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Wald

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterWald (Begriffsklärung) aufgeführt.
Waldung ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Physiker sieheWolfgang Waldung; zu anderen Bedeutungen sieheWaldungen.
Sommergrüner Laubwald im Herbstlaub in Mittelhessen
Subtropischer Lorbeerwald auf La Palma, Kanarische Inseln
Borealer Nadelwald, Finnland
Laub- und Nadel-Mischwald, Quebec
Tropischer Monsunsumpfwald, Bangladesch
Tropischer Regenwald, Malaysia
Tropischer Trockenwald, Madagaskar

Wald (auchWaldung) im alltagssprachlichen Sinn und im Sinn der meisten Fachsprachen ist ein Ausschnitt der Erdoberfläche, der vonBäumen dominiert wird und eine gewisse, vom Deutungszusammenhang abhängigeMindestdeckung und Mindestgröße überschreitet.

Die Definition von Wald ist notwendigerweisevage[1] und hängt vom Bedeutungszusammenhang (alltagssprachlich, geographisch, biologisch, juristisch, ökonomisch, kulturell usw.) ab.[2][3] Präzisere Definitionen decken jeweils nur einen Teil des Bedeutungszusammenhangs ab. Eine in der deutschenForstwissenschaft verbreitete Definition definiert Wald als einePflanzenformation, die „im Wesentlichen aus Bäumen aufgebaut ist und eine so große Fläche bedeckt, dass sich darauf ein charakteristisches Waldklima entwickeln kann“.[4] Nach § 2 des deutschenBundeswaldgesetzes ist ein Wald „… jede mit Forstpflanzenbestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege und Lichtungen“.

Wortherkunft und Begrifflichkeiten

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Das WortWald (von gleichbedeutendmittelhochdeutsch/althochdeutschwalt) beruht auf einem rekonstruiertenurgermanischen*walþu ‚Büschel‘, in diesem Fall ‚Laubwerk‘, ‚Zweige‘, das seinerseits ausindogermanisch*wolɘt ‚dichtbewachsen‘ hervorgegangen sein könnte. Auch eine Verwandtschaft zu lateinischvellere ‚rupfen‘ (vgl.Wolle) ist möglich.

Der umgangssprachliche Begriff Wald deckt sich in den typischen Fällen auch mit den fachlichen Definitionen. Zu den Bedeutungsrändern hin wird der Begriff unscharf und umfasst Flächen und Vegetationsformen, die je nach Auffassung und verwendeter Definition entweder als Wald gelten können oder nicht. Bei einem weltweiten Überblick wurden allein in juristischem Zusammenhang 63 voneinander verschiedene, nationale Definitionen von „Wald“ gezählt, für den für die Definition wesentlichen Begriff „Baum“ 149 Definitionen.[2] Wichtig ist die Abgrenzung zum Beispiel gegenüberPlantagen aus Baumarten (zum Beispiel auchEnergieholz-Plantagen,Ölpalmen-Plantagen[5]) baumbestandenenParks und Grünanlagen, zumindest teilweise baumbestandenem Weideland (im englischen Sprachraum unterrangeland gefasst, z. B. auchAlmen)[6] und offenen, zum Beispiel durch Beweidung oder Übernutzung degradierten, nur teilweise baumbestandenen Flächen, aber auch natürlicherweise teilweise offenen Baumsavannen.

Neben zahlreichen anderen, teilweise metaphorischen Verwendungen (wie zum Beispiel „Schilderwald“, „Tangwald“) sind vier Bedeutungszusammenhänge wesentlich.[2] Zu beachten ist, dass gemäß jeder der folgenden Definitionen Flächen als Wald definiert werden können, die nach den anderen jedoch nicht als ein solcher gelten würden:

  • Juristische Definition: Wald ist eine Fläche, die unter der jeweiligen Gesetzgebung nach den im Gesetz genannten Kriterien als ein solcher definiert ist. Im deutschsprachigen Raum sind dies in Deutschland dasBundeswaldgesetz,[7] in Österreich das Forstgesetz[8] und in der Schweiz das Waldgesetz (WaG)[9]. Gemäß dieser Definitionen sind auch nicht-baumbestandene Flächen enthalten (forstlich teilweise als „Nichtholzboden“ bezeichnet): zum Beispiel Wildwiesen, Holzlagerplätze, Sturmwurfflächen[10] und Kahlschläge.[11]
  • Ökonomische Definition: Wald ist jede Fläche, dieforstwirtschaftlich genutzt wird (Wirtschaftswald bzw.Forst). Gemäß dieser Definition sind gärtnerisch und landwirtschaftlich genutzte Flächen kein Wald, beispielsweise Energieholzplantagen, Weihnachtsbaumkulturen, Waldweiden mit vorwiegender Weidefunktion, spontan wiederbewaldete Brachen, aber auch dicht baumbestandene Stadtparks und Waldfriedhöfe.
  • Vegetationsstrukturelle Definition: Wald ist eine baumbestandene Fläche einer bestimmten Ausdehnung mit einem Mindest-Deckungsgrad der Baumschicht. Gemäß dieser Definition verliert eine Fläche ihren Waldcharakter, wenn der Anteil der Bäume pro Flächeneinheit einen bestimmten, definierten Schwellenwert unterschreitet.[12] Dies ist vor allem in Regionen der Welt mit schwach entwickelter Verwaltung oder in sehr unzugänglichen Regionen aktuell von Interesse, bei denen der Waldanteil mitFernerkundung per Satellitenmessung bestimmt wird. So hängt zum Beispiel die in Statistiken und Aufstellungen angegebene Waldfläche der Erde insgesamt in kritischer Weise von der Wahl des Schwellenwerts ab. Dieser unterliegt, z. B. inKlimaschutz-Abkommen, politischer Einflussnahme.[13]
  • Ökologische Definition: Wald umfasstBiozönosen, deren Lebensgemeinschaft durch Arten gekennzeichnet ist, die an waldtypische ökologische Faktoren bzw.Standortfaktoren angepasst sind, insbesondere an eine reduzierte Beleuchtungsstärke, das Waldinnenklima und die Waldböden. Gemäß dieser Definition hängt Wald kritisch von einer Mindestgröße ab, die notwendig ist, um das Minimumareal der Arten zu gewährleisten. Diese Fläche kann deutlich größer sein als es juristische Definitionen vorsehen oder bestimmen.[14][15]

International bedeutsame Walddefinitionen sind zum Beispiel:

  • Definition derFAO: Wald umfasst natürliche und angepflanzte Wälder (plantations). Der Begriff wird verwendet für Landflächen mit einem Mindestanteil der Kronenfläche der Bäume von 10 %, auf einer Fläche von mindestens 0,5 ha. Wälder werden sowohl durch das Vorkommen von Bäumen, wie durch das Fehlen anderer vorherrschender Landnutzungsformen definiert. Die Bäume müssen eine Mindesthöhe von 5 m erreichen können. Jungbestände, deren Bäume die notwendige Kronenfläche und Höhe bisher nicht erreicht haben, bei denen dies aber später zu erwarten ist, und nur vorübergehend unbestockte Flächen werden zum Wald gerechnet. Der Ausdruck umfasst Wälder, die für die Produktion, den Schutz, den Naturschutz oder mehrere dieser Zwecke genutzt werden (zum Beispiel Nationalparks, Naturschutzgebiete und andere Schutzgebiete), und auch Waldbestände der Agrarlandschaften, wie zum Beispiel Windschutzpflanzungen, mit einer Mindestbreite von 20 Metern,Kautschuk- undKorkeichen-Plantagen. Ausdrücklich landwirtschaftlichen Zwecken dienende Baumbestände, wie zum Beispiel Obstbaumplantagen, und Agrarforstsysteme sind ausgeschlossen.[16] Die Definition der FAO schließt jedoch Baum-Plantagen beispielsweise vonEukalypten nicht aus, die ökologisch als weitgehend wertlos gelten. Gegen diese Walddefinition regt sich daher unterNichtregierungsorganisationen heftiger Widerstand.[17][18] Die OrganisationenTimberwatch,Rettet den Regenwald und andere haben daher während des World Forestry Kongresses 2015 in Durban eine Petition an die FAO übergeben, die Definition zu ändern.[19][20]

  • Definition derUNESCO: Geschlossener Wald (forest) umfasst gemäß der Definition der UNESCO Bestände von Bäumen mit einer Wuchshöhe größer als 5 m (inborealen Gebieten: 3 m, in denTropen: 8–10 m), deren Kronendach geschlossen ist. Bestände mit Wuchshöhe größer als 5 m mit offenem Kronendach werden als „Offenwald“ (woodland) definiert, sofern ihre Deckung 40 % überschreitet (d. h., der Abstand zwischen zwei Baumkronen höchstens dem Durchmesser der Krone entspricht).[21]
  • Definition derUNFCCC: Wald ist gemäß der Definition der UNFCCC eine mit Bäumen bestandene Landfläche von mindestens 0,05–1 ha Fläche mit einem Deckungsgrad der Baumkronen (oder entsprechendem Bestockungsmaß) von mehr als 10–30 %, mit Bäumen, die eine minimale Wuchshöhe von 2–5 min situ erreichen können. Ein Wald kann entweder geschlossen sein, wenn Bäume der verschiedenen Stockwerke und der Unterwuchs einen hohen Prozentsatz des Bodens überdecken, oder auch offen. Natürliche Jungbestände und alle Pflanzungen (plantations), welche eine Kronendeckung von 10–30 % oder Höhe von 2–5 m erst später erreichen können, werden unter Wald gerechnet, wie auch dazugehörige Flächen, welche temporär durch menschliche Einflüsse wie Kahlschlag oder aus natürlichen Gründen unbestockt sind, wenn ihre Rückentwicklung zum Wald zu erwarten ist.[22] Die Unterzeichnerstaaten desKyoto-Protokolls können aus den in der Definition offen gelassenen Spannbreiten frei einen für ihr Land geltenden Wert auswählen, es wird aber erwartet, dass sie bei dieser Wahl bleiben, also nicht später den Waldanteil durch Veränderung der Schwellenwerte nach oben oder unten verändern bzw. manipulieren.[23]

Klimatische Bedingungen

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Die Verbreitung jeglicherWaldgesellschaften ist vor allem von denklimatischen Wachstumsbedingungen für Bäume abhängig: Eine mittlereLufttemperatur von +6 °C in einerVegetationsperiode von mindestens drei Monaten bildet die Untergrenze für ungestörten Baumwuchs[24] und etwa 400 mm (in Randlagen bis unter 200 mm)Jahresniederschlag gelten alshygrisches Minimum.[25]

Mit abnehmendemNiederschlag geht der Wald in baumfreieOffenlandschaften über. FürHochlagen und kalte Klimate ist die Dauer derVegetationsperiode für den Erfolg der Vegetation entscheidend. Ab einer (je nachKlimazone unterschiedlichen) bestimmtenMeereshöhe beziehungsweise einer hohengeografischen Breite (zumeist jenseits derPolarkreise) gibt es eineWaldgrenze, jenseits derer der Baumbewuchs immer offener wird und zunehmend Krüppelformen aufweist. Auf dieseKrummholzzone folgt dieBaumgrenze, oberhalb derer überhaupt keine Bäume mehr wachsen können.

Laut einer Studie derETH Zürich gibt es weltweit schätzungsweise 3040 Milliarden Bäume.[26][27]

Waldökosysteme und Verbreitung

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Mischwald inRadziejowice (Zentral-Polen)
Erlenbruchwald beiPosen (Polen)

Wälder sind komplexeÖkosysteme. Mit optimaler Ressourcenausnutzung sind sie das produktivste Landökosystem. Nach den Ozeanen sind sie die wichtigste Einflussgröße des globalen Klimas. Sie stellen gegenüber anderen Nutzungsformen global die einzig wirksameKohlendioxid­senke dar und sind die wichtigstenSauerstoff­produzenten. Sie wirken ausgleichend auf den globalen Stoffhaushalt. Ihr Artenreichtum ist ein unschätzbarer Genpool, dessen Bedeutung zunehmend auch in der Industrie erkannt wird.

