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Ulanen

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Polnische Ulanen 1807–1815, Gemälde vonJanuary Suchodolski

AlsUlanen, auchUhlanen, polnischułani, bezeichnet man eine mitLanzen bewaffneteGattung derKavallerie. Sie verbreitete sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in fast allen größerenHeeren und hat ihren Ursprung in denpolnisch-litauischenFlügelhusaren.

Etymologie

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Das WortUlanen ist vom türkischen Wortoğlan, „junger Mann“, abgeleitet. Eine andere Theorie betrachtetAlanen als Wurzel. InPolen wird das türkischeoğlan aus dermongolischen Sprache abgeleitet, hierin etwa mit der Bedeutung „tapfererKrieger“.

Geschichte und Auftrag

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Als im 17. Jahrhundert in Europa langsam diestehenden Heere aufkamen und zugleich auch dieLanzierer als letztes Relikt einesRitterheeres verschwanden, blieb die AdelsrepublikPolen-Litauen das einzige Land, das mit derHussaria eine reguläre Kavallerie mit Lanzen unterhielt. Aus dieser entwickelten sich dort langsam die Ulanen. Als im späten 18. Jahrhundert im Zuge derpolnischen Teilungen immer mehr polnische Gebiete unter die Herrschaft Preußens, Russlands und der Habsburgermonarchie gerieten, begannen diese Staaten, dort Lanzenreiter für ihre eigenen Streitkräfte aufzustellen. Während derKoalitionskriege kamen über diepolnischen Legionen Ulanen in die Armeen Italiens und schließlich auch des napoleonischen Frankreichs, wo sie so populär wurden, dass man sie während des 19. Jahrhunderts schließlich in fast allen größeren Heeren nachahmte. Allerdings stellte man in Frankreich und bei seinen Nachahmern die entsprechenden neuen Regimenter meist nicht durch Rekrutierung von Polen auf, sondern durch Umwandlung einheimischer Truppenteile. Im Zeitalter derLineartaktik waren Ulanen insbesondere dabei nützlich, mit ihren langen Lanzen die ansonsten für Kavallerie schwer zu überwindendenBajonettreihen der gegnerischenInfanteriekarrees aufzubrechen. Die Zuordnung zur schweren oder leichten Kavallerie variierte von Land zu Land: In Preußen zählten sie bis zu denScharnhorstschen Reformen zur leichten und danach zur schweren Kavallerie, in Großbritannien zur leichten Kavallerie und in Frankreich zur mittleren Kavallerie. Dort, wo sie zur leichten Kavallerie zählten, wurden sie auch vermehrt für deren Aufklärungs- und Sicherungsaufgaben sowie denKleinen Krieg eingesetzt, während sie als Teil der schweren Kavallerie überwiegend als Schlachtenkavallerie Verwendung fanden. Mit der Entwicklung zuverlässigerer, zielgenauerer und weitreichender Schusswaffen schwand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Bedeutung der gesamten Kavallerie und damit auch der Ulanen. ImErsten Weltkrieg kämpften daher die Ulanen meist nicht mehr zu Pferd, sondern infanteristisch, insbesondere da der Stellungskrieg mit seinen großangelegten Stacheldrahthindernissen einen berittenen Einsatz faktisch unmöglich machte. Oft mussten die Pferde an die Artillerie zur Bespannung der Geschütze abgegeben werden. Mit dem Untergang der polnischen Ulanen beim deutschenÜberfall auf Polen (Gefecht bei Krojanty) endete die Verwendung der Lanze im Gefecht. Heute sind nur mehr einige Truppenteile zu Repräsentationszwecken mit ihr ausgestattet.

Erscheinungsbild

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Charakteristische Uniformteile

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Ursprünglich war die Uniform stark an die polnische Nationaltracht angelehnt. Typisch war eine viereckige Kopfbedeckung, dieTschapka (von polnischczapka, „Mütze“), später auchRogatywka, etwa „Eckenmütze“, oderKonfederatka, „Bundesmütze“, genannt. Sie stammt von derKopfbedeckung in derVolkstracht (Krakowiak) der Gegend vonKrakau ab und ist noch heute, in verschiedenen modernisierten Formen, wieder die Mütze der polnischenLandstreitkräfte. Im militärischen Gebrauch lehnte sich die Tschapka entsprechend der jeweils herrschenden Mode anTschako undPickelhaube an, behielt aber stets ihren viereckigen Deckel. Rosshaar- oder Federbüsche jedoch wurden anders als bei diesen nicht mittig, sondern seitlich angebracht und die Tschapka so schräg aufgesetzt, dass der Busch dann doch gerade in der Mitte stand.

