Nach dem von der Ukraine zurückgeschlagenenAngriff auf die Hauptstadt Kiew[10][11][12] verlagerte sich dasKriegsgeschehen hauptsächlich, von Luftangriffen abgesehen, auf denOsten und Südosten des Landes. Am 1. Juni 2022 waren nach Schätzungen desUNHCR 4,7 Millionen Menschen aus der Ukraine in Europa als Flüchtlinge registriert.[13] Insgesamt sind über 7,9 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, weitere 5,9 Millionen wurden in der Ukraine zu Binnenflüchtlingen. Laut denVereinten Nationen handelt es sich dabei weltweit um die größte Fluchtbewegung seit demZweiten Weltkrieg.
Etymologie
Die erste Erwähnung des Wortesukraina findet man in der KiewerHypatiuschronik für das Jahr 1187 mit Bezug auf die befestigte Südgrenze desFürstentums Perejaslawl am FlussSula.[14] Danach findet man dieses Wort in Chroniken in Bezug auf unterschiedliche Grenzregionen derRus, auch weit außerhalb des Gebietes der heutigen Ukraine.
Die traditionelle etymologische Deutung des Landesnamens verweist auf dasaltostslawische Wortukraina, das die Bedeutung „Grenzgebiet, Militärgrenze“ hatte und dem westlichen BegriffMark entsprach. (Vgl. hierzu auch den Namen des (historischen) HerzogtumsKrain, der dieselbe Etymologie aufweist.)[15][16] Diese Sichtweise ist sowohl in der internationalen Geschichtsschreibung als auch in der ukrainischen dominierend, da sie unter anderem vom NationalhistorikerMychajlo Hruschewskyj[17] und von derEnzyklopädie der Ukraine unterstützt wird.[18] Die meisten Autoren sind sich einig, dass dieser Name, der zunächst das Grenzgebiet zum sogenanntenWilden Feld mit seinen turkstämmigen Reiternomaden bezeichnete, lange Zeit ohne einen ethnischen Bezug existierte. Darüber, wann das Wort Ukraine zum Parallelbegriff für den kirchlichen und imRussischen Reich offiziell benutzten NamenKleinrussland wurde, gibt es allerdings verschiedene Auffassungen.
Da dieostslawische Wurzelkrai jedoch sowohl „Rand, Grenze“, als auch „Gebiet, Land“ bedeuten kann, hat in der nationalukrainischen Geschichtsschreibung die Sichtweise an Popularität gewonnen, dass das Wortukraina in Chroniken seit dem 12. Jahrhundert in der Bedeutung „selbständiges Herrschaftsgebiet, Fürstentum“ benutzt wurde.[19] Die damit einhergehende Behauptung, wie etwa beiHryhorij Piwtorak, dass es stets eine strikte Unterscheidung zwischenukraina „Fürstentum“ undokraina „Grenzland“ gab, steht jedoch im Widerspruch zu einer Vielzahl der Primärquellen; ihr wird auch von zahlreichen anderen Autoren widersprochen.[15]
Die Ukraine ist einFlächenstaat und das größte Staatsgebiet, welches vollständig in Europa liegt.[A 1] Etwa 95 % der Ukraine liegt auf dem Gebiet derOsteuropäischen Ebene, weshalb sie fast ausschließlich zu Osteuropa gezählt wird. Die restlichen 5 % zählen je nach Definition zuMitteleuropa (dieKarpaten undLwiw) undSüdosteuropa (Odessa und derBudschak).Andere Landschaftsräume außerhalb der großen Ebene finden sich in der südlichenWestukraine, wo das Land Anteil an denWaldkarpaten und an derPannonischen Ebene hat, sowie im äußersten Süden. Der höchste Berg des Landes ist dieHowerla in derTschornohora, die eine Höhe von2061 m erreicht. Die höchste Erhebung der Krim ist derRoman Kosch mit 1545 Metern Höhe.
Auf dem zur osteuropäischen Ebene gehörenden Teil erstrecken sich insbesondere im Norden und Süden des Landes großeTiefländer (ukrainischНизовина) wie etwa dasDneprtiefland und dieSchwarzmeersenke. Das Gelände erreicht dort Höhen zwischen 0 und 200 m. Aufgrund der geringenHöhenunterschiede fließen dieFlüsse dieses Gebiets sehr langsam. Im Bereich der Tiefländer gibt es insbesondere in der zentralukrainischenOblast Poltawa kleinereGas- undErdölvorkommen, die aber für eine Eigenversorgung des Landes nicht ausreichend sind. Hoffnungen werden in die Erschließung von Feldern im Schwarzen Meer gesetzt.
Im zentralen Landesteil erstrecken sich von Westen nach Osten höherliegende Gebiete mit Geländehöhen zwischen 200 und 470 m (Kamula), diePlatten (ukrainischВисочина) genannt werden. Zu diesen gehören etwa diePodolische Platte, dasDneprhochland oder dieDonezplatte. Diese Platten bestehen überwiegend aus Gestein aus demErdaltertum, das durch die Entstehung desalpidischen Gebirgsgürtels in den letzten 10 Millionen Jahren wieder angehoben worden ist. Sie sind reich an Rohstoffen wie etwaEisenerz undKohle. Die größten Erzvorkommen finden sich imKrywbass um die StadtKrywyj Rih im Westen derOblast Dnipropetrowsk, während die Kohlelager sich überwiegend im Gebiet desDonezbeckens um die StadtDonezk befinden. Die Platten sind von zahlreichen kleineren und größeren Flüssen durchschnitten, die sich teilweise tief ins Gelände eingeschnitten haben.
Der Nordwesten der Ukraine wird alsWolhynien bezeichnet.
Österreichische Ingenieure kamen Ende des 19. Jahrhunderts zu dem Ergebnis, dass der geographischeMittelpunkt Europas im DorfDilowe in derOblast Transkarpatien liege. Da es verschiedene Verfahren zur Berechnung des Mittelpunktes gibt und die Ostgrenzen Europas willkürlich und somit nicht eindeutig festgelegt sind, beanspruchen jedoch auch mehrere andere Orte den Titel für sich.
Quelle: Ukrainian Hydrometeorological Center, Daten: 1961–1990[20]
Abgesehen von den Berggebieten und den südwestlichen und südlichen Küstenregionen lässt sich die Ukraine hinsichtlich des Klimas, der Böden und der Vegetation in drei Großzonen gliedern. Im Nordwesten hat es Anteil an denPrypjatsumpfgebieten, die insbesondere durch frühere Gletschervorstöße ausSkandinavien während derEiszeiten geprägt wurden. Hier finden sich die schlechtesten Böden des Landes. Hinzu kommt, dass diese Region besonders stark von derNuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 betroffen ist. Das Gebiet erhält relativ viel Niederschlag (500–750 mm), die Sommer sind mild, mit Durchschnittstemperaturen im Monat Juli von 17 bis 19 °C.
An diese Zone schließt sich nach Süden und Südosten die sogenannteWaldsteppenzone an, in der ehemals bestehende Waldbestände aber überwiegend schon abgeholzt wurden. Hier befinden sich weit ausgedehnteLössebenen, die im Eiszeitalter unterperiglazialen Bedingungen entstanden sind. Aus dem Löß haben sich überwiegend sehr fruchtbareSchwarzerdeböden entwickelt, die zu den ertragreichsten der Welt gehören. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 350 und 400 mm, die Juli-Durchschnittstemperaturen bei 20 °C. Insgesamt bietet dieses Gebiet sehr gute Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings sind die Böden sehrerosionsanfällig, wenn sie, wie oft inSowjetzeiten geschehen, falsch bestellt werden.
Im Südosten liegt dieSteppenzone, die nur über relativ geringe Niederschläge von teilweise unter 250 mm im Jahr verfügt. Auch hier sind die Sommer relativ heiß mit Durchschnittstemperaturen im Juli von teilweise über 23 °C. Die fruchtbaren Schwarz- und Kastanienbraunerden dieses Gebietes konnten überwiegend erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Wert gesetzt werden, nachdem durch den Bau von Staudämmen an den großen Flüssen ausgedehnte Bewässerungsanlagen entstanden waren (Siehe auch:Stauseen in der Ukraine).
Die Küstenregionen auf der HalbinselKrim und im südwestlichenBessarabien, demBudschak, sind sehr fruchtbar und werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen mit milden Wintern insbesondere für denObst- undWeinanbau genutzt.
Zu den zahlreichen Flüssen, die das Land durchkreuzen und fast alle insSchwarze Meer münden, zählen derPruth, derDnister, derSüdliche Bug, dieHoryn (nach Norden in denPrypjat), dieDesna und derDnepr sowie derSiwerskyj Donez. Weitere kleinere Flüsse sind oft von versumpften Ufern mit Schilfbestand geprägt.
Im Westen bildet dieDonau die 54 km messendeGrenze zwischen Rumänien und der Ukraine. Hier liegt auch derJalpuhsee, der größte natürliche See der Ukraine. Von ihm nach Osten folgen im Land die Flusssysteme Pruth, Dnister, Südlicher Bug, Dnepr und Siwerskyj Donez.
DerDnepr,ukrainischДніпроDnipro, im Deutschen ist auchDnjepr verbreitet, hat eine Länge von 2201 km. Er fließt durch Russland, Belarus und durch die Landesmitte der Ukraine. Er ist nachWolga undDonau der drittlängsteFluss in Europa und auf rund 1700 km schiffbar. Danach hat auch die Landschaft den Namen:Dneprbecken. In der Ukraine ist er zu sechskünstlichen Seen (Fläche, Volumen) angestaut:Kiewer Meer (922 km², 3,73 km³),Kaniwer (582 km², 2,62 km³),Krementschuker (2252 km², 13,5 km³),Kamjansker (567 km², 2,45 km³),Saporischja- (410 km² bei einer Länge von 65 bzw. mitSamara 85 km) undKachowkaer Stausee (2155 km², 18,2 km³). DieDniproHES-Staumauer beiSaporischschja war zur Zeit der Fertigstellung nachHoover Dam undWilson Dam das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt (fertiggestellt 1932; HES steht für ukrainisch Dniprowska HidroElektroStanzija).
Die 2782 km lange Südküste der Ukraine liegt amSchwarzen Meer und dessen nordöstlichem Nebenmeer, demAsowschen Meer.
DieStraße von Kertsch, eine 40 km breite Meerenge, verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer und trennt die Halbinsel Krim von der HalbinselTaman (Russland).
ÜberPolesien erstreckt sich mit einer Fläche von 90.000 km² das größteSumpfgebiet Europas.
Zu den Schwarzmeerinseln zählenDscharylhatsch,Tusla und dieSchlangeninsel (gehört seit 1948 der Ukraine) im Süden des Landes. Die mit Abstand bekannteste Halbinsel ist dieKrim, die seit 1954 zur Ukraine gehört, seit 2014 aber von Russland beansprucht und faktisch kontrolliert wird – aus der Sicht des ukrainischen Staates und der großen Mehrheit derGeneralversammlung der Vereinten Nationen zu Unrecht. Die InselChortyzja im Stadtgebiet vonSaporischschja ist die größte Dnepr-Insel. Zahlreiche weitere Flussinseln des Dnepr befinden sich beiKiew und in seinemMündungsdelta amSchwarzen Meer.
Nach schweren Umweltkatastrophen wie der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 und dem Tankerunglück im Schwarzen Meer 2010 hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, Reformen für den Naturschutz durchzuführen. In der Ukraine gibt es 18Nationalparks sowie dieUkrainische Naturschutzgesellschaft.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen hatte die Ukraine im Jahre 2024 eine Bevölkerung von rund 37,9 Millionen.[22] Im Juli 2023 berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass in dem von Kiew kontrollierten Teil der Ukraine aufgrund des Krieges mit Russland möglicherweise nur noch 28 Millionen Menschen leben.[23] Die Ukraine hatte im Jahre 2020 insgesamt 44,1 Millionen Einwohner.[24] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug 2020 aufgrund eines Sterbeüberschusses −0,6 %; einerGeburtenziffer von 7,8 pro 1000 Einwohner[25] stand eineSterbeziffer von 15,9 pro 1000 Einwohner gegenüber.[26]
Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 1,2.[27] DieLebenserwartung der Einwohner der Ukraine ab der Geburt lag 2020 bei 71,2 Jahren[28] (Frauen: 76,2[29], Männer: 66,4[30]). DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 41,2 Jahren und damit unter dem europäischen Wert von 42,5.[31]
Im Jahr 2017 lebten 5,9 Millionen Personen, die in der Ukraine geboren wurden, im Ausland, die meisten davon in Russland (3,3 Mio.), denVereinigten Staaten (380.000),Kasachstan (350.000),Deutschland (260.000),Italien (240.000) undTschechien (196.875 Ende 2021[32], mit 30 % höchster Anteil unter den Ausländern). In der Ukraine selbst waren im Jahre 2017 11,2 % der Bevölkerung im Ausland geboren, die meisten davon in Russland.[33][34]
Der russische Überfall auf die Ukraine seit 2022 hat zu großen Fluchtbewegungen geführt. Insgesamt sind rund 6,75 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine in Europa registriert (Stand 2024). Unter den EU-Staaten haben Polen und Deutschland die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Zudem gibt es innerhalb der Ukraine bis zu 5,7 Millionen Binnenflüchtlinge, hauptsächlich aus dem umkämpften Osten der Ukraine (Stand Juli 2023).[35]
Historische Bevölkerungsentwicklung der Minderheiten
Bis 1944 lebten mehrere MillionenPolen in den heute zum Westen der Ukraine gehörenden Gebieten Galizien, Bukowina und Wolhynien. 1944 verübten Ukrainer vor allem in Wolhynien Massaker an der polnischen Bevölkerung, denen über 40.000 Polen zum Opfer fielen. Nach dem Krieg wurde die polnische Bevölkerung östlich desBug im Zuge derWestverschiebung Polens vertrieben.
