Der Ort Valdezate liegt am westlichen Rand des „Ödlands von Corcos“(Páramo de Corcos) ca. 6 km südöstlich desDuero in derKastilischen Hochebene(meseta) in einer Höhe von ca.835 m. Die StadtBurgos befindet sich ca. 96 km (Fahrtstrecke) nordöstlich und die StadtAranda de Duero liegt ca. 24 km nordöstlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 455 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.
DieMechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe haben seit den 1950er Jahren zu einem Mangel an Arbeitsplätzen und in der Folge zu einer Abwanderung eines Großteils der Bevölkerung in die größeren Städte geführt (Landflucht).
Die Region war jahrhundertelang nahezu ausschließlich zum Zweck derSelbstversorgung von der Landwirtschaft geprägt; große Bedeutung hatten auch dieViehzucht und der Weinbau. Haltbare oder haltbar gemachte Lebensmittel wieGetreide,Käse,Wurst etc. konnten auf den Märkten in Aranda de Duero getauscht oder verkauft werden; der Wein der Region wurde bis nach Mittel- und Nordeuropa verschifft.
Mitten im „Ödland von Corcos“(Páramo de Corcos)[6], etwa auf der Grenze zwischen Valdezate und der gut 4 km entfernten NachbargemeindeFuentelisendo, lag ehemals das DorfCorcos, welches sich bereits im 17. Jahrhundert mit der Gemeinde Fuentelisendo zusammenschloss; später wurde es ganz verlassen(despoblado), so dass Häuser nicht mehr zu erkennen sind.
Die im 16. Jahrhundert erbaute, später jedoch noch veränderteIglesia de la Asunción de Nuestra Señora ist derHimmelfahrt Mariens geweiht und steht – umgeben vom Friedhof – an der höchsten Stelle des Ortes. Die Außenwände der Kirche werden von zahlreichenStrebepfeilern stabilisiert; dieApsis schließt flach. Die schmucklose und nur von einemOkulusfenster durchbrochene Westfassade wird von einem dreigeteiltenGlockengiebel(espadaña) überhöht und von einem seitlichenTreppenturm begleitet. Das imRenaissance-Stil ausgeführte Südportal bildet das eigentliche Schauelement der Kirche. Im dreischiffigen Innern beeindrucken einspätgotischesRippengewölbe und einAltarretabel(retablo) aus dem 16. Jahrhundert.[7]
Drei große Steinkreuze(humilladeros) bereichern das Ortsbild.
Umgebung
Bei der ca. 2 km nördlich des Ortes gelegenenErmita de Santa Cruz wurden vor- und frühchristliche Funde gemacht. Dieromanische Kapelle lag in Ruinen, doch wurde sie in den 1990er Jahren gesichert und von einer modernen Stahl- und Glaskonstruktion überdacht.[8]