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Vegetationszone

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Dieser Artikel behandelt globale Großlandschaften, zu Vegetationsstufen der Gebirge sieheHöhenstufe (Ökologie).
Vegetationszonen der Erde: ca. 30 Räume mit ähnlichem Pflanzenbewuchs

Vegetationszone (auchFlorenzone, jedochnichtFlorenreich) nennt man einen Ausschnitt der irdischenLandfläche nach der größtmöglichen Zusammenfassung ähnlicher,natürlich entstandenerPflanzenformationen(etwa großflächiglandschaftsprägendeWald- oderOffenlandtypen), die gleichartigeklimatische Bedingungen benötigen und aufgrund dergeographischen Breite ihres Vorkommens einer bestimmten thermischenKlimazone zugeordnet werden können.

Bei dieser Festlegung ist es unerheblich, ob es sich um nah verwandteArten konkreterPflanzengesellschaften innerhalb derVegetation handelt oder nicht (Die verwandtschaftlichen Beziehungen aufgrund einer gemeinsamenEvolution der Pflanzenwelt werden geographisch als Florenreiche bezeichnet). Entscheidend für die Vegetationszonen sind stattdessen ähnliche Anpassungsstrategien unterschiedlicher Arten an das vorherrschendeKlima. Demnach spiegeln die Vegetationszonen im engeren Sinne dieKlimazonen der Erde wider, die von den Tropen bis zu den beiden polaren Zonen wie Gürtel um die Erde liegen. Im Gegensatz zu den sehr ähnlichen Klimazonenkarten der sogenanntenEffektiven Klimaklassifikation basieren Vegetationszonen-Modelle jedoch mehr auf Beobachtungsdaten als auf Messwerten.[1][2]

Wäre die gesamte Erde eine vollkommen ebene Landmasse ohne Meere und Gebirge, würden die Klima- und Vegetationszonen völlig geradlinig und parallel um die Erde herum verlaufen. In der Realität haben jedoch insbesondere die Meere (als Hauptquelle der Niederschlagsverteilung) einen großen Einfluss auf das Klima und sorgen für einen unregelmäßigeren Zonenverlauf. Dementsprechend weicht auch die Vegetation von derbreitenzonalen Linienführung ab und ist entweder mehrozeanisch oder mehrkontinental geprägt. Jedoch weisen nicht alle Modelle der Vegetationszonen diese Unterschiede auf. Innerhalb der Zonen oder zonenübergreifend gibt es eine von der Höhe abhängige Vegetation (sieheHöhenstufe), sodass die Obergrenze derzonalen Vegetation (je nach den lokalen Klimaverhältnissen) zwischen 500 und 1500Meter über dem Meeresspiegel liegt.[3]

Es gibt keinen allgemeingültigen Standard zur Festlegung der Kriterien für globale Biome, sodass die Kartenbilder, Benennungen und die Anzahl der Biome verschiedener Modelle voneinander abweichen. Überdies existiert eine Vielzahl von Grenzwerten und Aussagen, die über Jahrzehnte unkritisch beibehalten wurden, obwohl sie modernen Erkenntnissen teilweise nicht mehr entsprechen. Vergleiche werden dadurch erheblich erschwert.[4]

Abgrenzung des Begriffes

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Bei den Vegetationszonen handelt es sich um das klassischeZonale Modell der Biogeographie, das bereits Anfang des 18. Jahrhunderts ausgearbeitet wurde (Einzelheiten zur Wissenschaftsgeschichte siehe unterGeozone).

Im Gegensatz zu den jüngeren Konzepten derZonobiome oder derÖkozonen ist es stärker auf die Vegetation als auf das Klima bezogen. In der Literatur werden diese (und weitere) Bezeichnungen allerdings häufig gleichbedeutend verwendet. Man kann jedoch in der Regel an der Zahl der unterschiedenen Zonen und Formationen erkennen, um welches Modell es sich handelt. Werden mehr als 20 verschiedenen Typen unterschieden, sind Vegetationszonen dargestellt, selbst wenn die Begrifflichkeit manchmal etwas anderessuggeriert. Ein gutes Beispiel sind die „Ecozones“ derFAO[5] (sieheKarte im ArtikelLandschaftszone), die nicht mit dem deutschen Modell der „Ökozonen“ verwechselt werden sollten.