Im Allgemeinen werden Waldökosysteme nach drei Leitkriterien untergliedert:[28]

Räumliche Einteilung

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Die Entwicklung zu den verschiedenen Waldformationen ist insbesondere auf klimatische Faktoren zurückzuführen. Die vorherrschenden Temperaturen und Niederschläge sowie ihrJahres- undTagesgang in den unterschiedlichenKlimazonen der Erde haben zu denVegetationszonen,Zonobiomen undÖkozonen geführt, denen jeweils bestimmte Waldtypen zugeordnet werden. Zudem führt derthermische Höhengradient in denHöhenstufen der Gebirge zu verschiedenen, überlagerndenOrobiomen. Hier entstanden dieextrazonalenBergwaldformen derGebirgsklimata, die den vergleichbaren zonalen Wäldern mehr oder weniger ähneln. Schließlich bedingen besondereedaphischeStandortverhältnisse (etwa Dünen, Felsen, Moore, Küsten)azonale Waldtypen wie Au-, Sumpf-, Bruch- oder Mangrovenwälder, die ebenfalls von den typischen zonalen Waldformationen der jeweiligen Umgebung abweichen.

Da geschlossene Wälder typische Pflanzenformationenhumider Klimate mit mindestens mehrmonatigen gemäßigten Temperaturen sind, gehen sie bei zunehmenderAridität und Kälte über immer offeneres Wald- und Buschland in gehölzfreie Vegetationstypen über: So etwa in derborealen Zone über dieWaldtundren in dieTundren undKältewüsten, in dergemäßigten Zone über dieWaldsteppen in dieSteppen undwinterkalten Wüsten, sowie von denSubtropen über dieMacchie und von denTropen über die verschiedenenSavannentypen in dieheißen Wüsten.

Die ausgedehntesten Waldgebiete der Erde sind dietropischen Regenwälder um denÄquator und dieborealen Wälder derkaltgemäßigten Gebiete der Nordhalbkugel (Skandinavien,Russland,Alaska undKanada).

Wald-Ökosysteme sind alsnaturbelasseneUrwälder“ weder ein zeitlich starres noch ein räumlich homogenes Gebilde, sondern Mosaike aus zonaler, azonaler und extrazonaler Vegetation, deren einzelne Flächen (Patches) dem Einfluss derTierwelt (Insektenfraß,Wildverbiss,Samenverbreitung durch Tiere u. ä.) sowie einerperiodischen Entwicklung unterworfen sind.

Zeithorizonte

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Die unterschiedlichen Einflüsse, zeitliche Faktoren als Grundlage der Waldentwicklung sowie die resultierendeSchlusswaldgesellschaft werden imMosaik-Zyklus-Konzept und derMegaherbivorentheorie diskutiert.

Ökologisch lässt sich eine Einteilung nachSukzessionsstadien vornehmen: Das Mosaik-Zyklus-Konzept beschreibt die Formen der potenziell natürlichen Waldentwicklung. Zu einer vollständigen Artenausstattung (Flora undFauna) von Klimaxwaldgesellschaften bedarf es Jahrhunderte ununterbrochener Bestockung. Auch die durch menschliche Nutzung eingestellten Bestandsformen lassen sich in natürlich vorkommende Sukzessionsstadien einordnen.

DieMegaherbivorentheorie misst den großen Pflanzenfressern eine größere Bedeutung in der Waldentwicklung zu. Wie groß ihr Einfluss auf die Vegetation wäre ohne Bejagung durch Menschen, aber mit Bejagung durch die in Mitteleuropa ausgestorbenen oder ausgerottetenFleischfresser (Karnivoren), ist umstritten.

Einteilung der Waldgesellschaften nach Vegetationszonen

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Wälder der Tropen

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Zwischen denWendekreisen der Sonne, in tropischen Klimaten, bildet sich bei entsprechender Feuchteversorgung durch Regen (1800–2000 mm) eineVielfalt von verschiedenartigen Regen- und Nebelwäldern aus. Ein regionsweise hoher Anteil kann dabei im sogenannten „KleinenWasserkreislauf“ aus der Verdunstung des Waldes selbst entstammen, soweit diese Waldflächen eine gewisse Größe nicht unterschreiten.

Ein ganzjähriges Wachstum habentropische Regenwälder, die die artenreichsten Landökosysteme der Erde sind. Schätzungsweise 70 % aller landgebundenen Arten dieser Erde leben in der tropischen Regenwaldzone. Für diese Produktivität spielt derBoden eine entscheidende Rolle. Die meisten tropischen Regenwälder stehen aufLaterit­boden. Dieser ist sehr unfruchtbar, weil er kaum Nährstoffe speichert. In Einflussbereichen des sauren und sauerstoffarmenSchwarzwassers (zum Beispiel amRio Negro) gedeihenSchwarzwasserwälder. Es gibt Tiefland-Regenwälder und Regenwälder in mittleren Höhenlagen.

Mit zunehmender Höhe gehen in diesem Klima die Regenwälder inGebirgsregenwälder,Wolken- und Nebelwälder über. In einem Wolkenwald wachsen zahlreicheEpiphyten. Dieser üppige Bewuchs wird nur noch von den Bergnebelwäldern übertroffen, die in den feuchtheißen Tropen ab 2000 m über dem Meer anzutreffen sind. Hier findet man vor allem Hautfarne.

Oberhalb der echten Bergnebelwälder gehen tropische Wälder ab 3100 m Höhe (in Afrika amKilimandscharo) oder ab 4000 m Höhe in denAnden in einen niederwaldartigen Bewuchs über. Mit zunehmender Höhe beginnt der hochandine Bereich über derBaumgrenze, derParamo.

In derGezeiten­zone tropischer Küsten wachsenMangrovenwälder, die allerdings von einem starken Rückgang betroffen sind. Die Flora der Mangrovenwälder beschränkt sich auf eine verhältnismäßig kleine Anzahl vonMangrovenbaumarten mit speziellen Anpassungen an die schwierigen Lebensbedingungen dieses Lebensraums (z. B.Salinität, periodische Überflutung oderBrandung). Die höchste Vielfalt beobachtet man imindopazifischen Raum;Westafrika undAmerika beherbergen nur eine geringe Anzahl von Mangrovenbaumarten. In Richtung auf die nördlichen oder südlichen Verbreitungsgrenzen geht die Artenzahl weiter zurück, so kommt z. B. amSinai (Ägypten) oder im nördlichenNeuseeland nur eine Art der GattungAvicennia (Avicennia marina) vor. Trotz der Artenarmut der Flora nutzt eine Vielzahl von Tieren die Mangrovenwälder.

Wälder der Subtropen

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Als Übergänge zu den Regenwäldern bilden sich dieSaisonregenwälder, die in mehr oder weniger regelmäßigeren Abständen nicht durch Regen bewässert werden. Sie wachsen in Gebieten, die noch meistens niederschlagsreich sind, aber schon eine kürzere Trockenzeit aufweisen.

In den Subtropen bilden sich unter dem Einfluss von Jahreszeiten in der Nähe der Wendekreise dieMonsunwälder, die von den mit den namensgebenden Winden herangetragenen Regengüssen bewässert werden. Diese Regenzeitwälder haben keine typische Form, sind sehr variabel und prägen sich je nach Dauer der Trockenheit aus. Sie werfen unter normalen Umständen durch Trockenheit deutlich Laub ab. DieLorbeerwälder der immerfeuchtenOstseitenklimate sind hingegen wieder immergrün.

Trockenkahle Wälder gedeihen in Gebieten mit länger anhaltenden jährlichen Trockenzeiten und werfen in solchen vollständig ihr Laub ab. Sie grenzen an Passat- und Monsunwälder einerseits und anDornwälder andererseits. Sie werden häufig bewirtschaftet und sind durch die Nachfrage anTeak undMahagoni schon nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Die Afrikanische Variante der trockenkahlen Wälder heißtMiombo.

Bei länger anhaltenden Trockenzeiten können in Venezuela, Brasilien, Indien, Nepal und Afrika nur noch Dornwälder gedeihen. Sie bestehen ausSchirmakazien, Mimosen- und Caesalpinaceen-Arten. Die trichterförmigen Kronen der Bäume stehen schütter und fangen den geringen Sommerregen auf. Einige Dornwälder sind auch durch die menschliche Nutzung aus trockenkahlen Wäldern entstanden.

Bei weiter abnehmenden Niederschlagsmengen entstehenSukkulentenwälder und schließlich dieSavanne. Neben der Beweidung, derBrandrodung und dem Holzfällen des Menschen übenTermiten einen Einfluss auf die Wälder der Subtropen aus.

Wälder der warmtemperierten Zone

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Muir Woods National Monument

In dieser Zone finden sich sowohl Hartlaubwälder als auch Laubwälder warm-feuchter Klimate. Erstere sind geprägt durchHartlaubvegetation, also immergrüne Pflanzen mit Anpassungen an lange Phasen der Trockenheit im Sommer. Man findet diesen Bereich z. B. amMittelmeer.[29] Eine typische Baumart in solchen Wäldern ist dieSteineiche.

Laubwälder warm-feuchter Klimate wachsen an der Ostseite der Kontinente mit kräftigenMonsunregen im Sommer und hohen Temperaturen; außerdem bei sommertrocken-winterfeuchtem Klima, wenn eine regelmäßige Wolkenbildung die Sommertrockenheit abschwächt.[29]

Wälder der kühltemperierten Zone

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auchNemorale Zone (bisweilen differenziert für die Nordhalbkugel undAustrale Zone für die Südhalbkugel)

Wälder der boreonemoralen Übergangszone

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Boreale Wälder

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Derboreale Nadelwald (Taiga) umfasst einen Bereich von 1,4 Milliarden ha (14 Millionen km²) bzw. etwa ein Drittel der Gesamtwaldfläche der Erde. Etwa 150 Millionen ha davon sind jedoch, bedingt durch Sturm oder Feuer, vorübergehend nicht bestockt. Die boreale Klimazone schließt sich an den Süden der arktischen Tundra an und umfasst eine Nord-Süd-Ausdehnung von 700 km in Europa und Nordamerika sowie bis zu 2000 km inSibirien. Die West-Ost-Ausdehnung umfasst das gesamte Eurasien von Norwegen bis Kamtschatka, dazu Kanada. Sie ist somit das ausgedehnteste geschlossene Waldgebiet der Erde. Boreale Wälder existieren nur auf der Nordhalbkugel. Die Vegetation wird in der Baumschicht vonNadelhölzern dominiert, insbesondereSibirische Lärche,Fichten,Zirbelkiefer undGemeine Kiefer.

Natürlichkeit

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Urwald im Manoa-Tal,Oʻahu

Wälder kommen ihrem natürlichen(ahemeroben) Zustand umso näher, je weniger ihre Baumartenzusammensetzung durch kulturellen menschlichen Einfluss verändert ist und je weniger ihre Zusammensetzung und Organisationsweise von der zusätzlichen Zufuhr von Energie in die biologischen Produktionsprozesse über die einstrahlende Sonnenenergie hinaus abhängig ist.[4]

Urwälder

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Die intakten Waldlandschaften innerhalb der waldbedeckten Gebiete der Erde (Intact Forest Landscapes, IFL)[30] sind vollkommen unzerschnittene, weitgehend unbewohnte, ökologisch intakte, naturgewachsene Waldlandschaften mit einer Mindestgröße von 50.000 ha und einer Mindestbreite von 10 km, die nicht forstwirtschaftlich genutzt werden und in den letzten 30–70 Jahren auch nicht anderweitig industriell genutzt wurden. Das IFL-Konzept wurde entwickelt vomWorld Resources Institute und weitergeführt u. a. vonGlobal Forest Watch undGreenpeace. Es basiert vor allem auf der Auswertung von Satellitenbildern.

Urwälder (auch:Primärwälder) sind die natürlichsten Waldökosysteme. Sie sind nach Definition derFAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) Waldgebiete, die eine natürliche Vegetation aufweisen, ohne sichtbaren menschlichen Einfluss sind und deren natürliche Dynamik ungestört verläuft. Weltweit entsprachen im Jahr 2005 etwa 36 % aller Wälder diesen Kriterien, wobei auch bereits wiederhergestellte Wälder dieser Definition der FAO genügen können. Die Fläche wird um jährlich 6 Millionen ha reduziert.[31]

Umgangssprachlich versteht man unter Urwald häufig nur dentropischen Regenwald, der Begriff bezieht sich aber auch auf dieTaiga der Nordhalbkugel, aufBergwald, aufBusch weltweit und auf viele andere Waldformationen.

