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Vernetzung

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Dieser Artikel beschreibt den Begriff der Vernetzung in der Systemtheorie und in anderen Wissenschaftsgebieten. Zu den Begriffen derVernetzung und desVernetzungsgrads in der Chemie sieheVernetzung (Chemie).
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Der Begriff derVernetzung im allgemeinen Sinne ist gleichbedeutend mit dem Vorgang des Andockens an einNetzwerk, dem Vorgang des Sich-Einbindens in ein Netzwerk oder mit derKnüpfung neuer Beziehungen zu einem Netzwerk.

In informationstechnischem oder nachrichtentechnischem Zusammenhang kann die Bereitstellung, die Ingangsetzung und der Gebrauch vonNachrichtenkanälen in einem Netzwerk durchAkteure, welche sich durch einen einbindenden, Setting-liefernden Rahmen zumKommunizieren zusammengefunden haben, mit der Vernetzung einhergehen.

In sozialem Zusammenhang kann Vernetzung unter gewissen Voraussetzungen mit der längerfristigen Vergrößerung eines Geflechts ansozialen Beziehungen auf seiten von Akteuren verbunden sein.

Einen völlig homogenen Vernetzungsbegriff gibt es allerdings nicht. In verschiedenen Zusammenhängen ist jedoch die Wiederkehr bestimmter Charakterisierungsmuster möglich.

Informationstechnische Vernetzung in der Gesellschaft

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Mit "Vernetzung" wird gegenwärtig in erster Linie "Informationstechnische Vernetzung" assoziiert, wenngleich der Begriff auch in anderen Daseinszusammenhängen vorkommt. Informationstechnische Vernetzung ist in den letzten Jahren zurQuerschnittsaufgabe nahezu sämtlicher gesellschaftlichen Arbeitsbereiche geworden. Ob inUnternehmensberatungen,sozialen Einrichtungen oderpolitischenGremien, fast überall wird Vernetzung eine hohePriorität eingeräumt. Der in Berkeley lehrende spanische SoziologeManuel Castells spricht seit geraumer Zeit von einer »Network-Society«, die im Entstehen begriffen sei.[1] Da es immer mehr darauf ankommt, amFluss von Informationen teilzuhaben, die sehr schnell von einem Ort der Erde zu jedem beliebigen anderen Ort gelangen müssen, entstehen neuesoziale undökonomische Strukturen, die Aufgaben derInformationsübermittlung und-verarbeitung flexibel und ohne große Reibungsverluste bewerkstelligen können. Der Ein- oder Ausschluss aus derartigen Netzwerken entscheidet letztlich darüber, ob dieInteressen undHandlungen einzelner Akteure sich durchsetzen oder ohne Wirkung bleiben.

Netze, so Castells, unterscheiden sich von dem bislang vertrauten, althergebrachten Gefüge vonInstitutionen undOrganisationen. Sie sind nicht für die Ewigkeit gebaut und verringern damit die Gefahren bürokratischerErstarrung. Sie sind prinzipielloffen und können je nach Bedarf neu geknüpft, erweitert oder verkleinert werden. Am besten funktionieren sie in zeitlich begrenzten, nicht sehr stabilen Aufgabenbereichen, in denen es um die schnelle Weitergabe und Verarbeitung vonWissen geht. Netze halten ihre Verbindungen, solange diese wichtig sind. Wenn bestimmte Verknüpfungen ihre aktuelleFunktion verlieren, werden sie im Informations- und Entscheidungsfluss nicht mehr berücksichtigt. Netzwerke sind dazu bestimmt, unkompliziert Aufgaben, Ressourcen und Interaktionspartner zu verknüpfen.

Der Vernetzungsbegriff in der Wissenschaft

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Vernetzung in der biologischen Netzwerkanalyse (einschließlich bionetzwerkanalytischer Graphentheorie)

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Als Netze oderNetzwerke werdenSysteme bezeichnet, deren zugrundeliegende Struktur eine Menge von Knoten sind, die mittels Verbindungen (den sogenannten „Kanten“) miteinander verbunden werden.

Im weiteren Sinne spielt bei der Vernetzung[2][3] – insbesondere aus bionetzwerkanalytischer Sicht[4] – inskalenfreien Graphen[5]

  1. die Anzahl der Kanten bezogen auf die Systemgröße (vgl. „Vernetzungsgrad“[6] sowieKomplexität) und
  2. das Herstellen oder die Erweiterung vonBeziehungen („Verbindungen“) zwischen einzelnenElementen einesSystems

eine Rolle.

ZurQuantifizierung der Vernetzung eines Systems lassen sich verschiedene Maßzahlen heranziehen. Ein kontextfreies Maß bildet zum Beispiel der „Clusterkoeffizient[7] aus der bionetzwerkanalytischenGraphentheorie.[4]

Siehe auch:Skalenfreies Netz undBarabási-Albert-Modell

Vernetzung in diversen Wissenschaftsgebieten

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Ökologie

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Bekannt sind zum Beispiel aus derÖkologie die BegriffeNahrungskette und Nahrungsnetz. In letzterem sind verschiedene Nahrungsketten miteinander gekoppelt.