Grundlagen und Grenzziehungsproblematik

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Vegetation

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Ausgangspunkt für die Einteilung der Zonen istimmer diepotentielle natürliche oderKlimaxvegetation, die sich ohne den Einfluss des Menschen in einem abgrenzbaren Gebiet entwickeln würde. Kulturräumliche Aspekte, die beim Ökozonen-Modell in Maßen mit einfließen, sind hier nicht relevant. Zur Festlegung der Zonen fasst man benachbartePflanzenstandorte mit engen Wechselbeziehungen zu größeren Einheiten, den „Pflanzenformationen“ zusammen. Anschließend werden die Formationen der gleichen Klimazone zu noch größeren „Großformationen“ zusammengefasst. Hier liegen die Gemeinsamkeiten vor allem in ähnlichen Anpassungsstrategien der „Leitvegetation“ an das vorherrschende Klima. Je nach Bedarf erfolgt noch eine weitere Zusammenfassung, um schlussendlich zu einer Vegetationszone zu gelangen. Das StandardwerkAtlas zur Biogeographie von Schmithüsen[6] weist in den Kontinentkarten 154 verschiedene Pflanzenformationen auf, die auf der Weltkarte zu 30 zonalen Biomtypen verschmolzen wurden.

SchrittKomponentenzusammengefasst zu
1Biotope: Verschiedene Buchenwaldtypen Europas + Bach- und Flussauen + eingestreute Gewässer und Moore usw.Pflanzenformation „Sommergrüne Buchenwälder Europas“
2+ ähnliche Wälder Nordamerikas u. AsiensPflanzenformation „Sommergrüne Wälder der Nordhalbkugel“
3+ ähnliche Wälder der SüdhalbkugelPflanzenformation „Sommergrüne Laubwälder der gemäßigten Klimazone“
4+ Pflanzenformation „Immergrüne gemäßigte Laubwälder“Vegetationszone „Laubwälder der gemäßigten Zone“

Das vorgenannte Verfahren führt zwangsläufig bei jedem Schritt der Zusammenfassung und aufgrund des großen Maßstabes zu einer erheblichen (gewollten) Vereinfachung des Kartenbildes (Generalisierung). Hinzu kommt die grundsätzliche Problematik der notwendigen „künstlichen“ Grenzziehung zwischen Pflanzenformationen, die in der Realität natürlich fließend ineinander übergehen (Näheres dazu siehe unterLandschaftszone).

Klima

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Die von Norden nach Süden gegliederte Abfolge unterschiedlicherKlimate geht auf die Kugelgestalt der Erde zurück und ist die Grundlage allergeozonaler Modelle. Das Klima nimmt Einfluss auf alle anderen Elemente eines Ökosystems und steht in der Reihe der äußeren Einflussfaktoren an erster Stelle. Moderne Zonenkonzepte verwenden dieeffektive Klimaklassifikation, die Daten zum Jahresgang der Temperaturen und von der Häufigkeit, der Verteilung und der Menge der Niederschläge bereitstellt. Aus diesen klimatischen Einflussfaktoren lassen sich bereits die wichtigsten Pflanzenformationen undBiom­typen ableiten:[7]

