Vitol Holding B.V. | |
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Rechtsform | Besloten vennootschap |
Gründung | 1966 |
Sitz | Rotterdam,Niederlande |
Leitung | Russell Hardy (CEO) |
Mitarbeiterzahl | >1.700 (2023)[1] |
Umsatz | 400 Mrd. US-Dollar (2023)[2] |
Branche | Energie, Rohstoffhandel |
Website | www.vitol.com |
DieVitol-Gruppe mit Sitzen inRotterdam (Niederlande) undGenf (Schweiz) ist ein internationaler Rohstoffhandelskonzern; die Gruppe wurde 1966 gegründet und ist nebenTrafigura,Glencore undGunvor einer der größten globalenRohstoffhändler.[3][4] Im Jahr 2015 handelte das Unternehmen mit einem Umsatz von 168 MilliardenUS-Dollar ca. 303 Millionen Tonnen Öl(-derivate) bzw. Erdgas. Darüber hinaus wurde ein Volumen von 102TWh Strom umgesetzt.[5]
Die Hauptgeschäftsstandorte konzentrieren sich aufGenf,Houston,Singapur undLondon. Neben dem globalen Rohstoffabsatz und Ölprodukthandel hat die Firma eine wachsende Präsenz in denErdgas-,Energie-,Emissions- undBiotreibstoffe-Märkten.[6]
Vitol hat Beteiligungen an verschiedenenÖlbevorratungs-,Prospektions- und Produktionsprojekten weltweit. Zu diesem Unternehmensbereich zählen die Übernahme von Arawak Energy LTD[7] mit Produktionen inRussland,Kasachstan undAserbaidschan, eine Aktienbeteiligung amGaloc Ölfeld,Philippinen[8] und Prospektionen imKongo undGhana.[9]
Im Jahr 1995 lag der Jahresgewinn bei 23 Millionen US-Dollar und konnte bis ins Jahr 2017 auf 1,5 Milliarden US-Dollar gesteigert werden.[10]
Neben Geschäftsstellen inDubai undBahrain ist die hauptstrategische Anlage dieFujairah Refinery Company Limited (FRCL) in den VAE, welche 82.000 Barrel pro Raffinerietag und 461.000 Kubikmeter Lagerstätte umfasst. FRCL plant bedeutende Entwicklungen, beispielsweise eine Erweiterung der Lagerstätte bis auf 564.000 Kubikmeter, die Aufarbeitung von bestehenden Raffinationsanlagen und die Installation von zusätzlichen Verarbeitungsanlagen.[11]Über dieVaro Energy ist Vitol an derRaffinerie Cressier in der Schweiz und zu 45 % anBayernoil mit einer Raffinerie in Deutschland beteiligt.
Im Februar 2014 übernahm Vitol für 2,6 Mrd.US-Dollar dasDownstream-Geschäft derShell in Australien. Neben der Raffinerie inGeelong umfasste der Kauf 870 Tankstellen und Geschäftsfelder im Bitumen- und Chemikalienbereich. Vom Kauf ausgeschlossen waren hingegen der Bereich Aviation und die Schmierstoffanlage in Brisbane sowie der gesamte Upstream-Bereich.[12][13]
2017 übernahm Vitol die Beteiligung derOMV an der türkischenPetrol Ofisi.[14]
Im Februar 2024 übernahm Vitol 35 % an der italienischen RaffinerieSaras.[15]
Vitol wurde verschiedentlich kritisiert.[16] 2023 zeigte dieFinancial Times auf, dass Vitol weiterhin mit Erdöl aus demkriegsführenden Russland handle.[17][18] Vitol erklärte, seine Exporte von raffinierten russischen Erdölprodukten entsprächen „allen geltenden Gesetzen und Vorschriften“.[19] Der ukrainische PräsidentSelenskyj forderte Vitol auf, seine Geschäftsbeziehungen zu Russland einzustellen, um den Geldfluss zu stoppen, der seiner Meinung nach „den Massenmord an unschuldigen Menschen“ finanziert habe.[20]