
Veit Dietrich (auchVitus Theodorus oderVitus Diterichus; *8. Dezember1506 inNürnberg; †25. März1549 ebenda) war ein deutscherTheologe,Schriftsteller undReformator.
Dietrich war Sohn einesSchuhmachers in Nürnberg. Bald wurde das Talent des Jungen erkannt und wohlhabende Gönner ermöglichten ihm den Besuch des Gymnasiums und derUniversität Wittenberg. Im März 1523 wurde er inWittenbergimmatrikuliert.Philipp Melanchthon erkannte die Begabung dieses Studenten und förderte ihn.
Später wurde erMartin Luthers Hausgenosse und enger Vertrauter. Als solcher begleitete er Luther zumMarburger Religionsgespräch und weilte mit ihm während desReichstages zu Augsburg 1530 auf derVeste Coburg. Er genoss Luthers volles Vertrauen. Deswegen wurde er von anderen, wie zum Beispiel von Melanchthon, gern benutzt, um deren Anliegen Luther nahezubringen.
Als er 1529 den akademischen Grad einesMagisters erworben hatte, lehrte er an derartistischen Fakultät. Auseinandersetzungen mitKatharina von Bora veranlassten ihn 1535, Wittenberg zu verlassen. Melanchthon empfahl ihnJoachim Camerarius dem Älteren an derUniversität Tübingen. Jedoch kamen ihm seine Nürnberger Förderer entgegen und boten ihm an derSebalduskirche eine Pfarrstelle an, wo er besonderes Vertrauen beim Rat genoss. Hier heiratete er und wirkte als beliebter Prediger. Als ihm aus Wittenberg eine Professur angeboten wurde, lehnte er diese ab.

Mit Melanchthon blieb er in vertrautem Verkehr und dieser hielt ihn zuweilen an, seine heftige Polemik einzuschränken. Seine Art blieb schlicht, eindringlich und bestimmt. Seine Arbeiten konzentrierten sich neben seiner erbaulichen Wirksamkeit zuerst auf die Veröffentlichung Lutherscher Auslegungen und einiger Traktate Melanchthons. Auch die Herausgabe von LuthersHauspostille verdanken wir ihm. Am weitesten ging die Verbreitung seinerSummaria, zuerst über das Alte Testament, dann nach 1544 auch über das Neue Testament. Dieses Buch hat bis ins 19. Jahrhundert alsErbauungsbuch in vielen Gemeinden gedient. Seine Vorzüge sind Einfachheit und Lehrhaftigkeit.
In seiner geraden und offenen Art sagte Dietrich, was die Stunde erforderte, und stärkte die geschwächten Glieder in den angefochtenen Nachbargemeinden. Auf demKonvent in Schmalkalden vertrat er 1537 seine Vaterstadt, als dieSchmalkaldischen Artikel veröffentlicht wurden. Ebenso beteiligte er sich amRegensburger Religionsgespräch (1546). Besonders in der Ausgestaltung der kirchlichen Ordnung hat er sich bewährt. Auch als Prediger ist er nicht weniger bedeutend denn als Organisator. Außer Predigten hat er auch aktuelle Flugschriften veröffentlicht. Schließlich wurde er auch durch das Schreiben von Kirchenliedern bekannt.
Nach der Niederlage der Protestanten imSchmalkaldischen Krieg zeigte er Größe. Er beugte sich nicht und trat offen gegen dasAugsburger Interim auf, rief auch andere zum Bekennen auf. Das machte ihn politisch verdächtig, daraufhin entzog ihm der Rat das Vertrauen und gab 1547 seinerSuspendierung nach.
1548 beherbergte Veit Dietrich kurze Zeit den „Luther Sloweniens“,Primus Truber, der vomLaibacher Bischof als lutherischer Theologe kurz zuvorexkommuniziert worden war. Dietrich vermittelte Truber eine Predigerstelle inRothenburg ob der Tauber. Eine Aufhebung seiner Suspendierung hat Dietrich nicht mehr erlebt. Er verstarb im Alter von nur 42 Jahren in Nürnberg. Sein Grab befindet sich auf demJohannisfriedhof (Nürnberg).
24. März imEvangelischen Namenkalender.[1]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Dietrich, Veit |
| ALTERNATIVNAMEN | Theodorus, Vitus; Diterichus, Vitus |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theologe, Schriftsteller und Reformator |
| GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1506 |
| GEBURTSORT | Nürnberg |
| STERBEDATUM | 25. März 1549 |
| STERBEORT | Nürnberg |