Monate mit
Mitteltemperatur
> 10 °C
Jahresniederschlag (mm)
bis 125bis 250bis 500bis 1000bis 2000über 2000
0FlechtentundraZwergstrauchtundraWiesentundra
1 bis 4Sommergrüner NadelwaldImmergrüner NadelwaldSommergrüner Laubwald
5 bis 7WüsteWüstensteppeSteppeSommergrüner LaubwaldGemäßigter Regenwald
8 bis 12WüsteHalbwüsteDornsteppeHartlaubvegetationSubtropischer Regenwald
12WüsteHalbwüsteDornsavanneTrockensavanneFeuchtsavanneTropischer Regenwald
Stark idealisierte Darstellung der wichtigsten terrestrischen Pflanzenformationen in Bezug zu Temperatur und Niederschlag(vergleiche die„klassische“ Grafik nach Dansereau und Whittaker)

Neben der Abfolge von Nord nach Süd gibt es einen Gradienten vom Rand zur Mitte der Kontinente: In der Nähe der Ozeane ist das Klima ausgeglichener und feuchter (Meeresklima), die Temperaturen werden von der Temperatur des angrenzenden Wassers beeinflusst. Im Innern der Kontinente ist es trockener und die Temperatur schwankt im Jahresverlauf viel stärker (kontinentales Klima).

Eine Idealverteilung nach der Kombination von Jahrestemperatur und -niederschlag – wie sie die nebenstehende Grafik zeigt – ist jedoch ein rein theoretisches Konstrukt, das nur sehr spezifische Schlussfolgerungen zulässt. Die abgebildeten Grenzen zwischen den Formationen liegen irgendwo in der Mitte großflächiger Überschneidungen (dienicht dargestellt werden). Grundlage sind die jeweiligen Temperatur- und Niederschlagsspannen, bei der die abgebildeten Vegetationstypen derEbenen (Planare- undkolline Höhenstufe) nach heutigen Erkenntnissen in idealtypischer Weise weltweit ihr häufigstes Vorkommen haben(sieheGlobale terrestrische Formationen).

Für bessere Definitionen der Abgrenzung sind weitere Parameter notwendig: Etwa die Dauer derVegetationsperiode, Anzahl derariden bzw.humiden Monate,Kontinentalität,Relief,Luft- undBodenfeuchte,Nährstoffangebot, Struktur des Untergrundes, lokaleEntwicklungsgeschichte der Vegetation, benachbarte Formationen, Einfluss großer Tierherden u. v. m. Die mit Abstand größte Abweichung wird durch das Fehlen des FaktorsVegetationsperiode verursacht, die aus dem Wechsel von warm zu kalt und/oder feucht zu trocken in den verschiedenen Klimazonen resultieren.[8] So werden etwa die Feucht- und Trockensavannen sowie die tropischen Feucht- und Trockenwälder alsalternative Vegetationsformen betrachtet, deren Entstehung maßgeblich von den Bodenverhältnissen abhängt:Staunässe verhindert etwa das Aufkommen von Bäumen, so dass Gräser im Vorteil sind.[9]

Feuer

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Hauptartikel:Feuerklimax

Sowohl Feucht- und Trockensavannen als auch Hartlaub-Buschland sind sogenannteFeuerlandschaften, da sie aufwaldfähigen Standorten wachsen. Sie weisen die gleichen klimatischen Voraussetzungen wie tropische Trockenwälder und subtropische Hartlaubwälder auf; die Sukzession wird jedoch durch regelmäßig häufige Feuer immer wieder unterbrochen, sodass es zu der ungewöhnlichen Koexistenz von feuerresistentenBäumen und schnellwachsenden, flächendeckendenGräsern und/oderSträuchern kommen kann. Viele Pflanzen gehören hier zu denPyrophyten, die vom Feuer in irgendeiner Weise gefördert werden. Überdies bilden grasreiche, offene Feuerlandschaften mit ihren nährstoffreichen Pflanzen hervorragende Bedingungen für große Herden vonPflanzenfressern oder Weidevieh.

