Ultrascope war eine 1955 eingeführte Bezeichnung für einanamorphotisches Filmaufnahmeverfahren für35-mm-Breitwandfilme.
Mitte der 1950er Jahre warCinemaScope weltweit die erfolgreichste Marke für anamorphotische Breitwandfilme auf35-mm-Film. Um CinemaScope benutzen zu können, mussten jedoch hohe Lizenzgebühren an20th Century Fox entrichtet werden.[1] Der in München ansässige KameraherstellerArnold & Richter wollte dies mit der Entwicklung eines eigenen Systems umgehen und beauftragte damit den Norweger Jan Jacobsen.[2] Dies war möglich, weil dasanamorphotische Verfahren im Gegensatz zum Markennamen CinemaScope nicht geschützt werden konnte.
Jan Jacobsen[3] entwarf ein neues anamorphotisches Linsensystem, das denselben anamorphotischen Faktor wie das von 20th Century Fox vertriebene CinemaScope aufwies.[4] Das Bild wurde bei der Aufnahme in einem 2:1-Verhältnis gestaucht aufgenommen, um es dann bei der Kinoaufführung durch einen Anamorphoten entzerrt auf die volle 2,35:1-Filmbreite vorführen zu können. Die Herstellung der Linsen besorgte die Ultra Gesellschaft für Optik in München[5], von der auch die Bezeichnung Ultrascope abgeleitet wurde.
Das preiswertere Ultrascope wurde zuerst in italienischen Produktionen und inBrasilien eingesetzt. Seine erfolgreichste Zeit hatte es in einigen Kinoserien des bundesdeutschen Films der 1960er Jahre. Zu den erfolgreichsten Produktionen gehörten die kostengünstigenEdgar-Wallace-Filme und die aufwändigenKarl-May-Filme. Verwendung fand Ultrascope auch in einigen skandinavischen Produktionen. In denUSA wurde es nur vereinzelt eingesetzt.