Um 1800 kam als charakteristischer Typ des Uniformrocks dieKurtka mitabzeichenfarbigemPlastron in Verwendung und wurde später durch eine entsprechende Variante des Waffenrocks (Ulanka) abgelöst.

Bewaffnung

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Ulanen: Eine heutige polnische Ulanenformation in Paradeuniform

Neben der Lanze trugen die UlanenSäbel. Daneben führten insbesondere ihreOffiziere auchPistolen. Offiziere undTrompeter trugen in der Regel keine Lanzen. Später kamen in vielen LändernKarabiner hinzu. Das Lanzenfähnchen war meist zweifarbig. Die Farbkombination diente neben derAbzeichenfarbe der Unterscheidung derRegimenter.

Ulanen einzelner Staaten

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(Polen ist hier wegen seiner Bedeutung für die Entstehung der Truppengattung abweichend vom Alphabet zuerst genannt.)

Denkmal zu Ehren des 15. Regiments inPosen

Polen

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Die Entstehung der Ulanen als Kavallerietyp wird auf die Traditionen derMongolen undLipka-Tataren zurückgeführt, die sich imGroßfürstentum Litauen, also im späteren Osten derpolnischen Adelsrepublik, ab dem 14. Jahrhundert niederließen. Lanzenreiter (Hussaria) bildeten das Rückgrat derpolnischen Truppen in der frühen Neuzeit und waren 1683 maßgeblich amEntsatz von Wien beteiligt. Die ersten auch so benannten Ulanenregimenter waren im frühen 18. Jahrhundert in Polen anzutreffen. Der letzte polnische KönigStanislaus II. August Poniatowski stellte ein Ulanen-Regiment als königlicheGarde auf. UnterNapoléon dienten in der französischen Armee mit großem Erfolg vier aus polnischen Freiwilligen rekrutierte Ulanen-Regimenter und machten so die Lanzenreiter europaweit wieder populär. In den Streitkräften desHerzogtums Warschau stellten die Ulanen den Großteil der Reiterei.

Zu Beginn der russischen Fremdherrschaft hatteKongresspolen noch eine teilweise Scheinselbständigkeit, wozu auch ein unter russischem Befehl stehendes kleines Heer zählte, dessen Kavallerie fast vollständig aus Ulanen bestand. Nach demAufstand von 1830 wurde auch dieser Rest polnischer Souveränität vom Zaren aufgehoben.

Der spätere MarschallPiłsudski formierte in österreich-ungarischen Diensten einepolnische Brigade, deren Ulanen-Regiment 1914 als erster Truppenteil derk.u.k.-Armee das ehemalige Kongresspolen betrat.

Bei Errichtung des Heeres derZweiten Polnischen Republik war die Erinnerung an die ausgezeichnete Rolle der polnischen Ulanen unterNapoleon noch so lebendig, dass die Armee stark „ulanenlastig“ wurde. Ihre Bewaffnung bestand neben der klassischen Ulanenbewaffnung bald auch aus Maschinengewehren. Impolnisch-sowjetischen Krieg 1919–1921 schlugen polnische Ulanen die vorrückende sowjetischeKavallerie-Armee von Budjonny.

Bis 1939 wurden insgesamt 40 Kavallerie-Regimenter aufgestellt, darunter 27 Ulanenregimenter. Die Unterschiede bestanden jedoch vor allem in unterschiedlichen Uniformen und Traditionen. Die Pferde wurden zu dem Zeitpunkt hauptsächlich als Transportmittel eingesetzt. ImKrieg gegen Deutschland kam es 1939 angeblich zuReiterattacken auf deutsche Panzer.Die Wehrmacht schrieb im September 1939, es habe einen „beinahe grotesken Angriff eines polnischen Ulanenregiments gegen einige unserer Panzer“ gegeben. NochJoachim Fest übernahm diese Darstellung in seiner Hitler-Biografie, indem er von der „tödlichen Donquichotterie einer polnischen Kavallerieattacke gegen deutsche Panzereinheiten“ schrieb. Siehe dazuGefecht bei Krojanty. LautJanusz Piekałkiewicz inKrieg der Panzer ist kein Fall einer bewusst gerittenen Attacke der polnischen Kavallerie gegen Panzer bekannt. Gelegentliche berittene Attacken auf deutsche Infanterie ergaben sich nur zufällig und wurden dann auch meist erfolgreich durchgeführt. Kampf und Untergang der polnischen Ulanen porträtierte der polnische RegisseurAndrzej Wajda, selbst Sohn eines Ulanenoffiziers, zwanzig Jahre später in seinem FilmLotna.Diepolnische Heimatarmee nahm unterdeutscher Besatzung einenGuerillakrieg gegenWehrmacht und SS auf. In ihren Reihen befanden sich nur noch wenige kleine Ulanen-Einheiten, die sich gut in den Wäldern bewegen konnten. Bei derpolnischen Exilarmee unter britischem Kommando („Anders-Armee“) bestand ein Karpatisches Ulanenregiment (Pułk Ułanów Karpackich), das als Panzeraufklärungseinheit zunächst imAfrikafeldzug und dann mit dem2. Polnischen Korps in Italien diente. 1943 wurden von derpolnischen Exilarmee in sowjetischen Diensten drei Ulanen-Regimenter aufgestellt.

