Valdoie

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Valdoie
Valdoie (Frankreich)
Valdoie (Frankreich)
StaatFrankreich Frankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Territoire de Belfort (90)
ArrondissementBelfort
KantonValdoie
GemeindeverbandGrand Belfort
Koordinaten47° 40′ N,6° 51′ O47.6672222222226.8419444444444Koordinaten:47° 40′ N,6° 51′ O
Höhe370–438 m
Fläche4,66 km²
Einwohner5.193(1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte1.114 Einw./km²
Postleitzahl90300
INSEE-Code90099
Websitewww.mairievaldoie.com

Mairie (Bürgermeisteramt)

Valdoie (deutsch früherWedau) ist einefranzösischeGemeinde mit 5193 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) imTerritoire de Belfort in derRegionBourgogne-Franche-Comté. DasBureau centralisateur desgleichnamigen Kantons befindet sich in der Gemeinde. Die Bewohner werdenValdoyens undValdoyennes genannt.

Die Gemeinde erhielt 2023 die Auszeichnung „Zwei Blumen“, die vomConseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Valdoie liegt auf377 m Höhe, etwa vier Kilometer nördlich der StadtBelfort (Luftlinie). Die größte Agglomerationsgemeinde von Belfort erstreckt sich im Vorland derVogesen, beidseits derSavoureuse, die hier vom Becken von Giromagny durch eine Engstelle zwischen den Hügeln der Montagne de Salbert (im Westen) und der Forêt de Roppe (im Osten) in das Gebiet derBurgundischen Pforte hinaustritt.

Die Fläche des 4,66 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im nördlichen Bereich der Burgundischen Pforte (Trouée de Belfort). Der zentrale Teil des Gebietes wird von der rund ein Kilometer breiten Talebene der Savoureuse eingenommen, die durchschnittlich auf370 m liegt. Sie wird von der Savoureuse, die unterhalb des Ortskerns dieRosemontoise aufnimmt, von Nordwesten nach Südosten durchquert. Nach Westen reicht der Gemeindeboden bis an den Fuß der Montagne de Salbert, nach Norden in die Ebene des Beckens von Giromagny. Im Osten erstreckt sich das Gemeindeareal in die hügelige, dicht bewaldete Landschaft der Forêt de Roppe und der Forêt d’Arsot. Hier wird mit438 m die höchste Erhebung von Valdoie erreicht. In einem Seitentälchen der Rosemontoise befinden sich mehrere Weiher, die einst für die Fischzucht angelegt wurden.

Nachbargemeinden von Valdoie sindSermamagny undÉloie im Norden,Offemont im Osten, Belfort im Süden und Westen sowieÉvette-Salbert im Westen.

Geschichte

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Valdoie entstand vermutlich im 11. Jahrhundert an einer Furt der Savoureuse. Frühe Namen der Ortschaft sindVaydoie,Waido,Val d’Oye undValdoye. Der Ortsname wird etymologisch alsvadum (lateinisch fürFurt) undoye (keltisch fürWasser,Fluss;Oye war die frühere Bezeichnung der Savoureuse) gedeutet. Zunächst im Einflussbereich derGrafen von Montbéliard stehend, gehörte Valdoie zur Herrschaft Rosemont. Diese gelangte Mitte des 14. Jahrhunderts unter die Oberhoheit derHabsburger. Zusammen mit demSundgau kam das Dorf mit demWestfälischen Frieden 1648 an die französische Krone. Seit 1793 gehörte Valdoie zumDépartement Haut-Rhin, verblieb jedoch nach demDeutsch-Französischen Krieg 1871 als Teil desarrondissement subsistant du Haut-Rhin im Gegensatz zum restlichenElsass bei Frankreich.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung der am Nordrand von Belfort liegenden Ortschaft. Von Bedeutung waren vor allem die metallverarbeitende Industrie (Page, seit 1852) und die Textilindustrie (Dollfus und Noack, 1898). Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Belfort nachVesoul wurde Valdoie an das französische Eisenbahnnetz angebunden. Seit 1973 war Valdoie Mitglied der Agglomeration Belfort, aus der 1999 der GemeindeverbandCommunauté d’Agglomération Belfortaine entstand, der wiederum 2017 in dieGrand Belfort Communauté d’Agglomération aufging.

Sehenswürdigkeiten

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Die heutige Kirche Saint-Joseph wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Stelle eines Gotteshauses von 1780 errichtet. An die Epoche der Industrialisierung im 19. Jahrhundert erinnern verschiedene Gebäude und Fabrikareale aus dieser Zeit.

  • Kirche Saint-Joseph

Bevölkerung

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Valdoie: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2016
Jahr  Einwohner
1793
  
301
1800
  
272
1806
  
281
1821
  
328
1831
  
387
1836
  
413
1841
  
385
1846
  
416
1851
  
428
1856
  
433
1861
  
522
1866
  
537
1872
  
523
1876
  
732
1881
  
1.156
1886
  
1.371
1891
  
1.665
1896
  
1.985
1901
  
2.575
1906
  
2.725
1911
  
3.166
1921
  
3.121
1926
  
3.266
1931
  
3.580
1936
  
3.380
1946
  
3.295
1954
  
3.538
1962
  
3.986
1968
  
3.983
1975
  
4.466
1982
  
4.572
1990
  
4.314
1999
  
4.843
2006
  
5.000
2011
  
5.233
2016
  
5.340
Quelle(n):EHESS/Cassini bis 1999,[2]INSEE ab 2006[3]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Mit 5193 Einwohnern (1. Januar 2022) gehört Valdoie zu den großen Gemeinden des Département Territoire de Belfort. Das Bevölkerungswachstum von Valdoie erfolgte in mehreren Schüben. Besonders hohe Zuwachsraten wurden von 1871 bis 1911 verzeichnet, als sich die Einwohnerzahl versechsfachte. Nach einer längeren Stagnationsperiode in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl von 1950 bis 1975 erneut deutlich an. Wieder folgte eine Zeit der Stagnation beziehungsweise des leichten Rückgangs, bevor in den 1990er Jahren wieder eine klare Zunahme einsetzte. Heute ist das Siedlungsgebiet von Valdoie mit denjenigen von Belfort und Offemont beinahe lückenlos zusammengewachsen.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Grundschule „Kiffel-Chenier“

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Valdoie zu einer industriell geprägten Gemeinde. Heute sind in der Gemeinde zahlreiche Betriebe des Klein- und Mittelgewerbes ansässig, wobei metallverarbeitende Industrie, Textil- und chemische Industrie, Elektrotechnik, das Baugewerbe und das Druckereiwesen die bedeutendsten Branchen bilden. Ferner gibt es einen großen Supermarkt sowie viele weitere Geschäfte des Einzelhandels für den täglichen Bedarf. Viele Erwerbstätige sind auchPendler, die in den anderen Gemeinden der Agglomerationen Belfort undMontbéliard ihrer Arbeit nachgehen. Valdoie ist Standort von Vor- und Grundschulen, einer privatenMontessori-Schule, demCollège „René Goscinny“ und einer landwirtschaftlichen Schule. DieMennoniten betreiben ein Heim zur Betreuung von Behinderten, Kindern in Schwierigkeiten und alten Menschen.[4]

Die Ortschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an derDepartementsstraße D465 (frühereRoute nationale 465), die von Belfort nachGiromagny führt. Der nächste Anschluss an die AutobahnA36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr fünf Kilometern. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Évette-Salbert, Éloie und Offemont. Mit Belfort ist Valdoie durch eine Buslinie verbunden. Die Gemeinde hatte einen Bahnhof an derBahnstrecke Paris–Mulhouse.

Gemeindepartnerschaften

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Valdoie pflegt partnerschaftliche Beziehungen mit den GemeindenBlumberg inBaden-Württemberg undVipalogho inBurkina Faso.

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Territoire de Belfort. Flohic Editions, Paris 1999,ISBN 2-84234-037-X, S. 244–245.

Weblinks

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Commons: Valdoie – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Les communes labellisées. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 14. November 2023 (französisch). 
  2. Notice Communale Valdoie. EHESS, abgerufen am 14. November 2023 (französisch). 
  3. Populations légales 2016 Commune de Valdoie (90099). INSEE, abgerufen am 14. November 2023 (französisch). 
  4. André Nussbaumer: Die mennonitischen Kirchen. In: Musée protestant. 2024, abgerufen am 19. Oktober 2024. 

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