Viernau

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Dieser Artikel behandelt einen Ortsteil von Steinbach-Hallenberg. Zum deutschen Kriminalbuchautor sieheThomas L. Viernau.
Viernau
Wappen von Viernau
Koordinaten:50° 40′ N,10° 33′ O50.66638888888910.553611111111400Koordinaten:50° 39′ 59″ N,10° 33′ 13″ O
Höhe: 400 m
Fläche:15,9 km²
Einwohner:1926 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte:121 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 2019
Postleitzahl:98587
Vorwahl:036847

Viernau ist ein Ortsteil der StadtSteinbach-Hallenberg imLandkreis Schmalkalden-Meiningen imfränkisch geprägten Süden vonThüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Viernau liegt am Südhang desThüringer Waldes.

Geschichte

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Erstmals wurde der Ort im Jahr1274 erwähnt.

Viernau war von 1629 bis 1711 vonHexenverfolgungen betroffen: Neun Frauen und ein Mann gerieten inHexenprozesse. Zwei Angeklagte wurden verbrannt: 1657 wurde der Wirt Hans Furche zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Von den Prozessen gegen seine Frau und zwei Töchter ist der Ausgang unbekannt.[1]

Die Gemeinde Viernau wurde am 1. Januar 2019 in die Stadt Steinbach-Hallenberg eingegliedert. Zuvor gehörte die Gemeinde Viernau derVerwaltungsgemeinschaft Haselgrund an, deren Sitz sie war.

Politik

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Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 53,4 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,4 %
27,4 %
21,1 %
Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 53,4 %
 %
50
40
30
20
10
0
48,5 %
30,9 %
20,6 %

Gemeinderat

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Der Gemeinderat aus Viernau setzte sich nach der Kommunalwahl 7. Juni2009 aus 14 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.[2]

Der Gemeinderat aus Viernau setzte sich nach der Kommunalwahl2014 aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.[3]

Durch die Eingemeindung der Gemeinde Viernau in die Stadt Steinbach-Hallenberg am 1. Januar 2019 ist das Wahlergebnis der Gemeinderatswahl2019 im Ergebnis für die Stadt Steinbach-Hallenberg ausgewiesen.[4]

Ortsteilbürgermeister

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Der ehrenamtliche Ortsteilbürgermeister Gregor Kleinschmidt wurde am 12. Juni 2022 gewählt.[5][6]

Wappen

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Das Wappen wurde am 28. April 1993 genehmigt.

Blasonierung: „In Gold unter einem roten Schildhaupt, darin eine vierzähnige goldene Säge, ein schwarzer Rabe mit ausgebreiten Flügeln.“

Das Wappen wurde von den HeraldikernFrank Diemar undFrank Jung gestaltet.

Ortskern von Viernau

Wirtschaft

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Bei Viernau befindet sich ein 4,5 Hektar bedeckendesSolarkraftwerk. Dieser „Solarpark“ befindet sich nicht im Besitz der Gemeinde. Die zurKnipex Unternehmensgruppe gehörendeRennsteig Werkzeuge GmbH hat ihren Firmensitz mit einer Fertigungsstätte in Viernau.

Sehenswürdigkeiten

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Charakteristisch für den Ortskern rund um dieevangelische Johanniskirche sind Häuser inFachwerk und mitSchieferbeschlag.

Seit 1995 betreibt Günter Schneider in Viernau das Deutsche Geflügelmuseum. Auf über 300 m² werden hier über 15.000 Exponate präsentiert.

Denkmal und Gedenkstein

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Kriegerdenkmal 1914–18, in Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

Mitte der 1920er Jahre ließ die Gemeinde Viernau an der Hauptstraße nach Schmalkalden das Kriegerdenkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen „Helden“ errichten. Das Denkmal hat den Zweiten Weltkrieg und auch die DDR-Zeit überdauert und präsentiert sich in einem gepflegten Zustand.[7]

Im Juni 1989 stifteten die Angehörigen zweier 1943 bei derZwangsarbeit ums Leben gekommenen jungenItaliener einen Gedenkstein auf dem Friedhof, auf dem sie den Dank an zwei einheimische Familien über die langjährige Pflege der Gräber ihrer Angehörigen zum Ausdruck brachten. Diese hatten alsMilitärinternierte im SägewerkMenz gearbeitet. AuchKriegsgefangene ausPolen undFrankreich (50 Personen) sowie Frauen und Männer aus derSowjetunion mussten Zwangsarbeit verrichten: in der WerkzeugfabrikRichard Henkel, im SägewerkGeorg Ullmer sowie in verschiedenen Holzwerkstätten.[8]

Regelmäßige Veranstaltungen

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Der ViernauerGagen-Karneval findet jedes Jahr statt. Zu diesem Anlass wird ein „Dreigestirn“ gewählt, das aus Prinz, Prinzessin und Hofmarschall besteht. Am Rosenmontag findet die gleiche Prozedur mit Jugendlichen der Klassenstufe 8 statt. Hier wird zudem noch ein „Hofstaat“ gebildet. Jedes zweite Jahr sind dieNotehobler ausWeil am Rhein zu Gast. 2010 gab es den 57. Viernauer Karneval, der wie jedes Jahr zuvor mit zwei Umzügen gekrönt wird. Der erste ist am Sonntag und der zweite am Rosenmontag. DerSchlachtruf hat sich im Wandel der Zeit verändert: Hieß es ursprünglich: „Alibaba Gag-Gag“, ruft man heute nur noch „Gag Helau“.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Adolf Anschütz (1889–1945), deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen das Naziregime
  • Alwin Günther (1906–1979), deutscher Politiker (KPD/SED), Gewerkschafter und Widerstandskämpfer

Einzelnachweise

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  1. Kai Lehmann:Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012,ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 390 f.; Kai Lehmann:Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Viernau, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel:Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (=Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003,ISBN 3-934632-03-3, S. 253, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000);Manfred Wilde:Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Böhlau, Köln u. a. 2003,ISBN 3-412-10602-X, S. 518–522 und S. 617, (Zugleich: Chemnitz, Technische Universität, Habilitations-Schrift, 2002).
  2. Thüringer Landesamt für Statistik: Gemeinderatswahl 2009 Thüringen–endgültiges Wahlergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik; abgerufen am 12. März 2022. 
  3. Thüringer Landesamt für Statistik: Gemeinderatswahl 2014 Thüringen–endgültiges Wahlergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik; abgerufen am 12. März 2022. 
  4. Thüringer Landesamt für Statistik: Gemeinderatswahl 2019 Thüringen–endgültiges Wahlergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik; abgerufen am 12. März 2022. 
  5. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 31. März 2024. 
  6. Onlinelesen - Ortsteilbürgermeisterwahl am 12. Juni 2022. Abgerufen am 31. März 2024. 
  7. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Viernau, Kreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen.
  8. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.):Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8:Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003,ISBN 3-88864-343-0.

Weblinks

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Commons: Viernau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Ortsteile der StadtSteinbach-Hallenberg
Normdaten (Geografikum):GND:4818653-3(lobid,OGND,AKS)
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