Mehrheitsethnien in den Rajonen der Ukraine (2001)Anteil der ethnischen Ukrainer an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)[38]Anteil der russischen Muttersprachler an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)
Ethnien
Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 %Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind dieRussinen Transkarpatiens. Neben den zehn größten Ethnien gibt es noch kleinere Minderheiten mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter hauptsächlichGriechen,Roma,Aserbaidschaner,Georgier undDeutsche.[38] Die Ukrainer stellen in allen Regionen mit Ausnahme derAutonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol den größten Teil der Bevölkerung. In diesen beiden Regionen sind Russen die bei weitem überwiegende Volksgruppe, weitere Gebiete mit hohem russischen Bevölkerungsanteil von 39,0 bzw. 38,2 % (Volkszählung von 2001) sind die Oblaste Luhansk und Donezk im Südosten der Ukraine. Russen leben in der Ukraine vorwiegend in Städten. In ländlichen Regionen sind nur 6,9 % der Bevölkerung Russen, während Ukrainer dort einen Anteil von 87,0 % stellen.[39]
Frau in Tracht, sie trägt das „Wyschywanka“, eine Bluse mit aufwendiger ukrainischerKreuzstich-Stickerei, und den traditionellenBlumenkranz, 1916.
Ruschnyk – ein gewebtes Leinentuch mit ukrainischer Kreuzstich-Stickerei, ein Symbol derGastfreundschaft und fester Bestand derVolkskunst.[40][37] Jede Region hat eigene Motive, Besonderheiten der Komposition und der Farben, die von Generation zu Generation, von der Mutter zur Tochter tradiert werden. Rushnyk Museum inPerejaslaw.
Ensemble für traditionelle ukrainische Tänze
Sprachen
Die häufigste Muttersprache proRajon laut Volkszählung von 2001:UkrainischRussischRumänischUngarischMoldauischBulgarischUkrainischen Muttersprachler proRajon laut Volkszählung von 2001
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung der Ukraine beherrscht sowohl dieukrainische als auch dierussische Sprache. Das Russische verlor nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 den Status einer Amtssprache. Beide Sprachen sindostslawische Sprachen. Eine weit verbreitete mündliche Mischform von Ukrainisch und Russisch istSurschyk.
Seit dem Ausbruch desrussisch-ukrainischen Krieges im Jahr 2014 und zu einem großen Teil seit dem Beginn derrussischen Invasion im Jahr 2022 ist das Interesse an der ukrainischen Sprache, Kultur und Geschichte in der ukrainischen Gesellschaft deutlich gestiegen. Gleichzeitig gibt es eine massive Ablehnung und bisweilen Feindseligkeit gegenüber der russischen Sprache.[41][42][43] Die Unterstützung für die Idee, dem Russischen einen offiziellen Status in der gesamten Ukraine oder in einigen ihrer Regionen zu verleihen, hat den niedrigsten Stand im gesamten Beobachtungszeitraum erreicht.[44][45]
Gleichzeitig verfolgt Russland eine Politik der erzwungenenRussifizierung der von ihm besetzten ukrainischen Gebiete: In den Schulen wird ausschließlich auf Russisch unterrichtet, selbst in vollständig ukrainischsprachigen Siedlungen, und ukrainische Schulbücher sind verboten.[46][47][48] Einem Bericht der MenschenrechtsorganisationHuman Rights Watch zufolge indoktriniert Russland Schulkinder in den besetzten Gebieten mit anti-ukrainischer Propaganda, und russische Beamte haben Schritte unternommen und unternehmen weiterhin Schritte, um die ukrainische Sprache zu eliminieren, was einen Verstoß gegen eine Reihe von Bestimmungen des internationalen Rechts darstellt.[49] Auchukrainische Kinder, die zwangsweise nach Russland abgeschoben werden, sind der Russifizierung ausgesetzt.[50][51][52]
Verbreitung unter der Bevölkerung
Anteil der Bevölkerung der Regionen der Ukraine, die Ukrainisch als ihre Muttersprache bezeichnen, laut Volkszählungen von 1959, 1970, 1979, 1989 und 2001.
DieRussifizierung der Ukraine, die mit der Eingliederung ukrainischer ethnischer Gebiete in das Russische Kaiserreich begann und sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetunion besonders stark ausbreitete, führte zu einem erheblichen Rückgang des Anteils der ukrainischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine, vor allem in den verstädterten südlichen und östlichen Regionen und in geringerem Maße auch in den zentralen Regionen des Landes. Nur in einigen westlichen Regionen stieg der Anteil der ukrainischsprachigen Bevölkerung an.[53][54]
Seit der Unabhängigkeit haben sich die Sprachverhältnisse zugunsten des Ukrainischen verschoben. 1989 betrug laut offizieller Statistik der ukrainische Muttersprachleranteil 64,7 %; bei der Volkszählung 2001 stieg er auf 67,5 %. Der Anteil russischer Muttersprachler betrug 1989 32,8 % an der Gesamtbevölkerung und sank bis 2001 auf 29,6 %.[55] Beide Werte von 2001 (67,5 % Ukrainisch, 29,6 % Russisch) entsprechen nicht dem Anteil der Ukrainer (77,8 %) bzw. Russen (17,3 %) an der Bevölkerung des Landes im selben Jahr. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass 14,8 % der Ukrainischstämmigen Russisch und 3,9 % der Russischstämmigen Ukrainisch als ihre Muttersprache bezeichnen. (Ein prominentes Beispiel dafür, dass Nationalität und Zugehörigkeit zu einer Sprachgruppe nicht übereinstimmen müssen, ist die ukrainischstämmige PolitikerinJulija Tymoschenko, deren Muttersprache Russisch ist.)[56] Die Angehörigen der kleineren Nationalitätengruppen erklärten überwiegend Russisch zu ihrer Muttersprache, lediglich bei den Polen dominierte das Ukrainische.[38]
Eine Statistik derAkademie der Wissenschaften der Ukraine von 2011 weist 42,8 % der gesamtukrainischen Bevölkerung als zu Hause Ukrainisch sprechend aus, während dort 38,7 % Russisch und 17,1 % beide Sprachen verwenden.[57] Eine Umfrage aus dem Jahr 1993 hatte ergeben, dass 53 % der Bevölkerung in Gesprächen bevorzugt Russisch sprachen,[58] eine Zahl, die auch 2013 in einer Statistik auftauchte.[59] Mehrere Befragungen ergaben eine russischsprachige Mehrheit in Regionen, in denen laut Volkszählung das Ukrainische überwog, darunter etwa die Oblaste Charkiw und Odessa.[60] Im Westen sprechen demnach 94,4 % Ukrainisch, 2,5 % Surschyk und 3,1 % Russisch, während z. B. im Süden, zu dem auch die Halbinsel Krim gehört, 82,3 % Russisch, 12,4 % Surschyk und 5,2 % Ukrainisch sprechen.[58]
Ukrainische Muttersprachler mit einem Anteil von mehr als 90 % ermittelte die Volkszählung in den meisten west- und zentralukrainischen Gebieten. In derOblast Ternopil erreichte der Anteil ukrainischer Muttersprachler sogar 98,3 %, während in den meisten südukrainischen Oblasten etwa zwei Drittel der Bevölkerung Ukrainisch als Muttersprache angaben. Im Süden erreichte nur in derAutonomen Republik Krim undSewastopol der ukrainische Muttersprachleranteil lediglich 10,1 bzw. 6,8 %. Im Osten der Ukraine bilden ukrainische Muttersprachler die Mehrheit der Bevölkerung in den OblastenCharkiw,Dnipropetrowsk undSaporischschja (50,2 bis 67 %). Minoritär sind sie im Osten in den OblastenDonezk undLuhansk (24,1 bzw. 30 %).[55][61]
Russische Muttersprachler bilden in derAutonomen Republik Krim undSewastopol die Mehrheit (77,0 bzw. 90,6 %). Viele russische Muttersprachler auf der Krim sind ukrainischstämmig oder gehören anderen Minderheiten an. In derOblast Donezk und derOblast Luhansk beträgt der russische Muttersprachleranteil 74,9 bzw. 68,8 %. In der Südukraine (ohne die Halbinsel Krim) liegt der russische Muttersprachleranteil um 30 %. In der nördlichen und zentralen Ukraine liegt er zwischen 1,2 % (Oblast Ternopil) und 10,3 % (Oblast Tschernihiw). In der StadtKiew und derOblast Sumy weichen die Werte ab; hier sind 25,4 bzw. 15,6 % russischsprachige Muttersprachler.[55][61]
Amtssprache und Minderheitensprachen
Seit 1991 ist das Ukrainische die einzige Amtssprache des Landes, obwohl noch 2012 große Teile der Bevölkerung forderten, Russisch wieder als zweite Amtssprache einzuführen.[62] Seit 1991 ist Ukrainisch Pflichtfach in allen Schulen und zunehmend auch Unterrichtssprache.
Die Sprachenfrage ist in der Politik ein heikles Thema. Die nach Russland orientiertePartei der Regionen sowie dieKommunistische Partei treten für die völlige Gleichberechtigung des Russischen als zweiter Amtssprache ein. Die „orangen“, westlich orientierten Parteien rund um den ehemaligen PräsidentenWiktor Juschtschenko undJulija Tymoschenko sowie nationalistische Parteien lehnten dies jedoch ab.
Unter Wiktor Juschtschenko wurde eineUkrainisierungspolitik betrieben. So wurde das Russische in Schulen und im Alltag zurückgedrängt, und es wurden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache förderten. Der 2010 gewählte PräsidentWiktor Janukowytsch hob jedoch viele dieser Maßnahmen wieder auf, wogegen die Opposition um Julija Tymoschenko protestierte.[63] Janukowytsch trat zunächst auch gegen die Einführung des Russischen als zweite Staatssprache ein; hierfür wäre eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erforderlich gewesen, die nicht erreichbar schien. Auch fürchtete er Proteste aus dem nationalistischen Lager.[64] Im Frühjahr 2012 griff seinePartei der Regionen die Sprachenfrage dennoch wieder auf. Trotz heftiger, zum Teil handgreiflicher Proteste der Opposition im Parlament wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach in einer Region, in der mindestens zehn Prozent der Bevölkerung eine andere als die ukrainische Sprache als Muttersprache haben, diese den Status einer regionalen offiziellen Sprache erhalten sollte.[65] Damit war Russisch in 13 der 27 Regionen, darunter in der Hauptstadt Kiew, dem Ukrainischen gleichgestellt. Eine regionale Aufwertung erhielten zudemUngarisch (Transkarpatien),Rumänisch (Bukowina) undKrimtatarisch (Krim).
Im September 2017 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das den Gebrauch von Minderheitensprachen als Unterrichtssprache in den Schulen einschränkt. Da Rumänen und Ungarn zu den größten ethnischen Minderheiten der Ukraine zählen, verurteiltenRumänien undUngarn dieses Gesetz, und der rumänische PräsidentKlaus Johannis sagte aus Protest einen geplanten Besuch in Kiew ab.[68]
Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören denorthodoxen Kirchen an. Bis 2018 bestand eine Spaltung in eine als kanonisch anerkannteUkrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats,[69] ein autonomer Teil derRussisch-Orthodoxen Kirche und eine nicht anerkannte, nach 1991 entstandeneUkrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Zwischen den beiden Kirchen tobte ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. DieUkrainische Autokephale Orthodoxe Kirche galt als dritte östlich-orthodoxe Kirche des Landes. Auch ihre Legitimität war umstritten. Im Oktober 2018 erkannte derökumenische Patriarch gegen den Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche die Kirchen als kanonisch an und unterstellte das Gebiet der Ukraine seiner direkten Zuständigkeit mit dem Ziel einer Vereinigung der drei Kirchen.[70] Am 15. Dezember 2018 fusionierte die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats mit der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche zurOrthodoxen Kirche der Ukraine. Die dem Moskauer Patriarchen unterstehende Kirche boykottierte die Synode, auf der die Fusion beschlossen wurde. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandeneUkrainische griechisch-katholische Kirche, die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören ca. 5,5 Mio. Gläubige an, hauptsächlich im Westen des Landes.
Seit 2019 ist die Ukraine nebenIsrael der weltweit einzige Staat mit einem Präsidentenjüdischen Glaubens. Auch als Premierminister wurde ein Jude gewählt.[72]
Die Lebenserwartung bei Männern liegt in der Ukraine bei 67,1 Jahren, Frauen werden durchschnittlich 76,9 Jahre alt.[73] In der Ukraine gibt es keine obligatorische oder staatliche Krankenversicherung, daher können sich viele keine kostspieligeOperation leisten.
Ende 2006 waren nach Angaben der WHO 0,2 % der Gesamtbevölkerung mit demHI-Virus infiziert.[75] Nach Schätzungen waren Anfang 2008 1,7 % der erwachsenen Bevölkerung (von 15 bis 49 Jahren) infiziert.[76] Ungeklärt ist, wieweit dies eine schon lange bestehende Krankheitshäufigkeit ist. Die Ukraine ist somit das am stärksten von Aids betroffene Land in Europa.[77] Nach einer Schätzung vonUN-AIDS lebten im Jahr 2016 etwa 240.000 Menschen in der Ukraine mit HIV, von denen jedoch derNGOGesamtukrainisches Netzwerk von Menschen, die mit HIV/AIDS leben nach nur etwa 139.000 offiziell registriert sind.[78]
Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderemKimmerier,Skythen undSarmaten) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v. Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v. Chr. dasBosporanische Reich bildeten. Im dritten und vierten Jahrhundert n. Chr. ließen sich im Süden zwischen den FlüssenDnestr undDnepr und auf derKrimGoten nieder. 375 wurden sie vonHunnen unterworfen. DasWilde Feld, die ausgedehnten Steppengebiete im Süden des Landes, diente als Durchgangsgebiet fürBulgaren,Awaren,Magyaren und andere Völker.
Die RegionPolesien im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat derSlawen. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Belarus, im erstenostslawischen Staat, derKiewer Rus. Ab dem 8. Jahrhundert befuhrenWikinger die osteuropäischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auchWaräger oderRus genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren inKiew undNowgorod beteiligt.
