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Wüstenhase

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Wüstenhase

Wüstenhase (Lepus tibetanus)

Systematik
Unterklasse:Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung:Euarchontoglires
Ordnung:Hasenartige (Lagomorpha)
Familie:Hasen (Leporidae)
Gattung:Echte Hasen (Lepus)
Art:Wüstenhase
Wissenschaftlicher Name
Lepus tibetanus
Waterhouse, 1841

DerWüstenhase[1][2] (Lepus tibetanus) ist eine Säugetierart aus der Gattung derEchten Hasen (Lepus) innerhalb derHasenartigen (Lagomorpha). Er lebt im Hochgebirge Zentralasiens und ist über TeileAfghanistans,Pakistans, derMongolei und derVolksrepublik China verbreitet.

Merkmale

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Der Wüstenhase ist ein Hase mit einerKopf-Rumpf-Länge von 40 bis 48 Zentimetern, einer Schwanzlänge von 5,0 bis 7,5 Zentimetern und einem Gewicht von 1625 bis 2500 Gramm. Die Hinterfüße haben eine Länge von 109 bis 135 Millimeter, die Ohren messen 81 bis 110 Millimeter.[3] Der Körper ist schlank mit einem vergleichsweise kleinen Kopf. Das Rückenfell ist sandgelb oder mit einem schwarzen Unterton dunkler gefärbt. Im Winter ist das Rückenfell dichter und besitzt eine dunklere grau-sandfarbene Färbung. Die Hüfte ist grau und die Außenseiten der Vorder- und Hinterbeine sowie die Bauchseite sind gelblich bis weiß. Auf der Schwanzoberseite finden sich braun-schwarze Streifen. Die Ohren sind weit und zeigen am Ansatz büschelige Haare, die Ohrenspitze ist schwarzbraun. Die Augen sind hell umrandet.[3]

Der Schädel weist vergleichsweise langeZwischenkieferknochen (Prämaxillare) und kurzeNasenbeine auf. DerProcessus supraorbitalis, ein Fortsatz desStirnbeins oberhalb der Augen, ist gut ausgebildet und nach oben gebogen. DiePaukenblase ist vergrößert und derJochbogen breit.[3]

Verbreitung

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Verbreitungsgebiet des Wüstenhasen

Der Wüstenhase lebt in Zentralasien. Das Verbreitungsgebiet umfasst Teile vonAfghanistan, des nördlichenPakistans und der südlichenMongolei und erstreckt sich von dort in die ProvinzenGansu,Nei Mongol undXinjiang derVolksrepublik China.[4] Dabei lebt er in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietesallopatrisch mit demTolai-Hasen (L. tolai) und nur für das GebirgeTian Shan wird einesympatrische Verbreitung angenommen.[4]

Die Art lebt vor allem in Wüsten- und Halbwüstengebieten und der Grassteppe in Höhen von 3.500 bis 4.000 Metern.[4][3]

Lebensweise

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Der Lebensraum des Wüstenhasen liegt vor allem in Halbwüsten- und Steppengebieten mit geringerVegetation aus Grasland oder strauchigem Bewuchs.[4] Dabei meidet die Art allerdings Bergwiesen, obwohl sie in Höhen von mehr als 3.500 Metern vorkommt.[3]

Sie ist vor allem dämmerungsaktiv, kann jedoch auch während des Tages beobachtet werden. Sie ernährt sich generalistisch von krautigen Pflanzen, Gräsern, Samen, Beeren, Wurzeln und Zweigen[4] und gräbt keine eigenen Bauten.[3] Die Tiere bringen ein- bis dreimal im Jahr Jungtiere zur Welt, die Größe der Würfe reicht von drei bis zehn Jungtieren.[4][3]

Systematik

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Der Wüstenhase wird heute als eigenständigeArt den Echten Hasen (GattungLepus) zugeordnet. Bereits bis etwa 1930 wurde er als eigene Art betrachtet und danach lange gemeinsam mit demTolai-Hasen (Lepus tolai) als Unterart desFeldhasen (Lepus europaeus) und später desKaphasen (Lepus capensis) geführt.[5][4]

Innerhalb der Art werden neben derNominatformLepus tibetanus tibetanus vier weitere Unterarten unterschieden:Lepus tibetanus centrasiaticus,L. t. craspedotis,L. t. pamirensis,L. t. stoliczkanus.[4][5]

Gefährdung und Schutz

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Die Art wird von derInternational Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des großen Verbreitungsgebiets und der hohen Bestandszahlen als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft. Größere Bedrohungen für den Artbestand sind nicht bekannt, allerdings liegen auch keine aktuellen Daten zum Bestand vor.[4]

Belege

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  1. Theodor C. H. Cole:Wörterbuch der Säugetiernamen - Dictionary of Mammal Names, 1. Auflage 2015
  2. Stéphanie Schai-Braun & Klaus Hackländer (verantwortlich für die deutschen Trivialnamen: Gustav Peters & Rainer Hutterer):Family Leporidae (Hares and Rabbits). In: Don Ellis Wilson und Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 6: Lagomorphs and Rodents 1 Lynx Edicions, Barcelona 2016,ISBN 978-84-941892-3-4, S. 133–134
  3. abcdefgDesert Hare. In:Andrew T. Smith, Yan Xie:A Guide to the Mammals of China. Princeton University Press, 2008; S. 290.ISBN 978-0-691-09984-2.
  4. abcdefghiLepustibetanus in derRoten Liste gefährdeter Arten derIUCN 2012.2. Eingestellt von:Andrew T. Smith, A.F. Boyer (Lagomorph Red List Authority), 2008. Abgerufen am 8. November 2012.
  5. abDon E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg.):Lepus tibetanus (Memento vom 7. April 2016 imInternet Archive) inMammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed).

Literatur

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Weblinks

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Commons: Lepus tibetanus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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