm hohe hölzerne Marienstatue, die heute im Mittelpunkt des Birnauer Bildprogramms steht, wurde um 1420 imSalzkammergut von einem unbekannten Meister gefertigt.[8] Es handelt sich um einespätgotische Sitzmadonna, die eine Krone trägt und auf einem gepolsterten Podest sitzt. Auf ihrem Schoß sitzt dasChristuskind, das einKruzifix in der Hand hält. Der Fuß ihres Thrones zeigt eine Mondsichel, ein Symbol aus derJohannesapokalypse. Der Apfel in ihrer Rechten verweist auf dieUrsünde, die der Christ überwinden muss, um zu Gott zu kommen (lat.:malum = „Apfel“ / „Übel“). Die Skulptur wurde mehrfach restauriert und neu bemalt. Die Krone hat erst seit 1733 die heutige Form.

Das Birnauer „Gnadenbild“ galt als wundertätig und war in der örtlichen Bevölkerung sehr beliebt. Viele glaubten, dass es nur an seinem Standort wirkmächtig sei und jede Verlegung eineBlasphemie darstelle. Zudem schlugen die Überlinger Wirte aus der nahen Wallfahrtsstätte einigen Profit. Als die Klosterleitung 1745 die neue Kirche plante, erwartete sie daher, dass Überlinger Bürger die „Translocation“ der „Marianischen Wallfart zu Bürnau“ verhindern würden. Eine heimlich eingeholte Erlaubnis desKonstanzerFürstbischofsKasimir Anton von Sickingen sowie der weltlich zuständigenGrafschaft Heiligenberg sollte deshalb Rechtssicherheit schaffen. EineProzession von 2000 Personen, beschützt von 350Dragonern aus Heiligenberg, überführte am 4. März 1746 die Marienstatue von Altbirnau in ihre vorläufige neue Heimstatt, die Pfarrkirche St. Leonhard in Salem. Es kam nur zu wenigen Störungen. Zum einen war der Anlass der Prozession den Überlingern verschwiegen worden; zum anderen hatte der Bischof angekündigt, jeden Störenfried mitExkommunikation zu bestrafen. Der Rat der Stadt Überlingen konnte erst protestieren, als schon Tatsachen geschaffen waren.

Erst zur Kirchweihe wurde die Figur nach Neubirnau gebracht. Zuvor war sie vor hochrangigen Zeugen auf ihre Echtheit überprüft worden, weil in der Bevölkerung Zweifel geherrscht hatten, ob das „zu übersetzende Bildnus der Göttlichen Mutter nicht mehr das Uralte Gnaden-Bild, sondern ein anderes, und neu verfertigtes“ sei.[9] Die Aussagen der restauratorisch tätigen Maler und dieHolzwurmlöcher waren jedoch Beleg genug. Am 20. September 1750 überführte eine festliche Prozession die Sitzfigur in ihre neue Kirche. Das Gnadenbild steht heute über dem Hochaltar.

Orgel

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Orgel

Die ersteOrgel der Birnau stellteJohann Georg Aichgasser aus Überlingen her. Sie wareinmanualig und hatte zwölfRegister. 1808 wurde sie in die reformierte Kirche vonAltnau (Kanton Thurgau) verkauft. Dort ist zwar nicht mehr das Orgelwerk, doch der geschnitzteProspekt erhalten.

1950 wurde für die Birnau eine neue Orgel angeschafft, die auch von einer Überlinger Orgelbauwerkstatt erbaut wurde. Das heutige, nunmehr dritte Orgelwerk wurde 1991 mit einer rein mechanischenTraktur vonMönch Orgelbau (Überlingen) gebaut. Das Instrument hat 39 Register und 2644Pfeifen. Sie verteilen sich auf drei Manuale undPedal. DieDisposition lautet:[10]

I Echowerk C–g3
1.Rohrgedeckt8′
2.Viola8′
3.Flöte4′
4.Nazard223
5.Flageolet2′
6.Terz135
7.Larigot113
8.Sifflet1′
9.Vox humana8′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
10.Gedecktpommer16′
11.Principal08′
12.Hohlflöte08′
13.Salicional08′
14.Octave04′
15.Koppelflöte04′
16.Quinte223
17.Superoctave02′
18.Mixtur IV113
19.Cornet V08′
20.Trompete08′
III Oberwerk C–g3
21.Coppel08′
22.Harfpfeife08′
23.Schwebung08′
24.Principal04′
25.Querflöte04′
26.Gemshorn04′
27.Waldflöte02′
28.Rauschmixtur V02′
29.Cymbel III12
30.Dulcian16′
31.Schalmei08′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
32.Praestant16′
33.Subbaß16′
34.Octavbaß08′
35.Gedeckt08′
36.Octave04′
37.Hintersatz IV223
38.Fagott16′
39.Zinke08′
  • Koppeln: III/II, I/II, I/P, II/P, III/P.

