Vulkanpalme

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Vulkanpalme

Vulkanpalme (Brighamia insignis)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung:Asternartige (Asterales)
Familie:Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Unterfamilie:Lobeliengewächse (Lobelioideae)
Gattung:Brighamia
Art:Vulkanpalme
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Brighamia
A.Gray
Wissenschaftlicher Name der Art
Brighamia insignis
A.Gray
Wuchsform
Blätter
Blüte
Brighamia insignis alsTopfpflanze

DieVulkanpalme (Brighamia insignis), auchHawaiipalme, ist einePflanzenart aus derGattungBrighamia innerhalb derFamilie derGlockenblumengewächse (Campanulaceae). Sie istendemisch auf einigen Inseln vonHawaii und gehörtwildwachsend zu denvom Aussterben bedrohten Arten. Der Gattungsname ehrt den amerikanischen Geologen, Botaniker und EthnologenWilliam Tufts Brigham (1841–1926).[1]

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

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Wissenschaftlicher Name

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DieGattungBrighamia erhielt ihrenbotanischen Namen zu Ehren desUS-amerikanischen BotanikersWilliam Tufts Brigham, eines Entdeckers und Sammlers vonhawaiischen Pflanzen.

DaslateinischeArtepithetoninsignis bedeutet ‚ausgezeichnet‘, ‚bemerkenswert‘, ‚kennzeichnend‘.

Trivialnamen

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Den jeweils ersten Teil ihrer deutschenTrivialnamen, „Vulkan~“ bzw. „Hawaii~“, verdanktBrighamia insignis ihremendemischen Vorkommen auf den InselnHawaiis, bei denen es sich bekanntermaßen umVulkaninseln handelt. Der zweite Wortteil „~palme“ stammt lediglich von ihrerPalmen sehr ähnlichenMorphologie bzw.Wuchsform, ist also insofern irreführend, als dass es sich beiBrighamia insignis nicht um einePflanze aus der Familie der Palmengewächse bzw. derOrdnung der Palmenartigen handelt (siehe Systematik).

Ihr Trivialname lautet imangelsächsischen SprachraumʻŌlulu[2] oder „Alula“ (hawaiisch(!)); sie wird dortumgangssprachlich aber auch „cabbage on a stick“ (engl.; ‚Kohlkopf auf einem Stock‘) genannt, was sich (wie „~palme“ imDeutschen) ebenfalls vom äußeren Erscheinungsbild der Pflanze ableitet.

AlsZierpflanze trägtBrighamia insignis bisweilen auch den (englischsprachigen) Namen „Hawaiian Palm“, ohne jedoch dass dies im angelsächsischen Raum ein regulärer oder gebräuchlicher (Trivial-)Name für die Pflanze wäre.

Beschreibung

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Brighamia insignis ist einelaubwerfende, nur selten verzweigende Stammsukkulente. Der weichfleischige,Milchsaft enthaltende Stamm steht aufrecht und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 3 (bis 5) Metern. SeineRinde ist glatt, anfangs grün, dann grau und von den Narben abgeworfener Blätter bedeckt. Während derVegetationszeit sind die dünnen, nicht sukkulentenLaubblätter in einerRosette am Scheitel des Stammes ausgebreitet. Sie sind verkehrt eiförmig, etwa 12 bis 30 cm lang, 6 bis 12 cm breit und hellgrün.

Brighamia insignis istprotandrisch, also vormännlich.[3] Die etwa 10 cm langenBlütenstände mit vier bis siebenBlüten erscheinen seitenständig aus den Blattachseln. Die zwittrigen, stieltellerförmigen Blüten mit doppelterBlütenhülle öffnen sich nachts. Es sind fünf 1 bis 6 mm langeKelchblätter vorhanden. Die fünfKronblätter sind röhrig verwachsen mit einer sehr langen bis etwa 13 cm langen, röhrigen, rippigen Kronröhre, sie weist einen Durchmesser von 3 bis 4 mm auf. Ihre ausgebreiteten, gekerbten bis zerschlitzten Zipfel sind weiß bis gelb und etwa 1,8 bis 2,5 × 1 cm groß. Die zuerst reifenden, knapp eingeschlossenen, fünfStaubfäden mit zottig behaarten Antheren sind zu einer Röhre verwachsen. Nach ihrem Welken reift der weibliche Teil der Blüte mit unterständigem, zweikammerigemFruchtknoten mit sehr langemGriffel und großer, gelappterNarbe. Die längliche, etwa 14 × 10 mm große, zehnrippigeKapselfrucht teilt sich bei Reife der Länge nach in vier Teile. Ihre zahlreichen, blassenSamen sind etwa 1 mm groß.