1949 wurden die Ulanen als Kampftruppen in Polen endgültig abgeschafft. Im Jahr 2000 wurde jedoch zu Repräsentationszwecken wieder eine kleine Ulanen-Einheit aufgestellt, um die Tradition dieser für die polnische Militärgeschichte so prägenden Waffengattung aufrechtzuerhalten.

Ein verbreitetes Soldatenlied der Ulanen warHej hej ułani.

Deutschland

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Bayern

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Von 1813 bis 1822 bestand in derBayerischen Armee ein Ulanenregiment, das nach österreichischem Vorbild bewaffnet und uniformiert war. 1863 wurden wieder drei neue Regimenter aufgestellt, von denen eines 1867 aufgelöst wurde.Das1. Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ war anfangs inDillingen undAugsburg, später inBamberg stationiert, das2. Regiment „König“ inAnsbach.

Berg

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Im napoleonischenGroßherzogtum Berg bestanden zwei RegimenterChevaulegers-Lanciers. Nach Untergang des Großherzogtums wurden deren Reste in diepreußische Armee alsHusarenregiment Nr. 11 übernommen.

Preußen

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„Les vedettes“ Auf diesem Gemälde von Eugène Chaperon wird auf deutscher Seite ein Ulan als zentrale Figur der deutschen BesatzerElsaß-Lothringens dargestellt.

Friedrich der Große übernahm 1741 Lanzenreiter in seine Kavallerie als Antwort auf die Erfolge von ungarischenPanduren und polnischen Reitern in sächsischen Diensten, deren Leistungsfähigkeit er imÖsterreichischen Erbfolgekrieg spüren musste. Mit gegnerischen Deserteuren (unter ihnen Bosnier undKosaken) und Angehörigen des niedrigen polnischen Adels wurden Schwadronen leichter Kavallerie gebildet, die mit langen Lanzen bewaffnet als Späh- und Stoßtrupps gegen den Feind eingesetzt wurden. Ganz der Mode dieser Zeit gemäß wurden die Neuankömmlinge in exotischen Kostümen mit Turbanen, Kaftans und weiten türkischen Hosen uniformiert. Dieses mehrfach umgegliederteBosniaken-Korps wurde 1800 inTowarzysz-Regiment umbenannt. Nach der Katastrophe von 1806/07 (Vierter Koalitionskrieg) wurden aus seinen Resten die ersten beiden Ulanenregimenter gebildet, die jedoch zur schweren Kavallerie gezählt wurden und deren Zahl bis 1914 auf 16 Linien- und drei Garde-Regimenter anwuchs. Während derBesatzung von Teilen Frankreichs nach dessen Niederlage von 1870/71 wurde der Ulan als typisch deutscher Besatzer empfunden, was sich auch in Bilderbüchern für Kinder niederschlug.

Im Jahre 1884 ersetzte derKarabiner die Lanze als neue Hauptbewaffnung der Ulanen. Die Lanze blieb jedoch weiter im Gebrauch und wurde um 1890 sogar in allen deutschen Kavallerieregimentern eingeführt.

Sachsen

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Aufgrund der lange währendenPersonalunion mit Polen dienten polnische Ulanen bereits früh mit der Armee dersächsischen Kurfürsten, blieben dabei aber formal immer im Dienst Polens. Das Chevaulegers-Regiment „Prinz Clemens“ dersächsischen Armee führte von 1811 bis 1820 Lanzen. 1867 wurden zwei Ulanenregimenter errichtet, die nach der Reichsgründung 1871 dieNummer 17 (GarnisonOschatz) bzw.18 (GarnisonGeithain, ab 1897Leipzig) führten. 1905 kam mitNummer 21 (GarnisonZeithain, ab Oktober 1905Chemnitz) ein drittes hinzu.

