Verpartnerung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Dieser Artikel erläutert deutsches Familienrecht; den allgemeinen Sachverhalt sieheEingetragene Partnerschaft.

Verpartnerung war in Deutschland[1][2] vor Einführung dergleichgeschlechtlichen Ehe 2017 der Begriff für den Vorgang des Eingehens einereingetragenen Partnerschaft nach demLebenspartnerschaftsgesetz, der im amtlichen Gebrauch von staatlichen Stellen,[3] aber auch in der allgemeinen Sprache von nichtstaatlichen Verbänden und Interessengruppen[4] verwendet wurde.

Verpartnerung als Erwerb einer verbindlichen Anerkennung einerBeziehung in der Form einer eingetragenen Partnerschaft war eine Form derTrauung (Heirat), so wie dieEheschließung auch. Letztere führt allerdings nicht zu einer eingetragenen Partnerschaft, sondern, wie der Name auch nahelegt, zu einerEhe.

Für die Verpartnerung waren wie bei der Eheschließung zwischen Mann und Frau die Standesämter zuständig (§ 1 LPartG). In Bayern bestand zudem auch die Möglichkeit, die Verpartnerungnotariell durchzuführen.[5]

Gemäß der jeweiligen kommunalenGebührenordnung wurde für eine Verpartnerung in der Regel derGebührensatz einerEheschließung erhoben. In einigen Gemeinden, insbesondere im FreistaatSachsen, wurde zum Teil der 2,5-fache Satz erhoben.[6]

In Deutschland lebten im Jahr 2013 rund 35.000 gleichgeschlechtliche Paare als eingetragene Lebenspartnerschaft. 57 Prozent der eingetragenen Partnerschaften wurden von Männern geführt.[7]

Verpartnerung alsHeirat

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das WortHeirat wird auch für eine Verpartnerung von solchen Leuten gebraucht, die Anlass haben, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu erwähnen, ohne eine Exklusivität der heterosexuellen Lebensformen betonen zu wollen, um damit ihre Überzeugung von der Gleichwertigkeit hetero- und homosexueller Partnerschaften auszudrücken. Das kann in Medienberichten[8] oder im privaten Sprachgebrauch im Freundeskreis vorkommen[9].

Eine Verpartnerungsbezeichnung alsHeirat kann auch im Rahmen der PR-Tätigkeit von Verbänden liegen, wie im Fall vomLSVD, der zwarzwischen „VH“ für verheiratet und „LP“ für verpartnert unterscheidet,[10] gleichwohl aber auf den Wunsch auf Ausdehnung des Begriffs drängt:Wie werden wir selbst unsere Partnerschaften bezeichnen? Uns sind Lesben und Schwule sympathisch, die selbstbewusst davon sprechen, dass sie „heiraten“ bzw. „verheiratet“ sind, und die ihren Mann und ihre Frau als das vorstellen, was sie sind, nämlich „mein Mann“ bzw. „meine Frau“.[10]

Die Gleichstellung der Verpartnerung mit einer Heirat als Eheschließung unterlag auch Kritik, da sie eine nicht vorhandene Gleichwertigkeit vortäuschte.[11]

Die Möglichkeit der Verpartnerung wurde in Deutschland mit der Einführung derEhe für homosexuelle Paare zum 1. Oktober 2017 abgeschafft.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Beispielsweise im Duden-Deutsches Universalwörterbuch unter„verpartnern“.
  2. Z. B. im Urteil des Verwaltungsgerichts Köln vom 14. September 2004, Aktenzeichen 6 K 631/04: „Die Unterscheidung zwischen verheirateten undverpartnerten Beamten entspricht der Wertentscheidung des Grundgesetzes.“
  3. Dieser Sprachgebrauch findet sich etwa bei derStadt Köln oder denStatistischen Ämtern (PDF; 144 KB) des Bundes und der Länder.
  4. beimLSVD, beiZwischenraum (Memento vom 27. September 2007 imInternet Archive) oder bei„positive Gefühle“.
  5. Erste (Memento vom 28. September 2007 imInternet Archive) Verpartnerung in Bayern fand im Standesamt statt.
  6. Respekt! 02/2007 Seite 21, Cindy Ballaschk – Diskriminierung in sächsischen Ämtern
  7. https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/zdw/2015/PD15_012_p002.html
  8. http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/einmal-den-teppich-aus-rosenblattern
  9. [1], Seite 36, unten
  10. abArchivierte Kopie (Memento vom 13. Januar 2009 imInternet Archive) Die Lebenspartnerschaft – Teil 1
  11. http://uebermedien.de/14313/hape-kerkeling-hat-nicht-geheiratet/
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Verpartnerung&oldid=250931546
Kategorien: