Vennesla

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WappenKarte
Wappen der Kommune Vennesla
Vennesla (Norwegen)
Vennesla (Norwegen)
Vennesla
Basisdaten
Staat:Norwegen Norwegen
Kommunennummer:4223
Provinz (fylke):Agder
Verwaltungssitz:Vennesla
Koordinaten:58° 18′ N,7° 51′ O58.37.85Koordinaten:58° 18′ N,7° 51′ O
Fläche:384,47 km²
Einwohner:15.622 (1. Jan. 2025)[1]
Bevölkerungsdichte:41 Einwohner je km²
Sprachform:neutral
Webpräsenz:
Verkehr
Bahnanschluss:Sørlandsbanen
Lage in der Provinz Agder
Lage der Kommune in der Provinz Agder

Vennesla ist eineKommune inSüdnorwegen rund 17 km nördlich der StadtKristiansand in der ProvinzAgder. Die namensgebende Ortschaft Vennesla ist Sitz der Gemeindeverwaltung und historisch gesehen eine kleine Industriestadt, Hauptarbeitgeber war die Papierindustrie.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Blick auf Vennesla

Vennesla liegt knapp 20 km nördlich der StadtKristiansand auf dem Gebiet des ehemaligen FylkesVest-Agder und gehört seit derRegionalreform in Norwegen am 1. Januar 2020 zum neu geschaffenen Fylke Agder.[2] Die Gemeinde grenzt anEvje og Hornnes im Norden,Iveland im Nordosten,Birkenes im Osten, Kristiansand im Süden und Westen sowieLindesnes im Nordwesten.[3] Während der Ostteil des Gemeindegebietes, im Tal derOtra rund um den Hauptort Vennesla, für norwegische Verhältnisse relativ dicht besiedelt ist, erstrecken sich im Westteil der Gemeinde, an den Grenzen zu Lindesnes und Kristiansand, ausgedehnte Wald- und Moorgebiete. Nur etwa drei Prozent der Gesamtfläche sind für den Ackerbau nutzbar, 79 Prozent sind von Wald bedeckt.[4] Die höchste Erhebung ist der Oksla mit einer Höhe von500,37 moh.[5]

Auf dem Gemeindegebiet liegt eine ganze Reihe von größeren Seen, darunter im Westen u. a. Sandlandsvannet, Sandtveitvannet, Eikelandsvanet, Langevatn und Fiskvannet sowie im Osten der direkt am Hauptort gelegene Venneslafjorden, der von der Otra durchflossen wird. Ebenfalls gehören die westlichen bzw. in Fließrichtung der Otra rechten Teile von Kilefjorden, Gåseflåfjorden, Nomelandsdammen und Røyknesfjorden dazu, die nördlich und damit flussauf des Venneslafjordes liegen. Die Otra durchfließt, aus der Nachbarkommune Evje og Hornes kommend, das Gemeindegebiet grob von Nord nach Süd und mündet schließlich bei Kristiansand ins Meer.[3] Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 384,47 km², wobeiBinnengewässer zusammen 22,41 km² ausmachen.[6]

Einwohner

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Die Zahl der Einwohner stieg nach dem Ende desZweiten Weltkriegs kontinuierlich an. Zwischen 1946 und 2011 verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Das Wachstum begründet sich dabei sowohl auf die Nähe zu Kristiansand sowie einer wachsenden Zahl an Arbeitsplätzen innerhalb der Kommune.[4] In der Gemeinde liegen mehrere sogenannteTettsteder, also mehrere Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet werden. Vom Tettsted Vennesla werden 11.521 der insgesamt 13.968 Einwohner des Tettsteds zur Kommune Vennesla gerechnet. Die weiteren Tettsteder sind Skarpengland mit 580, Slettebrotane mit 435 und Hægeland mit 356 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2024).[7]

Die Einwohner der Kommune werdenVenndøl genannt.[8] Vennesla hat wie viele andere Kommunen der Provinz Agder wederNynorsk nochBokmål als offizielle Sprachform, sondern ist in dieser Frage neutral.[9]

Jahr198619901995200020052010201520202025
Einwohnerzahl[10]11.08411.51711.70612.14112.42713.11614.09514.77415.622

Geschichte

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Funde von ungefähr 5.000 Jahre alten Steinäxten belegen, dass sich bereits in derSteinzeit Menschen zumindest zeitweise im Tal der Otra aufhielten, um den reichen Fischbestand zu nutzen. Erste Spuren einer sesshaften Besiedlung sind ungefähr 2.000 Jahre alt.[11]