Glocken

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Im mitten in der Fassade stehenden Turm hängt in einem historischen Holzglockenstuhl ein fünfstimmiges Geläut. Aufgrund von schwingungsdynamischen Problemen des Turmes wurde die Läutedisposition von 1961 im Jahr 1990 geändert. Den Stundenschlag übernimmt die Glocke 1, den Viertelstundenschlag intonieren die Glocken 3, 4 und 5. Die Schlagimpulse werden von dem mechanischen Uhrwerk gesteuert, das in den 1990er Jahren im Sinne der Denkmalpflege restauriert und instand gesetzt wurde. Die heutige Läutedisposition erklingt wie folgt:[11]

GlockeNameGussjahrGießerDurchmesserGewichtSchlagton
1Salvator1990Karlsruher Glockengießerei1255 mm1443 kge′-1
2Mater dolorosa1990Karlsruher Glockengießerei1113 mm972 kgfis′-3
3Mater amabilis1961Friedrich Wilhelm Schilling1031 mm736 kggis′-1
4Joseph1990Karlsruher Glockengießerei926 mm655 kgh′-1
5Benedikt und Bernhard1961Friedrich Wilhelm Schilling854 mm450 kgcis″-2

Weitere Ausstattungsgegenstände

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Detail eines geschnitztenBeichtstuhls von Feuchtmayer; heute in St. Martin,Seefelden

Zur Ausstattung gehört einKreuzweg in vierzehn Stationen aus bemalter Holzschnitzerei, von dem noch acht Stationen erhalten sind. (Möhrle 1920 vermutet, dass die übrigen sechs nie existiert haben.) Die einzelnen Stationen stammen von Feuchtmayer und seinem MitarbeiterJohann Georg Dirr. Vierzehn Putten komplementierten einst die Kreuzwegstationen; zwölf von ihnen sind erhalten. Jede Station besteht aus einer individuell gestalteten vergoldetenRocaille-Kartusche, die durch einen Engelskopf und Pflanzenranken ergänzt ist. Der Rahmen umfasst ein Kulissenbild, vor dem kleine, vollplastische Figurengruppen wie auf einer kleinen Theaterszene agieren.

Insgesamt zehnUhren finden sich an und in der Kirche. Die Bauherren demonstrierten so einerseits das gesteigerte Bewusstsein ihres Zeitalters für genaueZeitmessung. Andererseits war die Uhr aber auch eine Metapher für die Endlichkeit des Daseins (Vanitas). DreiSonnenuhren schmücken die Nordwest- und Südostseite des Ordensgebäudes sowie den Turm. Die übrigen sieben werden von einem drei Tonnen schweren schmiedeeisernenUhrwerk angetrieben, das wahrscheinlich um 1750 in den Werkstätten des Salemer Klosters von Bruder Maurus Undersee (1708–1773) geschaffen wurde. Es wurde im Zuge der Restaurierung der Kirche 1963 abgebaut und erst nach vielen Verzögerungen 1979 wieder in Betrieb genommen.

Vier weithin sichtbareZifferblätter befinden sich heute an den vier Turmseiten; das größte zum See hin hat einen Durchmesser von 3,10 Metern. Im Kircheninneren finden sich unter der Decke des Langhauses links und rechts des Chorraumes eine Sonnenzeituhr, deren Zeiger als Salemer Abtstab (mit einem um den Stab geschlungenen „S“) bzw. als Pfeil gestaltet sind sowie eineMonduhr, die an einer sich drehenden Mondkugel den Tag des Mondlaufs und dieMondphase anzeigt. Beide sind mit aufwendigen goldenen Ornamenten und allegorischen Figuren verziert. Sie verweisen auf den Lauf der Gestirne als Zeichen für die göttliche Ordnung desKosmos, können aber auch als Mariensymbole verstanden werden. Die sogenannte „Marienuhr“ befindet sich an der Decke des Langhauses. Ihr Zifferblatt zeigt das Monogramm Mariens (die verschlungenen Lettern des Worts „Maria“, die einen Stern bilden) sowie einen Kranz aus zwölf Sternen.

