Ulaanbaatar

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Ulan Bator ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum deutschen Comedy-Duo sieheUlan & Bator.
Ulaanbaatar
Улаанбаатар
ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠪᠠᠭᠠᠲᠤᠷ
Wappen von Ulaanbaatar
Wappen von Ulaanbaatar
Flagge von Ulaanbaatar
Flagge von Ulaanbaatar

Blick auf Ulaanbaatar mit demBlue Sky Tower
Staat:Mongolei Mongolei
Aimag:Ulaanbaatar (Hauptstadtdistrikt)
Gegründet:1639
Koordinaten:47° 55′ N,106° 55′ O47.916666666667106.916666666671350Koordinaten:47° 55′ 0″ N,106° 55′ 0″ O
Höhe:1350 m
Fläche:4.704,4 km²
 
Einwohner:1.499.140(2020)
Bevölkerungsdichte:319 Einwohner je km²
 
Zeitzone:UTC+8
Telefonvorwahl:+976 (0) 11
Postleitzahl:210 xxx
Kfz-Kennzeichen:УБ_, УН_
 
Webpräsenz:
Ulaanbaatar (Mongolei)
Ulaanbaatar (Mongolei)
Ulaanbaatar
Lage von Ulaanbaatar in der Mongolei

Ulaanbaatar (mongolischУлаанбаатар/? [ʊˌɮaːm‿ˈpaːʰtə̆r], in der klassischenmongolischen Schriftspracheᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠪᠠᠭᠠᠲᠤᠷulaɣanbaɣatur, deutsch ‚Roter Held‘; verbreitete Schreibweise nachrussischУлан-Батор:Ulan-Bator oderUlan Bator; gegründet alsᠥᠷᠭᠦᠭᠡörgüge/ӨргөөÖrgöö, deutsch‚Residenz‘; in Europa früher auchUrga genannt) ist die Hauptstadt undPrimatstadt derMongolei.

In der Stadt lebt mit rund 1,5 Millionen Menschen knapp die Hälfte der mongolischen Bevölkerung.[1][2]

Die Hauptstadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Mongolei. Die Stadt bildet eine eigenständige Verwaltungseinheit und gehört keinemAimag (Provinz) an. Das Verwaltungsgebiet von Ulaanbaatar stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern ist mit seiner geringen Bevölkerungsdichte und der außerhalb der eigentlichen Stadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar. Zudem zählen noch die ExklavenBagachangai undBaganuur zum Stadtgebiet.

Touristisch bedeutsam sind das Naturkundemuseum, dasSüchbaatar-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz, derWinterpalast des Bogd Khan und dasDsaisan-Denkmal, das an denZweiten Weltkrieg erinnert. Es liegt auf einem Hügel südlich der Stadt, von dem aus man einen schönen Blick hat. Die öffentliche Bücherei stellt eine einzigartige Sammlung vonSanskrit-Manuskripten aus dem 11. Jahrhundert aus. Auch die buddhistischen Tempelmuseen und dasGandan-Kloster sind besuchenswert.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

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Satellitenbild von Ulaanbaatar

Ulaanbaatar liegt in 1350 Meter Höhe am FlussTuul und am Fuß des 2256 Meter hohen BergesBogd Khan Uul. Das Verwaltungsgebiet von Ulaanbaatar hat eine Fläche von 4704,4 Quadratkilometern und ist damit etwa doppelt so groß wie dasSaarland.

Geschichte

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Bezirke von Ulaanbaatar

Gegründet wurde die Stadt 1639 unter dem NamenÖrgöö (deshalb in Europa bis ins 20. Jahrhundert hinein auch alsUrga bekannt) als Sitz des Oberhaupts desLamaismus in der Mongolei, desJebtsundamba Khutukhtu (auch Bogd Gegen genannt). In den ersten anderthalb Jahrhunderten wechselte sie über 25 Mal ihren Standort; seit 1778 befindet sie sich an ihrer heutigen Stelle. Außerdem wechselte sie mehrmals ihren Namen: Ab 1651 hieß sieNomyn chüree (Номын хүрээ) und ab 1706 wurde sieIch Chüree (Их Хүрээ) genannt, von 1911 bis 1924 hieß sieNiislel ChüreeНийслэл хүрээ, ab 1924 schließlichUlaanbaatar (Улаанбаатар), das in der russischen SchreibweiseUlan-Bator (Улан-Батор) in der Welt bekannt wurde. Der Grund für den Unterschied liegt darin, dass die kyrillische Schrift in der Mongolei erst 17 Jahre später eingeführt wurde und sich zu dem Zeitpunkt in Russland bereits eine an der russischen Aussprache orientierte phonetische Schreibweise etabliert hatte.

