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Urweltmammutbaum

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Urweltmammutbaum

Urweltmammutbaum

Systematik
Klasse:Coniferopsida
Ordnung:Koniferen (Coniferales)
Familie:Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie:Sequoioideae
Gattung:Metasequoia
Art:Urweltmammutbaum
Wissenschaftlicher Name
Metasequoia glyptostroboides
Hu &Cheng

DerUrweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides), auchChinesisches Rotholz,Metasequoie oderWassertanne bzw.Wasserlärche genannt, gilt alslebendes Fossil. Er wurde erst im Jahre 1941 in einer unzugänglichen Bergregion in den RegionenSichuan undHubei derVolksrepublik China entdeckt und war zuvor nur durchFossilienfunde bekannt. Er ist die einzigerezenteArt derGattungMetasequoia innerhalb der Familie derZypressengewächse (Cupressaceae).

Beschreibung

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Stamm und Borke
Langtrieb mit Kurztrieben
Kurztriebe mit Nadeln in Herbstfärbung
Kurztriebe mit männlichen Blütenzapfen im Oktober
Männliche Blütenzapfen
Junge weibliche Zapfen
Reife Zapfen mit Samen
Baumscheibe (25 Jahre)

Habitus

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Der sommergrüne Urweltmammutbaum erreicht Wuchshöhen von 30 bis 35 Meter in Einzelfällen auch mehr als 50 Meter und einenBrusthöhendurchmesser von 1 bis 2,2 Meter. Die Basis des geradschaftigen Stammes ist deutlich verbreitert. Jungbäume besitzen eine pyramidenförmigeKrone, während sie bei Altbäumen breit und gerundet ist. Die Äste erster Ordnung sind unregelmäßig gestaltet und meist weit ausladend. Äste höherer Ordnung sind herabhängend und gegenständig angeordnet. Es werden sowohlKurz- als auchLangtriebe gebildet. Die Kurztriebe fallen zusammen mit den Nadeln im Herbst ab. Freistehende Bäume sind bis zum Boden beastet und weisen meist markante, tiefe Stammkehlungen auf. Das Höchstalter wird mit 420 Jahren angegeben.

DieSämlinge besitzen zwei Keimblätter (Kotyledonen).

Wurzeln

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Der Urweltmammutbaum bildet nach Schütt & Lang 1996 meist ein relativ flaches, weit streichendes Wurzelsystem aus, welches über die Projektion derKronenfläche hinaus reichen kann. Die Seitenwurzeln wachsen zuerst als flachstreichende Horizontalwurzeln, die erst später nach unten wachsen und dabei Tiefen von 50 bis 100 Zentimetern erreichen.[1] Nach Shen 1994 haben sie im Gegensatz zu den amerikanischen Formen ein tiefreichendes Wurzelsystem.[2]

Rinde

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DieRinde der Zweige ist anfangs grün, wird aber im zweiten und dritten Jahr grau bis grau-braun. Der Stamm von Jungbäumen besitzt eine rot-brauneBorke, die in dünnen Platten abblättert. Die Stämme von älteren Bäumen besitzen eine graue bis grau-braune Borke, die sich in langen Streifen ablöst und dabei die darunterliegende rotbraune innere Rinde freilegt.

Holz

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Das helleSplintholz unterscheidet sich farblich vom rotbraunenKernholz. Das weicheHolz ist leicht, lässt sich gut bearbeiten und nimmt leicht Farbe an. Die gerade verlaufenden Holzfasern sind relativ grob. DieRohdichte bei einerHolzfeuchte von 15 % liegt zwischen 0,29 und 0,38 g/cm³.

Technische EigenschaftenWertEinheit
Biegefestigkeit480kg/cm²
Druckfestigkeit258kg/cm²
Zugfestigkeit457kg/cm²
Spätholzprozent12,5

Knospen und Nadeln

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Die eiförmig-elliptischen und stumpfenWinterknospen sind kahl und sind etwa 4 Millimeter lang sowie etwa 3 Millimeter breit. Die kapuzenartigen Knospenschuppen sind gelblich-braun gefärbt.

Die flachenNadeln sind im Mai bereits voll entwickelt und sind 0,8 bis 3,5 Zentimeter lang und 1 bis 2,5 Millimeter breit. Sie sind an der Oberseite blau-grün und an der Unterseite hell-grün. An der Nadelunterseite befinden sich zwei gelblicheStomatabänder. Jede Nadel besitzt drei Harzkanäle. Die Nadeln stehen an Langtrieben spiralig und an Kurztrieben gescheitelt und weitestgehendgegenständig angeordnet. Durch dieses Merkmal lässt sie sich zuverlässig von der von weitem ähnlich aussehendenEchten Sumpfzypresse unterscheiden, die einewechselständige Belaubung aufweist. DieHerbstfärbung beginnt mit einem zarten rosa-gelb im Oktober und geht zum November hin in die Farben lachsrot bis kupferbraun über. Die Nadeln fallen zusammen mit den Kurztrieben ab.