Die ursprünglichen fünfTurmglocken wurden von Gebhard Andreas Aporta inBregenz gegossen. Sie waren jeweils einem Heiligen gewidmet und trugen Inschriften, die mitChronogrammen das Jahr ihrer Herstellung verschlüsselten. Die größte Glocke war der Jungfrau Maria gewidmet; die weiteren den Heiligen Anselmus, Benedikt und Bernhard und die kleinsten den Wallfahrtsheiligen Blasius, Magnus sowie derHeiligen Sippe. Nach derSäkularisation der Kirche wurden vier der Glocken nachWollerau (Kanton Schwyz) verkauft. Die verbliebene Glocke wurde 1940 eingeschmolzen. 1961 wurden vier, 1990 fünf neue Glocken angeschafft.

Geschichte vom Bauabschluss bis heute

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Die Errichtung der neuen Kirche bedeutete einen schweren Einschnitt für die Marienwallfahrt. Der Strom der Pilger war bei weitem nicht mehr so stark wie zu Altbirnauer Zeiten. Dazu mag der Geist derAufklärung beigetragen haben; jedoch war auch das Verhältnis der frommen Bevölkerung zur Birnau durch die Verlegung des Heiligtums, gegen die selbst der Rat der Reichsstadt Überlingen Protest eingelegt hatte, nachhaltig gestört. Zudem versuchten Staat und Amtskirche zunehmend das Wallfahrtswesen zu unterbinden.

Schließung der Kirche 1804

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Ansicht der Birnau um 1850. Stahlstich vonJohann Poppel

Wenige Jahrzehnte nach dem Bau der neuen Kirche sah das Salemer Kloster seiner Schließung entgegen. DerGeneralvikar des für Salem zuständigenBistums Konstanz,Ignaz von Wessenberg, war Anhänger desJosephinismus. Der junge Wessenberg, seit 1801 im Amt, war wie viele aufgeklärte Kleriker entschlossen, die Wallfahrts- und Klosterkirchen in seinerDiözese zu schließen oder inPfarrkirchen umzuwandeln. Man war sich innerkirchlich bewusst, dass die teilweise sehr mächtigen Orden eine theologische und machtpolitische Konkurrenz zur verfassten Kirche darstellten. Auch die Praxis derBilderverehrung auf Wallfahrten war den Josephinisten ein Zeichen desAberglaubens; die ganze Bilderwelt der barocken Kirchen galt plötzlich als Inbegriff falsch verstandener Frömmigkeit.

Die beginnendeSäkularisation der Klöster von staatlicher Seite kam Wessenberg entgegen: Bereits am 1. Oktober 1802 erschien im Kloster Salem eine Kommission desMarkgrafenKarl Friedrich, die die Beschlagnahme des gesamten Vermögens durch dieMarkgrafschaft Baden ankündigte. DerReichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 ließ die reichsweite Schließung von Klöstern rechtskräftig werden. Zum 23. November 1804 wurde die Reichsabtei Salem vollständig aufgelöst. Von diesem Zeitpunkt bis zum Jahr 1918 wurden unter staatlicher Kontrolle keine Männerorden mehr zugelassen.

Der letzte Gottesdienst in Neubirnau fand am 30. April 1804 statt. Im Jahr 1808 wurde auch die Kirche für die Zisterzienser, die noch dort lebten, gesperrt und ohne öffentlichen Protest geschlossen. Das Gnadenbild wurde in dasSalemer Münster gebracht, das in eine Pfarrkirche umgewandelt worden war. Das Inventar der Kirche wurde auf umliegende Kirchen verteilt. Glocken und Orgel wurden in die Schweiz verkauft. Von 1808 bis nach Ende desErsten Weltkriegs stand die Kirche leer und verfiel. DerDachreiter über dem Chor wurde 1810, dieSakristei 1832 abgerissen. Anders als bei mancher anderen säkularisierten Klosterkirche blieb der Rest des Baukörpers jedoch erhalten.