Infolge der Unterzeichnung desVertrages von Aigun 1858 wuchs die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt ab den 1860er Jahren durch den Handel zwischenRussland undChina, außerdem war sie der Sitz des chinesischenAmban. 1911 erklärte der8. Bogd Gegen dieÄußere Mongolei für unabhängig. Im gleichen Jahr erfolgte eine Umbenennung der Stadt inNiislel Chüree. China erkannte dieSezession nicht an, räumte der Äußeren Mongolei 1915 mit demVertrag von Kjachta jedoch gewisseAutonomierechte ein.[3]

1920/21 besetzten Truppen der russischenWeißen Armee das Land und riefen am 13. März 1921 inNiislel Chüree eine unabhängigeMonarchie aus. Kurz darauf eroberte diesowjetischeRote Armee die Stadt und etablierte am 3. Juli 1921 eineMarionettenregierung.[4] Am 13. Juli 1924 wurde die Äußere Mongolei als erstes sowjetisches Satellitenregime dieser Art zur „Volksrepublik“ erklärt. In diesem Zusammenhang erhielt die Stadt den NamenUlaanbaatar (russisch: Ulan Bator; zu deutsch: „Roter Held“) und wurde am 26. November 1924 zur Hauptstadt derMongolischen Volksrepublik erklärt.[5][6]

Mit demZusammenbruch der Sowjetunion war zwangsläufig der Zusammenbruch ihres Marionettenregimes in Ulan Bator verbunden. Nach Massendemonstrationen im Winter 1989/90 verlor die kommunistische Staatspartei mehr und mehr die Kontrolle. Im März 1990 trat das gesamte Politbüro zurück, im Mai erfolgte die Aufhebung desEinparteiensystems, womit der Demokratisierungsprozess und die Wendung zur Marktwirtschaft begannen. Am 29. Juli 1990 fanden die ersten freien Wahlen in einem Mehrparteiensystem statt.[7] Am 12. Februar 1992 besiegelte das Parlament mit der Annahme einer neuen Verfassung das Ende des kommunistischen Systems. Zugleich verzichtete dieverfassungsgebende Gewalt auf die BezeichnungVolksrepublik. Damit wurde Ulaanbaatar die Hauptstadt des neuen StaatesMongolei.[8]

Im Dezember 2022 entluden sichProteste gegen die Korruption in Teilen der Regierung.

Bevölkerungsentwicklung[9]
Jahr197919892000201020162020
Einwohner403.000548.400760.0771.159.8991.380.7921.499.140

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Der zentrale Süchbaatar-Platz
Das Gandan-Kloster ist zentrales Heiligtum der Mongolei
Eine der Hallen imWinterpalast des Bogd Khan

Ulaanbaatar ist eine Stadt zwischen Moderne und Tradition. Zentrum der Stadt ist derSüchbaatar-Platz. Die markantesten Bauten auf diesem großräumigen Platz sind dasParlamentsgebäude, dasRathaus der Stadt, das Haus der Kultur, die Staatsoper, die Mongolische Börse sowie einige moderne Hochhäuser mit Hotels, Restaurants und Geschäften. Vor dem Eingang des Parlamentsgebäudes befinden sich große Skulpturen: in der MitteDschingis Khan, rechts und links sein Sohn und NachfolgerÖgedei Khan und sein EnkelKublai Khan, einst Kaiser von China. Bis zum Umbau des Regierungsgebäudes in den Jahren 2005/2006 befand sich unmittelbar davor dasSüchbaatar-Mausoleum, in dem sich der einbalsamierte Leichnam des mongolischen StaatsgründersDamdin Süchbaatar (1893–1923) befand.

