Untere Oste | ||
![]() Oste bei Neuhaus (Oste) | ||
Lage | Östlich vonNeuhaus (Oste),Landkreis Stade,Niedersachsen | |
Fläche | 469 ha | |
Kennung | NSG LÜ 318 | |
WDPA-ID | 555638595 | |
Geographische Lage | 53° 48′ N,9° 6′ O53.7961111111119.0916666666667Koordinaten:53° 47′ 46″ N,9° 5′ 30″ O | |
Meereshöhe | von 1,5 bis 4 m | |
Einrichtungsdatum | 17. November 2017 |
DieUntere Oste ist einNaturschutzgebiet in denniedersächsischen GemeindenOberndorf,Cadenberge und dem FleckenNeuhaus (Oste) in derSamtgemeinde Land Hadeln imLandkreis Cuxhaven sowie der GemeindeBalje in derSamtgemeinde Nordkehdingen imLandkreis Stade.
Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG LÜ 318 ist rund 469 Hektar groß. Teile des Schutzgebietes sind gleichzeitig Bestandteil desFFH-Gebietes „Unterelbe“. Das 2004 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Schnook, Außendeichsflächen bei Geversdorf“ ist im Naturschutzgebiet „Untere Oste“ aufgegangen. Nach Norden schließen sich die Naturschutzgebiete „Ostesee“ und „Wildvogelreservat Nordkehdingen“ an. Das Gebiet steht seit dem 17. November 2017 unter Schutz.[1] Zuständige untere Naturschutzbehörde sind die Landkreise Cuxhaven und Stade.
Das Naturschutzgebiet liegt östlich von Neuhaus (Oste). Es erstreckt sich von der Einmündung des Moorstricher Fleths östlich von Cadenberge bis zumOstesperrwerk nordöstlich von Neuhaus (Oste) und stellt einen Abschnitt destidebeeinflussten Unterlaufs der Oste mit der bedeichtenFlussaue unter Schutz. Oberhalb von Neuhaus (Oste) sind ein kleiner Bereich hinter der Deichlinie und bei Neuhaus (Oste) die Mündung der Aue und Teile der Außendeichsflächen zwischen Neuhaus (Oste) und der Oste in das Naturschutzgebiet einbezogen.
Das Naturschutzgebiet wird vommäandrierenden Verlauf der Oste und sie begleitenden, großflächigenGrünlandbereichen unterschiedlicher Nutzungsintensitäten und Feuchtegrade sowie Feuchtbrachen,Hochstaudenfluren,Röhrichten undSeggenrieden geprägt. An den Ufern des Flusses sindFlusswatten unterschiedlicher Ausdehnung zu finden. Die Grünlander, die von Gräben, Grüppen und teilweise auchPrielsystemen durchzogen sind, werden alsWiese undWeide genutzt.Auwaldgebüsche sind aufgrund desBrackwassereinflusses nur vereinzelt zu finden. Der Bereich des Schnook östlich vonGeversdorf wird von einemAltarm der Oste, der Dowen Oste, durchzogen.
Das Gebiet hat als Lebensraum und Nahrungshabitat sowie als Rastgebiet eine große Bedeutung für verschiedene Vogelarten. So kommen im Naturschutzgebiet u. a.Seeadler,Rohr- undWiesenweihe,Sumpfohreule,Löffelente,Knäkente,Krickente,Wasserralle,Wachtelkönig,Kuckuck,Großer Brachvogel,Rotschenkel,Uferschnepfe,Bekassine,Kiebitz,Sandregenpfeifer,Grünspecht,Kleinspecht,Braunkehlchen,Feldschwirl,Schilfrohrsänger,Feldlerche undWiesenpieper vor. Während des Vogelzuges und in den Wintermonaten wird das Gebiet regelmäßig vonKormoran,Graureiher,Höckerschwan,Zwergschwan,Singschwan,Blässgans,Graugans,Ringelgans,Nonnengans,Waldsaatgans,Stockente,Spießente, Krickente, Löffelente, Kiebitz,Kampfläufer undGoldregenpfeifer zur Rast aufgesucht.[2]
Die Oste ist Wanderkorridor fürFische undNeunaugen. Im Bereich des Naturschutzgebietes konnten als gefährdete ArtenAtlantischer Lachs,Atlantischer Stör,Hecht,Meerforelle,Rapfen,Schnäpel,Fluss- undMeerneunauge nachgewiesen werden. Das Gebiet ist auch Lebensraum desFischotters. Die Oste und ihre Uferbereiche werden vonFledermäusen als Flugkorridor und Jagdgebiet genutzt.[2]
Im Naturschutzgebiet siedeln die Rote-Liste-ArtenSchwanenblume,Wiesenkümmel,Sardischer Hahnenfuß undSumpfdreizack.[2]
Durch die teilweise intensive Nutzung der Grünländer, die vielfach bis an das Osteufer reichen, ist eine naturraumtypische Auenlandschaft nur eingeschränkt vorhanden. Diese soll im Naturschutzgebiet durch eine Extensivierung der Nutzung gefördert werden. Durch den Betrieb des Ostesperrwerks wird die Flussaue beiSturmfluten nicht mehr überflutet. Die nur noch sporadisch vorkommenden Überflutungen führen durch fehlenden Brackwassereinfluss zu einer Aussüßung der Aue. Diesem soll durch eine Zunahme der Überflutungsereignisse und dem Wiederanschluss noch vorhandener Prielsysteme an die Oste entgegengewirkt werden, so dass sich potentiell auch wiederSalzwiesengesellschaften entwickeln können.[2]
Das Naturschutzgebiet wird bei Geversdorf von derLandesstraße 111 zwischen Neuhaus (Oste) undFreiburg/Elbe gequert. Ansonsten führen nur Wege zur Erschließung derlandwirtschaftlichen Nutzflächen in das Naturschutzgebiet, die für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind.