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Universität von Paris

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Treffen von Doktoren an der Universität Paris (mittelalterliche Handschrift)

DieUniversität von Paris (französischUniversité de Paris) war die Gesamtheit der wichtigsten akademischen Lehreinrichtungen inParis, nicht zuletzt derSorbonne, deren Name im allgemeinen Sprachgebrauch zur synonymen Bezeichnung der Universität wurde.

Die alte Pariser Universität wurde im Jahr 1200 gegründet und 1215 vom Papst anerkannt, ist damit eine der ältesten Universitäten Europas. Im Zuge derFranzösischen Revolution wurde sie 1793 aufgelöst.

Ab derNapoleonischen Zeit unterstanden die einzelnenFakultäten in Paris der landesweitenUniversité de France. Erst 1896 wurden die sechs Pariser Fakultäten wieder zu einer Universität von Paris zusammengefasst. Nach den Studentenunruhen imMai 1968 erfolgte 1970 ihre Aufteilung in 13 separate Universitäten in Paris.

Mit derParis Universitas gab es von 2005 bis 2010 noch einmal eine gemeinsame Dachorganisation. Die einzelnen Pariser Universitäten sind jedoch bis heute durch eine gemeinsame Kanzlei(Chancellerie des universités de Paris) verbunden.

Die alte Universität

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Das alte Universitätssiegel von 1292

Paris wurde zum Zentrum derKapetinger und zog viele Köpfe an. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gab es schon dieDomschule um dieKathedrale Notre Dame, deren Lehrer dort Kapitulare waren. Sie bestand seitKarl dem Großen. Berühmt warenWilhelm von Champeaux, der eine eigene Schule im KlosterSt. Victor gründete, für den Unterricht in derDialektik, dessen SchülerPetrus Abaelard ihn noch übertraf. Um 1140 lehrtePetrus Lombardus und ab 1168Petrus Cantor in der Domschule. Daneben bestanden noch eine bedeutende Klosterschule in derAbtei Sainte-Geneviève (Paris), die derKanonistStephan von Tournai nach 1180 gegründet hatte, und private Schulen, teilweise spezialisiert auf Medizin und Recht. Seit 1179 vergab die Kirche dieLicentia Docendi nur an geeignete Dozenten. Die Schulen zogen Studenten aus ganz Westeuropa an, deren Zahl auf zwei- bis dreitausend geschätzt wird.[1]

Dieuniversitas magistrorum et scholarium (genossenschaftliche Vereinigung von Lehrern undScholaren mit Selbstverwaltung) wurde 1200 vonPhilipp II. anerkannt. Die eher ständische als wissenschaftliche Einrichtung wurde derJurisdiktion der Kirche unterstellt, um die Studenten, die von der Bevölkerung zuweilen als Belästigung empfunden wurden, dem rüden Zugriff städtischer Sicherheitsorgane zu entziehen. Es handelte sich schließlich um Theologen, die künftigen Repräsentanten der Kirche. Aus kirchlicher Fürsorge entwickelten sichCollegien, die den Studenten das kostspielige Leben in Paris durch günstigen Wohnraum erleichtern sollten. Das bedeutendste wurde dasCollège de Sorbonne für angehende Theologen. Auch landsmannschaftlich orientierte Collegien wurden eingerichtet. Die Namen heutiger studentischer Verbindungen erinnern an diese Entwicklung. Alles zusammen bildete dasQuartier Latin. Weiterhin entwickelten sich am Ende vier Fakultäten: LaFaculté des arts de Paris mit der Aufgabe einer Art Grundstudiums derfreien Künste und die höheren Fakultäten Recht, Medizin und Theologie.

Zu den bedeutendsten Gelehrten dieser Epoche gehörenAlbertus Magnus (1200–1280),Bonaventura (1221–1274),Thomas von Aquin (1225–1274),Meister Eckhart (1260–1328) undBoetius von Dacien.

