Jungferninseln

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Jungferninseln
GewässerKaribisches Meer
ArchipelKleine Antillen
Geographische Lage18° 20′ N,64° 45′ W18.333333333333-64.75Koordinaten:18° 20′ N,64° 45′ W
Karte von Jungferninseln
Gesamte Landfläche653 km²
Einwohner141.000
Die Jungferninseln mit politischer Zugehörigkeit:
  • Spanische Jungferninseln
    (zuPuerto Rico Puerto Rico)
  • Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
  • Jungferninseln Britische Britische Jungferninseln
  • Puerto Rico Puerto Rico
    (zuVereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
  • Die Jungferninseln mit politischer Zugehörigkeit:
  • Spanische Jungferninseln
    (zuPuerto Rico Puerto Rico)
  • Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
  • Jungferninseln Britische Britische Jungferninseln
  • Puerto Rico Puerto Rico
    (zuVereinigte Staaten Vereinigte Staaten)
  • DieJungferninseln (früher auchJungfraueninseln) sind eineInselgruppe derKleinen Antillen zwischen demAtlantik und derKaribik.

    Inhaltsverzeichnis

    Staatliche Zugehörigkeit

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    Politisch sind die Jungferninseln aufgeteilt zwischen denBritischen Jungferninseln, denAmerikanischen Jungferninseln und denSpanischen Jungferninseln. Letztere sind demUS-amerikanischen AußengebietPuerto Rico administrativ angegliedert und werden deshalb mitunter auch alsPuerto-Ricanische Jungferninseln bezeichnet; wegen ihrer Lage westlich derVirgin-Passage sind sie auch unter der BezeichnungPassage-Inseln geläufig.

    Geografie

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    Im Osten sind die Jungferninseln durch die mindestens 80 Kilometer breiteAnegada-Passage vonAnguilla undSt. Martin und derenNebeninseln getrennt. Die nächstgelegene Insel ist die politisch zu Anguilla gehörende InselSombrero.

    Im Südwesten trennt die 21 Kilometer breitePasaje de Vieques die Insel Vieques von der Hauptinsel von Puerto Rico.

    Pasaje de Vieques

    Die sieben größeren und zahlreichen kleineren Inseln der Amerikanischen und Britischen Jungferninseln befinden sich etwa 100 km östlich vonPuerto Rico und fast 200 km westlich vonAnguilla. Die zwei größeren und viele kleinere Inseln der Spanischen Jungferninseln liegen nur einige Kilometer vor der Ostküste Puerto Ricos, dem sie administrativ angehören. Mitunter werden sie nicht zu den Jungferninseln gezählt, da sie anders als die Amerikanischen und Britischen Jungferninseln westlich der Virgin-Passage liegen. Allerdings liegen die Spanischen Jungferninseln dichter anSaint Thomas, der Hauptinsel (auf ihr befindet sich die Hauptstadt) der Amerikanischen Jungferninseln, als Saint Thomas anSaint Croix, der größten und bevölkerungsreichsten Insel der Amerikanischen Jungferninseln.

    Geschichte

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    Flagge der Britischen Jungferninseln
    Flagge der Amerikanischen Jungferninseln

    Die ersten Siedler der Inseln gehörten zum Stamm der zu denArawak zählendenTaíno und besiedelten die Inseln um 300 n. Chr. von Südamerika aus. Etwa um 1000 drangen dieKariben auf die Inseln vor.Christoph Kolumbus legte auf seiner zweiten Fahrt in dieNeue Welt am 14. November 1493 auf den Jungferninseln an.[1] Er benannte sie zunächst „Santa Úrsula y las Once Mil Vírgenes“ (Sankt Ursula und dieelftausend Jungfrauen). Die Inseln wurden für die spanische Krone in Besitz genommen, aber nicht besiedelt. Im Reisebericht des damals mitfahrenden Diego Álvarez Chanca heißt es: „Eine ganze Gruppe von Inseln erhebt sich aus dem Meer, einige dicht bewaldet, andere ziemlich felsig. Die größte nennt Kolumbus Santa Úrsula, den anderen gibt er den Namen ‚Las Once Mil Vírgenes‘.“[2]

