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Wärmekraftmaschine

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(Weitergeleitet vonVerbrennungsmaschine)
Wärmekraftmaschine: Energiebilanz

EineWärmekraftmaschine ist eineMaschine, dieWärme in mechanischeEnergie (Arbeit) umwandelt. Sie nutzt dabei das Bestreben der Wärme aus, von Gebieten mit höheren zu solchen mit niedrigeren Temperaturen zu fließen. Beispiele sindDampfmaschine,Dampfturbine und alleVerbrennungsmotoren.

Dagegen wird eine Maschine, die unter Einsatz mechanischer EnergieWärmeenergie von einem niedrigeren Temperaturniveau auf ein höheres transportiert, alsKraftwärmemaschine,Wärmepumpe oderKältemaschine bezeichnet.

Wärmekraftmaschinen nutzen „rechtslaufende“Kreisprozesse, bei denen die geschlossene Kurve etwa imT-s-Diagramm oderP-v-Diagramm im Sinne „oben nach rechts, unten nach links“ durchlaufen wird. Wärmepumpen nutzen „linkslaufende“ Kreisprozesse. Zur Beurteilung der Effizienz von Kreisprozessen dienen die idealenVergleichsprozesse. Die theoretische Grundlage dieser Prozesse bildet diethermische Zustandsgleichung idealer Gase mit den drei GaszustandsgrößenDruck,Temperatur,Volumen und der universellenGaskonstante.

Wirkungsgrad

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AlsWirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine wird der Anteil der vom oberen Temperaturniveau abfließenden Wärmeenergie bezeichnet, der in die genutzte mechanische Energie umgewandelt wird. Eine obere Grenze für ihn ist durch den WirkungsgradηCarnot{\displaystyle \eta _{\text{Carnot}}} desCarnot-Prozesses gegeben, bei dem Wärmeaufnahme und -Abgabe bei definierten TemperaturniveausTmax{\displaystyle {T_{\mathrm {max} }}} undTmin{\displaystyle {T_{\mathrm {min} }}} stattfinden und keine Reibungs-, Wärmeabfluss- und Wärmetransportverluste entstehen. Für ihn gilt:

ηCarnot=TmaxTminTmax=1TminTmax{\displaystyle \eta _{\text{Carnot}}={\frac {T_{\mathrm {max} }-T_{\mathrm {min} }}{T_{\mathrm {max} }}}=1-{\frac {T_{\mathrm {min} }}{T_{\mathrm {max} }}}}

Voraussetzung für die Erreichung des Carnotschen Wirkungsgrades ist, dass alle Teilprozesse des Kreisprozessesreversibel gestaltet sind. Dies ist gleichbedeutend damit, dass eine Größe namensEntropieS des Gesamtsystems aus Wärmekraftmaschine und Umgebung nicht wächst. (Nach demzweiten Hauptsatz der Thermodynamik kann sie nicht geringer werden, also muss sie konstant bleiben.)

ΔS=dS=dQT=0{\displaystyle \Delta S=\oint dS=\oint {\frac {dQ}{T}}=0}

(dQ ist die ausgetauschte Wärmemenge eines infinitesimal kleinen Prozessschritts,T die dazugehörige Temperatur):

Der Carnotsche Wirkungsgrad wird in der Praxis nie erreicht, da

  • die Wärmeaufnahme auch bei niedrigeren Temperaturen alsTmax{\displaystyle T_{\mathrm {max} }} und die Wärmeabgabe auch bei höheren Temperaturen alsTmin{\displaystyle {T_{\mathrm {min} }}} stattfindet (z. B. imStirling-Prozess),
  • trotz Isolation immer Wärmetransport ohne Austausch von Arbeit stattfindet,
  • jede Maschine Reibungsverluste aufweist, die ebenfalls das Verhältnis von Wärme- zu Arbeitsfluss verschlechtern, und schließlich
  • bei schnell ablaufenden Prozessen der Wärmestrom aufgrund des nichtverschwindenden Wärmewiderstands eine Temperaturdifferenz benötigt, die für die Umwandlung in Arbeit verloren geht (sieheWärmeleitung).

FürWärmepumpen ist die verwendete charakteristische Größe dieLeistungszahl.

Eine wichtige Größe für denWirkungsgrad von Kolbenmaschinen bildet der Ausdehnungsgrad, manchmal auch Expansionswirkungsgrad genannt. Das ist der Volumenunterschied des verdichteten Gases zum expandierten Gas am Ende des Arbeitszyklus.