Die Kiewer Rus erreichte ihre Blütezeit im 10. und 11. Jahrhundert, nachdem sie durch militärische Feldzüge Handelsprivilegien inByzanz durchgesetzt und dasChasarenreich zerstört hatte. Mit der 988 erfolgten griechisch-orthodoxenChristianisierung der Rus begann ein bemerkenswerter kultureller Aufschwung. Allerdings setzten im 12. Jahrhundert feudale Spaltungsprozesse ein. Aufgrund der politischen Zersplitterung erlag das altrussische Reich in den Jahren 1237 bis 1240 derInvasion der Mongolen, die die Rus ihrem Reich derGoldenen Horde tributpflichtig machten. Der nordöstliche Teil der Rus (Fürstentum Wladimir-Susdal,Rjasan,Twer) blieb bis 1480 unter ihrer Herrschaft, während südwestliche Gebiete undGalizien-Wolhynien in Folge derSchlacht am Irpen (1321) und derSchlacht am Blauen Wasser (1362) unter die Herrschaft desGroßfürstentums Litauen kamen, das später mit Polen eine gemeinsame RepublikPolen-Litauen bildete. Gebiete der heutigen Ukraine gelangten hierbei ab dem 16. Jahrhundert in den polnischen Herrschaftsbereich. Im Osten wurde aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal dasGroßfürstentum Moskau, das nach und nach alle russischen Nachbarfürstentümer um sich konsolidierte und schließlich dastatarischeKhanat Kasan unterwarf. Die Ukraine wurde durch dessen Ausdehnung zum russisch-polnischen Rivalitätsgebiet und Grenzland. In dieser Epoche bekam derLandstrich am mittleren Dnepr den festen inoffiziellen EigennamenUkraina (Grenzland), der zuvor sowohl in der altrussischen, als auch in der altpolnischen Sprache unterschiedlichste Grenzgebiete bezeichnete. Im Schwarzmeergebiet hielt noch lange die Herrschaft desKrimkhanats unterosmanischer Oberhoheit an, bis die Krim im 18. Jahrhundert vomRussischen Kaiserreich annektiert wurde. In den Grenzregionen zwischen der bewaldeten sesshaften Welt und den nomadisch geprägten Steppenlandschaften (historischWildes Feld genannt) lebten die slawischenKosaken, die sich der Lebensweise als Steppenreiter angepasst hatten, in ständigemKleinkrieg mit den einfallenden Krimtataren. In Russland waren das dieDonkosaken und in der Ukraine dieSaporoger oder Dneprkosaken.
Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone und der polnischen Magnaten führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyiertenKirchenunion von Brest 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des KosakenhetmansBohdan Chmelnyzkyj von der Herrschaft Polens und dieSaporoger Kosaken begründeten einen unabhängigen Staat, dasHetmanat. Der Chmelnyzkyj-Aufstand ging mit Massenmorden an Juden einher, die als Teile des polnischen Herrschaftssystems gesehen wurden, da der polnische Adel Juden als Mittelsleute nutzte, um Steuern einzutreiben; in der jüdischen Geschichte wird der Aufstand daher als Katastrophe erinnert. 1654 unterstellten sich die Kosaken imVertrag von Perejaslaw der Oberherrschaft des russischen Zaren.
Nach dem Tod Chmelnyzkyjs 1657 kam es allerdings zu einer längeren Periode, die als der „Ruin“ in die Geschichte einging. Außenpolitische Manöver seiner Nachfolger spalteten das Hetmanat und setzten es Verwüstungen durch Bürgerkrieg und die Rivalität der benachbarten Großmächte aus. Im Endergebnis blieb dieLinksufrige Ukraine (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter der russischen Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand hier als autonomer Teil desRussischen Kaiserreiches bis in die RegierungszeitKatharinas der Großen. DieRechtsufrige Ukraine, um die mehrere polnisch-osmanische Kriege entbrannten und die stark verwüstet wurde, kam 1699 an Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde in diesem Jahr aufgelöst. Bei denTeilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen GebieteGalizien und dieBukowina an dasHabsburgerreich.
Kanonen und Erdwälle der Festung Hl. Elisabeth in der modernen StadtKropywnyzkyj
Im Jahr 1775 wurde Saporoger Sitsch auf Befehl vonKatharina II. aufgrund von Konflikten zwischen den Ukrainern undNeuserbien, der Unterstützung desPugatschow-Aufstands und zum Zweck der Assimilation mit den Russen liquidiert. Die Archive der liquidierten Sitsch wurden lange Zeit in derFestung der Heiligen Elisabeth aufbewahrt, die unter anderem eine entscheidende Rolle bei den Siegen über dasOsmanische Reich spielte. Es war seine Garnison, bestehend aus 4.000 russischen Soldaten und 2.000Saporoschje-Kosaken, die 1769 den letztenÜberfall der 70.000 Mann starken türkisch-tatarischen Armee auf die Ukraine abwehrte. Danach erlangte das Russische Reich während desRussisch-Türkischen Krieges von 1768-1774 die Kontrolle über das Schwarze und das Asowsche Meer. Ende Mai 1775 rückte von der Festung der Heiligen Elisabeth eine 100.000 Mann starke Armee unter der Führung vonPetar Tekelija aus und zerstörte am 15. Juni die Sitsch.[79] UndPetro Kalnyschewskyj, der der letzte Saporoger-Ataman war, starb in der Haft aufSolowezki-Inseln.[80][81][82][83]
Als Resultat mehrererRussisch-Türkischer Kriege wurden im 18. Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischerVasallität stehendenKrimtataren abgerungen. Diese Gebiete wurden alsNeurussland unter der Leitung vonGrigori Potjomkin erschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt. Die Ukrainer wurden im Russischen Reich als Kleinrussen bezeichnet, in Anlehnung an eine alte Einteilung der orthodoxen Kirchenprovinzen inKlein-Russland (historisches Kernland um Kiew) und Groß-Russland (die Gebiete im Norden). Zwischen den Teilungen Polens und der russischen Revolution war die Ukraine zudem Teil des jüdischenAnsiedlungsrayons.
Sprachen des Russischen Kaiserreichs nach derVolkszählung von 1897. Überwiegend ukrainischsprachige Kreise und Städte in gelb
Im 19. Jahrhundert begann sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine eine Nationalbewegung zu entfalten. Sie lehnte die von der zaristischen Regierung präferierte Vorstellung vomdreieinigen russischen Volk aus Großrussen, Kleinrussen und Belarussen ab und strebte die Formierung einer „ukrainischen“ Nation und als Endziel einen Nationalstaat an. Wichtige nationale Vordenker waren der NationaldichterTaras Schewtschenko und die HistorikerMykola (Nikolaj) Kostomarow undMychajlo Hruschewskyj. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die ukrainische Nationalbewegung von den Behörden unterdrückt, indem Schulen und bestimmte politische Druckwerke in ukrainischer Sprache (damals bekannt als kleinrussischer Dialekt) verboten wurden. Deshalb verschob sich der Schwerpunkt der Nationalbewegung auf das österreichische Galizien, wo die Ukrainer (unter dem Überbegriff „Ruthenen“) im Unterschied zu Russland als Nationalität anerkannt wurden. Auch wenn in Galizien deutlich mehr Freiheiten der kulturellen und politischen Entfaltung als in Russland bestanden, war die Situation der Ukrainer auch in Galizien nicht unproblematisch, da die Bevölkerungsmehrheit aus ethnischen Polen bestand und die politische Macht vollständig in den Händen polnischer Politiker lag, die eine konsequente Politik der Polonisierung betrieben. Die polnische Sprache wurde zur alleinigen Amtssprache erhoben. Auch in Reaktion darauf formierte sich einerussophile Bewegung in Galizien, die die kulturellen Verbindungen mit Russland betonte und die von den österreichischen und polnisch-galizischen Autoritäten mit Misstrauen beobachtet wurde.
DerErste Weltkrieg führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 im Rahmen derSchlacht in Galizien den OstenGaliziens einschließlich der HauptstadtLemberg (heute Lwiw), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. In Folge derSchlacht bei Gorlice-Tarnów kam es bis September 1915 zum„Großen Rückzug“ der russischen Armee auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. DieMittelmächte konnten bis unmittelbar westlich vonTarnopol undDubno vordringen sowie Lemberg,Kolomyja undCzernowitz zurückerobern; Czernowitz mussten sie jedoch während derBrussilow-Offensive im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer nach Westen vorstoßen konnte und u. a.Iwano-Frankiwsk eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischenKerenski-Offensive in der ersten Julihälfte 1917 (u. a. Einnahme vonKalusch) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen derTarnopol-Offensive zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden FlussesSbrutsch (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge LeninsDekret über den Frieden kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand. Schon zuvor, nach derFebruarrevolution 1917, hatte sich in Kiew dieZentralna Rada gebildet, die am 25. Januar 1918 die Unabhängigkeit und Souveränität derUkrainischen Volksrepublik verkündete und damit den ersten ukrainischenNationalstaat begründete. Am 8. Februar 1918 eroberten dieBolschewiki Kiew. Im Verlauf derOperation Faustschlag im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „Brotfrieden“ einen Separatfrieden mit den Mittelmächten. In Berlin setzte man zunächst auf die Förderung der nationalen Bestrebungen als Kampfmittel gegen Russland. Emigrantenorganisationen wie der „Bund zur Befreiung der Ukraine“ fanden Unterstützung im Deutschen Reich, das auch Werbung unter den Kriegsgefangenen betrieb. Vorsichtiger blieb Österreich-Ungarn wegen den damals in Galizien konkurrierenden Nationalbestrebungen der Polen; die Unterstützung seitens der polnischen Eliten erschien Wien wichtiger. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dassSowjetrussland imFriedensvertrag von Brest-Litowsk die Ukraine anerkannte. Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten und die Rada nur eingeschränkt willfährig war, unterstützten sie am 29. April 1918 die Absetzung der Regierung und die Einsetzung des früheren zaristischen GeneralsPawlo Skoropadskyj alsHetman. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „Ukrainischer Staat“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel OberbefehlshaberHermann von Eichhorn zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach demWaffenstillstand von Compiègne, am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.[84]
Am 22. Januar 1919 wurde die Vereinigung derUkrainischen Volksrepublik und derWestukrainischen Volksrepublik beschlossen. Das Gebiet der Westukrainischen Volksrepublik wurde jedoch auch vonPolen beansprucht und im Rahmen desPolnisch-Ukrainischen Krieges bis Juli 1919 vollständig besetzt; jedoch wurden imPolnisch-Sowjetischen Krieg die polnischen Truppen kurz darauf zurückgedrängt. In der Folge fielen die westukrainischen Gebiete anPolen,Rumänien und dieTschechoslowakei, die Zentral-, Ost- und Südukraine an dieRussische Sowjetrepublik. Parallel dazu gelang es der überwiegend bäuerlichenMachno-Bewegung im Südosten des Landes, eine anarchistische Revolution durchzuführen. Zunächst halfen die Anarchisten den sowjetischenBolschewiken gegen die konservativ-monarchistischen „Weißen“ vonAnton Denikin, dann wurden sie jedoch selbst von den Bolschewiken vernichtet. Im Verlauf des sehr wechselvollen und blutigenRussischen Bürgerkriegs wurden die meisten Gebiete der Ukraine von derRoten Armee erobert und unterLeo Trotzki Sowjetrussland angeschlossen. DieRepublik Cholodnyj Jar widerstand der sowjetischen Expansion am längsten und wurde erst 1922 zerstört. Mit der Gründung derSowjetunion im Dezember 1922 wurde dieUkrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) gegründet. Die frühe bolschewistische Nationalitätenpolitik derKorenisazija zielte darauf ab, die Minderheiten für die sozialistische Idee zu gewinnen und gleichzeitig die reaktionären einheitsrussischen Kräfte zu schwächen. Es begann eine bis 1931 anhaltende[85] staatliche Politik derUkrainisierung, die die ukrainische Sprache förderte und den Anteil von Ukrainern in der Kommunistischen Partei und den Behörden vergrößerte.
Für die junge Sowjetunion war die Ukraine die „Kornkammer“. Als unterJosef Stalin seit 1929 die Landwirtschaftzwangsweise kollektiviert wurde, kam es in der Ukraine zu einer unter dem NamenHolodomor bekannten Hungersnot, die in der Ukraine nach neuesten Schätzungen ca. 3,5 Millionen Menschenleben forderte, mehr als in den anderen Gebieten der Sowjetunion zusammen.[87] Ukrainische Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass sie absichtlich herbeigeführt wurde.[88]Lasar Kaganowitsch gilt als Hauptverantwortlicher für den Terror im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung. Die Bewertung der historischen Ereignisse ist jedoch umstritten.
Teile der ukrainischen Bevölkerung führten einenPartisanenkrieg gegen die deutschen Besatzer, andere, vor allem in Galizien, arbeiteten mit den Deutschen zusammen. Im Westen des Landes kämpfte dieUkrainische Aufständische Armee gegen die vorrückenden Sowjets und die polnische Bevölkerung. Da die Angehörigen dieser Untergrundarmee wussten, dass sie in der Hand sowjetischer Behörden dem Tod geweiht waren, dauerte ihre Niederschlagung durch Einheiten desNKWD weit über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus.
Die Ukraine war Schauplatz zahlreicher Massenmorde an Juden, Polen,Roma und sowjetischen Kriegsgefangenen (u. a. Massaker vonBabyn Jar). Über zwei Millionen Ukrainer wurden als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt. Der Zweite Weltkrieg forderte in der Ukraine etwa vier Millionen zivile Todesopfer, davon etwa eineinhalb Millionen jüdische Ukrainer. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung, sofern nicht geflohen, wurde ausgelöscht. Dörfer und Städte wurden mit der Taktik derverbrannten Erde erst von der Roten Armee, dann von den deutschen Besatzern auf ihren jeweiligen Rückzügen zerstört. Es gab 1945 in der Ukraine etwa zehn Millionen Obdachlose.
Im Zuge derWestverschiebung Polens wurde nahezu die gesamte polnische Bevölkerung aus den ehemals polnischen Gebieten der heutigenWestukraine ausgesiedelt, teilweise auch gewaltsam vertrieben. Im Gegenzug wurde die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine, zum Teil auch in den Westen Polens zwangsumgesiedelt.