  • Regierungsgebäude vor dem Umbau
    Regierungsgebäude vor dem Umbau
  • Regierungsgebäude nach dem Umbau
    Regierungsgebäude nach dem Umbau

In der Stadt gibt es verschiedene Zeugnisse desLamaismus wie dasGandan-Kloster, denWinterpalast des Bogd Khan oder dasTschoidschin-Lama-Tempel-Museum. Das Gandan-Kloster liegt westlich des Stadtzentrums. Es ist das größte Kloster des Landes und eines der wenigen original erhaltenen, die denstalinistischen Terror in der Mongolei überstanden haben. Dennoch zerstörten auch hier sowjetische Truppen mehrere Gebäude und ließen unter anderem die 26 Meter hohe goldene Statue der Göttin Janraisig (Sanskrit:Avalokiteshvara) vor dem Kloster demontieren und einschmelzen. Durch Spenden der buddhistischen Gemeinde in Höhe von umgerechnet 5 MillionenUS-Dollar konnte nach 1990 eine neue vergoldete Janraisig errichtet werden. Für denDalai Lama, das eigentliche Oberhaupt des Klosters, wurde ein Thronsessel neu erbaut.

Museen

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Eröffnungszeremonie vonNaadam im Nationalen Sportstadion 2024

In der Stadt gibt es zahlreiche Museen, von denen dasNaturkundemuseum das größte ist, mit einer paläontologischen Abteilung mit mehreren Saurierskeletten. Erwähnenswert ist auch dasNationale Historische Museum. Es ist durch seine völkerkundlich-historische Ausstellung, die einen Einblick in das Nomadentum und die Geschichte der Mongolen gibt, bekannt. DasG.-Dsanabadsar-Kunstmuseum zeigt die alte Kunst der Mongolei. Im Mittelpunkt stehen die buddhistischen Kunstwerke vonDsanabadsar. Skulpturen, Bilder und Tankas geben einen Überblick über den Buddhismus in der Mongolei.

DasMuseum der Schönen Künste zeigt klassische und moderne Malerei sowie mongolisches Kunsthandwerk. DasNatsagdordsch-Museum wurde zu Ehren des bedeutendsten Schriftstellers der MongoleiDaschdordschiin Natsagdordsch errichtet. In den 1920er Jahren war Natsagdordsch zum Studium in Deutschland. Sein früher Tod 1937 mit nur 31 Jahren ist von vielen Gerüchten umgeben. Das Museum befindet sich unmittelbar neben dem Tschoidschin-Lama-Tempel.

DasUlaanbaatarer Stadtmuseum gibt einen Einblick in die Geschichte der Stadt Ulaanbaatar. DasKamel-Museum beherbergt 250 Ausstellungsstücke rund um dasBaktrische Kamel. DasSpielzeugmuseum zeigt beliebte Spiele und Spielsachen aus der Mongolei. Das Museum ist im Gebäude des „Mongolian National Centre for Children“ in der obersten Etage untergebracht.

DasJagdtrophäenmuseum gibt einen kleinen Einblick in die Tierwelt der Mongolei. Einen Besuch wert ist auch dasEisenbahnmuseum. DasMongolische Theatermuseum ist für seine Marionettenausstellung berühmt. Das Museum befindet sich auf der dritten Etage des Kulturpalastes. DasMuseum der Künste und Kreativität der Kinder zeigt die Kreativität von Kindern und Jugendlichen in der Mongolei. DasMongolische Militärmuseum wurde zum 50. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges eingeweiht. Es sind Exponate aus allen Zeiten der mongolischen Militärgeschichte zu sehen.

DasMuseum der politisch Verfolgten wurde von einer Tochter vonPeldschidiin Genden, einem Premierminister, der in den 1930er Jahren in der Sowjetunion exekutiert wurde, eingerichtet. Es erinnert an denstalinistischen Terror in den 1930er Jahren. Die Zahl der Opfer dieses Terrors wird mit 35.000 bis 36.000 Toten beziffert. Insgesamt geht die Forschung von mehr als 100.000 Verfolgten aus, sehr wahrscheinlich sind die Opferzahlen deutlich höher.[10]

Theater

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In Ulaanbaatar sind mehrere Theater und Theaterensembles zu Hause, wie zum Beispiel das staatliche Schauspielhaus, die Staatsoper, das Ballett und das Volkslied- und Tanzensemble.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Naadam: Einmal im Jahr, am 11. Juli, findet das größte Volksfest des Landes statt. Hierzu kommen Männer und Frauen aus allen Landesteilen, um sich miteinander im Wettkampf beim Ringen (nur Männer), Reiten und Bogenschießen zu messen.
  • Stadtmarathon: In Ulaanbaatar fand am 5. Juni 2010 erstmals ein Stadtmarathon statt. Inzwischen ist der erste Sonnabend im Juni vom Stadtparlament zum „Tag des Marathons“ erklärt und eine Mitgliedschaft in derAssociation of International Marathons and Distance Races (AIMS) beantragt worden.