Zudem galt im Kunstgeschmack der Rokoko-Stil plötzlich als veraltet. Der schlichtere, an antike Vorbilder angelehnteKlassizismus galt ab etwa 1775 als die zeitgemäßere Bauform; das Kloster Salem war mit der Ausstattung des Salemer Münsters imLouis-seize-Stil sogar einer der regionalen Vorreiter dieses Stilwechsels. Nach 1810 warenRomanik undGotik die Vorbilder im Kirchenbau. Das barockePathos mit seinen ausgefeilten, auf dramatische Wirkung angelegten Bildprogrammen wurde mit einem Schlag unpopulär. Selbst Kleriker argumentierten mit ästhetischen Bedenken gegen den „ausartenden“, „krankhaften“ und „widerlichen“ Barockstil und dessen letztliche „Auswucherung“ im Rokoko. Erst um 1890 wurde die barocke Kunst wieder allgemein akzeptiert, was unter anderem den zeitgenössischen Kunsthistorikern wieHeinrich Wölfflin zu verdanken ist. Zunächst markierte die Birnau jedoch das Ende einer Epoche im Kirchenbau, „dasSchwanenlied des Rokoko am Bodensee“ (Lit.: Möhrle, 1920, S. 92).

Die bürgerlicheLandschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts entdeckte die Birnau als Baukörper, der mit der Natur malerisch harmonierte. So wurde die Kirche, die einst als weithin sichtbares Mittelglied zwischen irdischer Schöpfung und himmlischem Glanz entworfen war, zum optisch reizvollen Element in der Idylle des Bodensees, ein Gegengewicht zur beginnendenIndustrialisierung.

Von der Wiedereröffnung 1919 bis heute

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Der „Honigschlecker“ am Bernhardsaltar

Erst nach der vorletzten Jahrhundertwende gab es ernsthafte Bemühungen, die Kirche wieder für die Gläubigen zu öffnen. Sowohl die Bewertung des Rokokostils als auch die kirchliche Akzeptanz von Wallfahrten hatten sich in der Zwischenzeit grundlegend gewandelt. Der ZisterzienserabteiWettingen-Mehrerau (Bregenz) gelang es, dem Land Baden die Birnau für 70.000Mark abzukaufen. Daneben erwarb das Kloster auch dasSchloss Maurach, das direkt unterhalb der Kirche am Seeufer liegt. Die Wirtschaftsräume des Kirchenvorbaus wurden zu Wohn- und Verwaltungsräumen umgebaut und in eine Außenstelle des Konvents umgewandelt. Glocken und Orgel wurden wiederbeschafft. Die Kirche wurde am 20. November 1919 feierlich wiedereröffnet.[12] Binnen kurzem wurde die Birnau zu einem religiösen wie kunsthistorischen Wallfahrtsort am Bodensee.

Unter demNationalsozialismus wurden die Kirche und das Priorat von 1941 bis 1945 geschlossen. Die Mönche wurden verjagt, manche vorübergehend von derGestapo inhaftiert. Erst nach dem Ende desZweiten Weltkrieges konnten sie nach Birnau zurückkehren.

Hauptartikel:KZ-Friedhof Birnau

Der Nationalsozialismus hinterließ auch tiefere Spuren: Unweit der Kirche befindet sich ein Friedhof für 97KZ-Häftlinge aus demKZ Aufkirch.[13] Sie gehörten zu einem Trupp von rund 800 Häftlingen aus demKZ Dachau, die westlich vonÜberlingen ein unterirdisches Stollensystem in den Molassefelsen trieben, in dem dieFriedrichshafener RüstungsbetriebeDornier,Zeppelin,ZF undMaybach vor Bomben geschützt sein sollten (Goldbacher Stollen).[14] Die Arbeiten dauerten vom Oktober 1944 bis April 1945 an. Mindestens 168 Häftlinge starben und wurden verbrannt oder in einem Massengrab verscharrt. Nach Kriegsende wurden auf Befehl der französischen Militärregierung die Leichen aus dem Waldstück Degenhardt bei Überlingen exhumiert und am 9. April 1946 auf dem neu geschaffenenKZ-Friedhof Birnau beigesetzt.

Mit dem Kauf im Jahr 1919 hatte das Kloster auch die Verantwortung für dieDenkmalpflege der Kirche übernommen. 1964 bis 1969 wurde die Bausubstanz generalsaniert, finanziert aus Mitteln der katholischen Kirche und der staatlichen Denkmalpflege sowie eines 1966 gegründeten Fördervereins. 1996 begannen die bis heute aufwändigsten Sanierungsarbeiten. DieFundamente wurden trockengelegt, Schäden durchHausschwamm behoben und die Fresken im Innenraum vor Beschädigung geschützt. Seit 2004 ist auch die Renovierung der Außenfassade abgeschlossen. Die Forschung nach Spuren der ursprünglichen Farbgebung führte zur Revision derRestaurierung von 1966. Damals wurde der Kirche eine weiße Fassade mit rosa Pilastern gegeben und der Turm durch einen rosa Anstrich optisch hervorgehoben. Die jetzige Fassade ist einheitlich in rosa mit weißen Schmuckelementen gestaltet, wodurch sich auch der Turm wieder in das Gesamtbild einfügt.