Blüten, Zapfen und Samen

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Der Urweltmammutbaum ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Er wird mit 25 bis 30 Jahrenmannbar. DieBlütezeit im natürlichen Verbreitungsgebiet dauert je nach Standort von Februar bis März. Die kätzchenartigen männlichen Pollenzapfen sind 5 bis 10 Zentimeter lang und stehen in den Blattachseln vorjähriger Langtriebe. Die weiblichen Zapfen entwickeln sich am Ende von Kurztrieben. Sie stehen zur Blütezeit aufrecht, sind nur etwa 9 Millimeter lang und bilden Bestäubungstropfen aus, mit denen sie den Pollen aus der Luft fangen. DieZapfen sind zur Reife bei einer Länge von 1,8 bis 2,5 Zentimetern sowie einem Durchmesser von 1,6 bis 2,3 Zentimetern kugelig bis eiförmig und stehen an einem 2 bis 4 Zentimeter langen Stiel. Jeder Zapfen besteht aus elf bis zwölf gegenständigen Paaren keilförmiger Zapfenschuppen, die anfangs grün und werden zur Reife hin braun sind. Die Zapfen reifen im November bis Dezember des Blütejahres. Jede Zapfenschuppe trägt fünf bis neun flache und geflügelte Samen, die in einer Reihe stehen.[3]

Die Samen sind bei einer Länge von etwa 5 Millimeter verkehrt-eiförmig, sind ringsum geflügelt und besitzen einen gekerbtenApex. DasTausendkorngewicht liegt zwischen 1,75 und 2,3 g.

Chromosomenzahl

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DieChromosomenzahl beträgt von 2n = 22.[4]

Verbreitung und Standort

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Der Urweltmammutbaum kommt natürlicherweise nur noch in kleinenReliktpopulationen imBezirk Shizhu im östlichenSichuan, imBezirk Lichuan im westlichenHubei und imBezirk Longshan sowie imBezirk Sangzhi im nordwestlichenHunan inChina vor. Seit seiner Entdeckung wird er weltweit in Parks und Gärten alsZierbaum angepflanzt.

Der Urweltmammutbaum ist eine schnellwachsende Baumart des warm-humiden Klimas und wächst in artenreichenMischwäldern in feuchten, nicht schattigenGebirgslagen in Höhenlagen von 750 bis 1500 Metern.Er stockt auf wasserdurchlässigen, tiefgründigen,nährstoff- undhumusreichenLehmböden. Der Urweltmammutbaum ist bis −32 °Cfrosthart, reagiert aber empfindlich auf Spätfröste. Obwohl reichlich Niederschläge das Wachstum fördern, wächst er auch an Standorten mit Jahresniederschlägen von 400 bis 450 mm. Er verträgt keine Staunässe. Im natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Art hauptsächlich an Fluss- und Bachufern und in feuchten Schluchten zu finden. Sie besiedelt leicht saure bis neutrale Sandstein-Verwitterungsböden.

Krankheiten und Schädlinge

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Urweltmammutbaum-Keimlinge sind anfällig für Erreger der PilzgattungenRhizoctonia undPythium, welche dieUmfallkrankheit auslösen.Anthraknose-Erreger spielen eine gewisse wirtschaftliche Rolle. An blattfressenden Schadinsekten werden die ArtenCryptothelea variegata,Cryptothelea minuscula undHolotrichia diomphalia genannt.Anoplophora chinensis undAnoplophora glabripennis sind holz- und wurzelbewohnende Schadinsekten, die Totalausfälle hervorrufen können.Baumexemplare, die stark beschattet sind, sterben ab oder erleiden starke Wachstumseinbußen.

Systematik

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1941 wurde die GattungMetasequoia von der GattungSequoia getrennt. Zehn Arten dieser Gattung sind aus derKreidezeit bekannt. Sie waren über große Teile der Nordhalbkugel verbreitet. Von diesen Arten überlebte nur der Urweltmammutbaum. Er wurde im Jahr 1948 vonHu Xiansu (1894–1968) undCheng Wan-Chun (1908–1987) alsMetasequoia glyptostroboides inBulletin of the Fan Memorial Institute of Biology; Botany, Beijing, ser. 2, Band 1, S. 154erstbeschrieben. Es gilt als äußerst unwahrscheinlich, dass sich die GattungSequoia aus der GattungMetasequoia entwickelt hat.

Quellen

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Einzelnachweise

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  1. Hans J. Schuck, Peter Schütt, Horst Weisgerber, Ulla Lang, Bernd Stimm, Andreas Roloff:Lexikon der Nadelbäume. Nikol, Hamburg 2008,ISBN 3-933203-80-5,S. 259. 
  2. Mirko Liesebach, Christoph Rieckmann:Mammutbäume – eine Option im Klimawandel für die Forstwirtschaft in Deutschland? Mitt. Deutsch. Dendrol. Ges. (MDDG) 106 93–107, 2021,ISBN 978-3-494-01873-7,PDF abgerufen am 17. Oktober 2024, S. 94 – nach Shen 1994.
  3. Armin Jagel, Veit Martin Dörken:Die Zapfen der Zypressengewächse (Cupressaceae) – Teil 1: Unterfamilien Cunninghamioideae, Athrotaxoideae, Taiwanioideae, Sequoioideae, Taxodioideae. In:Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Band 100, 2015, S. 161–176.
  4. Metasequoia glyptostroboides bei Tropicos.org. In:IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis

Weblinks

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Commons: Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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