Westfalen

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Im napoleonischenKönigreich Westphalen bestanden zwei Linien- und ein Garderegiment Chevaulegers-Lanciers. Nach Untergang des Königreichs wurden deren Reste in die preußische Armee übernommen.

Württemberg

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Ulanenregiment König Wilhelm I. (2. Württembergisches) Nr. 20

Nach der Reichsgründung wurden zwei derwürttembergischen „Reiter-Regimenter“ in Ulanen umgewandelt (Nr. 19 und20).

Weimarer Republik

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DieReichswehr verfügte über eine Einheitskavallerie mit 3,20 m langenStahlrohrlanzen, diese wurden jedoch 1927 abgeschafft.

Frankreich

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Ancien Régime

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Während desAncien Régime wurden lediglich dieVolontaires de Saxe teilweise als Ulanen ausgestattet.

Napoleonische Kriege

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UnterNapoléon wurden in Frankreich Ulanenregimenter aufgestellt, und zwar zunächst als Kavallerie der polnischenWeichsellegion in französischen Diensten. Als der Kaiser 1806 nach der Befreiung Polens inWarschau einzog, stellten polnische Adelige eine berittene Ehrengarde, deren tadellose Haltung den Kaiser so beeindruckte, dass er die Errichtung einespolnischen Chevaulegers-Regiments für seineKaisergarde befahl. Erst 1809 erhielt das Regiment Lanzen, nachdem es bereits in derSchlacht bei Wagram spontan erbeutete österreichische Lanzen gegen deren Vorbesitzer eingesetzt hatte. Die Bezeichnung wurde inChevauleger-lanciers geändert. 1810 trat ein2. Garde-Regiment hinzu, das aus den Gardehusaren des aufgelösten KönigreichsHolland gebildet wurde. 1812 wurde aus Polen und Litauern ein3. Regiment aufgestellt, das jedoch noch im selben Jahr in Russland völlig aufgerieben wurde. Zeitweilig war auch das RegimentChevau-légers du Grand-duché de Berg der Garde zugeordnet. 1811 wandelte man sechs RegimenterDragoner zuChevauleger-lanciers der Linienkavallerie um (sie zählten wie die Dragoner zur mittleren Kavallerie), die Kavallerie der Weichsellegion wurde zum 7. und 8. Linienregiment, das 9. bildete man aus norddeutschen Kavallerieeinheiten. Bei der ersten Abdankung Napoleons begleitete eine Schwadron polnischer Gardeulanen den Kaiser als einzige Kavallerieeinheit nach Elba, die polnischen und deutschen Regimenter wurden aufgelöst. 1815 wurde die Schwadron aus Elba mit dem holländischen Regiment vereinigt und kämpfte bei Waterloo.

19. Jahrhundert

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Unter der 2. Restauration bestand zunächst nur ein Garderegiment, bei denJägern zu Pferd waren die vierten Eskadronen eines jeden der 24 Linienregimenter mit der Lanze bewaffnet. Die Bezeichnung lautete nunmehrChasseurs-lanciers bzw.lanciers. Mit Auflösung der königlichen Garde infolge derJulirevolution von 1830 wurde dessen Ulanenregiment alsLanciers de Orleans zur Linie überstellt. 1831 kamen fünf und 1836 zwei weitere hinzu. 1855 wurde eines für dieKaisergarde aufgestellt. Nach dem Untergang desZweiten Kaiserreiches imDeutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 wurde diese Kavalleriegattung beim Wiederaufbau des Heeres in Frankreich nicht mehr aufgestellt.

Großbritannien und Kolonien

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Die 21st Lancers in derSchlacht von Omdurman

In derbritischen Armee wurden Ulanen erst nach den Napoleonischen Kriegen aufgestellt und alslancers bezeichnet. Sie wurden auf fast allen Kriegsschauplätzen des Britischen Empire eingesetzt: So gilt der Angriff der21st Lancers in derSchlacht von Omdurman, an dem auchWinston Churchill als junger Leutnant teilnahm, als die letzte erfolgreicheKavallerieattacke des 19. Jahrhunderts.

In derindischen Kolonialarmee wurden einige Regimenter aufgestellt (vorwiegend bengalische Verbände), in Australien eines. Das letzte Ulanenregiment in Indien wurde 1947 aufgelöst.

Heute gibt es inGroßbritannien nur noch das mit leichten Panzern ausgestatteteAufklärungsregimentRoyal Lancers, das am 2. Mai 2015 durch Verschmelzung der9th/12th Royal Lancers und derQueen’s Royal Lancers entstand.