Urwälder außerhalb Europas

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Nach der strengen IFL-Definition (siehe Kartenerläuterung) sind nur noch 21 % der Wälder der Erde unberührte Urwälder, wobeiFranzösisch-Guyana mit 79 % den höchsten Anteil von Urwald am Gesamtwald verzeichnet.[32]

Den größten Anteil an der gesamten Urwaldfläche weltweit haben mit jeweils rund 36 % die Urwälder Südamerikas (größtenteilsTropischer Regenwald) sowie dieborealen Nadelwälder in derkaltgemäßigten Zone im Norden Nordamerikas undEurasiens. Die übrigen Urwälder Eurasiens in derkühlgemäßigten Zone,Subtropen undTropen machen weitere 15 % aus, darauf folgt Afrika mit knapp 8 %.[33] Nach der StudieFrontier Forests desWorld Resources Institute von 1997 entfällt der geringste Flächenanteil der Urwälder der Erde mit 3 % auf die sommergrünen Laubwälder und Mischwälder der kühlgemäßigten Zone.[34]

Trotz weltweiter Anstrengungen zum Schutz der Urwälder ging ihre Fläche von 2000 bis 2013 um 7,2 % zurück, was rund 90 Millionen Hektar und damit etwa der FlächeNigerias entspricht. Rund 60 % des Rückgangs entfiel auf die tropischen Regenwälder (vor allem imAmazonasbecken, zudem imKongobecken und inSüdostasien), 19 % auf die borealen Nadelwälder in der kaltgemäßigten Zone. 52 % der Verluste aller IFL liegen in den drei Ländern Kanada, Russland und Brasilien, in denen aber auch zwei Drittel aller IFL-Gebiete liegen. Global gelten nur 12,4 % der IFL als geschützt.[32]

Urwälder Europas

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Extrem selten: Urwälder der Laubwaldzone in Europa. Deutschland stellt naturnahe Altwaldflächen für die „Urwälder von morgen“ unterProzessschutz (hierNationalpark Kellerwald).
Serrahner Altwald imNationalpark Müritz, einer der wertvollsten urwaldähnlichen Buchenwälder Deutschlands
Der sogenannte „Urwald Sababurg“ in Nordhessen wurde früher alsHutewald genutzt.
Die mit Abstand größten echten Urwälder europäischer Laubwaldgesellschaften befinden sich südlich des Kaspischen Meeres im Iran.

Nach den IFL-Kriterien gelten in Europa noch 6,4 % als intakte, natürliche Waldökosysteme. Weltweit stellen sie damit weniger als 3 % der Urwälder. Die weitaus größten Urwälder Europas (über 90 %) befinden sich in derTaiga Nordrusslands (westlich des Urals). Außerhalb Russlands existieren die größten Urwaldgebiete in Skandinavien, dort vor allem am Fuße derSkanden in Schweden (rund 1,4 Millionen ha nach IFL-Standard).[35] Gegenüber den außereuropäischen Urwäldern sind jedoch auch diese Wälder vergleichsweise winzig.[36]

Die vorgenannten Urwaldareale sind fast ausschließlichboreale Nadelwälder oder Gebirgswälder, lediglich 1 % der intakten Naturwälder liegen als „Urwaldrelikte“ in den Laub- und Mischwäldern derwarmgemäßigten Klimazone. Da die Konzepte über die Wiederbewaldung und Theorien über diepotentielle natürliche Vegetation nicht widerspruchsfrei sind, ist es darüber hinaus schwierig, einen Urwald in den seit Jahrhunderten dicht besiedelten und stark genutzten Regionen Europas zu definieren. Besser eignet sich dazu dasMosaik-Zyklus-Konzept, das heute häufiger herangezogen wird.

  • Die letzte großflächige Urwaldwildnis der warmgemäßigten Klimazone Zentral-Europas (auch nach IFL-Kriterien)[37] liegt in den westlichenSüdkarpaten Rumäniens und ist über 100.000 ha groß (darin u. a. die NationalparksRetezat undDomogled-Valea Cernei). Auf der aktuellsten IFL-Karte (2000–2013) ist sie jedoch als vollständig degradiert eingezeichnet.[38] In Rumänien befinden sich auch einige bedeutende Rotbuchenurwälder, wie z. B. im Semenic-Gebiet der Westkarpaten. Der dortigeNationalpark Semenic-Cheile Carașului beherbergt einen zirka 5000 ha großen Urwaldbereich mit bis zu 140 cm (Brusthöhendurchmesser) starken und bis zu 50 m hohen Rotbuchen. Das Alter der ältesten Rotbuchen wird mit 350–400 Jahren angegeben. Größter Baum ist eine Bergulme mit einem Brusthöhendurchmesser von 198 cm.
  • Rotbuchenurwälder sind auch in den ukrainischen und slowakischenWaldkarpaten erhalten geblieben. Sie zählen seit Juli 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der mit etwa 10.000 ha größte Rotbuchenurwald befindet sich imUholsko-Shyrokoluzhanskyy-Massiv, einem bis zu 1501 m hohen Kalkmassiv nordöstlich der StadtChust.
  • Außerdem gelten noch einige Teile derDinarischen Bergwälder, darunter die NationalparkeSutjeska inBosnien und Herzegowina sowieBiogradska Gora inMontenegro, als Urwälder, die mit bis zu 63 m hohenFichten und 60 m hohen Tannen auch die höchsten Bäume in Europa bergen.
  • Ein weiteres bedeutendes Urwaldrelikt dermediterranen Ökozone findet sich zudem imOrjen in Montenegro, wo auch seltene Waldgesellschaften wie derDinarische Karst-Blockhalden-Tannenwald sowieSchlangenhaut-Kiefer-Felswälder auftreten.
  • In Niederösterreich gibt es mit demWildnisgebiet DürrensteinMitteleuropas größtes Urwaldgebiet mit 3500 ha, wovon etwa 400–500 ha seit der letzten Eiszeit keine Axt mehr gesehen haben.
  • DieBergwälder des Hochgebirges der Alpen sind in ihrem Bestand als relativ naturnah anzusehen, soweit sie abgelegen oder unzugänglich sind. Trotzdem haben sich auch hier weiträumig Ersatzgesellschaften etabliert oder sind durchAlmen vollständig ersetzt.
  • In der Schweiz gibt es drei Urwaldrelikte: denBödmerenwald im Kanton Schwyz (mit einem unberührten Kernbereich von rund 150 ha), den Tannenurwald vonLac de Derborence im Kanton Wallis (22 ha) und den Fichtenwald Scatlè[39][40] beiBrigels im Kanton Graubünden (9 ha).
  • Ein urwaldähnlicher Mischwald befindet sich imBiałowieża-Nationalpark zwischenPolen undBelarus. Dieses Gebiet ist bekannt für seine mächtigen Eichen, Ulmen, Eschen und Linden; die Buche fehlt, da es außerhalb ihres Verbreitungsgebietes liegt.
  • In Deutschland gibt es keine echten Urwälder mehr. Urwaldähnliche, naturnahe Relikte minimaler Größe (~20–40 ha) liegen zum Beispiel im und um denNationalpark Bayerischer Wald (amHöllbachgspreng, Mittelsteighütte und Arberseewand), imNationalpark Harz, imThüringer Wald und in Nordhessen (siehe hierzuNationalpark Kellerwald-Edersee).[41] Urwaldartige Strukturen weisen auch die alten Rotbuchenwälder im Zentrum des Nationalparks Hainich auf, die seit den 1960ern keiner menschlichen Nutzung mehr unterliegen. Mit über 5000 ha befindet sich imNationalpark Hainich auch die aktuell größte nicht genutzte Laubwaldfläche Deutschlands.

InVorderasien befindet sich am östlichen Rande des Buchenareals zwischenElburs-Gebirge undKaspischem Meer der letzte großflächige, über Relikte hinausgehende Urwald, der teilweise die potentiell natürlichenWaldgesellschaften Mitteleuropas repräsentiert: 300.000 ha von 2.000.000 ha imIran wurden noch 1998 als „unberührt“ bezeichnet (Kaspischer Hyrcania-Mischwald).

Siehe auch:Wildnis

Naturnahe Wirtschaftswälder

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Ein Wald kann als verhältnismäßig naturnah gelten, wenn die Baumpopulation einheimisch und die Zusammensetzung gänzlich oder annähernd natürlich ist. Trotzdem sind solche Wirtschaftswälder ökonomischen Zielsetzungen unterworfen, die eine Festlegung des Erntealters lange vor Erreichen der natürlichen Altersgrenze herbeiführen. In Mitteleuropa sind solche Wälder den Standorten entsprechend oft durch Buchen geprägt, durchBergmischwälder,Edellaubholz und Kiefern. Nichtautochthone Eichen-Wirtschaftswälder können noch als verhältnismäßig naturnah gelten.[4]

Naturfernere Wirtschaftswälder

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Solche Wälder sind gekennzeichnet durch fremdländische Baumarten mit oder ohne künstlich herbeigeführte eingeschränkte genetische Vielfalt oder durch Baumarten, die an gegebene Standorte nicht angepasst sind. In vielen Gebieten sind dies Kiefern-Fichten-Mischwälder und Mischwälder unter der Beteiligung vonLärche. Noch naturferner sind ungemischte Fichtenkulturen und Lärchenbestände der planaren und kollinenStufe der Mittelgebirge,[4] in den Alpen sind reine Fichtenwälder über der Fichten-Tannen-Stufe, und darüber die Lärchenstufe heimisch.

Plantagen

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Plantagenwälder stellen die naturfernsten Waldsysteme der Erde dar. Sie bestehen in der Regel aus nur einer einzigen schnellwüchsigen Baumart (oftEukalypten und bestimmteKiefern wie beispielsweiseMonterey-Kiefer).Plantagen stellen eine Übergangsform zur Landwirtschaft dar und sind gekennzeichnet durch eine intensive Bodenbearbeitung, den regelmäßigen Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden und sehr kurze Umtriebszeiten von oft weniger als 10 Jahren. Das Pflanzenmaterial wird durch Züchtungen konstant verbessert.[4] Die Züchtungen werden in der Regel massenhaft geklont. Unter anderem kommen auch genetisch modifizierte Organismen zum Einsatz.

Plantagen zeichnen sich durch eine vergleichsweise sehr hohe Rentabilität (nicht selten im Bereich von 15–20 %) aus; in Mitteleuropa sind Plantagen selten vorzufinden.Pappelkulturen gewinnen jedoch als Energieträger an Bedeutung. Geregelte Forstwirtschaft findet besonders in Ländern der südlichen Hemisphäre beinahe ausschließlich in Form von Plantagen statt.

Umweltschützer warnen, dass Baum-Plantagen ökologisch weitgehend wertlos sind, das Grundwasser schädigen und zu sozialen Konflikten führen. Gegen dieseFake Forests bzw.planted forests regt sich daher unter Nichtregierungsorganisationen heftiger Widerstand.[17][18] Die OrganisationenTimberwatch,Rettet den Regenwald und andere haben daher während desWorld Forestry Congress 2015 in Durban eine Petition an die FAO übergeben, die Definition von Wald zu ändern.[19][20]

Funktionen

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Waldschäden im Erzgebirge
Verbrannter Wald aufThasos

Wälder erfüllen im Wesentlichen drei Gruppen von Kernfunktionen: die ökonomischen (wirtschaftlicher Nutzen), die ökologischen (Schutz des Lebensraums, der Lebensgrundlagen) und die sozialen Funktionen (Erholung/Freizeitraum). Hinzu kommen noch einige Sonderfunktionen. Manche dieser Funktionen werden durch den Wald ohne Zutun des Menschen erbracht (beispielsweise die Erzeugung von Sauerstoff), andere werden erst durch die Leistungen der Forstwirtschaft ermöglicht (z. B. Waldwege, die auch das Fahrradfahren ermöglichen). Die Realisierung der vielfältigen Funktionen obliegt dem Besitzer des Waldes. Werden alle Funktionen gleichzeitig, ausreichend und ohne Verlust ihrer Grundlage sowie Regenerationsfähigkeit erbracht, so spricht man vonnachhaltiger Forstwirtschaft. Für das Jahr 1997 wurden die jährlich weltweit erbrachten Waldfunktionen auf einen Wert von 4,7 Billionen US-Dollar geschätzt.[42] Das entsprach damals etwa einem Viertel des weltweiten Bruttosozialprodukts.