Erst als am 15. Januar 1620 der Pfarrer Peder Claussøn die Nutzungsrechte am Wasserfall von Vikeland erwarb, begann mit der Einrichtung wasserkraftgetriebener Sägen die Industrialisierung.[11]

1865 entstand die Gemeinde Vennesla durch Abtrennung von der früheren Gemeinde Øvrebø. Bei ihrer Gründung hatte sie 1012 Einwohner bei einer Fläche von 95 Quadratkilometern.[4]1873 wird die erste Papierfabrik (Otterelvens) gegründet, die in Konkurs geht. Sie bildet aber die Grundlage für dieHunsfos Fabrikker, die ab Gründung 1886 für 125 Jahre ein wirtschaftlicher Schwerpunkt der Gemeinde ist und mit zur Vervielfachung der Bevölkerung beiträgt, indem sie Arbeitskräfte auch aus dem Ausland anzieht.1895 erwirbt der norwegische Staat für sein UnternehmeenStatkraft die Nutzungsrechte an seinem ersten Wasserfall, dem Paulenfoss in Vennesla. 1907 nimmt das Kraftwerk am Vigelandsfossen seinen Betrieb auf, ein Jahr später dieAluminiumhütte in Vikeland.[11]1964 kamen die GemeindenHægeland und Øvrebø (ohne das Gebiet desTettstadsEikeland) dazu.[4][12]

Außenansicht Kulturhaus

2011 feiert die Gemeinde ihr 150-jähriges Bestehen[Anm. 1] und eröffnet in diesem Zusammenhang das neue Kulturzentrum. Gleichzeitig schließt die Papierfabrik konkursbedingt ihre Tore.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Bis zum Konkurs 2011 war dieHunsfos fabrikker ein großer Arbeitgeber, das Gelände beherbergt heute als Businesspark die vierfache Zahl an Arbeitsplätzen. Die zur Byggma group gehörende Firma Huntonit AS, ehemals Norsk Wallboard AS, liefert weiterhin ein großes Sortiment an Holzprodukten für die Bauindustrie (z. B. Feuchtraumpaneele, Arbeitsplatten, Fußböden, Holzträger, MDF-Platten) und ist 2022 der größte Arbeitgeber.[12] 2019 waren je 11 % der Arbeitsplätze der Land- und Forstwirtschaft (Milch, Geflügelzucht) bzw. der Industrie sowie 28 % dem Baugewerbe einschließlich Wasser- und Stromversorgung zuzurechnen. Nach wie stellt die holzverarbeitende Industrie (einschließlich Möbelindustrie) 41 % der Industriearbeitsplätze der Gemeinde. 28 % entfallen auf den Metallbereich, zu der auch die Firma Reber Schindler Heis AS, Norwegens wichtigster Hersteller von Fahrstühlen und Rolltreppen, gehört. Es folgt die chemische und pharmazeutische Industrie (u. a. Norgesplaster AS) mit 14 %. Die Aluminiumschmelze Vigeland Metal Refinery AS allein sorgt für weitere 5 % der Industriearbeitsplätze. In vierWasserkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 161Megawatt werden durchschnittlich 870Gigawattstunden pro Jahr produziert.[4] 2015 erfolgt in Øvrebø im Westen der Gemeinde der Spatenstich für ein neuesRechenzentrum.[11]

Viele Einwohner Venneslas pendeln zum Arbeiten in andere Gemeinden. Im Jahr 2021 arbeiteten von rund 7400 Arbeitstätigen nur etwa 3100 in Vennesla selbst, während über 3300 Personen in die Nachbarkommune Kristiansand pendelten.[13]

Tourismus

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Holzrutschenbrücke
Außenansicht Vigeland Hovedgård

Größte Attraktion ist dieSetesdalsbane, eine der wenigen Museumsbahnen Norwegens, im gleichen Tal befindet sich auch die längste noch erhaltene Holzrutsche Norwegens mit zwei Hängebrücken und einem Tunnel. Wandern, Radfahren, Angeln, Schwimmen,Kanufahren undBungeespringen sind weitere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung.[14]

Der denkmalgeschützte Vigeland Hovedgård aus dem Jahr 1847 beherbergt ein Zentrum für Kunst und Kunsthandwerk, in Drivenes gibt es das Bommen Elvemuseum, ein Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert mit Schmiede.[14] Insgesamt fünf Naturschutzgebiete liegen auf dem Gemeindegebiet.[4]

Verkehr

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Dampflok der Setesdalsbane beim Wasserfassen in Røyknes

Durch den Osten des Gemeindeareals führt die BahnlinieSørlandsbanen, die in Vennesla einen auch für den Personenverkehr genutzten Bahnhof sowie in Grovane einenBetriebsbahnhof hat.[3] Im letzteren zweigt die kapspurige Setesdalsbanen nach Nordwesten nach Byglandsfjord ab, die seit der Stilllegung des größeren Teils 1962 eine 8 km langeTouristenattraktion bis zum ebenfalls auf Gemeindegebiet liegenden Endbahnhof Røyknes ist.

DerRiksvei 9 (Setesdalsveien) führt im Westen des Gemeindeareals von Kristiansand nach Norden in Richtung Evje. Im Osten verbindet der ebenfalls in Nord-Süd-Richtung verlaufendeFylkesvei 405 den Westen der Gemeinde Birkeland und den Osten Ivelands über den Ort Vennesla mit dem bereits zur Gemeinde Kristiansand gehörenden Mosby, wo der Riksvei 9 erreicht wird. Den Hauptort verlassen sowohl der Fylkesvei 453 in Richtung Südosten (für eine Anbindung an denFlughafen Kristiansand) sowie dieEuropastraße 18 (E18) als auch der Fylkesvei 454 nach Westen. Letzterer stellt die Verbindung mit dem Westteil der Gemeinde, dem Riksvei 9 und dem Nordwestteil der Gemeinde Kristiansand her. Ab Samkom nördlich des Hauptortes verläuft in Richtung Nordwest der Fylkesvei 403, er dient der Verbindung mit dem Westteil der Gemeinde Iveland.[3][15]

Name und Wappen

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Das seit 1971 offizielle Wappen der Kommune zeigt in Gold auf rotem Grund sechs stilisierte Bäume (links oben), drei Wellen (von links unten nach rechts oben verlaufen) und zwei Zahnräder (rechts unten). Damit verweist das Wappen auf die Forstwirtschaft, den Fluss Otra und die Industrie.[4] Die goldene Krone über dem eigentlichen Wappenschild symbolisiert den 1964 erfolgten Zusammenschluss mit den Gemeinden Hægeland und Øvrebø.[12]Der Gemeindename wird auf denaltnordischen BegriffVendilslá, vonvendill („kleiner, weicher Zweig“) und („Sumpfwasser“) zurückgeführt und könnte sich auf den gekrümmten, von der Otra durchflossenen Venneslafjord beziehen.[16]

Persönlichkeiten

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Weblinks

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Commons: Vennesla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Damit wäre die Gründung bereits 1861 erfolgt und nicht erst, wie imStore norske leksikon angegeben, 1865.

Einzelnachweise

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  1. 07459: Population, by region, contents and year. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 27. Februar 2025 (englisch). 
  2. Reform of local government. In: regjeringen.no. 3. Dezember 2020, abgerufen am 15. Februar 2023 (englisch). 
  3. abcdVennesla kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 22. September 2023 (norwegisch). 
  4. abcdefgGeir Thorsnæs, Per Roger Lauritzen: Vennesla. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 22. September 2023 (norwegisch). 
  5. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 20. Juli 2023, abgerufen am 22. September 2023 (norwegisch (Nynorsk)). 
  6. 09280: Areal (km²), etter arealtype, statistikkvariabel, år og region. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  7. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 1. Oktober 2024 (englisch).
  8. Innbyggjarnamn. In: Språkrådet. Abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch (Nynorsk)). 
  9. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. Abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  10. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 28. Februar 2025 (englisch). 
  11. abcdeLitt historie. In: Internetauftritt Vennesla kommune. Vennesla kommune, abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  12. abcVennesla kommune. In: Internetauftritt Visit Vennesla. Vennesla Næringsforening, abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  13. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  14. abOpplevelser. In: Internetauftritt Visit Vennesla. Vennesla Næringsforening, abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  15. Vegkart. Statens vegvesen, abgerufen am 26. September 2023 (norwegisch). 
  16. Vennesla. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 22. September 2023 (norwegisch). 
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