Tatsächlich wurden Teile einiger Zonen seit Jahrtausendenanthropogen verändert (ebenfalls durchFeuer für Jagden oder Beweidung). Ein bekanntes Beispiel sind derCampo in Südamerika und dasHighveld-Grasland in Südafrika, die beide potenziell zumLorbeerwald-Biom gehören, jedoch bereits seit derVorgeschichtesubtropische Grasländer sind. Dennoch werden sie vegetationsgeographisch im Allgemeinen als natürliche Formen angesehen.

Bei den Feuerökosystemen bleibt meistens offen, welchen Anteil Feuer, Tier oder Mensch an der Entstehungsgeschichte haben.

Nicht zonale Pflanzenformationen

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Im Vordergrund ein azonales Feuchtbiotop, im Mittelgrund die zonale Taiga und im Hintergrund extrazonale Tundra und Felsregion der Alaska Range

Nicht alle beobachteten Pflanzenvorkommen lassen sich mit dem Konzept der Vegetationszonen in Übereinstimmung bringen: Gelegentlich sind an einem Standort außergewöhnliche äußere Bedingungen wirksam, die eineazonale bzw.extrazonale Vegetation entstehen lassen. Besonders auffällig trifft das auf die extrazonale Vegetation der Gebirge zu.

Hauptartikel:Höhenstufe (Ökologie)

Hinzu kommen weitere nicht zonale Formationen wie Riedflächen in Flussauen, Salzwiesen an den Küsten, Salzseen und einige mehr.

Die heutige räumliche Verteilung der Pflanzen spiegelt auch diegeologische Entwicklung derKontinente wider. Diese unterschiedliche Entwicklungsgeschichte der Pflanzen in voneinander getrennten Gebieten wird durch dieFlorenreiche – nicht durch Vegetationszonen! – erfasst.

Verschiebung durch Epochen des Klimawandels

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Mögliche Verteilung der Vegetationszonen während desletzteiszeitlichen Maximums

Die heute vorliegenden Vegetationszonen waren auf derNordhalbkugel derErde (primär beiderseits desAtlantiks) während des Klimawechsels derEiszeit weit nach Süden verschoben. Der Verlauf der Vegetationsgürtel und deren Rückverlagerung in ihre heutigepostglaziale Position hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung derMenschheit in RichtungNeolithikum.

Die derzeit stattfindende, vom Menschen verursachteglobale Erwärmung wird zweifellos im Laufe der kommenden Jahrzehnte zu einer erneuten Verschiebung der Klima- und Vegetationszonen führen. In der Regel wird es sich um eine Nordverschiebung (bzw. Höhenverschiebung derHöhenstufen) handeln.

Siehe auch:„Verschiebung der biogeographischen Zonen durch den Klimawandel“ im Artikel Landschaftszone

Die Vegetationszonen der Erde

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Die folgende Karte „Vegetationszonen und nicht zonale Pflanzenformationen“ zeigt sehr detailliert 26 abgrenzbare Vegetationszonen und 14 nicht zonale Groß-Pflanzenformationen der Erde.

(weitgehend flächentreueEckert VI-Kartenprojektion)
Eisschilde u.Gletscher Immergrünerborealer Nadelwald Winterkalte HalbwüstenTrockensavannen
 Kältewüste Außerboreale Gebirgsnadelwälder Winterkalte WüstenDornstrauch- u. Kakteensavannen
 Flechten- u. Moostundra Gemäßigte Küsten-RegenwälderHartlaubvegetationTropische Trockenwälder
 Zwergstrauch- u. WiesentundraLaub- u. Nadelmischwälder Heiße HalbwüstenRegengrüne Feuchtsavannen
 Bergtundra, alpine Matten u. HeidenGemäßigte Laub- u. Auenwälder Heiße WüstenTrop. u.ʅ subtrop. Regengrüne Feuchtwälder
 Subpolare Wiesen, Heiden u. Moore Gemischte Waldsteppen Trop. u. subtr. HochlandsteppenTrop. u.ʅ subtrop. Regenwälder
 LaubholzWaldtundra u. boreale Auen Grassteppen u. ä., Salzwiesen Subtropische BergwälderTropische Wolken- u. Nebelwälder
 Nadelholz Waldtundra Strauch- u. TrockensteppenSubtropische Feuchtwälder Riedsümpfe u. flutende Wasserpflanzen
 Sommergrüner borealer Nadelwald::: = vegetationslose Wüstenregionen:¤: = Oasenvegetation••• = Mangrovenküsten
= Gebirgszüge
Hier klicken, um eine große, „frei verschiebbare“ Kartenansicht mit gleichzeitig sichtbarer Legende zu erhalten:

VomNordpol zumÄquator finden sich heute folgende grundlegende Vegetationszonen in den entsprechendenKlimazonen:[10]

  1. Polarklimate(ca. 16 %) mit denEisschilden(ca. 9 %), den nahezu vollkommen vegetationslosen polarenKältewüsten(ca. 1 %) und denTundren(ca. 5 %), die auf der Karte noch einmal in zwei verschiedene Typen untergliedert sind. Während ca. 80 % der Eisschilde auf dieAntarktis der Südhalbkugel entfallen, liegen 99 % der Tundren in der nordischenArktis. Weitere Eisgebiete (Gletscher,ca. 0,2 %) und vegetationsfreieKältewüsten(ca. 1 %) liegen außerhalb der Polargebiete (extrazonal) in den Hochgebirgen der Erde. Aufgrund der Ähnlichkeiten der Pflanzendecke fasst die Karte die extrazonalenalpinen Matten und Heiden anderer Klimazonen mit der nordischenBergtundra(ca. 2 %) zusammen. Die beiden jeweils extrazonalen Typen der insgesamt zonalenWaldtundren und die azonalensubpolaren Wiesen, Heiden und Moore(ca. 3 %) der Subarktis leiten zu den borealen Wäldern über (bis auf die „Magellan-Tundra“ des südlichsten Südamerikas).
  2. Kaltgemäßigteboreale Nadelwaldzone(ca. 9 %) mit den jeweils azonalenimmergrünen Nadelwäldern(ca. 6 %) und densommergrünen (Lärchen)-Nadelwäldern Ostsibiriens(ca. 3 %), die ebenfalls nur auf der Nordhalbkugel vorkommen.
  3. Kühlgemäßigte Klimazone(ca. 19 %): Die Winter sind hier milder und kürzer als weiter polwärts, die Länge derVegetationsperiode steigt entsprechend. Die Vegetation wird hier entscheidend durch die Verfügbarkeit von Wasser, also der Menge und Häufigkeit der Niederschläge bzw. durch die Entfernung vom Meer geprägt. Man kann daher innerhalb der kühlgemäßigten Zone drei Bereiche unterscheiden:
    1. Zone derwinterkahlen und sommergrünen Laub- und Nadelmischwälder(ca. 7 %), in der Wasser nicht zum Mangelfaktor wird, also ganzjährig verfügbar ist. Im Übergang von den borealen Wäldern sind sie häufig alsLaub- und Nadelmischwälder(ca. 2 %) ausgeprägt. Die bewaldetenFlussauen dergemäßigten Laub- und Auenwälder(ca. 6 %) reichen mit ihren sommergrünen Gehölzen an den Flüssen noch weit in die Steppenzone hinein. Wälder mit immergrünen Laubbäumen am Südrand der gemäßigten Zone werden in der Regel mit zu den Sommergrünen Laubwäldern gerechnet. Unter hochozeanischen Bedingungen entstehenimmergrüne gemäßigte Küstenregenwälder(ca. 0,5 %), wie z. B. an der amerikanischen Westküste (British Columbia und Chile). Ihre Zuordnung zu den Zonen oder extrazonalen Formationen ist uneinheitlich.
    2. Zone derSteppen (und subtropischen Grasländer)(ca. 8 %), die hier in dieGemischten Waldsteppen(ca. 2 %),Grassteppen, subtropische Grasländer und Salzwiesen(ca. 2 %) sowieStrauch- u. Trockensteppen(ca. 4 %) untergliedert sind. (Die mit aufgeführtenSalzwiesen stellen eine nicht zonale Pflanzenformation geringer Fläche dar, die nur aufgrund ihres steppenartigen Charakters mit den Grassteppen zusammengefasst wurde. Klimatisch zonal, jedoch anthropogen oder aufgrund besonderer historischer Verhältnisse entstanden sind die Grasländer der immerfeuchten Subtropen, die ebenfalls einen steppenähnlichen Charakter aufweisen).