    Um 1600 drangen Europäer anderer Nationen auf die Inseln vor und nutzten sie als Basis für Piraterie und Schmuggel, aber auch für Angriffe auf die spanischen Kolonien der Karibik und Lateinamerikas. Ab dieser Zeit begann die Auslöschung der indigenen Bevölkerung durch die Kolonisatoren bzw. die von ihnen eingeschleppten Krankheiten.[3] Offiziell waren die Inseln im 17. Jahrhundert inenglischem unddänischem Besitz (Dänisch-Westindien), die InselnTortola,Anegada undVirgin Gorda waren zeitweiseniederländischer Besitz, wurden aber 1672 vonEngländern annektiert und bilden heute dieBritischen Jungferninseln.Vieques undCulebra sowie deren diversen kleinerenNebeninseln östlich der Virgin-Passage waren bis zumSpanisch-Amerikanischen Krieg inspanischem Besitz verblieben. Infolge dieses Krieges wurden dieSpanischen Jungferninseln 1898 gemeinsam mitPuerto Rico, diesem administrativ angegliedert,US-amerikanisches Territorium. Unter administrativer Federführung vonD. Hamilton Jackson kauften dieUSA 1917 den dänischen Kolonialbesitz der Jungferninseln für 25 Millionen Dollar, der seither alsAmerikanische Jungferninseln separates uninkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet ist.[4] Der Kaufpreis entspricht inflationsbereinigt nach heutigem Wert 529 Millionen Dollar bzw. 489 Millionen Euro respektive 466 Millionen Schweizer Franken.

    Bevölkerung

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    Die Mehrzahl der Bewohner – eine Mischung aus afrikanischen und europäischen Gruppen – lebt auf den HauptinselnSt. John,St. Thomas undSaint Croix (allesamt Teil der Amerikanischen Jungferninseln). Allein auf St. Croix leben mehr Menschen (ca. 53.000) als auf den gesamten Spanischen (ca. 11.000) und Britischen Jungferninseln (ca. 23.000) zusammen.

    Wirtschaft

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    Die Währung auf den gesamten Jungferninseln ist derUS-Dollar.

    Auf den Amerikanischen Jungferninseln ist derTourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.

    Anders die Britischen Jungferninseln, die vor allemSteuerflüchtige anziehen. Denn dort werden keine Steuern auf Gewinne oder Einkommen erhoben. Infolgedessen ließen sich dort 430.000Briefkastenfirmen registrieren. Die dafür zu entrichtenden Gebühren machen 60 % der Staatseinnahmen aus (Stand: 2015).[5]

    Verkehr

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    Obwohl die Fahrzeuge auf den gesamten Jungferninseln üblicherweise Linkslenker sind, was die Norm für Rechtsverkehr ist, herrscht auf den britischen und US-amerikanischen JungferninselnLinksverkehr – auf den spanischen Jungferninseln passend Rechtsverkehr.

    Literatur

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    • Markus Kappeler:Britische Jungferninseln. Groth AG, Unterägeri 1992. (erschienen in der «Flags of the Nations» Stamp Collection)
    • Erik O. Pedersen (Hrsg.):A19th century diplomat at work. W. R. Raasloeff's letters to Gustavus Vasa Fox. 1866–1873. Haag + Herchen, Frankfurt am Main 1997,ISBN 3-86137-573-7.
    • Randall Peffer:Virgin Islands. Lonely Planet Publ., Melbourne 2001,ISBN 0-86442-735-2.
    • Margot L. Philipp:Die Musikkultur der Jungferninseln. Studien zu ihrer Entwicklung und zu Resultaten von Akkulturationsproblemen. Selbstverlag, Ludwigsburg 1990,ISBN 3-9801870-0-4. (zugl. Dissertation, Universität Köln 186)
    • Douglas W. Rankin:Geology of St. John, U.S. Virgin Islands. Denver, Colo. 2002,ISBN 0-607-98607-7.
    • Friedrich Rose:Landeskundliche Untersuchung der Jungfern-Insel (Virgin Islands). Verlag Vogel, Leipzig 1930.

    Weblinks

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    Commons: Jungferninseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Christoph Rella:Im Anfang war das Fort, Europäische Fortifizierungspolitik in Guinea und Westindien 1415–1815. Dissertation. (PDF; 7,6 MB), S. 120 ff.
    2. Marcus Kappeler:Britische Jungferninseln. 1992.
    3. Roopnarine, Lomarsh. “MAROON RESISTANCE AND SETTLEMENT ON DANISH ST. CROIX.” Journal of Third World Studies, 2010, 27, 2, 89.
    4. Andreas Rüesch:Grönland kaufen? Die Idee ist älter als Trump In: Neue Zürcher Zeitung vom 10. Januar 2025, Seite 7
    5. Björn Finke:Ärger im Paradies. Diplomat Benito Wheatley muss die Jungferninseln verteidigen. In: Süddeutsche Zeitung vom 8. November 2016, S. 15.
    Normdaten (Geografikum):GND:4073124-8(lobid,OGND,AKS) |VIAF:247183797
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