Sport

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In Ulaanbaatar ansässig sind mehrere Fußballvereine, die in der höchsten mongolischen Liga, derNational Premier League, spielen: DerFC Sumida-Gepro, derDeren FC, dieBCH Lions, derAnduud City FC, derFC Ulaanbaatar, der RekordmeisterKhaan Khuns-Erchim FC, derKhoromkhon Club, dieSP Falcons, derUlaanbaatar City FC und derUlaanbaataryn Mazaalaynuud FC.In der zweitklassigenFirst League spielt der VereinUlaanbaatar University. Die meisten von ihnen benutzen das 5.000 Zuschauer fassendeMFF Football Centre als Heimstadion, der Khaans Khuns-Erchim FC spielt allerdings imErchim-Stadion mit 2.000 Plätzen und der Deren FC spielt im größten, 20.000 Zuschauer fassenden Stadion, demNationalstadion.

DasJudo-Grand-Slam-Turnier in Ulaanbaatar wird seit 2022 ausgetragen. DieMongolia International im Badminton finden jährlich in Ulaanbaatar statt.

2021 wurde mit derAIC Steppe Arena ein vorwiegend fürEishockeyspiele genutztes Hallenstadion, das 2600 Besucher fasst, eröffnet.

Bildung

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  • Nationaluniversität der Mongolei: Die einzige moderne Universität des Landes, 1942 gegründet, befindet sich ebenso in Ulaanbaatar, wie die Bibliothek, die für ihre alten mongolischen, chinesischen und tibetischen Schriften bekannt ist.

Weitere bedeutende Bildungseinrichtungen sind:

Gesundheitswesen

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Im Allgemeinen ist das Gesundheitswesen der Mongolei staatlich geregelt. Jeder offiziell erwerbstätige Mongole zahlt in eine staatliche Pflichtversicherung ein, die Medizinversorgung ist für alle Mongolen kostenfrei. Das Gesundheitswesen ist im Vergleich zum Westen mit einem geringen Budget ausgestattet und wird in vielen Bereichen aus dem Ausland unterstützt. DieTibetische Medizin ist in einigen Regionen verbreitet und kann an der buddhistischen Universität, auch von Ausländern, als Lehrfach belegt werden.

Mit demGrand Med Hospital, das mehr als eine halbe Million Patienten pro Jahr versorgt, befindet sich in Ulaanbaatar eines der führenden Krankenhäuser der Mongolei. Weitere große Krankenhäuser in Ulaanbaatar sind:

  • Infektionsspital (Bajandsürch düüreg)
  • Militärkrankenhaus (Bajandsürch düüreg)
  • Mutter-Kind-Krankenhaus Nr. 1 (Bajangol düüreg)
  • Onkologisches Spital (Bajandsürch düüreg)
  • Unfallkrankenhaus (Bajangol düüreg)
  • Universitätskrankenhaus Nr. 1 (Süchbaatar düüreg)
  • Universitätskrankenhaus Nr. 2 (Bajandsürch düüreg), nur für Regierungsangehörige oder gehobene Personen
  • Universitätskrankenhaus Nr. 3 (Bajangol düüreg)

Des Weiteren gibt es noch viele kleine Spitäler und einige private Krankenhäuser.

Dasveterinärmedizinische Institut hat sich seit den 1950er Jahren zu einem wichtigen Element der nomadischen Viehwirtschaft entwickelt. Es untersucht aufgetretene Krankheiten und entwickelt ständig neue Impfstoffe, die in landesweiten Kampagnen an die Hirten verteilt werden.

Wirtschaft

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Straßenbild in Ulaanbaatar 2024

Ulaanbaatar ist das wirtschaftliche Zentrum der Mongolei, ein beachtlicher Teil der Wirtschaftsleistung ist hier konzentriert. Deshalb hat Ulaanbaatar eine enorme Anziehungskraft. Am Stadtrand befinden sich mehrere großeJurtenviertel.[11]

Ulaanbaatar wird aus nahegelegenen Revieren mit Kohle versorgt und bildet auch das industrielle Zentrum des Landes. Am Stadtrand gibt es u. a. Elektrizitätswerke.

Seit 1998 findet zweimal jährlich dieUlaanbaatar-Buchmesse statt.

Verkehr

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In der Stadt bündelt sich das mongolische Straßen- und Flugnetz, auch dieTransmongolische Eisenbahn führt durch Ulaanbaatar. Sie verbindet die Stadt mit derTranssibirischen Eisenbahn und dem chinesischen Bahnnetz. Es gibt direkte Züge nach Moskau und nach Peking. 30 Kilometer südlich, imTöw-Aimag, befindet sich der im Juli 2021 eröffneteChinggis Khaan International Airport. Er ersetzt den bisherigeninternationalen Flughafen bei Bujant-Uchaa. Die FluggesellschaftMIAT betreibt regelmäßige Liniendienste von Ulaanbaatar nachChina,Hongkong,Südkorea,Japan undThailand. In Europa werdenFrankfurt undIstanbul angeflogen.[12]

Innerhalb der Stadt verkehren derOberleitungsbus Ulaanbaatar sowie zahlreiche Buslinien. Das städtische Straßennetz wird kontinuierlich verbessert, bedarf jedoch noch großer Investitionen.

DieMetro Ulaanbaatar befindet sich in der Planungsphase und soll 2030 fertiggestellt werden. Die 14 Stationen verteilen sich auf einer Streckenlänge von 17,7 km, die Linie folgt der Ost-West-Ausdehnung der Stadt.[13]

Klima

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Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von −2 °C gilt Ulaanbaatar als die kältesteHauptstadt der Welt. Das liegt vor allem an den extrem kalten Wintermonaten mit Temperaturen von durchschnittlich −17 bis −21 °C (tagsüber −10 bis −15 °C, nachts um −25 °C). Im Sommer ist es hingegen mit Durchschnittswerten von 15 bis 17 °C recht warm (tagsüber rund 20 °C, nachts 10 °C), im Hochsommer liegen die Höchsttemperaturen bei bis zu 30 °C.

Nach wie vor ziehen während der Sommermonate Familien als traditionelleNomaden aufs Land und leben nur in der kalten Jahreszeit in der Stadt.

Ulaanbaatar
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
2
 
-14
-25
 
 
1.9
 
-9
-22
 
 
3.3
 
-1
-14
 
 
8.4
 
9
-5
 
 
13
 
17
2
 
 
51
 
21
8
 
 
66
 
22
10
 
 
76
 
19
8
 
 
32
 
14
2
 
 
8.3
 
8
-5
 
 
4.9
 
-3
-14
 
 
3.2
 
-12
-22
_Temperatur (°C)  _Niederschlag (mm)
Quelle:WMO;wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ulaanbaatar
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)−14,4−8,9−0,88,717,120,821,819,314,48,1−3,4−11,96
Mittl. Tagesmin. (°C)−25,0−21,6−13,8−5,22,37,810,07,61,5−4,6−14,4−21,6−6,3
Niederschlag (mm)2,01,93,38,413,450,965,776,332,18,34,93,2Σ270,4
Sonnenstunden (h/d)5,77,38,58,89,69,08,08,38,27,45,95,07,6
Regentage (d)7578814181610789Σ117
Luftfeuchtigkeit (%)78746353495763656363717864,7
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−14,4
−25,0
−8,9
−21,6
−0,8
−13,8
8,7
−5,2
17,1
2,3
20,8
7,8
21,8
10,0
19,3
7,6
14,4
1,5
8,1
−4,6
−3,4
−14,4
−11,9
−21,6
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez

Verwaltung

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Wappen

Ulaanbaatar wird von einem Rat der Volksvertreter mit 40 Mitgliedern regiert, welche jeweils für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt sind.

Das 1995 angenommene Wappen, entworfen 1970 von dem mongolischen Künstler R. Lchamsüren,[14] zeigt das vogelähnliche MischwesenChangardi (Garuda). Auf dem Kopf trägt es dasSojombo-Symbol. In der rechten Hand hält es einen goldenen Schlüssel, der für Wohlstand steht und dessen Bart inPhagpa-Schrift die BuchstabenU undB für Ulaanbaatar bildet; in der linken eine Reinheit symbolisierende weißeLotosblume. Seine Klauen ergreifen eine Schlange (Naga), was die Abwehr von Bösem versinnbildlicht.