    3. Zone der winterkalten Halbwüsten undWüsten(ca. 3 %) im Inneren der Kontinente mit starken Wärme-Kälte-Extremen und sehr wenig Niederschlag. Hier ist – wie in der Tundra – kein Baumwachstum möglich. Der größere Anteil entfällt in der Nordhemisphäre auf dieHalbwüsten(ca. 2 %). Von denwinterkalten Wüsten(ca. 1 %) ist etwa die Hälfte nahezu vegetationslos. Diese extrem lebensfeindlichen Gebiete liegen zu rund 95 % in Zentralasien.
  4. Subtropische Klimazone(ca. 19 %)
    1. Zone der immergrünenHartlaubvegetation(ca. 2 %) (vor allem an der Westseite der Kontinente). Diese Zone liegt unter dem Einfluss zyklonaler Westwinde, im Sommer jedoch auch unter dem Einfluss subtropischer Hochdruckzonen (Das Gebiet der Hartlaubwälder um dasMittelmeer wird manchmal auch alsmediterrane Zone bezeichnet).
    2. Zone der (vorwiegend)subtropischen (heißen) Halbwüsten und Wüsten(ca. 14 %) (extremarides Klima). Im Gegensatz zu den winterkalten Wüsten und Halbwüsten ist hier der Anteil der Halbwüsten abgesehen von Australien überall geringer(ca. 6 %). Von denheißen Wüsten(ca. 9 %) ist etwa ein Viertel nahezu vegetationslos. Rund 60 % dieser unwirtlichen Gebiete liegen in derSahara, rund 30 % in den sich anschließenden Wüstengebieten Vorderasiens. Von den australischen Wüstengebieten ist nur ca. 1 % vollkommen vegetationslos.
    3. Zone dersubtropischen Feuchtwälder oder Lorbeerwälder.(ca. 2 %) Das sind immergrüne Laubwälder warm-feuchter Klimate (häufig an der Ostseite der Kontinente mit kräftigenMonsun­regen im Sommer und hohen Temperaturen; außerdem bei sommertrocken-winterfeuchtem Klima, wenn eine regelmäßige Wolkenbildung die Sommertrockenheit abschwächt.)
    4. Einige wenigeRegengrüne Feuchtwälder sowie Regenwälder der tropischen Zone reichen bis in dieSubtropen und sind dort nur wenig anders ausgeprägt. Sie werden daher manchmal separat alsSubtropischer Regenwald ausgewiesen.(zusammen ca. 0,4 %)
  5. Tropische Klimazone(ca. 30 %)
    1. Zone der trockenkahlen (sommergrünen) sowie der teil-immergrünenSavannen(ca. 13 %), die von denTrockensavannen(ca. 3 %) über dieDornstrauch- und Kakteensavannen(ca. 5 %) bis zu denregengrünenFeuchtsavannen(ca. 5 %) einen großen Teil derTropen einnehmen.
    2. Zone derregengrünen Feuchtwälder(ca. 3 %), die von den Savannen zu den Tropischen Regenwäldern überleiten und zum Teil aus saisonal laubabwerfenden Bäumen bestehen.
    3. Zone derTropischen Trockenwälder(ca. 4 %), in denen es zu ausgedehnten Dürreperioden kommt.
    4. Zone der immergrünentropischen Regenwälder(ca. 9 %).