Durch diese Vielfalt der Anforderungen kommt es bei Bewirtschaftung und sonstigen Nutzungen zu Konflikten zwischen verschiedenen Interessengruppen (siehe unten). Ein Streitpunkt ist hierbei bspw., inwieweit ein Waldbesitzer tatsächlich zur alleinigen Erbringung (oft unentgeltlicher) Leistungen durch seinEigentum verpflichtet ist.

Wälder und Waldstreifen können Verkehrswege und urbane Bereiche optisch abschirmen. Inwieweit sie Verkehrslärm wesentlich reduzieren können, wird oft bestritten, obgleich der Effekt eigentlich leicht messbar ist.[43][44] Verschiedene Baumarten sind unterschiedlich effektiv in der Lärmminderung.[45] Landschaftsgestaltung und die Art der Bepflanzung neuer Verkehrswege kann den Lärm gezielt weiter vermindern.[46]

Welche Funktionen der Wald zu erfüllen hat, ist bereits ein erster Gegenstand von Diskussionen. Auf internationaler Ebene werden dazu Vereinbarungen zwischen Staaten unter der Beteiligung von Interessengruppen getroffen. Der Katalog der Waldfunktionen wird dabei kontinuierlich erweitert. Nach dem Schema derMinisterkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa müssen Wälder derzeit (Februar 2008) 17 Aspekte bzw. Funktionen berücksichtigen.

Wirtschaftliche Nutzung des Waldes

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Lärchenforst in Mecklenburg
Hauptartikel:Forstwirtschaft,Altersklassenwald undAgroforstwirtschaft

Es wird in der wirtschaftlichen Nutzung des Waldes unterschieden:[47]

Die phytogenen (pflanzlichen) Ressourcen – wie z. B. Holz – gehören zu dennachwachsenden Rohstoffen.

Historische Entwicklung

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Kiefernwald mitBlaubeersträuchern

Seit der Urgeschichte des Menschen (Jäger und Sammler) werden Bestandteile des Ökosystems Wald alsnatürliche Ressource genutzt. Neben Tieren zählen dazu auchWildpflanzen wie Beeren, Kräuter, Faserpflanzen sowieSpeisepilze oder Sekrete wieBaumharz,Pech und Ähnliches,Waldweide zur Fütterung von Kulturtieren,Zeidlerei sowieTotholz alsBrennstoff. Daneben entwickelte sich schon früh die Nutzung der lebenden Bäume als Brenn-, Werk- und Baustoff: Bis zur wirtschaftlichen Erschließungfossiler Energieträger warHolz aus dem Wald der wichtigsteEnergieträger. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelte sich aufgrund einer durchRaubbau verursachtenHolznot dieForstwirtschaft als Konzept zurnachhaltigen Nutzung: Vor dem Hintergrund einer ungeregelten, vernichtendenÜbernutzung wurde der Wald zumForst.

Weltweit haben Wälder einen starken Wandel bezüglich ihrer Nutzung und Ausprägung erlebt. Je nach Nutzungsart und -intensität bilden sich innerhalb eines WaldsystemsErsatzgesellschaften aus, die sich von der natürlich zyklischenSukzession einesUrwaldes oft erheblich unterscheiden.

Siehe auch:Geschichte des Waldes in Mitteleuropa

Forstwirtschaft

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DieForstwirtschaft erbringt auch Dienstleistungen (das genannte Beispiel des Waldwegebaus, die Sicherung dieser Wege) und Güter, die jedoch von den Nutznießern normalerweise nicht bezahlt werden müssen, da eine gesetzliche Grundlage dafür fehlt, oder weil die Märkte nicht existieren.[48] Es liegt somitMarktversagen vor. Dies betrifft insbesondere dieCO2-Speicherung und -sequestrierung, Tourismus und Naherholung sowie (besonders im Falle tropischer Regenwälder) genetisches Material.[49] Auch die Erbringung von Boden-, Luft- und Wasserschutzfunktionen und der Erhalt vonBiodiversität werden in der Regel nicht vergütet.[50]

Ökologische Probleme

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Zu ökologischen Problemen bei der zunehmenden Intensivierung der Waldbewirtschaftung können unter anderem eine übermäßige Abfuhr vonBiomasse aus dem Wald sowieBodenverdichtungen durch Forstmaschinen führen.

  • außer klassischemStammholz werden zunehmend auchSchwach- undResthölzer zur Gewinnung vonHackschnitzeln genutzt und damit dem Ökosystem alsHumuslieferant verstärkt wichtige Nährstoffe entzogen. Dies kann zu Nährstoffmangel beim Neuaufwuchs führen, beispielsweise fürKalium undPhosphor, die als wasserlösliche Substanzen im Boden kaum vorkommen und oft nur sehr langsam durch Luftstaub oder Tierkot wieder zugeführt werden.[51]
  • Bei derHolzernte verwendete schwerere Maschinen verursachen Bodenverdichtungen und können die empfindliche Struktur lockerer Waldböden dauerhaft schädigen.[52]
  • Auch Pestizide, welche gegenForstschädlinge versprüht werden, z. B.Cyhalothrin,Cypermethrin undTebufenozid, werden kritisch betrachtet.[53][54][55]
  • Die Anlage von Holzwegen oder Verkehrswegen durch Wälder schafft Probleme, insbesondere für wandernde Tiere, aber auch durch den davon ausgehenden Lärm.[56]
  • Der Wald zur Erholung generiert durch die Besucher großen Stress für die Waldfauna, insbesondere durch Störungen von Nisttätigkeiten und durch Lärm. Gezielt Maßnahmen können dem teilweise entgegenwirken.[57]
  • Eine Gefahr für trockene Wälder, aber auch eine Gefahr, die von ihnen ausgeht, besteht in derWaldbrandgefahr. Bei den untersuchten Waldbränden geht der Großteil auf den Einfluss des Menschen zurück, etwa 2/3 der Waldbrände in Italien 2007 und ein fast ebensogroßer Anteil 2005 und 2006 in Portugal wurden aktiv durchBrandstiftung verursacht.[58] Eine der durch den Menschen mittelbar verursachten Risiken stellt die Entnahme von zu viel Wasser dar. Zur Früherkennung werden „intelligente“ Sensoren entwickelt.[59]

Schutzfunktionen (Ökologie)

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Der Waldbestand gehört zu den wichtigenmikroklimatischen Faktoren.[60]

Böden

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Wald schützt den Boden, auf welchem er wächst, auf vielfältige Weise vorBodenerosion. Das Kronendach und derStockwerkbau des Waldes vermindern die kinetische Energie von Regentropfen, Wind und Wärmeeinstrahlung.[61] DieDurchwurzelung bewirkt eine Festigung des Bodens und schützt gegen Erosion auch durch Wind (Bodenabtragung). Typische Beispiele sind derMangrovenwald imKüstenschutz oder Wälder als Schutz vorWüstenbildung undVerkarstung.

Geodynamische Massenbewegungen

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DerLawinen-,Steinschlag- undMurenschutz ist als Waldfunktion in steilerem Gelände relevant. Der Entstehung von Lawinen wird vorgebeugt, herabbrechende Lawinen werden durch Wald in ihrer Wucht gebremst und zu großen Teilen abgefangen. Die regulative Kraft des Waldes auf Gesteins- und Erdbewegungen beruht in einer Kombination vonDurchwurzelung und dem Puffern der erosiven Kräfte von Wasser (Niederschlag,Versickerung,Wasserabfluss).

Wasserspeicher

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Neben dem Schutz vor der erosiven Kraft von Wasser haben die Wälder alsWasserspeicher große Bedeutung für denWasserkreislauf der Erde und die Verfügbarkeit vonTrinkwasser undBewässerung sowie Energiegewinnung durchWasserkraft. Wälder können Wasser länger und in größerer Menge zur Verfügung stellen, als eine vergleichbare Freifläche. Oberflächenabfluss von Regenwasser wird gebremst; ähnlich wie in einem Schwamm wird Wasser im Boden gespeichert. Die Evaporation sinkt aufgrund der Beschattung des Bodens durch die Vegetation (allerdings steigt dieTranspiration).

Siehe auch:Wald und Wasserkreislauf

Umweltschutz

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Einen wichtigen Beitrag zumWasserschutz können die Wälder leisten, indem sie das Wasser speichern.

Diskutiert werden auch dämpfende Wirkungen in Bezug auf Licht und Schall. Für die Befindlichkeit des Menschen kann die Sichtschutzfunktion von Wäldern relevant sein.

Flora und Fauna

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Wälder sind oft relativ wenig intensiv genutzte Flächen mit geringem Eintrag von Düngemitteln und Pestiziden. Auch ist der Stress durch Lärm und andere Störung vermindert. Deshalb stellen Wälder ein Rückzugsgebiet für scheue Tiere dar. Ausgeprägte Waldtiere, wie denFeuersalamander, und Pflanzenarten, die an das Leben dort speziell angepasst sind bezeichnet man alssilvicol. Der Wald erfüllt so Artenschutzfunktionen im Rahmen des Naturschutzes. Bezüglich des Schutzes der Artenvielfalt stellt die natürliche Wiederbewaldung, wie auch beim Tourismus und beim Landschaftsschutz (siehe unten), manchmal jedoch auch ein Problem dar: Offene extensiv genutzte Flächen oder Brachland wird von Bäumen wiederbesiedelt. Ohne einen menschlichen Eingriff würden diese offenen Landschaften langfristig verschwinden. Dies bedeutet eine Habitatverarmung und einen Verlust an Biodiversität, da viele Pflanzen und Tiere nur auf Wiesen leben.

Wald als weltweiter Klimaregulator und Kohlenstoffsenke

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Bei derFotosynthese entziehen die grünen Pflanzen der Luft Kohlenstoffdioxid (CO2), das hauptverantwortlich für die derzeit beobachteteglobale Erwärmung ist, und setzen dafür Sauerstoff (O2) frei. Der Wald bindet denKohlenstoff in seiner Biomasse. Insgesamt sind weltweit etwa 862 Mrd. Tonnen Kohlenstoff in Wäldern gebunden, der sich sowohl in der Vegetation selbst als auch in den Böden befindet. Etwa 471 Mrd. Tonnen Kohlenstoff sind in tropischen Wälder gespeichert, 272 Mrd. Tonnen in borealen Wäldern und 119 Mrd. Tonnen in Wäldern der gemäßigten Breiten, zu denen auch der Großteil der europäischen Wälder zählt. Imdeutschen Wald sind 2,2 Mrd. Tonnen Kohlenstoff gebunden.[62]

DieKohlenstofffixierung durch das Baumwachstum kann nur im Verbund mit der sich zeitlich anschließenden Holznutzung umfassend bilanziert werden. Werden Wälder nachhaltig und naturnah bewirtschaftet – wie dies z. B. in den meisten Wäldern Europas geschieht und durch Zertifizierungssysteme gewährleistet wird – wird das vom Baum gebundene Kohlendioxid als Kohlenstoff im Holzkörper gespeichert. Durch stoffliche Nutzung von Holz kann dieses über einen langen Zeitraum gespeichert werden, z. B. bei einem Holzbauwerk 50 Jahre und mehr. Holzprodukte wie Papier undZellstoff können wiederverwendet werden, wodurch die Kohlenstofffixierung verlängert wird, bevor der gespeicherte Kohlenstoff durchenergetische Verwertung oderVerrottung, als Kohlendioxid wieder an die Atmosphäre abgegeben wird.[63]

Durch die globale Erwärmung nimmt die Vegetationsbedeckung in Wäldern der nördlichen Breiten zu. Infolge können mehr organische Moleküle in die Gewässer gelangen, welche wiederum von denMikroben in den Seesedimenten abgebaut werden. Dabei entstehen Kohlendioxid und Methan als Nebenprodukte, sodass dieTreibhausgasemission der nördlichen Süßwasserseen um das 1,5- bis 2,7-fache steigen könnte.[64][65][66]

Im Rahmen der internationalen Klimaschutzabkommen wie z. B. demKyoto-Protokoll (KP) werden auch Wälder aufgrund ihrer Fähigkeit, Kohlendioxid zu binden und Sauerstoff zu produzieren als Klimafaktoren betrachtet. Grundsätzlich werden Wälder alsKohlenstoffsenken angesehen und können in die nationale CO2-Bilanz Eingang finden. Dies ist jedoch nur bedingt richtig, weil Wälder vor allem im Wachstum eine reale Kohlenstoffsenke darstellen. Etablierte Wälder hingegen tragen zur Nettokohlendioxidfixierung in geringem Maße bei, ungestörte Urwälder ohne Nettozuwachs gar nichts. Sie stellen aber Speicher für Kohlenstoff dar, der bei ihrer Abholzung als Kohlendioxid freigesetzt wird.[67]

Die vierteBundeswaldinventur, die im Oktober 2024 veröffentlicht wurde, stellt fest, dass der Wald in Deutschland seit 2017 „durch die enormen klimabedingten Schäden mehr Kohlenstoff abgibt, als er aufnimmt“, womit er zu einer Kohlenstoff-Quelle geworden ist.[68][69] Die sinkende CO2-Speicherfunktion hat Auswirkung auf die Klimaschutzpfade.[70] Laut einer Studie desPotsdam-Instituts für Klimafolgenforschung aus dem Jahr 2025 würden die Kohlenstoffspeicher der Wälder in vielen Modell-Simulationen noch überschätzt.[71]

Siehe auch:Aufforstung und Klimawandel

Forstwirtschaft zur gezielten Kohlenstofffixierung

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Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2005nicht mehr aktuell zu sein:
Der Abschnitt wurde im Juli 2005 eingefügt und wurde seit dieser Zeit scheinbar nicht mehr aktualisiert.
Bitte hilf uns dabei, die fehlenden Informationen zurecherchieren undeinzufügen.
Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/2005

Eine besondere Form von nationalen Minderungsmöglichkeiten, aber auch von JI- und CDM-Projekten (Joint Implementation undClean Development Mechanism) stellen Senkenprojekte dar. Unter Senken wird prinzipiell die Kohlenstoffbindung und Speicherung in Vegetation und Böden verstanden. Unterschieden wird dabei zwischen Wäldern (Artikel 3.3 KP) und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Artikel 3.4 KP). Mögliche Projekttypen sindAufforstung und Wiederaufforstung, Bewirtschaftungsmaßnahmen auf bestehenden Forst-, Acker- und Grünlandflächen sowie Begrünung von Ödland. Die Freisetzung von Kohlenstoff durchEntwaldung muss allerdings ebenfalls eingerechnet werden. Um Risiken und Möglichkeiten der Senkenanrechnung zu untersuchen, wurde ein Bericht beimIntergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in Auftrag gegeben. Der im Jahr 2000 fertiggestellte Bericht Land use, Land-use change, and Forestry (LULUCF) konstatiert große Unsicherheiten in vielen Bereichen. So bestehen vor allem naturwissenschaftliche Unklarheiten bezüglich der gebundenen CO2-Menge. Die Absorptionsraten während des Pflanzenwachstums sowie die Bindungszeiträume sind nur schwer zu bestimmen. Zusammen mit der Problematik der Bestimmung der Bewuchsdichte auf großen Flächen ergeben sich starke Unsicherheiten bei der Hochrechnung der Gesamtmenge. Bei der Speicherung in Böden sind diese Probleme noch gravierender, da die zugrunde liegenden biochemischen Prozesse komplizierter sind und zusätzlich mit stärkeren Freisetzungen von CO2 und Methan gerechnet werden muss. Über die naturwissenschaftlichen Unsicherheiten hinaus wird vor allem die Kontrolle der Vorschriften als problematisch angesehen. Genaue Regelungen bezüglich der Quantifizierung der Treibhausgasspeicherung und des Monitorings stehen noch nicht fest, sondern sollen vom Intergovernmental Panel of Climate Change entwickelt und vorgeschlagen werden. Trotz der hohen Unsicherheiten und des Widerstandes von einigen Vertragsstaaten wurde auf der Klimakonferenz in Bonn (COP 6b) beschlossen, Senkenprojekte bei der Erfüllung der Verpflichtungen einzubeziehen. Auf der nächsten Konferenz in Marrakesch (COP 7) wurden dann die ersten wichtigen Definitionen und Regelungen für die Anrechenbarkeit von Senken nach Artikel 3.3 und 3.4 vereinbart. Insbesondere die genaue Definition und Abgrenzung des Begriffes ‚Wald‘ wurde festgelegt. Hierbei wurden Bandbreiten für Mindestflächen (0,05–1 ha), die Mindestbewuchsdichte (10 bis 30 %) und die Mindesthöhe (2–5 m) des Pflanzenbewuchses festgelegt, aus denen die verpflichteten Parteien Rahmenwerte für eine nationale Definition des Begriffes ‚Wald‘ wählen müssen. Vor Beginn der ersten Verpflichtungsperiode (d. h. vor 2008) müssen die verpflichteten Staaten festlegen, welche der Bewirtschaftungsmaßnahmen, d. h. Forst-, Ackerland- und Grünlandbewirtschaftung sowie Begrünung von Ödland, für sie unter Artikel 3.4 KP anrechenbar sein sollen. Für Aufforstung und Wiederaufforstung ist keine Festlegung notwendig. Senkenprojekte im Inland generieren Emissionsreduktionsgutschriften, sogenannte Removal Units (RMU), die nicht in die nächste Verpflichtungsperiode übertragen werden können. Zudem unterliegen sie in der ersten Verpflichtungsperiode gewissen Einschränkungen bezüglich ihrer Anrechenbarkeit. So können Bewirtschaftungsmaßnahmen nur bis zu einer für jede Partei individuell festgelegten Obergrenze angerechnet werden. Für Deutschland beträgt diese Obergrenze 1,24 Millionen Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. Auch für Senkenprojekte im Ausland existieren Restriktionen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Verhandlungen für diePost-2012-Periode beginnen. LULUCF ist in diesen Verhandlungen ein wichtiges Thema.

Soziale Funktionen: Erholungsgebiet und Tourismus

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Kulturgeschichtliche Bedeutung

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Jochen Kusber:Mystischer Wald (1997)

Der Wald war in verschiedenen Epochen derKunstgeschichte undLiteraturgeschichte[72] ein beliebtes Motiv. So gehört der Wald zu den wichtigsten Schauplätzen vonMythen verschiedener Kulturen sowie vonVolkssagen undVolksmärchen. Besonders in der deutschenRomantik erfuhr der Wald als Sinnbild der malerischen Natur, aber auch der unergründlichen und gegensätzlichen Welt große Verehrung. In den Werken der MalerCaspar David Friedrich undMoritz von Schwind oder des DichtersJoseph von Eichendorff ist der Wald allgegenwärtig. Der Wald ist auch in der neuerenLiteratur und imFilm immer wieder ein beliebter Schauplatz, wobei seine dramaturgische Funktion von der verklärten Idylle bis hin zur unheimlichen Horrorkulisse reicht.[73]

Siehe auch:Deutscher Wald

Heutige Bedeutung

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Gesundheitliche und psychologische Aspekte
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Menschen halten sich gerne aus gesundheitlichen Gründen und zum Zweck der Naherholung in Wäldern auf. Unterschiedlichen Studien zufolge[74][75][76] schätzen Besucher die saubere Luft in einem Wald (die Vegetation wirkt als Filter), Gerüche werden als angenehm empfunden, Stress verursachende Geräusche werden gedämpft, wodurch der Blutdruck gesenkt wird. Das ausgeglicheneWaldinnenklima zeichnet sich durch eine höhereLuftfeuchtigkeit und angenehme Kühle im Sommer aus. Dem Wald wird außerdem eine positive Wirkung auf die psychische Verfassung (Ablenkung,Inspiration) und Möglichkeiten zur Pflege desSoziallebens bescheinigt (besonders bei Kindern und Sammlern).

Aus diesen Gründen existiert in Deutschland der rechtliche Status desErholungswaldes und zusätzlich in Mecklenburg-Vorpommerns seit 2011 als Ergänzung der StatusKur- und Heilwald.[77]

Waldbaden
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AusJapan ist seit den 1980ern das PhänomenWaldbaden (japanischshinrin-yoku, 森林浴) international bekannt geworden. Es beschreibt die meditative Erfahrung und die gesundheitliche Wirkung eines Aufenthaltes im Wald. Insbesondere japanische Wissenschaftler haben sich mit Veränderungen des Immunsystems durch Waldaufenthalt beschäftigt und eine erhöhte Aktivität vonnatural killer cells gemessen.[78] Der Begriff „Waldbaden“ spielt in Deutschland eine Rolle innerhalb derEsoterik, der alternativen Medizin und beimNaturtourismus.[79]

Wald und Sport
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Neben der Naherholung nutzen Menschen den durch ein Wegenetz erschlossenen Wald auch zu sportlicher Betätigung (Wandern, Nordic Walking, Jogging, Ski Nordisch, Mountainbiking usw.). DerSchwarzwald hat auf diesem Gebiet für seinen Waldtourismus weltweit Bekanntheit erlangt. Die Anfang des 20. Jahrhunderts angelegten Fernwanderwege (Westweg,Mittelweg,Ostweg) waren Vorbild für zahlreiche weitere Fernwanderwege. Eine speziell in Skandinavien populäre Natursportart im Wald ist derOrientierungslauf. Hier gilt es, sich mit Karte und Kompass zu orientieren und vorgegebene Punkte auf einer selbstgewählten Route anzulaufen, wenn nötig auch querfeldein.

Waldpädagogik
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DieWaldpädagogik versucht, die vielfältigen Bedeutungen des Waldes in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und eine positive emotionale Beziehung zum Wald zu fördern. Neben Informationseinrichtungen wie den allein in Deutschland weit mehr als tausendWaldlehrpfaden wird permanent versucht, neue, stärker zielgruppenorientierte Methoden zu entwickeln.[80]

Zunehmend beliebt sind in DeutschlandWaldkindergärten, die das Spiel der Kinder in die freie Natur – häufig in den Wald – verlegen.

Sonderfunktionen

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Wald in Schleswig-Holstein

Wälder stellen einen Teil des kulturellen Erbes dar. Sie sind in ihrer heutigen Form ein Element unserer Landschaft, welche nach allgemeinem Dafürhalten und auch juristisch betrachtet ein schützenswertes Gut ist. Eine Umwandlung von Wald (also zu Bauland oder zur anderweiten Nutzung) ist aus diesem Grunde in denDACH-Ländern nur in Ausnahmefällen möglich. In der Regel müssen außerdem Konzessionsleistungen erbracht werden, die auch die Aufforstung von Land beinhalten können. Zu den Sonderfunktionen zählt auch der Beitrag zum Denkmalschutz (Naturdenkmäler sind sehr alte oder markante Bäume, Felsen, Wasserfälle, aber auch Hügelgräber und andere menschliche Spuren).

Wälder sind auch Objekt für Lehre und Forschung. Nicht nur die Grundlagenforschung hilft heute bei der Erforschung noch unbekannter Urwaldgebiete. Die Pharmaindustrie erzielt durch den Aufkauf von Urwaldflächen und die Entsendung von Biologen zur Erforschung des Areals bereits einige Erfolge bei der Auffindung neuer Wirkstoffe für Medikamente. Diese Form des „Sponsorings“ von Umweltschutz dient nicht ausschließlich zu propagandistischen Werbezwecken.

Weltweit werden Wälder als Lebensräume für Pflanzen- und Tierarten von Staaten unter Schutz gestellt. Verschiedene Programme dienen dem Umweltschutz und werden zu diesem Zweck von den Industriestaaten auch finanziell gefördert. Damit ist nicht nur der Schutz von Urwäldern gemeint, sondern beispielsweise auch die Einrichtung vonBannwäldern in Europa. Diese Wälder dürfen sich, begleitet von der Forschung, wieder zu Urwäldern entwickeln.