CVR(T) Scorpion der9th/12th Royal Lancers imAfghanistankrieg (2011)

Österreich-Ungarn

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OberstMaximilian Ritter von Rodakowski und dasUlanen-Regiment Nr. 13 in derSchlacht bei Custozza. (Gemälde vonLudwig Koch, 1908. Öl auf Leinwand,Heeresgeschichtliches Museum Wien)

Nach derErsten Polnischen Teilung 1772 stellten die Polen im österreichischen Teilungsgebiet auf Anordnung des österreichischen KaisersJoseph II. einenUhlanen-Pulk auf (Pulk heißt auf Polnisch auch „Regiment“). Dieser bestand aus 300Adligen (poln.Szlachta) („Towarzysz“, zu deutsch „Genosse“) und 300 Untertanen („Pocztowy“, also „Begleiter“). Als am 1. November 1791 derTürkenkrieg beendet wurde, errichtete man das erste Ulanen-Regiment. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurden zwei weitere aufgestellt, und bis 1851 durch die Auflösung einigerHusaren undChevaulegers-Regimenter weiter verstärkt. Aus allen Gebieten der Doppelmonarchie konnten nun Soldaten diesen Einheiten beizutreten, die meisten stammten jedoch ausGalizien undKroatien-Slawonien. 1883 wurde zwar die für Ulanen typische Lanze abgeschafft, die Bezeichnung als Ulanen blieb erhalten. 1918 teilte die Truppengattung das Schicksal der Monarchie und ging mit ihr unter. (Siehe auchK.u.k. Ulanen.)

Russland

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AuchRussland stellte Ulanenregimenter auf, von denen jedoch Ende des 19. Jahrhunderts nur noch zwei (Garde) übrig geblieben waren. Diegemeine Kavallerie bestand nur noch ausDragonern, als leichte Lanzenreiter wurdenKosaken eingesetzt.

USA

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Das zu Beginn desUS-Bürgerkriegs in Stärke von zwölfKompanien aufgestellte6th Pennsylvania Cavalry Regiment führte den BeinamenRush's Lancers, da der unter dem Kommando von Colonel Richard H. Rush stehende Verband zunächst mit neun Fuß (2,74 m) langen Holzlanzen mit einem elf Zoll (28 cm) langen Blatt bewaffnet war, die jedoch im Mai 1863 durch Karabiner ersetzt wurden.Die Uniform zeigte keinerlei Elemente der traditionellen Ulanenuniform, sondern bestand aus dem für die Unionstruppen typischen dunkelblauenWaffenrock mit der gelbenWaffenfarbe der Kavallerie, Képi und dunkelblauen, ab 1862 hellblauen Hosen. Traditionsträger ist heute derA Troop desI/104th Cavalry Regiment als Formation derArmy National Guard.

Literatur

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  • Emir Bukhari:Napoleon’s Dragoons and Lancers. Osprey Publishing, Oxford 1976.
  • Liliane und Fred Funcken:Historische Uniformen,
    • Band 2,18. Jahrhundert, französische, britische und preußische Kavallerie und Artillerie, Infanterie, Kavallerie und Artillerie der übrigen europäischen Länder. Mosaik-Verlag, München 1978,ISBN 3-570-01865-2;
    • Band 3,Napoleonische Zeit, 1. französische Linienregimenter, britische, preußische und spanische Truppen der Zeit des Ersten Kaiserreiches. Mosaik-Verlag, München 1978,ISBN 3-570-06389-5;
    • Band 4,Napoleonische Zeit, 2. französische Kaisergarden, die Truppen der Alliierten, die schwedische, österreichische und russische Armee zur Zeit des Ersten Kaiserreichs. Mosaik-Verlag, München 1979,ISBN 3-570-05449-7;
    • Band 5,19. Jahrhundert, 1814–1850: Frankreich, Großbritannien, Preußen. Infanterie, Kavallerie, technische Truppen und Artillerie. Mosaik-Verlag, München 1982,ISBN 3-570-04961-2;
    • Band 6,19. Jahrhundert, 1850–1900: Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Rußland. Infanterie, Kavallerie, technische Truppen, Artillerie. Mosaik-Verlag, München 1983,ISBN 3-570-01461-4.
  • Richard Knötel, Herbert Knötel, Herbert Sieg:Farbiges Handbuch der Uniformkunde (2 Bände). Augsburg 1997.
  • Douglas Herbert Hagger, R. J. Marrion, D. S. V. Fosten:Lancers and Dragoons: Uniforms of the Imperial German Cavalry, 1900–1914. London 1975.

Weblinks

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Commons: Lancers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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