Die Stadt ist in neunDüüreg genannte Distrikte unterteilt, und diese wiederum in Unterdistrikte –Choroos.

Die Distrikte von Ulaanbaatar[15]
Düüreg (Distrikt)MongolischAnzahl
Choroos
Bevölkerung
(1. Januar 2006)
Bevölkerung
(1. Januar 2007)
Jährl.
Wachstum (Prozent)
Fläche
km²
Dichte
/km²
BagachangaiБагахангай23.7763.8271,4140,027,3
BaganuurБагануур425.26125.7311,9620,241,5
BajandsürchБаянзүрх20196.132211.6147,91244,1170,1
BajangolБаянгол20160.479160.8180,229,55451,5
Chan-UulХан-Уул1487.91290.9253,4484,7187,6
NalaichНалайх626.52927.2972,9687,639,7
Songino ChairchanСонгинохайрхан21204.587211.0563,21200,6175,8
SüchbaatarСүхбаатар16117.233123.0415,0208,4590,4
TschingelteiЧингэлтэй18130.501132.8831,889,31488,1
Insgesamt121952.410987.1923,74704,4209,8

Städtepartnerschaften

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Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt

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Panoramafotos

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Weblinks

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Commons: Ulaanbaatar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ulaanbaatar – Reiseführer
Wiktionary: Ulaanbaatar – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Ulan-Bator – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Mongolian Statistical Information Service
  2. Mongolia: Provinces, Major Cities & Urban Settlements – Population Statistics, Maps, Charts, Weather and Web Information. Abgerufen am 25. November 2017 (englisch). 
  3. Robert Arthur Rupen:Mongols of the Twentieth Century. Indiana University, 1964, S. 276.
  4. Christian Koller: Kollektivierte Nomaden: Die Gründung der Volksrepublik Mongolei vor 85 Jahren, in: Rote Revue – Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur 86/3 (2009). S. 31.
  5. C.R. Bawden:The Modern History of Mongolia. Routledge 1968, S. 216 f.
  6. Eva-Maria Stolberg:Stalin und die chinesischen Kommunisten. Eine Studie zur Entstehungsgeschichte der sowjetisch-chinesischen Allianz vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Franz Steiner Verlag, 1997, S. 113.
  7. Michael Reinhardt:Verfassungsrechtliche Auswirkungen der Perestroika in der äußeren Mongolei. in:Recht in Ost und West, 1993, S. 6 ff.
  8. Kay Möller:Lehrbuch. Die Außenpolitik der Volksrepublik China 1949–2004. Eine Einführung. Springer-Verlag, 2005, S. 159.
  9. Mongolei: Provinzen, Städte & urbane Siedlungen – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 23. April 2018. 
  10. Daniel Schmückin, Raffaela Helf:Die Aufarbeitung hat begonnen. Politische Verfolgung in der sozialistischen Mongolei. in: Länderberichte, Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., Januar 2017, S. 1.
  11. Marion Wisotzki, Ernst von Waldenfels, Erna Käppeli:Mongolei. Trescher Verlag, 4. Auflage 2018, Berlin 2009. KapitelUlan Bator
  12. MIAT Mongolian Airlines. Abgerufen am 29. März 2023. 
  13. Ausschreibung für Ulaanbaatar Metro-Projekt gestartet. 11. März 2024, abgerufen am 11. März 2025. 
  14. Хагас зууны настай Хангарди сүлд (eagle.mn, 29. Oktober 2019)
  15. Statistisches Büro der Stadt Ulaanbaatar,statis.ub.gov.mn (Memento vom 22. Februar 2007 imInternet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt Linktext fehlt.statis.ub.gov.mn (Memento vom 19. März 2007 imInternet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt Linktext fehlt., abgerufen am 16. Februar 2007
  16. Stadt Bonn – Projektpartnerschaften (englisch!). Abgerufen am 24. August 2021. 
  17. Ganbaataryn Odbayar,olympedia.org
Verwaltungseinheiten derMongolei
Normdaten (Geografikum):GND:4061507-8(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n82211486 |VIAF:157329306
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