| Umm al-Fahm | ||
|---|---|---|
| Basisdaten | ||
| hebräisch: | אום אל-פחם | |
| arabisch: | أمّ الفحم | |
| Staat: | Israel | |
| Bezirk: | Haifa | |
| Koordinaten: | 32° 31′ N,35° 9′ O32.51946111111135.153675Koordinaten:32° 31′ 10″ N,35° 9′ 13″ O | |
| Fläche: | 26,060 km² | |
| Einwohner: | 55.182(Stand: 2018)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 2.117 Einwohner je km² | |
| Gemeindecode: | 2710 | |
| Zeitzone: | UTC+2 | |

Umm al-Fahm (arabisch أُمّ ٱلْفَحْم,DMGUmm al-Faḥm;hebräischאוּם אֶל-פַחֶםŪm el-Fachem) ist eine Stadt inIsrael. 2018 betrug die Einwohnerzahl 55.182.[2] Die Bevölkerung von Umm al-Fahm besteht fast ausschließlich aus Arabern.
Der Name der Stadt bedeutet „Mutter derKohle“ (auch „Besitzerin der Kohle“), was auf die wirtschaftliche Vergangenheit des 1265 gegründeten Ortes hinweist. Damals war die Gegend bewaldet und Zentrum derKöhlerei.
Obwohl das Gebiet Umm al-Fahms imKrieg um Israels Unabhängigkeit vonirakischen Einheiten eingenommen und bis Kriegsende erfolgreich gehalten wurde, zog dasKönigreich Irak im März 1949 seine Truppen unvermittelt ab, ohne sich mit Israel auf Bedingungen der Waffenruhe zu verständigen. So teilten sich dann Israel undTransjordanien in ihremWaffenstillstandsabkommen von 1949 auf Rhodos das von irakischen Truppen geräumte Gelände in gegenseitigem Einvernehmen auf und fixierten dieGrüne Linie in ihrem Verlauf.[3] Israel und Jordanien vereinbarten auch, dass Israel diese territorialen Zugewinne an anderer Stelle durch Gebietsabtretungen ausgleicht. So kam Umm al-Fahm als Teil desMeschullaschs mit Wirkung vom 20. Mai 1949 an Israel, während Areale südwestlich von Hebron und südöstlich vonBeit Scheʾan an Transjordanien (seit 1950Jordanien genannt) kamen.
Im Jahre 1984 erhielt das 26 km² große Umm al-Fahm den Status einerStadtverwaltung. Die 1999 gegründete ultranationalistische ParteiJisra’el Beitenu forderte, dass wenn ein „Transfer“[4] (gemeint ist damit in der Regel eine nicht im Detail definierteVertreibung) derPalästinenser, den sie propagiert, nicht durchführbar sei, so solle unter anderem Umm al-Fahm Bestandteil eines Gebietsabtauschs[4] mit den Palästinensern werden.
Bei einemSelbstmordanschlag eines Palästinensers in einem israelischen Bus der Linie 823 nahe der Stadt imWadi Ara wurden am 20. März 2002 sieben Israelis getötet und mehr als 30 zum Teil schwer verletzt.[5] Im Oktober 2023, nach Ausbruch einer neuerlichen Eskalation desisraelisch-palästinensischen Konflikts in Israel und inGaza, wurden Demonstrationen am Ort nicht genehmigt, was dasOberste Gericht bestätigte.[6]
Wegen der Nähe zumWestjordanland jenseits der Grünen Linie und der ausschließlich arabischen Bevölkerung wird die Stadt immer wieder als Kandidatin für einen möglichen Gebietstausch in einem zukünftigen Friedensvertrag mit den Palästinensern genannt, wodurch das Gebiet von annektiertenisraelischen Siedlungen kompensiert werden soll. Umm al-Fahmsarabische Israelis sind jedoch nicht besonders daran interessiert, unter derPalästinensischen Autonomiebehörde zu leben.[7] Im Januar 2014 machteAvigdor Lieberman einen solchen Vorschlag, den arabische Politiker in Verwirrung vonGebietstausch undBevölkerungsaustausch alsethnische Säuberung bezeichneten.[8]Donald TrumpsFriedensplan von 2020 sah ebenfalls die Angliederung von Umm al-Fahm an einen zukünftigenStaat Palästina vor.[9] Auch dieser Plan stieß überwiegend auf Ablehnung und wurde nicht weiter verfolgt.