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Volksrepublik Bulgarien

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Volksrepublik Bulgarien
Народна република България

Narodna republika Balgaria
1946–1990
Flagge (1971–1990)Wappen (1971–1990)
AmtsspracheBulgarisch
HauptstadtSofia
Staats- und RegierungsformVolksrepublik
Einparteiensystem (de facto)
Sozialistisches Mehrparteiensystem (de jure)
VerfassungVerfassung der Volksrepublik Bulgarien vom 18. Mai 1971
StaatsoberhauptVorsitzender des Präsidiums der Nationalversammlung (1947–1971)
Staatsratsvorsitzender (1971–1990)
Präsident (1990)
RegierungschefMinisterpräsident
Fläche110.910 km²
Einwohnerzahl8.990.055(1989)
Bevölkerungsdichte81(1989) Einwohner pro km²
WährungLew (1 Lew = 100 Stotinki)
Errichtung15. September 1946
VorgängergebildeZarentum Bulgarien
Endpunkt15. November 1990
Abgelöst vonRepublik Bulgarien
National­hymneRepubliko nasha, zdravey! (1947–1950)

Bulgarijo mila (1950–1964)
Mila Rodino (1964–1990)

ZeitzoneUTC+2OEZ
UTC+3OESZ (März bis Oktober)
Kfz-KennzeichenBG
ISO 3166BG, BGR, 100
Telefonvorwahl+359
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/TRANSKRIPTION
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

DieVolksrepublik Bulgarien (bulgarischНародна република България;TranskriptionNarodna republika Bălgarija) war ein von 1946 bis 1990 existierenderrealsozialistischerStaat inSüdosteuropa.

Geschichte

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Teil von:Geschichte Bulgariens

Vorgeschichte und Entstehung

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Am 8. September 1944 wurde der erst am 2. September 1944 eingesetzte MinisterpräsidentKonstantin Murawiew durch ein Bündnis ausOffizieren,Kommunisten,sozial- undradikaldemokratischen Politikern und Vertretern des linken Flügels des Bauernbundes gestürzt und noch am Tag des Umsturzes dem bisherigen Verbündeten Deutschland der Krieg erklärt. Zeitgleich drang dieRote Armee in Bulgarien ein und besetzte das ganze Land bis zum 9. September 1944. Am 15. September hielt die Rote Armee in Sofia eine Militärparade ab. Bis zum Frühjahr 1945 wurden große Teile der bisherigen politischen, militärischen und intellektuellen Elite des Landes verfolgt und vor Gericht gestellt und insgesamt 2730 Menschen zum Tode und 1305 zu lebenslanger Haft verurteilt.[1]

Im November 1945 kehrte der Vorsitzende derBulgarischen Kommunistischen Partei (BKP),Georgi Dimitrow aus dem sowjetischen Exil nach Bulgarien zurück. Am 18. November 1945 fanden Parlamentswahlen statt, bei welcher die von der BKP geführte Vaterländische Front offiziell 88,2 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 85,6 % erhielt.[2] DasFrauenwahlrecht war 1945 erst eingeführt worden.[3]

Am 8. September 1946 fand eine Volksabstimmung zur Abschaffung der Monarchie statt, bei welcher sich 95,6 % der Abstimmenden (bei einer Wahlbeteiligung von 91,6 %) gegen die Weiterführung der Monarchie aussprachen.[4]

Am 15. September 1946 wurde die Volksrepublik Bulgarien ausgerufen.[5]

Am 27. Oktober 1946 fand die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung statt, bei welcher dieBulgarische Kommunistische Partei offiziell 53,5 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 92,6 % erhielt.[6]

Am 23. November 1946 entließ deramtierende Präsident,Wassil Kolarow, den MinisterpräsidentenKimon Georgiew und ernannteGeorgi Dimitrow (* 1882) zu seinem Nachfolger. Dimitrow starb am 2. Juli 1949 in einem Sanatorium bei Moskau. Es gab Spekulationen, er sei vergiftet worden.[7][8] Unterstützer dieser These argumentierten, Stalin habe Dimitrovs Idee einer Balkan-Union abgelehnt und eine Balkan-Union (auch angesichts der guten persönlichen Beziehungen zwischen Dmitrov und Tito) befürchtet.[7][8]

Volksrepublik

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Am 4. Dezember 1947 wurde die Verfassung der Volksrepublik Bulgarien erlassen, welche dieVerfassung von Tarnowo ersetzte.[9] In ihr wurde u. a. diePlanwirtschaft als Wirtschaftsprinzip festgeschrieben (Der Staat lenkt die staatliche, genossenschaftliche und private Wirtschaftstätigkeit durch den staatlichen Volkswirtschaftsplan.).

Wie in den anderen Ostblockländern erfolgte auch in Bulgarien eineLandreform. Beginnend im Jahr 1944 wurden alle landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Fläche von mehr als 20 Hektar enteignet. 1947 wurde dieBulgarische Wertpapierbörse geschlossen.

Nach dem Tod Dimitrows 1949 wurde zunächstWalko Tscherwenkow zur führenden Persönlichkeit von Regierung (Ministerpräsident 1950 bis 1956) und BKP (Generalsekretär des ZK 1949 bis 1954). Im Zuge der Entstalinisierung jedoch durchTodor Schiwkow ersetzt. Dieser wurde am 4. März 1954 Generalsekretär des ZK der BKP, 1962 Ministerpräsident sowie 1971 Staatsratsvorsitzender und damit bis November 1989 die führende Persönlichkeit der Volksrepublik Bulgarien.

1955 wurde Bulgarien Mitglied derUNO und derWarschauer Vertragsorganisation.

Schiwkow überstand im April 1965 einen Putschversuch aus Teilen des Parteiapparats und der Armee.[10] 1968 sprach er sich für eine militärische Niederschlagung desPrager Frühlings aus und gab den Befehl zur Beteiligung bulgarischer Truppen am Einmarsch von Truppen der Warschauer Vertragsorganisation in dieČSSR.

Ab Anfang der 1980er Jahre verstärkten sich die Repressionen gegen die muslimische und die türkische Minderheit Bulgariens. 1986 zwangen bulgarische Behörden letztere zur Annahme slawischer Namen und verbot den Schulunterricht in türkischer Sprache.

Reformen

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Mit dem MachtantrittMichail Gorbatschows kündigte Bulgarien ebenfalls einen Kurs der Reorganisation des bestehenden sozio-politischen und wirtschaftlichen Systems im Land an.[11] In mehreren Reden konstatierte Todor Schiwkow, dass das bisherige System nicht mehr ausreiche, um die veränderten Wünsche und Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen.[12] Daraus abgeleitete praktische Ziele waren eine Verfassungsänderung und der Umbau der bisherigen politischen und wirtschaftlichen Strukturen mit begrenzten marktwirtschaftlichen Elementen und Teilen einer liberalen Demokratie.[13][14][15] Alsbald zog Schiwkow infolge von Bedenken aus der UdSSR diese ambitionierten Reformpläne zu großen Teilen zurück.

Auflösung

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Am 24. Oktober 1989 meldete AußenministerPetar Mladenow in einem Brief an die Parteiführung scharfe Bedenken an der Amtsführung des Generalsekretärs des ZK an und forderte erstmals Schiwkows Rücktritt. Infolge dieses Briefes sprachen sichGeorgi Atanassow,Dobri Dschurow und weitere Teile derNomenklatura gegen den Generalsekretär aus. Dabei wurden sie vom sowjetischen Botschafter Wiktor Scharapow unterstützt.[16]

Auf demPlenum des ZK der BKP am 10. November 1989 wurde Schiwkow von seiner Funktion als Generalsekretär des ZK entbunden. Infolgedessen trat er auch als Staatsratsvorsitzender zurück.

Am 15. Januar 1990 strich dieBulgarische Kommunistische Partei ihren Führungsanspruch ausder Verfassung.[17] Das Ende der sozialistischen Ära wurde 1990 durch freie Wahlen zu einer verfassungsgebenden Volksversammlung eingeleitet. Diese erarbeitete eine reformierte demokratische Verfassung.

Siehe auch

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Fußnoten

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  1. Tag des Tributs an die Opfer des Kommunismus (bulgarisch)
  2. Peter Heumos:Europäischer Sozialismus im Kalten Krieg. Briefe und Berichte 1944–1948. Campus, Frankfurt am Main 2004,ISBN 3-593-37470-6,S. 517f.
  3. Jad Adams:Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014,ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 438
  4. Karl-Heinz Hajna:Die Landtagswahlen 1946 in der SBZ. Peter Lang, Frankfurt am Main 2000,ISBN 3-631-35950-0, S. 226 (KapitelEinschätzung der Wahl 1946 in der SBZ im Vergleich mit den Abstimmungen in den Mitteleuropäischen Ländern).
  5. Verfassung der Volksrepublik Bulgarien
  6. Dieter Nohlen & Philip Stöver (2010):Elections in Europe: A data handbook, S. 367,ISBN 978-3-8329-5609-7.
  7. abGallagher, T.:Outcast Europe: The Balkans, 1789–1989, from the Ottomans to Milošević. Routledge, 2001,ISBN 978-0-415-27089-2,S. 181 (englisch,google.com [abgerufen am 13. September 2015]). 
  8. abChary, F.B.:The History of Bulgaria. ABC-CLIO, 2011,ISBN 978-0-313-38447-9,S. 131 (englisch,google.com [abgerufen am 13. September 2015]). 
  9. Volltext (auch Dimitrow-Verfassung genannt)
  10. Minister in der Leitung. In:Der Spiegel. 18/1965.
    Frank Umbach:Das rote Bündnis. Entwicklung und Zerfall des Warschauer Paktes 1955 bis 1991. Links Verlag, Berlin 2005,ISBN 3-86153-362-6,S. 183.
  11. „Така започна: Началото на прехода в снимки“, in „Capital.bg“, 7. November 2007
  12. Rede Todor Schiwkows im November 1989, youtube.com
  13. Живков призовал за "митингова демонстрация" Artikel in "SEGA" vom 3. September 2005
  14. На днешния ден: ЦК на БКП приема оставката на Тодор Живков. И още от 10.11 Artikel in "e-burgas.com" vom 10. November 2013
  15. Васалът и господарите на Кремъл: Михаил Горбачов Artikel in "Dnevnik" vom 9. November 2009
  16. Michail Gruew, Ivan Snepolski:История на Народна република България: Режимът и обществото. Сиела, София 2009,ISBN 978-954-280588-5, Политическото развитие на България през 50-те – 80-те години на XX век,S. 174–174 (bulgarisch). 
  17. 15.01.1990. tagesschau.de, 15. Januar 1990, abgerufen am 15. Februar 2017. 

Albanien 1946 Sozialistische Volksrepublik Albanien |Bulgarien 1967 Volksrepublik Bulgarien |Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik |Kuba Republik Kuba |Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolische Volksrepublik |Polen 1944 Volksrepublik Polen |Rumänien 1965 Sozialistische Republik Rumänien |Sowjetunion Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken |Tschechoslowakei Tschechoslowakische Sozialistische Republik |Ungarn 1957 Volksrepublik Ungarn |Vietnam Sozialistische Republik Vietnam

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