DasMorgenländische Schisma brachte den Theologen und Kirchenrechtlern der Domschule Ruhm und Ehre ein. DasAbendländische Schisma, eine französische Angelegenheit, führte zu einer Entfremdung von Rom. Die Gelehrten der Pariser Universität lehnten die Ausweitung päpstlicher Macht in der Frühen Neuzeit genauso ab wie reformerische Bestrebung desJansenismus. Sie wurden so zu Wortführern desGallikanismus, einer engen Verbindung der katholischen Kirche in Frankreich mit dem Königtum. Das führte wiederum zum Verlust von Einfluss und Reputation der Universität.Absolutismus undAufklärung waren allenthalben Motor für Neugründungen, in Frankreich führten sie jedoch zur Schließung der Universität während derFranzösischen Revolution 1793.

Zwischenzeit mit einzelnen Fakultäten

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Nach der Entradikalisierung der Revolution nahmen während der Herrschaft vonNapoléon Bonaparte die einzelnen Fakultäten ihren Betrieb wieder auf. Nach seiner Kaiserkrönung gründete Napoleon 1806/08 dieUniversité impériale. Dabei handelte es sich jedoch nicht um eine Universität im heutigen Sinne, sondern um eine landesweit zuständige Behörde, der das gesamte Bildungswesen von den Grundschulen bis zu den Fakultäten unterstand. Diese Struktur blieb im Wesentlichen auch nach dem Sturz Napoleons während derRestauration erhalten.

Die neue Universität

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Erst während derDritten Republik unterFélix Faure wurde 1896 die Université de Paris (nunnouvelle université de Paris genannt) erneut eingerichtet und durchHenri Paul Nénot zur größten Universität Frankreichsum- und ausgebaut.[2]

Aufspaltung nach 1968

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Nach denStudentenunruhen von 1968 wurde die Universität zum 1. Januar 1971 in 13 selbständige Universitäten aufgeteilt. Deren Expansion geht über das Stadtgebiet hinaus.

Fakultäten1971heute
Geisteswissenschaften, JuraUniversität Paris 1 Panthéon-SorbonneUniversité Paris 1 Panthéon-Sorbonne
JuraUniversität Paris 2 Panthéon-AssasUniversité Paris Panthéon-Assas
GeisteswissenschaftenUniversität Paris 3 Sorbonne NouvelleUniversité Sorbonne Nouvelle
GeisteswissenschaftenUniversität Paris 4 Paris-Sorbonne(seit 2018)Sorbonne Université
Geisteswissenschaften, Medizin, PharmazieUniversität Paris 5 René Descartes(seit 2019)Université Paris Cité
Naturwissenschaften, MedizinUniversität Paris 6 Pierre et Marie Curiemit Paris 4: Sorbonne Université
Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, MedizinUniversität Paris 7 Denis Diderotmit Paris 5: Université Paris Cité
Centre universitaire de VincennesUniversität Paris 8 VincennesUniversité Paris 8 Vincennes-Saint-Denis
Jura, Centre universitaire DauphineUniversität Paris 9 Paris-DauphineUniversité Paris-Dauphine –PSL
JuraUniversität Paris 10 NanterreUniversité Paris-Nanterre
NaturwissenschaftenUniversität Paris 11 Paris-Sud(seit 2020)Université Paris-Saclay
JuraUniversität Paris 12 Val de MarneUniversité Paris-Est-Créteil-Val-de-Marne
Naturwissenschaften, Jura,
Centre universitaire Saint-Denis–Villetaneuse
Universität Paris 13 Paris-NordUniversité Sorbonne Paris Nord

Weblinks

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Commons: Universität von Paris – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Hans-Albrecht Koch:Die Universität. WB, Darmstadt 2008,S. 20 f., 26–32. 
  2. Brockhaus Enzyklopädie. Band 20. F. A. Brockhaus, Mannheim 1993, S. 484.
Normdaten (Körperschaft):GND:2025059-9 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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