1946 wurde Birnau die Pfarrkirche der OrteDeisendorf undNußdorf, welche gemeinsam die katholischePfarrkuratie Birnau bilden.

1971 wurde die Birnau vonPapst Paul VI. zurBasilica minor erhoben. Sie ist heute einer der beliebtestenWallfahrtsorte im Bodenseeraum. Jährlich wiederkehrendeMarienwallfahrten ziehen teilweise Zehntausende von Pilgern an. Im Jahr gibt es 18 offizielle Wallfahrten, deren beliebteste dieFatimawallfahrten sind (jeweils am 13. jedes Monats). DasPatroziniumsfest wird am Sonntag nach dem 2. Juli (Mariä Heimsuchung) begangen. Regelmäßig finden auch Konzerte statt. Die Kirche ist wegen ihrer malerischen Lage ein sehr beliebter Ort fürHochzeiten und darüber hinaus eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten am See.

Literatur

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  • Matthias Bisemberger:Maria in Neu-Bürnau, oder Fortsetzung des gründlich- und wahrhaften Berichts von Ubersetzung der Marianischen Wallfart zu Bürnau (…) Konstanz 1751.
  • Hermann Brommer:Basilika Unserer Lieben Frau, Birnau am Bodensee. 43., bearb. Aufl. Schnell & Steiner, Regensburg 2010,ISBN 978-3-7954-4005-3, (=Kunstführer, 435).
  • David Ganz:Gottesmutter und Honigschlecker. Klösterlicher Besitzanspruch und kulinarische Seherfahrung in der Wallfahrtskirche Neu-Birnau. In: David Ganz, Georg Henkel (Hrsg.):Visualität und Religion in der Vormoderne. Reimer, Berlin 2004,S. 173–218. [15]
  • Hans Jensen:Schach dem Abt. Herder, Freiburg i. Br. 1953,ISBN 3-451-17739-0. (Roman über die Entstehung der Wallfahrtskirche.)
  • Hans Möhrle:Die Cistercienser-Probstei Birnau bei Überlingen am Bodensee. Feyel, Überlingen 1920.
  • Ulrich Knapp:Die Wallfahrtskirche Birnau, Planungs- und Baugeschichte. Gessler, Friedrichshafen 1989,ISBN 3-922137-58-X. (Quellensammlung mit Bauplänen und Entwurfszeichnungen.)
  • Bernd Mathias Kremer (Hrsg.):Barockjuwel am Bodensee. 250 Jahre Wallfahrtskirche Birnau. Fink, Lindenberg 2000,ISBN 3-933784-71-9. (Darstellungen zu Aspekten der Bau-, Kunst- und Klostergeschichte.)

Weblinks

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Commons: Wallfahrtskirche Birnau – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kirchweihpredigt von Abt Anselm II. (Memento vom 15. Januar 2004 imInternet Archive)
  2. Hermann Brommer:Basilika Unserer Lieben Frau, Birnau am Bodensee (=Kleiner Kunstführer. Band 435). 43., bearb. Aufl. Schnell & Steiner, Regensburg 2010,ISBN 978-3-7954-4005-3, S. 10.
  3. Christof Rieber:Kloster Mengen. In: Edwin Ernst Weber (Hrsg.):Klöster im Landkreis Sigmaringen. Lindenberg 2004, S. 261–280, hier S. 271.
  4. Bisemberger, 1751, S. 24.
  5. abBirnau. In: sueddeutscher-barock.ch. 30. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019. 
  6. Peter Kalchthaler:Die Ikonographie der Wallfahrtskirche Neu-Birnau. In: Bernd Mathias Kremer (Hrsg.):Barockjuwel am Bodensee. Lindenberg 2000, S. 135–176.
  7. Matthäus Pecher: Predigt zum Bernhardstag. 1710, archiviert vom Original am 25. März 2004; abgerufen am 3. März 2013. 
  8. Jürgen Michler:Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau zur Birnau. Pater Prior Ambrosius Schaidle zum 50-jährigen Priesterjubiläum. In:Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft. Band 43, 1990, S. 141–150.
  9. Bisemberger, 1751, S. 13.
  10. Disposition der Orgel
  11. Die Glocken mit klanglicher Darstellung auf der Site des Erzbistums Freiburg, abgerufen am 5. Januar 2022.
  12. Wallfahrtskirche Birnau bei Ueberlingen (Baden). In: Vorarlberger Volksblatt, 20. November 1919, S. 3. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vvb
  13. KZ-Friedhof Birnau
  14. Oswald Burger:Der Stollen. 6. Aufl. Überlingen 2005,ISBN 3-86142-087-2. Dokumentation zum KZ Aufkirch, Abschnitt über KZ-Friedhof Birnau
  15. Thomas Lentes (Hrsg.):Rahmen-Diskurse: Kultbilder im konfessionellen Zeitalter. Band 2. Berlin 2004. Siehe:Gottesmutter und Honigschlecker. Klösterlicher Besitzanspruch und kulinarische Seherfahrung in der Wallfahrtskirche Neu-Birnau.
Basilicae minores in Deutschland

Baden-Württemberg:Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 |St. Martin in Weingarten 1956 |St. Georg in Walldürn 1962 |St. Vitus in Ellwangen 1964 |Mariä Heimsuchung in Birnau 1971 |St. Martin in Ulm-Wiblingen 1993 |St. Georg in Ochsenhausen 2019 |St. Maria und Markus in Reichenau 2024

Bayern:Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 |St. Anna in Altötting 1913 |Mariä Himmelfahrt in Ettal 1920 |Dom St. Peter und Georg in Bamberg 1923 |St. Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 |St. Mauritius in Niederalteich 1932 |St. Ulrich und Afra in Augsburg 1937 |Mariä Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 |Heiligste Dreifaltigkeit in Gößweinstein 1948 |St. Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 |Mariä Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 |Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 |St. Emmeram in Regensburg 1964 |St. Michael in Altenstadt 1965 |St. Lorenz in Kempten 1969 |Mariä Himmelfahrt in Waldsassen 1969 |St. Benedikt in Benediktbeuern 1972 |St. Peter in Dillingen 1979 |Heilig Kreuz und Mariä Himmelfahrt in Scheyern 1979 |St. Martin in Amberg 1980 |St. Margaretha in Altenmarkt 1982 |St. Jakob in Straubing 1989 |Mariä Heimsuchung in Marienweiher 1993 |Maria Brünnlein in Wemding 1998 |St. Martin in Landshut 2001 |St. Vitus und Deocar in Herrieden 2010

Berlin:St. Johannes in Berlin-Neukölln 1906 |Dom St. Hedwig in Berlin-Mitte 1927 |Maria Rosenkranzkönigin in Berlin-Steglitz 1950

Hessen:St. Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 |St. Maria, Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 |St. Peter in Fritzlar 2004 |St. Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010

Niedersachsen:St. Godehard in Hildesheim 1963 |Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 |St. Clemens in Hannover 1998 |St. Cyriakus in Duderstadt 2015

Nordrhein-Westfalen:St. Gereon in Köln 1920 |St. Ursula in Köln 1920 |Mariä Himmelfahrt in Kevelaer 1923 |St. Viktor in Xanten 1937 |St. Severin in Köln 1953 |Mariä Heimsuchung in Werl 1953 |St. Martin in Bonn 1956 |St. Potentinus, Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 |St. Aposteln in Köln 1965 |St. Maria im Kapitol in Köln 1965 |St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth 1967 |St. Lambertus in Düsseldorf 1974 |St. Andreas in Knechtsteden 1974 |St. Vitus in Mönchengladbach 1974 |St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim 1982 |St. Ludgerus in Essen-Werden 1993 |St. Kunibert in Köln 1998 |St. Quirinus in Neuss 2009 |St. Ida in Herzfeld 2011 |St. Laurentius in Wuppertal 2013

Rheinland-Pfalz:St. Matthias in Trier 1920 |Kaiser- und Mariendom in Speyer 1925 |Dom St. Peter in Worms 1925 |St. Maria am See in Maria Laach 1926 |Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 |St. Martin in Bingen 1930 |St. Salvator in Prüm 1950 |Unsere Liebe Frau in Trier 1951 |St. Paulin in Trier 1958 |St. Kastor in Koblenz 1991 |St. Severus in Boppard 2015

Saarland:St. Wendalinus in St. Wendel 1960 |St. Johann in Saarbrücken 1975

Sachsen:Heilig Kreuz in Wechselburg 2018

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47.7461111111119.2191666666667Koordinaten:47° 44′ 46″ N,9° 13′ 9″ O

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