Vaulx-en-Velin [ˌvoɑ̃v(ə)ˈlɛ̃] ist einefranzösische Stadt mit 52.448 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im östlichen Ballungsgebiet vonLyon in derMétropole de Lyon in derRegionAuvergne-Rhône-Alpes. Die Einwohner nennen sichVaudais.
Vaulx-en-Velin wird von derVieux-Rhône und demCanal de Jonage, einem natürlichen und einem künstlichen Arm derRhône, passiert. DieRize war ein Flussarm, der zugeschüttet wurde.
Die Flüsse, darunter die Rhône, traten regelmäßig über die Ufer und hinterließen einSumpfgebiet. Eine erste nachweisliche Erwähnung des Dorfes Vaulx-en-Velin stammt aus dem Jahr 1225. Wiederholt zogen erneute Hochwasser der Rhône das Dorf in Mitleidenschaft. Auch von Kriegen blieb der Ort nicht verschont. 1628 grassierte im Ort diePest.
Viele Leute waren anMalaria erkrankt – davon zeugt der Flurname «En Palud». Von 1863 bis 1879 wurde einDeich gebaut, um rund 9.000 Hektar Land trockenzulegen. Der von 1879 bis 1882 erstellte StaudammSaint Jean Villeurbanne schützt Vaulx-en-Velin vor Überschwemmungen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandelt sich Vaulx-en-Velin, das traditionell auf die landwirtschaftliche Produktion (Weizen, Gemüse und Futtermittel, später Zuckerrüben) ausgerichtet war: Die Industrialisierung beginnt 1925 mit der Gründung der SASE (Soie Artificielle du Sud-Est, Kunstseide des Südostens), die auf Umwandlung von Zellulose in Viskose (Kunstseide) spezialisiert war. In Vaulx-en-Velin arbeiteten bis zu 3.000 Mitarbeiter in der Textilindustrie. Als 1980 die Krise der Textilindustrie mit der Schließung der ehemalige Fabrik SASE offenkundig wurde, wurde die Stadt von der Arbeitslosigkeit hart getroffen.[1]
1971 kam es in einer Siedlung, die speziell fürHarkis gebaut worden war, zu ersten Ausschreitungen und Zwischenfällen.[2][3] Im September 1979 kam es im Viertel La Grappinière von Vaulx-en-Velin zu den erstenVorstadt-Jugendunruhen in Frankreich.[4]
Vaulx-en-Velin gehörte bis 2015 zumKanton Vaulx-en-Velin.
| Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2020 |
|---|
| Einwohner | 12.118 | 20.726 | 37.866 | 44.160 | 44.176 | 39.154 | 40.300 | 51.761 |
| Quellen: Cassini und INSEE |
1900 wurde eineStraßenbahn gebaut und 1906 elektrifiziert.
Heute existieren weit über 2000 eigenständige Betriebe, vor allem im Industrie-, im Handels- und im Dienstleistungssektor. Sie profitieren von einer gut ausgebauten Verkehrslage, da Vaulx-en-Velin an ein Autobahnnetz angeschlossen ist. Bedeutend sind unter anderem einPlanetarium, eine 1987 etablierte Architekturschule, eine seit 1975 bestehende Schule für Öffentlichkeitsarbeit beim Staat und der Freizeitpark «Grand Parc de Miribel-Jonage».
Außerorts befinden sich auf den Gemüseanbau spezialisierte Landwirtschaftsbetriebe. Südlich der Stadt liegt an der Rhône einFlusskraftwerk.
Nathalie Arthaud (* 1970), Stadträtin für Jugendfragen,[5] wurde auf einer Liste unter der Führung der Parti communiste français (PCF,dt. Kommunistische Partei Frankreichs) für eine Bürgerinitiative und die Alternative Liste gewählt.
- ↑administrateur linflux:Vaulx-en-Velin n'est plus une banlieue ! - L'influx. In:L'influx. 13. Februar 2008 (linflux.com [abgerufen am 28. August 2025]).
- ↑La Banlieue: Frankreichs Vorstädte - Mein Frankreich. 19. April 2024, abgerufen am 28. August 2025.
- ↑Leçon 8 - Crises des banlieues, politique de la ville et émeutes urbaines (1970- 2005) - 2.2. Dans le souvenir de la Guerre d'Algérie. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑Trente ans de violences urbaines. In:Libération.fr. (liberation.fr [abgerufen am 8. Oktober 2017]).
- ↑Liste des conseillers municipaux (Memento desOriginals vom 19. Februar 2012 imInternet Archive)
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