DieCyclassics Hamburg (offiziell: ADACCyclassics Hamburg, 1996 bis 2005:HEW Cyclassics, 2006 bis 2015:Vattenfall Cyclassics, 2016 bis 2019:EuroEyes Cyclassics, 2020 bis 2024 BEMER Cyclassics) sind einEintagesrennen imStraßenradsport. Die Veranstaltung findet jährlich im Juli, August oder September mit Start und Ziel inHamburg statt.
Betreiber des Rennens ist seit Dezember 2023 die Gesellschaft zur Förderung des Radsports mbH. Der deutsche Ableger des Tour-de-France-Veranstalters Amaury Sports Organisation übernahm das Rennen von derIronman Germany GmbH.[1]
Die ursprüngliche BetreibergesellschaftUpsolut Event GmbH wurde zum 1. Januar 2008 von derGroupe Lagardère übernommen, die es 2013 inLagardère Unlimited Events Germany GmbH umbenannten.[2][3] Im Januar 2016 übernahm dieWorld Triathlon Corporation, die zurWanda Group gehört, das Unternehmen und verschmolz es mit seiner TochtergesellschaftIronman Germany GmbH.[4]
Titelsponsor des Rennens war von 1996 bis 2005HEW und von 2006 bis 2015Vattenfall. 2016 wurdeEuroEyes neuer Titelsponsor.[5] Seit 2021 istBEMER Titelsponsor.[6] Erster Sportlicher Leiters des Rennens war 1996Rudi Altig.[7]
Das Rennen wird seit 1996 ausgetragen und gehörte von 1998 bis 2004 zumRad-Weltcup. Mit dessen Ende wurde es Teil der neu eingeführtenUCI ProTour und von 2006 bis 2009 war es außerdem Teil derInternationalen Deutschen Meisterschaft. Nachdem 2009 dieDeutschland Tour aus finanziellen Gründen eingestellt worden war, war es das einzige ProTour-Rennen auf deutschem Boden. Seit 2011 gehört das Rennen zur NachfolgeserieUCI WorldTour.[8]
Das für 2020 geplante Rennen wurde wegen derCOVID-19-Pandemie zunächst auf den 3. Oktober verschoben und später endgültig abgesagt.[9][10] Die für 2021 geplante Ausgabe wurde ebenfalls wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt.[11]
Der Streckenverlauf ist von Jahr zu Jahr leicht unterschiedlich. Einige markante Punkte wie der Start auf derSteinstraße und das Ziel auf derMönckebergstraße oder derWaseberg sind immer enthalten. Die Strecke ist meist um die 250 km lang.
Die Strecke führte bis zum Rennen im Jahre 2004 (ausgenommen bei der ersten Austragung 1996) zuerst in südöstlicher Richtung am Nordufer derElbe entlang in RichtungGeesthacht. Dort wurde die Elbe überquert und die Route führte dann zurück ins Stadtzentrum.
Seit 2005 führte diese erste Schleife in südlicher Richtung in die nördlicheLüneburger Heide. Der höchste Punkt der Strecke lag im OrtLangenrehm. Als weitere Erhebung musste dieKöhlbrandbrücke überquert werden. Durch denFreihafen und amHauptbahnhof vorbei wurde dann eine große Schleife in nordwestlicher Richtung (WendepunktHolm inSchleswig-Holstein) gefahren. Auf dem Rückweg in Richtung Stadtzentrum ging es zum ersten Mal über den Waseberg inHamburg-Blankenese. Anschließend wurden mehrere kleinere Runden durch denWesten Hamburgs gedreht, wobei immer der Waseberg überquert wurde. Im Jahre 2004 wurde der Waseberg erstmals fünfmal erklommen. Zuvor war dies nur dreimal der Fall.
2018 wurde die Hauptstrecke ins südliche Holstein verlegt. Die Westschleife über den Waseberg wurde jedoch beibehalten und das Ziel ist weiterhin in der bekanntesten Einkaufsstraße Hamburgs, derMönckebergstraße. Die Cyclassics sind damit das einzige Weltcup-Eintages-Rennen, das im Zentrum einer großen Metropole endet.
Um auf der fast durchgehend flachen Strecke der Cyclassics eine Stelle zu haben, an der das Feld auseinanderreißt, um so den besten Fahrern desPelotons die Möglichkeit zu geben, sich vom Feld abzusetzen, wurde der Waseberg als wichtiges Element in den Streckenverlauf eingebaut. Der Waseberg ist ein Anstieg in Hamburg-Blankenese vom Elbufer hinauf in den Ortskern von Blankenese. Er hat eine Länge von ca. 700 m und eine fast durchgehende Steigung von 16 %. Seine Hauptschwierigkeit besteht darin, dass der Anstieg unmittelbar nach einer scharfen Rechtskurve beginnt und damit kein Schwung für die Auffahrt vorhanden ist. Weil die Straße vor dem Anstieg sehr schmal ist, beginnen die Mannschaften bereits Kilometer vor dem Anstieg, ihre Spitzenfahrer in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Da der Waseberg mehrfach und erst sehr spät im Verlauf des Rennens (erstmals nach ca. 180 km) erklommen werden muss, können Fahrer, die an der Steigung nicht mehr mithalten konnten, den Anschluss an das Feld oft nicht wiederherstellen. An dieser Stelle findet häufig eine Vorentscheidung des Rennens statt, da hier eine der wenigen Möglichkeiten zum Ausreißen besteht.
Neben dem UCI-Rennen bestehen die Cyclassics zum Großteil aus den verschiedenen sogenanntenJedermannrennen über Strecken von 55 km, 100 km und 155 km. Um einen Startplatz bei diesen Rennen kann sich jeder bewerben. Hier gehen dann neben gut ausgerüsteten Amateuren und „Halbprofis“ auchTandems oderBonanzaräder auf die Strecke. Im Jahr 2005 betrug die Zahl der Startplätze für dieses Jedermannrennen 20.000, 2006 waren es 22.500. Die Plätze sind häufig schon frühzeitig komplett ausgebucht. Die Anmeldung beginnt meist Ende Januar, 2008 waren 15.000 der 22.000 Startplätze nach Angaben der Veranstalter schon innerhalb von 24 Stunden vergeben. Bei derAkkreditierung in den Vortagen des Rennens erhalten die Teilnehmer ihre Startnummern und -zeiten. Am Vorabend des Starts der Jedermannrennen findet eine sogenanntePasta Party statt, bei der alle Teilnehmer gemeinschaftlich Nudelgerichte verspeisen können.