Bei denTurbinen ist das Druckverhältnis oder das Temperaturverhältnis des Arbeits- oder Brenngases beim Turbineneintritt zum Turbinenaustritt bestimmend für den Wirkungsgrad.

Ebenfalls wichtig ist ein möglichst hoherIsentropenexponent des Arbeitsgases. Das ist eine Verhältniszahl derWärmekapazität eines Gases bei gleichem Druck zu der bei gleichem Volumen. Freie Wahl des Arbeitsgases besteht nur bei Maschinen mit geschlossenem Kreislauf.

Beispiele

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Verbrennungsmotor

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Verbrennungsmotoren haben Verbrennungstemperaturen von bis zu 2500 °C (2773 K) und Arbeitsgas-Endtemperaturen von etwa 1000 °C (1273 K). Der theoretisch maximal erreichbareWirkungsgrad wäre also

ηCarnot=11273K2773K=0,54=54%{\displaystyle \eta _{\text{Carnot}}=1-{\frac {1273\,\mathrm {K} }{2773\,\mathrm {K} }}=0{,}54=54\,\%}

In der Praxis erreichen unter optimalen Bedingungen Ottomotoren 38 %, Dieselmotoren 45 % und langsam laufende Schiffsdieselmotoren 50 % Wirkungsgrad. In PKWs erreichen unter realen Fahrbedingungen mit einem hohen Anteil von Teillastbetrieb Ottomotoren typischerweise einen zeitlich gemittelten Wirkungsgrad von weniger als 25 % und Dieselmotoren weniger als 30 %.

GuD-Kraftwerk

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Eine Wärmekraftmaschine kann aus verschiedenenKreisprozessen zusammengesetzt werden (z. B.GuD-Kraftwerk: Kombination desGasturbinen­prozesses mit einemDampfkraftwerk):

  1. Ausnutzung der Arbeitsfähigkeit eines Prozesses in der Temperaturspanne von 1500 bis 700 °C in der Gasturbine, danach mit denAbgasen aus dem Gasturbinenprozess
  2. Ausnutzung der Arbeitsfähigkeit eines Prozesses in der Temperaturspanne von 700 bis 100 °C im Dampfkraftwerk,

wodurch theoretisch derWirkungsgrad eines (Vergleichs-)Kreisprozesses in der Temperaturspanne von 1500 bis 100 °C erreicht werden kann. GuD-Kraftwerke erreichen in der Praxis Wirkungsgrade bis zu 63 %.[1]

Kolbendampfmaschine

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Kolbendampfmaschinen im geschlossenen Prozess arbeiten mit Dampftemperaturen bis 350 °C. Der Vergleichsprozess für dieseKraftmaschinen ist derGleichdruckprozess. DerWirkungsgrad übersteigt selten 20 %. Stirlingmotoren können im noch tieferen Temperaturbereich Wärme in Kraft umsetzen (z. B. Abwärme aus dem Dampfprozess). Der Wirkungsgrad erreicht dann gemäß derCarnot-Gleichung kaum mehr als 10 % bis 20 %.

Gasturbine

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Gasturbinen arbeiten mit Turbineneintrittstemperaturen von 1300 °C bis 1400 °C und Abgastemperaturen von 800 °C bis 600 °C. Der Vergleichsprozess ist derJouleprozess. Turbinen erreichen wegen der tieferen Höchsttemperaturen nicht denWirkungsgrad von Kolbenmaschinen.

Dampfturbine

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Dampfturbinen arbeiten mit Höchsttemperaturen von 600 °C bis 700 °C und Endtemperaturen von 130 °C. Der Vergleichsprozess ist der Jouleprozess oder derClausius-Rankine-Prozess. Trotz der geringen Arbeitstemperatur des Dampfes kommt der Prozess wegen der gutenWärmekapazität und der gutenWärmeleitfähigkeit des Wasserdampfes im Erhitzer und im Kondensator aufWirkungsgrade von über 30 %.

Einteilung (Typologie)

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Da ein Gas als Arbeitsmedium eingesetzt wird, gehören Wärmekraftmaschinen zu den thermischenFluidenergiemaschinen.

Nach Art der Erzeugung der thermischen Energie

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Nach Druckaufbau

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Siehe auch

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. GE-Powered Plant Awarded World Record Efficiency by Guinness. Power Engineering, 27. März 2018; abgerufen im 1. Januar 1. 
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