Nach dem Krieg war erstmals die gesamte Ukraine in einem Staat, derSowjetunion, vereint. Am 24. Oktober 1945 trat dieUkrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Gründungsmitglied denVereinten Nationen bei.Mit dem Tod des sowjetischen Diktators Stalin im März 1953 endeten auch die Verfolgung und der Terror in der Sowjetunion.
Im Jahr 1954 wurde anlässlich des 300-jährigen Jubiläums derVereinbarung von Perejaslaw der OblastKrim aus derRussischen (RSFSR) in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) überführt.
Die Ukraine war bis weit in das 20. Jahrhundert vor allem bäuerlich geprägt; nun setzte eine Phase der Urbanisierung ein. Die Ukraine war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem großen Teil zerstört. Die Bevölkerung litt unter bitterer Armut. Der Fokus der Sowjetführung galt indessen vor allem dem Osten der Sowjetunion, während der Westen – darunter auch die Ukraine – trotz vorangetriebener Industrialisierung zunächst eher strukturschwach blieb.
Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung sowie von einem raschen Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl der Ukrainischen SSR stieg von rund 36,5 Millionen im Jahr 1950 auf 51,7 Millionen im Jahr 1989.[89]
Unter dem neuen Parteichef der KPdSU Nikita Chruschtschow wurden mehr Ukrainer in die Führungsgremien der Partei ernannt; auch der Druck auf die Bauern ließ nach. Im kulturellen Bereich erhielten die Befürworter einer „Ukrainisierung“ und der ukrainischen Sprache mehr Spielraum.
Ab 1972 setzten unter dem von Breschnew eingesetzten ukrainischen KP-Chef, Wolodymyr Schtscherbyzkyj, „Säuberungen“ der nationalen Elite ein; die Russifizierung wurde erneut vorangetrieben.
Die Veränderungen, die Michail Gorbatschows Perestroika mit sich brachten, nahmen zögerlich Einfluss auf die ukrainische Politik.Durch die Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl am 26. April 1986 wurde eine Fläche von fast 150.000 km² radioaktiv verseucht. Der Vorfall hinterließ enorme Schäden für Menschen und Umwelt.
1989 hatten sich mehrere oppositionelle Gruppierungen zur „Volksbewegung“ („Ruch“) zusammengeschlossen, die in den ersten freien Wahlen im März 1990 knapp 25 Prozent der Stimmen erreichte. Setzte die Volksbewegung Ruch anfangs ihren Schwerpunkt auf kulturelle Themen, entwickelte sie sich bald zur dominierenden Bewegung der nationalen Unabhängigkeit – in deutlicher Opposition zur Kommunistischen Partei.
Mit demZerfall der Sowjetunion erlangte die Ukraine im Dezember 1991 nach einemReferendum mit 90,3 % Zustimmung ihrestaatliche Unabhängigkeit.[90] Eine Alternative zur Unabhängigkeit der Ukraine war faktisch nicht vorhanden, was massiv zu dem eindeutigen Wahlergebnis beitrug.[91] Das bereits im Jahr 1919 eingeführteFrauenwahlrecht wurde in dem Referendum bestätigt. Seit der Unabhängigkeit sucht die Ukraine ihre nationale Identität und ihre internationale Rolle zwischen einer westlichen Orientierung, beispielsweise einer Ukraine und dieIntegration in die Europäische Union, und einer östlichen Orientierung, d. h. einer politischen Orientierung zu Russland hin.[92] Die Ukraine leidet seit ihrer Unabhängigkeit unter schweren wirtschaftlichen und demografischen Problemen. Seit ihrer Unabhängigkeit sank die Einwohnerzahl um mehr als 6,25 Millionen Menschen.[89] Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Ukraine erreichte im Jahr 2012 nur noch 69,3 % des Wertes von 1990.[93] Gefallen war das BIP vor allem zwischen 1991 und 1999.[94] Die Situation stabilisierte sich erst lange nachdem die neue Währung, dieHrywnja, Ende 1998 stark gefallen war, teilweise als Folge desrussischen Schuldenbankrotts Anfang desselben Jahres.[95] Die Folge der postsowjetischen Wirtschaftspolitik der 1990er Jahre war die Massenprivatisierung des Staatseigentums, die eine Klasse äußerst mächtiger und reicher Individuen (Oligarchie) hervorbrachte.[96] Die ukrainische Wirtschaft geriet infolge derWeltfinanzkrise 2007–2008 in eine erneute Rezession.[96]
ÜberAtomwaffen verfügten nach dem Zerfall der Sowjetunion neben Russland auch drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR: die Ukraine,Belarus undKasachstan. In der Ukraine befand sich mit insgesamt 1832 Nuklearsprengköpfen das zu diesem Zeitpunkt weltweit drittgrößte Kernwaffenarsenal. Zudem wurde das Potential von Nuklearwissenschaftlern in der Ukraine von russischer Seite auf etwa 1000 Personen eingeschätzt. Die Ukraine lieferte 1991 die meisten taktischen Atomwaffen an Russland ab, behielt jedoch die strategischen Atomwaffen und forderte für ihre Auslieferung vom Westen Geld und Sicherheitsgarantien.[97] Sie erhielt US-Finanzhilfe und Sicherheitsgarantien auf der Basis eines trilateralen Abkommens mitRussland und denUSA im Januar 1994 (Budapester Memorandum), trat Ende 1994 demAtomwaffensperrvertrag und demStart-I-Vertrag bei und erklärte sich 1996 für atomwaffenfrei.[98]
Bei derPräsidentschaftswahl 2004 und den anschließenden Protesten, der sogenanntenorangen Revolution, setzte sich der westlich orientierte Präsidentschaftskandidat,Wiktor Juschtschenko, gegen den von Russland unterstütztenWiktor Janukowytsch durch. Das galt vielen politischen Beobachtern als richtungsweisend für die künftige Orientierung der Ukraine. Die wichtigsten Protagonisten des orangen Lagers, Juschtschenko undJulija Tymoschenko, konnten sich aber in den folgenden Jahren nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, und viele Hoffnungen der Bevölkerung blieben unerfüllt. Die Unzufriedenheit aufgrund der politischen Stagnation mündete in derPräsidentschaftswahl 2010, bei denen der russlandfreundliche Janukowytsch ins Präsidentenamt gewählt wurde.[99]
Es folgten mehrere Schritte zur Konsolidierung einesAutoritarismus, welche allenfalls auf sporadischen Widerstand trafen. Die Opposition war durch die vorangegangenen Wahlen weitgehend gelähmt und die Zivilgesellschaft zu fragmentiert. Insbesondere das Verfassungsgericht wurde zum Befehlsempfänger der Präsidialadministration und verwarf die Verfassungsänderung von 2004 und deren Beschneidungen der Kompetenzen des Präsidenten. Für eine Preisreduktion von 100 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas erhielt Russland ein neues Abkommen für die Schwarzmeerflotte bis ins Jahr 2042.[99]
Für dieParlamentswahlen 2012 schränkte das Regime die Möglichkeiten der Opposition ein, Stimmenkauf und Manipulation bei der Auszählung ließen die Menschen desillusioniert zurück. Vor dem Hintergrund der vermeintlich gesicherten autoritären Präsidialherrschaft war die folgende Protestbewegung umso unerwarteter.[99]
Im November 2013 begannen dieEuromaidan genannten Proteste, als die Unterzeichnung einerEU-Assoziierung der Ukraine unter dem Druck Russlands ausgesetzt wurde.[100] Die Proteste richteten sich auch gegen die verbreitete Korruption.[101] Im Februar 2014 wurde eine Einigung erzielt, die die Rückkehr zur bis September 2010 gültigen Verfassung vorsah und die faktische Absetzung Wiktor Janukowytschs beinhaltete; dieser tauchte unter und flüchtete nach Russland.[102] Die rechtliche Bewertung der Absetzung und Flucht Janukowytschs, den ein Kiewer Gericht 2019 des Hochverrats schuldig sprach, istumstritten.[103]
Am 27. Februar 2014 wurde eineÜbergangsregierung unterArsenij Jazenjuk gebildet. Im weiteren Verlauf annektierte Russland noch im selben Jahr (18. März) völkerrechtswidrig dieKrim, und es kam zusezessionistischen Bewegungen im Osten der Ukraine, die in einem bewaffneten Konflikt eskalierten, der seither andauert. Am 5. September 2014 (Protokoll von Minsk) und am 12. Februar 2015 (Minsk II) wurden Abkommen geschlossen, die auf eine Befriedung des Konflikts in der östlichen Ukraine abzielten.