Politische Konfliktthemen

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Bezogen auf den menschlichen Umgang mit dem Wald treffen unterschiedliche Meinungen bzw. Interessen aufeinander. Nachfolgend werden die beiden größten politischen Streitfelder im deutschsprachigen Raum genauer erläutert, es existieren aber noch weitere. Als ein weiteres Beispiel unter vielen kann der Konflikt „Mountainbiker vs. Wanderer“ genannt werden.

Naturschutz vs. Bewirtschaftung

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Die Frage, ob die Natur mehr geschützt oder mehr genutzt werden soll, begründet den grundlegendste „Waldkonflikt“.

Die Argumente der Naturschützer sind vielfältig. Eines der häufigsten Argumente ist, dass nur ein gesundes Ökosystem langfristig die Weiterentwicklung der menschlichen Zivilisation fördert (siehePlanetare Grenzen). Andere Ansätze hinterfragen die menschliche Zivilisation (Primitivismus) oder dieanthropozentrische Perspektive an sich (Antispeziesismus,Naturethik/Tierrechtsbewegung etc.).

Die Gegner sind in der Regel Personen oder Konzerne, die einen finanziellen Nutzen aus der Bewirtschaftung von Wäldern in abgelegenen Regionen ziehen, die außerhalb ihres eigenen Lebensumfeldes liegen. Bezüglich des Waldschutzes in der so genanntenDritten Welt wird auch so argumentiert, dass die Erklärung von Naturschutzgebieten eine moderne Fortsetzung desKolonialismus sei, da diese Verknappung des Angebots zu einer Verstärkung derHolzernte in ärmeren Ländern führt. Wir schützen also die Natur vor unserer Haustüre, weil wir es uns leisten können, und zerstören damit die Natur bei anderen, die sich das nicht leisten können.

Wald-Wild-Konflikt

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Weiserfläche zur Beurteilung des Wildeinflusses auf dieNaturverjüngung – man beachte das Fehlen jeglicher Vegetation außerhalb des Zaunes

Hohe Wilddichten von Pflanzenfressern, insbesondere vonSchalenwild, können durchVerbiss eine aus ökologischen oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten angestrebtenatürliche Verjüngung des Waldes erschweren oder verhindern.[81][82][83][84][85] Durch die Bevorzugung bestimmter Baumarten kann selektiver Verbiss Mischbaumarten aus dem Bestand verdrängen und so dieBaumartendiversität verringern.[86] Auch gepflanzteForstkulturen, die nicht durchEinzelbaumschutz oder Zäunung gesichert werden, sind von Wildschäden betroffen.[86]Schälschäden können ältere Waldbestände, die dem Verbiss bereits entwachsen sind, über Jahrzehnte hinweg gefährden sowie im Schadensfall destabilisieren und ökonomisch entwerten.[87]

Von Forstleuten, Naturschutzverbänden und Waldbesitzern wird dieser sogenannte Wald-Wild-Konflikt – zur Verdeutlichung des Zielkonfliktes und der Akteure gelegentlich auch alsForst-Jagd- bzw. Waldbesitzer-Jäger-Konflikt beschrieben – im Hinblick auf einen angestrebtenWaldumbau hin zu klimastabilenMischwäldern als bedeutendes Problem betrachtet.[88][89][90]

Zur Beurteilung des Einflusses desWildes (in Mitteleuropa vor allemReh, z. T. aber auchRot-,Dam- undSikahirsch sowieGämse undMufflon) auf dieNaturverjüngung des Waldes werden regelmäßig gezäunteWeiserflächen genutzt, die durch einen direkten Vergleich mit dem nicht gezäunten Bereich außerhalb eine Einschätzung des lokalen Wildeinflusses ermöglichen. Diese Form der indirekten Anzeige der örtlichen Wilddichte dient in der Folge einer entsprechenden Anpassung derJagd.[91]

Aber auch durchVegetationsgutachten, die mit statistisch abgesicherten Methoden erstellt werden, kann der Einfluss des Schalenwildes zuverlässig beurteilt werden. Das ist in einigen Bundesländern, z. B. Bayern und Rheinland-Pfalz, der Fall. Die Ergebnisse der Vegetationsgutachten sind dann bei derAbschussplanung zwingend zu berücksichtigen.[92]

Gesetzlich und juristisch betrachtet ist dieser Konflikt geklärt. Die letzte Neufassung desBundesjagdgesetzes legte 1976 fest, dass „die Belange einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung den Vorrang vor der zahlenmäßigenHege der den Waldaufbau schädigenden Wildarten“ „genießen“. DerBundesgerichtshof bestätigte das in einem Urteil aus 1984. Die Vorrangstellung des Waldes sei wegen seiner „überragenden Bedeutung ... für das Klima, den Wasserhaushalt, die Sauerstoffproduktion, die Nährstoffspeicherung und die biologische Vielfalt“ zwingend geboten.[93][94] Ein erster Entwurf zur Reform des Bundesjagdgesetzes aus dem Jahr 2021 sieht eine noch deutlichere Priorisierung des Waldes vor. Die Verjüngung des Waldes soll zukünftig „im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen“ möglich sein. Nur dadurch lasse sich eine „dem Klimawandel angepasste Waldbewirtschaftung in der Fläche“ umsetzen. Der Bundesrat wollte sogar noch die Wörter „im Wesentlichen“ streichen.[95]

Bestandsentwicklung und Zustand in Wäldern und Forsten

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Wälder dominieren unter natürlichen Umständen überall dort, wo sich Bäume gegenüber anderen Pflanzen wie Gräsern als konkurrenzstärker erweisen. Solche Bedingungen sind auf den Landflächen der Erde vielerorts großflächig vorzufinden. Störungen der Waldentwicklung waren seit jeher Katastrophenereignisse wie Waldbrände und Vulkanausbrüche, aber auch Klimaänderungen wie der Wechsel zwischen Wärme- und Kälteperioden im Quartär.Pollenanalysen zeigen die fortschreitende Wiederbesiedelung von ehemals vereisten Landflächen durch Bäume unterschiedlicher Arten aus ihrenRefugien zum Ende derEiszeiten. Wälder werden zudem durch Tiere gestört. So schaffen Elefanten durch ihre zuweilen zerstörerischen Aktivitäten an Bäumen das für Savannen charakteristische Erscheinungsbild einer Graslandschaft, die locker mit Gehölzen bestockt ist. In den monotonen borealen Wäldern Amerikas und Eurasiens kommt es immer wieder zu Störungen durch die Massenvermehrung von Insekten, die an Nadeln oder anderen Teilen des Pflanzenkörpers Schäden verursachen, die Bäume innerhalb kurzer Zeit großflächig sterben lassen.

Großen Einfluss auf die Waldentwicklung nimmt der Mensch seit den ersten Tagen der Zivilisation. Vor allem wurden Wälder gerodet, um Siedlungs- und Ackerfläche zu gewinnen. Später trat in den Ländern Europas die Nutzung des Holzes als Energieträger und als Rohstoff[96] in den Vordergrund. Die ehemals bewaldeten Buschlandschaften des Mittelmeerraumes und das durchEntwaldung geprägte Erscheinungsbild der Länder ehemaliger Seefahrernationen zeugen von dieser Entwicklung. Insgesamt ist der für Europäer heute gewohnte Anblick der Landschaft mit ihrem Wechsel von Feldern, Grünland, Wald und Siedlungen in der Regel das nahezu alleinige Resultat menschlicher Tätigkeit. Der Anteil des Waldes an der Landnutzung ändert sich in wohlhabenden Ländern heute nur noch marginal.

Der Anteil von Wäldern, die älter sind als 140 Jahre, ist seit 1900 von 89 auf 66 Prozent gesunken.[97][98]

Außerhalb Europas existieren heute noch große zusammenhängende Waldgebiete, deren Größe um etwa 13 Millionen ha netto jährlich reduziert wird. Die Schwerpunkte der Entwicklung sind Lateinamerika, das Kongobecken und Südostasien (Indonesien, Malaysia).

Einer in der Zeitschrift Nature im Jahr 2018 veröffentlichten Studie zufolge nahm zwischen 1982 und 2016 die mit Wald bedeckte Fläche in denTropen weiter deutlich ab, der Baumbestand in der globalen Gesamtbilanz um 2,24 Millionen km² (7,1 Prozent) hingegen zu, da kahle Flächen in den landwirtschaftlichen Gegenden Asiens reduziert wurden. Der zunehmende Baumbewuchs sage jedoch nichts über die ökologische Qualität der Wälder und die Waldvernichtung aus, Baumplantagen würden mit eingerechnet.Aride und semi-aride Ökosysteme verloren Vegetationsbedeckung, in Gebirgslagen nahm dieWaldbedeckung der Böden zu.[99] Bei den stärkeren Verlusten auf der Südhalbkugel sind die Staaten Lateinamerikas zu nennen,in Brasilien verschwand eine Fläche von 385.000 Quadratkilometern.[100] Einer Studie der Botanic Gardens Conservation International und der WeltnaturschutzunionIUCN aus dem Jahr 2021 zufolge, sind 30 Prozent der Baumarten vom Aussterben bedroht. Etwa 40 Prozent wurden als „nicht gefährdet“ eingestuft.[101]

LautFAO (Juli 2020) überholte Afrika in der Zehnjahresperiode 2010–2019 Südamerika bei der jährlichen Entwaldungsfläche.[102]

Deutschland

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Hauptartikel:Wald in Deutschland
Eichen-Mischwald
(Standortuntypischer)Nadelwald imWinter (Schwäbische Alb)

Mit 11.419.124 ha bedeckt Wald 32 % der deutschen Staatsfläche, wie dieDritte Bundeswaldinventur (2012) feststellte. Die deutsche Waldfläche hat zwischen 2002 und 2012 um rund 48.000 ha zugenommen. Der Holzvorrat stieg im selben Zeitraum um 227 MillionenFestmeter auf nun insgesamt 3,663 Milliarden Festmeter bzw. 336 m³/ha an, was einen historischen Rekordwert darstellt. Von der deutschen Waldfläche sind 48 %Privatwald, 32,5 %Staatswald (29 % Landeswald und 3,5 % Bundeswald) und 19,4 %Körperschaftswald.[103] Der vergleichsweise hohe Waldanteil ist den Aufforstungsbemühungen hauptsächlich des 19. Jahrhunderts zu verdanken.

Die Waldfläche ist zwischen 1989 und 2003 um durchschnittlich 3500 ha pro Jahr gewachsen. Im Vergleich zur Waldfläche sind 25 % Deutschlands der Siedlungsfläche zuzurechnen, davon sind 50 % vollständigversiegelt (täglich um 129 ha oder 47.000 ha pro Jahr zunehmend). Dadurch werden jährlich rund 3500 ha Wald zerstört. Die Zunahme der Waldfläche ergibt sich durch Aufforstungen (hauptsächlich von landwirtschaftlichen Flächen) und die sukzessive Bewaldung degenerierter Moorstandorte. Deutschland ist damit dennoch wieder eines der waldreichsten Länder in der Europäischen Union.