Soziologie

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In derSystemtheorie wird ein System (altgriechischσύστημαsýstēma ‚aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes‘) allgemein als eine Gesamtheit von Elementen bezeichnet, die miteinander verbunden sind und dadurch als eine aufgaben-, sinn- oder zweckgebundene Einheit angesehen werden können, als strukturierte, systematische Ganzheit.

In derSoziologie hat eine gut vernetzte Person ein Geflecht von Beziehungen[8] zu anderen Personen[Anm. 1], zum Beispiel in verschiedenen Organisationen, die ihr unter anderem helfen, rasch an Informationen oder Hilfe zu kommen oder Krisensituationen zu vermeiden oder zu bewältigen. Begriffe wieNetworking sowieKarrierenetzwerk gehören in diesem Zusammenhang zum beschreibenden Vokabular. Bezugnehmend darauf, kann man unter gewissen Voraussetzungen vom Aufbau einesBeziehungsnetzwerks sprechen.

Siehe auch:Soziales Netzwerk (Soziologie) undSoziale Netzwerkanalyse

Geist- und Gehirnforschung

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Besonders fruchtbar ist der Vernetzungsgedanke, wenn man ihn auf dasGehirn anwendet. Auf demSubstrat des Gehirns, wo nach neuerenNeuronenmodell-Vorstellungen derComputational Neuroscience intensiveInteraktionen zwischenNeuronen (also den Nervenzellen im Gehirn) erfolgen, entstehen gemeinsame Produkte: dieGedanken.

Pädagogik

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In zahlreichen Bereichen der Gesellschaft macht sich die Umsetzung des Vernetzungsgedankens bemerkbar. In derPädagogik wird bei Anwendung der Unterrichtsmethode „Lernen durch Lehren“ (LdL) nachJean-Pol Martin über diekognitiv erworbene Vernetzungskompetenz hinaus auch eine emotional geprägte Netzsensibilität systematisch aufgebaut.

Therapeutik der Psychologie

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Erst wenige Jahrzehnte alt ist der Vernetzungsansatz in derPsychotherapie, sowohl beim Entgegenwirken gegen die Verursachung von psychischen Erkrankungen als auch in derPsychodiagnostik. Das Wirkprinzip dieses Therapieansatzes wurde anLernstörungen von Kindern exemplarisch aufgezeigt.[9]

Siehe auch

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Weblinks

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Anmerkungen

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  1. Für einen sehr kurzen Abriss der empirischen sozialen Netzwerkanalyse, siehe etwa: Stephen P. Borgatti, Ajay Mehra, Daniel J. Brass, Giuseppe Labianca:Network analysis in the social sciences. In:Science. (ISSN 0036-8075) Bd. 323, Issue 5916 (13. Februar 2009), S. 892–895.

Einzelnachweise

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  1. Manuel Castells:Das Informationszeitalter, Bd. 1:Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft [1996]. Leske + Budrich Verlag, Opladen 2001,ISBN 3-8100-3223-9.
  2. Frederic Vester:Unsere Welt – ein vernetztes System. (= dtv; 33046) 11. Aufl., Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2002,ISBN 978-3-423-33046-6.
  3. Frederic Vester:Die Kunst, vernetzt zu denken: Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität: ein Bericht an den Club of Rome. (= dtv; 33077) Aktualis. und erw. Taschenbuchausg., 2. Aufl., Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2002,ISBN 978-3-423-33077-0.
  4. abPietro Hiram Guzzi, Swarup Roy:Biological network analysis: trends, approaches, graphical theory and algorithms. Elsevier, Amsterdam 2020,ISBN 978-0-12-819350-1.
  5. Albert-László Barabási:Network science. Cambridge University Press, Cambridge 2016,ISBN 978-1-107-07626-6, Kap. 5 „The Barabási-Albert model“: S. 164–201.
  6. Albert-László Barabási, Réka Albert:Emergence scaling in random networks. In:Science. (ISSN 0036-8075) Bd. 286, Issue 5439 (15. Oktober 1999), S. 509–512.
  7. Albert-László Barabási, Zoltan N. Oltvai:Network biology: Understanding the cell’s functional organization. In:Nature Reviews Genetics. (ISSN 1471-0056) Bd. 5, H. 2 (2004), S. 101–113.
  8. Jessica Haas, Thomas Malang:Beziehungen und Kanten. In: Christian Stegbauer, Roger Häußling (Hrsg.):Handbuch Netzwerkforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, S. 89–98.
  9. Dieter Betz, Helga Breuninger:Teufelskreis Lernstörungen – Theoretische Grundlegung und Standardprogramm. Psychologie Verlags Union, München / Weinheim 1987,ISBN 3-621-27000-0.
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