DieChromosomenzahl beträgt 2n = 28.[4]

Ökologie

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In der Natur findet dieBestäubung durchNachtfalter mit sehr langen, in die immerhin 13 cm tiefen Blüten reichendenSaugrüsseln statt. Da ein Bestäuber auf der InselMolokai anscheinend fehlt und möglicherweise ausgestorben ist, ging die Anzahl von Pflanzen der dortigen Lokalform dramatisch zurück. Zur Rettung dieser Lokalform werden die Pflanzen nun von Hand bestäubt. Dabei wurde durch unsachliche und ehertendenziöse Berichterstattung der inzwischen weit verbreitete Eindruck erweckt, die komplette Art wäre durch den Ausfall eines Bestäubers vomAussterben bedroht. Tatsächlich gilt die Art wegen ihrer natürlicherweise kleinen und verstreuten Populationen als gefährdet.

Verbreitung und Systematik

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Brighamia insignis wächstendemisch nur auf zwei Inseln Hawaiis,Niʻihau undKauaʻi. Sie bildet dort kleinePopulationen aufBasaltklippen in Meeresnähe. Wegen der Bildung mehrerer lokaler Typen, die sich leicht in Blüten und Samen unterscheiden, wurden in der Vergangenheit mehrereArten undVarietäten (wie z. B.Brighamia rockiiH.St.John) beschrieben, die aber nach G.D. Rowley alsSynonyme anzusehen sind. Die GattungBrighamia wäre dannmonotypisch.[5] Nach R. Govaerts wird aberBrighamia rockiiH.St.John als eigenständige Art anerkannt.[6]Brighamia rockii kommt nur auf den hawaiischen InselnMolokaʻi,Maui und vielleicht auchLānaʻi vor.Nach R. Govaerts sind Synonyme vonBrighamia insignisA.Gray:Brighamia citrina(C.N.Forbes & Lydgate) H.St.John,Brighamia citrina var.napoliensisH.St.John undBrighamia insignis f.citrinaC.N.Forbes & Lydgate.[6]

Kultivierung

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Außer in Sukkulenten-Gärtnereien wirdBrighamia insignis manchmal auch im Pflanzenhandel angeboten. Es handelte sich hierbei früher fast ausschließlich umImportware, also nicht um inMitteleuropa herangezogene Pflanzen, denn inKultur stellen sie sich bald als schwierig heraus und wachsen bei umgekehrtem Rhythmus im Winter, während sie im Sommer eineRuhezeit einhalten. Zudem sind sie anfällig fürFäulnis und vieleSchädlinge. Die heutzutage in Gärtnereien angebotenen Exemplare stammen nicht mehr aus Wildbeständen, sondern werden durchMeristemkultur (in vitro) vermehrt, sowohl außerhalb wie innerhalb von Mitteleuropa (z. B. in den Niederlanden).

Literatur

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  • Asa Gray:Brighamia insignis. In:Proc. Am. Acad. Arts Sci. 7:185, 1866 (1868).
  • Gordon D. Rowley:Brighamia: Succulent endemics of Hawaii. In:Brit. Cact. Succ. J. 1(1), 1983, 9–11.
  • Urs Eggli (Hrsg.):Sukkulentenlexikon Band 2 Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen) ausgenommen Aizoaceae, Asclepiadaceae, Cactaceae und Crassulaceae. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002.ISBN 3-8001-3915-4.

Weblinks

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Commons:Brighamia insignis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lotte Burkhardt:Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018.[1]
  2. ʻŌlulu, ProjektKa Hā ʻŌ Ka ʻĀina, abgerufen am 2. Januar 2020
  3. Seana K. Walsh, Richard J. Pender, Robert R. Junker et al.:Pollination biology reveals challenges to restoring populations of Brighamia insignis (Campanulaceae), a critically endangered plant species from Hawai‘i. In:Flora – Morphology Distribution Functional Ecology of Plants. 259, 2019, 151448,doi:10.1016/j.flora.2019.151448.
  4. Brighamia insignis bei Tropicos.org. In:IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. G. D. Rowley:Brighamia. In: Urs Eggli (Hrsg.):Illustrated Handbook of Succulent Plants: Dicotyledons, Springer Verlag, 2002,ISBN 3-540-41966-7. S. 62–63.
  6. abBrighamia. In:POWO =Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew:Kew Science, abgerufen am 13. Februar 2018.
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