Bei allen anderen Gebieten der Karte: Gemäßigte und subtropischeBergwälder sowietropische Wolken und Nebelwälder bis hinauf zursubalpinenBaumgrenze (jeweils ca. 1 %), Hochlandsteppen (ca. 1 % – vorwiegend imTibetischen Hochland und in denHochanden), Riedsümpfe und flutende Wasserpflanzen (ca. 0,5 %),Oasen­vegetation (größere Flächen ausschließlich in der Sahara, hier ca. 2 %) undMangroven­küsten handelt es sich um weitere nicht zonale Pflanzenformationen.

Auf derSüdhalbkugel der Erde folgen die Zonen Nr. 7–3 und 1 also in umgekehrter Reihenfolge. Die Zone (2), in derNordhalbkugel von borealem Nadelwald bedeckt, liegt auf der Südhalbkugel weitestgehend in dem durch die Ozeane bedeckten Streifen und fehlt an Land.

Siehe auch

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Literatur

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  • Anton Fischer:Forstliche Vegetationskunde. Blackwell, Berlin, Wien u. a. 1995,ISBN 3-8263-3061-7.
  • R. Pott:Allgemeine Geobotanik. Berlin / Heidelberg 2005,ISBN 3-540-23058-0, S. 353–398.
  • M. Richter:Vegetationszonen der Erde. Klett-Perthes-Verlag, Gotha 2001,ISBN 3-623-00859-1.
  • Martin Schaefer:Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage. Spektrum, Berlin 2003,ISBN 3-8274-0167-4.
  • J. Schmithüsen (Hrsg.)Atlas zur Biogeographie. Meyers großer physischer Weltatlas, Band 3. Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zürich 1976,ISBN 3-411-00303-0.

Weblinks

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Wiktionary: Vegetationszone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Richard Pott:Allgemeine Geobotanik. Springer, Berlin / Heidelberg 2005,ISBN 3-540-23058-0.
  2. Dieter Heinrich, Manfred Hergt:dtv-Atlas zur Ökologie. 3. Auflage. Dt. Taschenbuch-Verlag, München 1994,ISBN 3-423-03228-6 (dtv 3228).
  3. Jörg S. Pfadenhauer, Frank A. Klötzli:Vegetation der Erde. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014,ISBN 978-3-642-41949-2. S. 73.
  4. Carl Beierkuhnlein u. Jan-Christopher Fischer:Global Biomes and Ecozones – Conceptual and Spatial Communalities and Discrepancies. In:Erdkunde. Band 75, Nr. 4, 2021 (erdkunde.uni-bonn.de PDF).ISSN 2702-5985, Zusammenfassung S. 249.
  5. Global Ecological Zoning for the global forest resources assessment 2000. Rom 2001
  6. J. Schmithüsen (Hrsg.):Atlas zur Biogeographie. Meyers großer physischer Weltatlas, Band 3, Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1976.ISBN 3-411-00303-0.
  7. Tabelle nach Schultz, 2000, S. 45–46 und Post u. a., 1982 in: Schultz, 2000, S. 35.
  8. Wilhelm Lauer:Hygrische Klimate und Vegetationszonen der Tropen mit besonderer Berücksichtigung Ostafrikas. inErdkunde, Archiv für wissenschaftliche Geographie, Band 5, Heft 4 (Oktober 1951), S. 284,Online-Version.
  9. Hermann Remmert:Spezielle Ökologie: Terrestrische Systeme. Springer, Berlin, Heidelberg 1998,ISBN 978-3-540-58264-9, S. 51–55
  10. Die Bezeichnungen und Anteile wurden bei der Anfertigung der KarteVegetationszonen ermittelt, tabellarisch aufgelistet und umfangreich verifiziert. Quellen siehe dort
Vegetationszonen und nicht zonaleBiome
Normdaten (Sachbegriff):GND:4078754-0 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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