Auch die Baumartenzusammensetzung nähert sich kontinuierlich der potentiell natürlichen Zusammensetzung. Von Natur aus wären 67 % der Landfläche Deutschlands von Buchenmischwäldern, 21 % von Eichenmischwäldern, 9 % von Auwäldern oder feuchten Niederungswäldern, 2 % von Bruchwäldern und 1 % von reinen Nadelwäldern bedeckt (Georg Meister, Monika Offenberger:Zeit des Waldes. S. 36, s. u. Literatur). In der oberen Waldschicht, also den älteren Bäumen, liegt die Baumartenverteilung noch bei 14,8 %Buchen, 9,6 %Eichen, 15,7 % andererLaubbäume, 28,2 %Fichten, 23,3 %Kiefern, 1,5 %Tannen und 4,5 % anderer Nadelbäume.[104] Das macht ein Verhältnis von etwa 40 % Laubbäumen zu 60 % Nadelbäumen. In der sogenannten Unterschicht, also der jungen Waldgeneration, hat sich das Verhältnis aufgrund des seit vielen Jahrzehnten von den Waldbesitzern forcierten Waldumbaus ins Gegenteil verkehrt. In der jüngeren Waldgeneration stehen nur noch 30 % Nadelbäume und 70 % Laubbäume, überwiegend Buchen. Der große Anteil von Fichte und Kiefer in der Oberschicht liegt an dem hohen Holzbedarf zu Zeiten der Industrialisierung und zahlreiche Kriege der letzten 150 Jahre begründet: Diese Baumarten sind schnellwüchsig und anspruchslos und wurden daher zur Aufforstung von degenerierten Standorten wie Heiden, trockengelegten Mooren und übernutzten Niederwäldern insbesondere im 19. Jahrhundert verwendet. Andererseits leiden besonders Fichtenbestände unter Wind- und Schneewurf sowie Insektenschäden (z. B. durch Borkenkäfer) und führen zu einer Versauerung der Böden. Der Dachverband der Waldeigentümer geht davon aus, dass durch Dürren, Stürme und eine Borkenkäferplage 2018 und 2019 insgesamt 70 Millionen Festmeter sogenanntenSchadholzes anfallen.[105]

Fichten und Kiefern sind relativ unempfindlich gegenWildverbiss (meist ist eine Umzäunung der Jungkulturen nicht nötig). Vielerorts behindern die relativ hohenSchalenwild­dichten das Aufkommen von stärker verbissgefährdeten Laubbäumen und Tannen. Darüber hinaus ist das Holz von Fichte und Kiefern vielseitiger einsetzbar als Laubholz. Etwa 80 % unserer Holzprodukte werden aus Nadelholz hergestellt. Aufgrund der holzartspezifischen Eigenschaften (Holzdichte, Festigkeit, Elastizität, Widerstandsfähigkeit gegen Pilze) von Fichte und Kiefer, sind die Holzarten kaum durch Laubholz zu ersetzen. Um die Nachfrage nach dem Rohstoff auch künftig befriedigen zu können, ist deshalb ein gewisser Anteil an Nadelholz in unseren gemischten Wäldern zu erhalten. Der Vorteil von Mischwäldern ist eine höhere Artenvielfalt, eine bessere Stabilität, geringere Anfälligkeit gegen extreme Insektenschäden und ein ausgeglichenes Portfolio an Holzarten, um die Nachfrage nach dem Ökorohstoff Holz decken zu können.[106]

Das Bundeslandwirtschaftsministerium gibt jährlich einenWaldzustandsbericht über die Ergebnisse des forstlichen Umwelt-Monitorings der Waldbäume in Deutschland heraus. 26 der 125 Baumarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht.[107]

Am 23. September 2025 vom DLR veröffentlichte Daten zeigen einen fortschreitenden dramatischen Waldverlust. In den Jahren 2017 bis 2024 verlor Deutschland über 900.000 ha Wald bzw. 8,5 % seines gesamten Waldbestandes. Als Ursachen werden ungewöhnlich starke Dürreperioden, Hitzewellen und Stürme sowie Schädlingsbefall genannt.[108] Wie bereits beschrieben handelt es sich hierbei großteils um nicht standortgerechte Fichtenbestände.[109]

Österreich

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Lärchenmischwald im Süden Österreichs

InÖsterreich[110][111] beträgt die Waldfläche etwa 4,0 Millionen ha, das sind 48 % des Staatsgebietes (8,4 Millionen ha).[112][113] Nur 0,7 % der österreichischen Wälder sind noch in einem natürlichen Zustand oder streng geschützt.[114] Aufgrund des gebirgigen Terrains beträgt der Anteil anSchutzwald etwa 20 % (755.000 ha).[110] Mehr als 2/3 istNadelwald. Die häufigste Baumart istFichte mit über 50 % aller Bäume, es folgenBuche mit 10 %, weitere 9 % entfallen aufKiefern und 6,8 % aufLärchen. Insgesamt finden sich 93 verschiedene Baumarten in Österreich. Die größten Bewaldungsdichten liegen imVoralpengebiet von Salzburg bis Niederösterreich sowie amAlpenostrand, von Kor- und Saualpe über die Berge des Mur-Mürz-Gebiets bis zum Wechsel.[110] Das BundeslandSteiermark besitzt die größte Waldfläche Österreichs, der waldreichste Bezirk in Österreich ist derBezirk Lilienfeld in Niederösterreich, der an die 80 % Waldfläche aufweist.

Zwei Drittel der Wälder sind nach den letztenWaldinventuren intakt. Probleme bilden nur die Schutzwälder. Es wächst auch um 30 % mehr Holz nach als verbraucht wird oder durchWindbruch oderWildverbiss geschädigt wird. Da teure Holzbringung im Wettbewerb zu billigeren Importen steht, wird oft das Holz im Wald nicht geschlagen. Nicht nur durch Aufforstungen, sondern auch durch Stilllegungen vonlandwirtschaftlichen Flächen erobert der Wald wieder Gebiete zurück.

DerErtragswald umfasst 83 % der Waldfläche, hauptsächlichHochwald (Verjüngung aus Samen, lange Umtriebszeit),Ausschlagwald liegt unter 3 %.[110] Im Ertragswald hat dieFichte einen Anteil 61,4 %. Bezüglich des Holzvorrates je Fläche liegt Österreich mit 325,0 m³/ha im europäischen Vergleich an zweiter Stelle. Größter Waldeigentümer sind dieösterreichischen Bundesforste mit 523.000 ha, 1,73 Millionen ha sind bäuerlicher Wald, insgesamt gibt es 170.000 Waldeigentümer. DerPrivatwald­anteil[115] liegt – weit über dem europäischen Durchschnitt – bei etwa 80 %,[116] derKleinwald­anteil (unter 200 ha Katasterfläche) wird zwischen 1,56 Millionen ha[116] und 2,13 Millionen ha[117] (40–50 % der gesamten Waldfläche) angegeben.

Größte private Waldbesitzer Österreichs sind (früher) adelige Familien und kirchliche Stifte, an erster Stelle der ForstbetriebMayr-Melnhof-Saurau, dieEsterházy Betriebe GmbH, die FürstlichSchwarzenberg’sche Familienstiftung, das Gut Persenbeug der FamilieHabsburg-Lothringen und dieStiftung Fürst Liechtenstein. Größter geistlicher Eigentümer ist dasStift Admont. Größter Waldeigentümer insgesamt ist allerdings, nach den Österreichischen Bundesforsten, die Stadt Wien, insbesondere im Quellgebiet derHochquellwasserleitungen.[118][119]

Schweiz

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Nadelwald in derSurselva

Rund ein Drittel der Schweiz ist bewaldet. Das ist relativ viel, wenn man berücksichtigt, dass große Teile des Landes aufgrund der Topographie (v. a. oberhalb der Baumgrenze) keine Bewaldung zulassen. Dazu beigetragen hat dasWaldgesetz,[120] das in verschiedenen Fassungen seit 1903[121] vorschreibt, dass die Waldfläche nicht vermindert werden soll und dass Rodungen grundsätzlich verboten sind (Ausnahmebewilligungen können erteilt werden).[122] 77 Baumarten sind in der Schweiz beheimatet.[123]

Bezüglich des Holzvorrates je Fläche belegt die Schweiz mit 336,6 m³/ha den europäischen Spitzenplatz. Obwohl Stürme wieVivian oderLothar große Schäden anrichteten, hat der Wald in den letzten zwanzig Jahren um 4 % zugenommen (Stand 2011); er dehnt sich allerdings primär im Gebirge und in anderen marginalen Lagen, auf sogenannten Grenzertragsböden, aus.[124] Der Holzschlag könnte gemäß Fachkreisen aber trotzdem deutlich gesteigert werden. Aus wirtschaftlichen Gründen ist vielerorts der Holzschlag jedoch nicht lukrativ.

In den Alpen erfüllen die Wälder eine wichtige Schutzfunktion gegenLawinen undErosion. DieseSchutzwälder machen rund 10 % der Schweizer Waldfläche aus und stehen unter besonderem Schutz.

DieEidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft beschäftigt sich mit der Nutzung und dem Schutz von Landschaften und Lebensräumen, mit einem Schwerpunkt auf Wäldern und Naturgefahren.

Weitere

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Tag des Waldes

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Den21. März hat in den 1970er Jahren dieErnährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen als „Tag des Waldes“ ins Leben gerufen.[125] An dem Tag werden traditionell Waldberichte veröffentlicht.

Siehe auch

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Literatur

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Medien

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Weblinks

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Commons: Wald – Album mit Bildern
Wikiquote: Wald – Zitate
Wikisource: Wald – Quellen und Volltexte
Wikisource: Zeitschriften für Haus-, Land- und Forstwirtschaft – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Wald – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Urwald – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  2. abcH. Gyde Lund:When is a forest not a forest? Journal of Forestry 100(8), 2002, S. 21–27.
  3. Francis E. Putz (2010):The Importance of Defining „Forest“: Tropical Forest Degradation, Deforestation, Long-term Phase Shifts, and Further Transitions. Biotropica 42(1): 10–20.doi:10.1111/j.1744-7429.2009.00567.x
  4. abcdePeter Burschel, Jürgen Huss:Grundriß des Waldbaus. Ein Leitfaden für Studium und Praxis. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Parey, Berlin 1999,ISBN 3-8263-3045-5, S. 1; weiterhin S. 39 f.
  5. Lian Pin Koh1, David S. Wilcove:Is oil palm agriculture really destroying tropical biodiversity? In:Conservation Letters. Band 1, 2008, S. 60–64,doi:10.1111/j.1755-263X.2008.00011.x.
  6. H. Gyde Lund:Accounting for the word’s rangelands. In:Rangelands. Band 29, Nr. 1, 2007, S. 3–10.
  7. Bundeswaldgesetz (BWaldG)
  8. Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Forstgesetz 1975. Fassung vom 28.04.2023. In: Rechtsinformationssystem des Bundes. Abgerufen am 28. April 2023. 
  9. Systematische Rechtssammlung 921.0 Bundesgesetz vom 4. Oktober 1991 über den Wald. Bundesgesetz über den Wald (Waldgesetz, WaG). In: Fedlex Die Publikationsplattform des Bundesrechts. 1. Januar 2022, abgerufen am 28. April 2023. 
  10. D. Knoerzer:Was ist eine Sturmwurffläche? Versuch einer Antwort auf eine nur scheinbar triviale Frage. In:Allgemeine Forst- und Jagdzeitung, Band 175, Nr. 6, 2004, S. 109–117.
  11. Reinhard Kallweit, Uwe Meyer:Kahlschlagsverbot. Was sind freilandähnliche Verhältnisse? Wissenstransfer in die Praxis. Beiträge zum dritten Winterkolloquium am 28. Februar 2008 in Eberswalde. In:Eberswalder Forstliche Schriftenreihe, Band 35, 2008, S. 17–25.
  12. Christoph Kleinn:On large-area inventory and assessment of trees outside forests. Unasylva 200, Band 51, 2000, S. 3–10.
  13. Nophea Sasaki, Francis E. Putz:Critical need for new definitions of „forest“ and „forest degradation“ in global climate change agreements. In:Conservation Letters, Band 2, 2009, S. 226–232,doi:10.1111/j.1755-263X.2009.00067.x.
  14. Ghislain Rompré, Yan Boucher, Louis Bélanger, Sylvie Côté, W. Douglas Robinson:Conserving biodiversity in managed forest landscapes: The use of critical thresholds for habitat. In:The Forestry Chronicle. Band 86, Nr. 5, 2010, S. 589–596.doi:10.5558/tfc86589-5
  15. Markus Müller, Thibault Lachat, Rita Bütler:Wie gross sollen Altholzinseln sein? In:Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen. Band 163, Nr. 2, 2012, S. 49–56,doi:10.3188/szf.2012.0049.
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  17. abcsap-durban.org
  18. abwrm.org.uy
  19. abSagen Sie der UNO: Plantagen sind kein Wald! In:regenwald.org, 2016.
  20. abDemo in Durban: Plantagen sind keine Wälder. In:regenwald.org, 15. September 2015.
  21. UNESCO (Hrsg.):International Classification and Mapping of Vegetation. (PDF; 4,9 MB) Series 6, Ecology and Conservation. UNESCO, Paris 1973,ISBN 92-3-001046-4.
  22. UNFCCC:The Marrakesh Ministerial Declaration, Annex:Definitions, modalities, rules and guidelines relating to land use, land-use change and forestry activities under the Kyoto Protocol (PDF) 2002.
  23. H. Gyde Lund:Guide for classifying lands for greenhouse gas inventories. In:Journal of Forestry. Band 104, Nr. 4, 2006, S. 211–216.
  24. Christian Körner:Climatic Controls of the Global High Elevation Treelines, in Michael I. Goldstein und Dominick A. DellaSala (Hrsg.):Encyclopedia of the World's Biomes, Elsevier, Amsterdam 2020,ISBN 978-0-12-816096-1, S. 275–281.
  25. Margarete Payer, Alois Payer (Hrsg.):Entwicklungsländerstudien. Teil I: Grundgegebenheiten. Kapitel 4.Vegetation. HBI, Stuttgart 1998–1999, Fassung vom 7. Februar 2001 (LehrveranstaltungEinführung in Entwicklungsländerstudien;online auf payer.de).
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  27. Jean-Francois Bastin, Yelena Finegold, Claude Garcia, Danilo Mollicone, Marcelo Rezende, Devin Routh, Constantin M. Zohner, Thomas W. Crowther:The global tree restoration potential. In:Science.Band 365,Nr. 6448, 5. Juli 2019,S. 76–79,doi:10.1126/science.aax0848. 
  28. Dominick A. DellaSala, Paul Alaback, Toby Spribille, Henrik von Wehrden und Richard S. Nauman:Just What Are Temperate and Boreal Rainforests? in Dominick A. DellaSala (Hrsg.):Temperate and Boreal Rainforests of the World: Ecology and Conservation, Island Press 2011,DOI:10.5822/978-1-61091-008-8_1, S. 30.
  29. abAnton Fischer:Forstliche Vegetationskunde. Blackwell, Berlin/Wien u. a. 1995,ISBN 3-8263-3061-7, S. 76.
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  32. abPeter Potapov, Matthew C. Hansen, Lars Laestadius, Svetlana Turubanova, Alexey Yaroshenko, Christoph Thies, Wynet Smith, Ilona Zhuravleva, Anna Komarova, Susan Minnemeyer, Elena Esipova (2017):The last frontiers of wilderness: Tracking loss of intact forest landscapes from 2000 to 2013. Science Advances 3 (1): article e1600821.doi:10.1126/sciadv.1600821
  33. Peter Potapov, Matthew C. Hansen, Lars Laestadius, Svetlana Turubanova, Alexey Yaroshenko, Christoph Thies, Wynet Smith, Ilona Zhuravleva, Anna Komarova, Susan Minnemeyer, Elena Esipova (2017):The last frontiers of wilderness: Tracking loss of intact forest landscapes from 2000 to 2013. Science Advances 3 (1): article e1600821.doi:10.1126/sciadv.1600821, Tabelle 1.
  34. Christine B. Schmitt, Till Pistorius und Georg Winkel:A Global Network of Forest Protected Areas under the CBD: Opportunities and Challenges Proceedings of an international expert workshop held in Freiburg. Verlag Kessel, Remagen 2007,ISBN 3-935638-90-6,Online PDF-Version, S. 16.
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  39. Pro Natura: Scatlè
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  41. Georg Sperber, Stephan Thierfelder:Urwälder Deutschlands. BLV, München, Wien und Zürich 2005,ISBN 3-405-16609-8.
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  54. Fränkische Wälder mit Insektengift besprüht: Dieser Schädling ist der Grund. In: nordbayern.de. 2. Mai 2019, abgerufen am 6. Mai 2019. 
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  67. Oliver Milman:Scientists say halting deforestation 'just as urgent' as reducing emissions. In:The Guardian. 4. Oktober 2018,ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 13. März 2019]). 
  68. Inka Zimmermann: CO2-Speicher Wald: Dürfen wir noch Bäume fällen? | MDR.DE. In: mdr.de. 11. Oktober 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024. 
  69. Der Wald in Deutschland: Ausgewählte Ergebnisse der vierten Waldinventur. In: www.bundeswaldinventur.de2024. Oktober 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024. 
  70. David Zauner: Hoffnungsblase Wald. In: klimareporter. 27. März 2025, abgerufen am 1. April 2025 (deutsch). 
  71. Michael G. Windisch, Florian Humpenöder, Leon Merfort, Nico Bauer, Gunnar Luderer, Jan Philipp Dietrich, Jens Heinke, Christoph Müller, Gabriel Abrahao, Hermann Lotze-Campen, Alexander Popp:Hedging our bet on forest permanence for the economic viability of climate targets. In:Nature Communications.Band 16,Nr. 1, 27. März 2025,ISSN 2041-1723,S. 2460,doi:10.1038/s41467-025-57607-x (nature.com [abgerufen am 1. April 2025]). 
  72. Vgl. etwa Marianne Stauffer:Der Wald. Zur Darstellung und Deutung der Natur im Mittelalter. Bern 1959 (=Studiorum Romanicorum Collectio Turicensis. Band 10).
  73. Zur Kulturgeschichte des Waldes siehe Simon Schama:Der Traum von der Wildnis. Natur als Imagination. Kindler, München 1996, S. 33–265; Markus Termeer:Verkörperungen des Waldes. Eine Körper-, Geschlechter- und Herrschaftsgeschichte. transcript, Bielefeld 2005.
  74. K. Gasser, R. Kaufmann-Hayoz:Woods, Trees and Human Health & Well-Being (Wald und Volksgesundheit). Literatur und Projekte aus der Schweiz. Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ), Bern 2004, zitiert nachPan Bern:Freizeit und Erholung im Wald: Grundlagen, Instrumente, Beispiele (PDF; 2,2 MB), abgerufen am 19. Mai 2015.
  75. BUWAL (Hrsg.):Wald und Volksgesundheit. Literatur und Projekte aus der Schweiz. Umwelt-Materialien Nr. 195, Bern 2005, zitiert nachPan Bern:Freizeit und Erholung im Wald: Grundlagen, Instrumente, Beispiele (PDF; 2,2 MB), abgerufen am 19. Mai 2015.
  76. P. Lindemann-Matthies, R. Home:Allerlei Schmetterlinge und Bienen. Von der Vorliebe des Städters für die biologische Vielfalt und wie diese seine Lebensqualitäten erhöhen kann. In:Neue Zürcher Zeitung. 13. Juli 2007, Dossier, B2, zitiert nachPan Bern:Freizeit und Erholung im Wald: Grundlagen, Instrumente, Beispiele (PDF; 2,2 MB), abgerufen am 19. Mai 2015.
  77. § 22Erholungs-, Kur- und Heilwald,Waldgesetz für das Land Mecklenburg-Vorpommern 2011. im Abschnitt III.Erhaltung, Bewirtschaftung, Schutz und Vermehrung des Waldes (i.d.g.F.).
  78. Q. Li u. a., 2007. Forest Bathing Enhances Human Natural Killer Activity and Expression of Anti-Cancer Proteins.International Journal of Immunopathology and Pharmacology 20, 3–8.doi:10.1177/03946320070200s202
  79. „Waldbaden“ setzt auf die Heilkraft der Bäume. In: Nabu.de. Abgerufen am 7. September 2021. 
  80. Vom Waldlehrpfad zur Walderlebniswelt auf Waldwissen.net
  81. Rhett D. Harrison:Impacts of Hunting in Forests. In: Kelvin S.-H. Peh, Richard T. Corlett, Yves Bergeron (Hrsg.):Routledge Handbook of Forest Ecology. Routledge, 2015,ISBN 978-1-317-81643-0 (google.de [abgerufen am 6. Februar 2019]). 
  82. Norbert Bartsch, Ernst Röhrig:Waldökologie: Einführung für Mitteleuropa. 1. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2016,ISBN 978-3-662-44268-5,S. 168 ff.,doi:10.1007/978-3-662-44268-5 (google.de [abgerufen am 27. Januar 2019]). 
  83. Ammer, Vor, Knoke, Wagner:Der Wald-Wild-Konflikt. 2010,S. 48, 63 (archive.org [PDF]). 
  84. R. M. A. Gill:A Review of Damage by Mammals in North Temperate Forests: 3. Impact on Trees and Forests. In:Forestry: An International Journal of Forest Research.Band 65,Nr. 4, 1992,S. 363–388,doi:10.1093/forestry/65.4.363-a. 
  85. Steeve D. Côté, Thomas P. Rooney, Jean-Pierre Tremblay, Christian Dussault, Donald M. Waller:Ecological Impacts of Deer Overabundance. In:Annual Review of Ecology, Evolution, and Systematics.Band 35, 2004,S. 113–147,doi:10.1146/annurev.ecolsys.35.021103.105725. 
  86. abAmmer, Vor, Knoke, Wagner:Der Wald-Wild-Konflikt. 2010,S. 41 (archive.org [PDF]). 
  87. Ammer, Vor, Knoke, Wagner:Der Wald-Wild-Konflikt. 2010,S. 48 f., 139, 180 f. (archive.org [PDF]). 
  88. Ammer, Vor, Knoke, Wagner:Der Wald-Wild-Konflikt. 2010,S. 2, 5, 41, 73 f. (archive.org [PDF]). 
  89. Friedrich Reimoser:Zur Bewertung und Minimierung von Wildschäden im Wald. In:FVA-einblick.Nr. 3, 2011,ISSN 1614-7707,S. 11 (waldwissen.net [abgerufen am 21. Januar 2019]). 
  90. Rudi Suchant:Was kann im Verständnis von Wildschäden schon neu sein? In:FVA-einblick.Nr. 3, 2011,ISSN 1614-7707,S. 3 (waldwissen.net [abgerufen am 21. Januar 2019]). 
  91. Heiko Ullrich, Sven Martens: Weiserflächen machen den Wildeinfluss auf die Waldverjüngung sichtbar. In: waldwissen.net. 9. Dezember 2016, archiviert vom Original am 10. Dezember 2018; abgerufen am 10. Dezember 2018. 
  92. Festsetzung Rehwildabschussplan, waldbauliche Zielsetzungen der Waldeigentümer nur bei ordnungsgemäßer Forstwirtschaft berücksichtigungsfähig, andere Schadensursache, Waldverjüngung, Wildverbiss. In: www.gesetze-bayern.de. VG Bayreuth, 8. Juni 2021, abgerufen am 31. Mai 2023. 
  93. Bundesgerichtshof BGH Urteil v. 22.05.1984 - III ZR 18/83, Vorinstanz Rheinland-Pfalz. 22. Mai 1984. 22. Mai 1984 (prinz.lawhttps://www.prinz.law/urteile/bgh/III_ZR__18-83). 
  94. § 21 Abs. 1 Satz (1) BJagdG, "Bundesjagdgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. September 1976 (BGBl. I S. 2849), das zuletzt durch Artikel 291 der Verordnung vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1328) geändert worden ist". (gesetze-im-internet.de). 
  95. Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes, des Bundesnaturschutzgesetzes und des Waffengesetzes, Drucksache 19/26024 des Deutschen Bundestags. 20. Februar 2021 (bundestag.de [PDF]). 
  96. Vgl. auchWolfgang Knigge:Die Rohstoffunktion unserer Wälder an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen (=Göttinger Universitätsreden. Heft 63).
  97. Nate G. McDowell, Craig D. Allen, Kristina Anderson-Teixeira, Brian H. Aukema, Ben Bond-Lamberty:Pervasive shifts in forest dynamics in a changing world. In:Science.Band 368,Nr. 6494, 29. Mai 2020,ISSN 0036-8075,doi:10.1126/science.aaz9463,PMID 32467364 (sciencemag.org [abgerufen am 30. Mai 2020]). 
  98. Forscher schlagen Alarm: Bäume werden durch Klimawandel kleiner und jünger – Der Spiegel – Wissenschaft. In: Der Spiegel. 29. Mai 2020, abgerufen am 30. Mai 2020. 
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  103. Bundeswaldinventur 3, 2012. Abgerufen am 13. März 2015.
  104. Baumartenverteilung in Deutschland
  105. Zeit Online:Klimawandel: Dürre und Käfer töten Millionen Bäume in Deutschland. In:Die Zeit. 20. Juli 2019,ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 21. Juli 2019]). 
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  108. DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Satellitendaten für deutsche Wälder in Not. In: EO Wald. 23. September 2025, abgerufen am 26. September 2025. 
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  111. Ergebnisse der Waldinventuren in Österreich
  112. Eurostat-Pressemitteilung
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