In den beiden folgenden Jahren musste die Ukraine laut dem polnischen WirtschaftswissenschaftlerLeszek Balcerowicz Schocks aus dem Erbe des vormaligen Präsidenten sowie der russischen militärischen und ökonomischen Aggression (durch ein Embargo) verkraften. Die ausstehenden Reformen sollten Privatisierungen umfassen, da der Staat noch viele defizitäre Unternehmen besitze, aus denen Geld abgezweigt würde.[104] Im Frühjahr 2017 sollte nach einem Urteilsspruch des Stockholmer Schiedsgerichts die latente Drohung einer Milliardenklage seitensGazprom entfallen, die ein Relikt des seit 2009 schwelendenrussisch-ukrainischen Gasstreits war.[105]
Am 26. November 2018 verhängte das ukrainische Parlament einen auf 30 Tage befristetenAusnahmezustand.[106] Es reagierte damit auf die massiven Übergriffe der russischenKüstenwache auf ukrainische Schiffe sowie die Gefahr einer großflächigen Invasion durch dieRussische Föderation[107] aufgrund massiver russischer Truppenkonzentrationen entlang derGrenze zur Ukraine.[108]
Der Konflikt mit Russland im Osten des Landes verhinderte in den 2010er Jahren eine bedeutende wirtschaftliche Erholung der Ukraine.[109] Die im Jahr 2020 einsetzendeCOVID-19-Pandemie in der Ukraine verschlechterte die Lage zusätzlich.
Die Gefahr einer Invasion bestand erneut seit Frühjahr 2021 angesichts der Gegenwart größerer russischer Truppen entlang der Grenze.[110] Wladimir Putin unterzeichnete am 21. Februar 2022 ein Dekret zur Anerkennung der SezessionsregionenVolksrepublik Donezk undVolksrepublik Lugansk in derOstukraine.[111]
Am 24. Februar 2022griff Russland die Ukraine unter Verletzung desGewaltverbotes nachArt. 2, Nr. 4 der UN-Charta[112] sowohl von russischem Staatsgebiet, als auch von der annektierten HalbinselKrim und aus dem NachbarstaatBelarus an und begann mit derBombardierung von ukrainischen Städten. Infolge der Angriffe verhängte der ukrainische Präsident den Kriegszustand im Land.[113] Die kurz nach Invasionsbeginn unter fortgesetzten russischen Angriffen erfolgtenrussisch-ukrainischen Friedensverhandlungen scheiterten. Russische Soldaten und Söldner begingen in der Ukrainezahlreiche Kriegsverbrechen. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraineflüchteten mehrere Millionen Menschen aus der Ukraine in viele Länder Europas und weltweit. Jeweils mehr als eine Million kamen in Polen und in Deutschland unter, weitere Hunderttausende auch in Tschechien, Großbritannien und Spanien sowie eine halbe Million außerhalb Europas.[114] Am 30. September 2022annektierte Russland Teile der Süd- und Ostukraine. Rund sechs Millionen Ukrainer leben laut ukrainischen Schätzungen in den russisch besetzten ukrainischen Gebieten, darunter sind 1,5 Millionen Kinder.[115] Bis ins Jahr 2024 fielen mehrere zehntausend ukrainische Soldaten und tausende bis zehntausende Zivilisten in der Ukraine demrussisch-ukrainischen Krieg zum Opfer.
Entwicklung der Identität als Bürger der Ukraine laut demKyiv International Institute of Sociology
Mit dem Euromaidan setzten Identitätsveränderungen ein, die sich seit der Invasion beschleunigt haben. Seit dem Jahr 2000 haben Meinungsforscher die Ukrainer gefragt, wie sie sich selbst sehen, und ihnen verschiedene Optionen für eine lokale, subnationale, nationale und globale Identität gegeben. In den letzten zwei Jahrzehnten ist der Anteil derer, die sich als „Bürger der Ukraine“ bezeichnen, von 41 Prozent im Jahr 2000 auf 65 Prozent kurz vor der Invasion im Februar 2022 gestiegen. Bis Juli 2022 war der Anteil auf 85 Prozent gestiegen.[116]
Im Zuge des russischen Angriffskriegs setzte eine Entrussifizierung (Ukrainisierung) in der Ukraine ein. Unter dem Begriff der „Dekommunisierung“ wurden sowjetische Denkmäler und solche, die an russische Persönlichkeiten erinnern, demontiert oder in Museen verlagert.[117] Straßen- und Ortsnamen in russischer Sprache oder mit russischem Bezug in der Ukraine wurden per Gesetz im April 2023 verboten und Kenntnisse derukrainischen Sprache undGeschichte zur Voraussetzung für die ukrainische Staatsbürgerschaft gemacht.[118] Zuvor, im August 2022, hatten sich in einem digitalen Abstimmungsprozess laut ukrainischen Regierungsangaben eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, ausgesprochen.[119] Bis Ende November 2022 wurden nach ukrainischen Regierungsangaben rund 19 Millionen Bücher aus Bibliotheken in der Ukraine entfernt. Dabei habe es sich um Werke gehandelt, die aus der Ära derSowjetunion stammten und/oder in russischer Sprache verfasst wurden.[120] Entfernt wurden dabei auch Werke vonFjodor Michailowitsch Dostojewski,Nikolai Wassiljewitsch Gogol undLew Nikolajewitsch Tolstoi, die aus präsowjetischer Zeit stammen.[121]
Nach Angaben derVereinten Nationen, derWeltbank und der ukrainischen Regierung beliefen sich die materiellen Kriegsschäden in der Ukraine bis Ende 2023 auf mindestens 152 Milliarden US-Dollar. Für den Wiederaufbau wurde mit Kosten von fast 500 Milliarden US-Dollar gerechnet.[122] Durch fortdauernde russische Luftangriffe wurde die Hälfte der Stromerzeugungsinfrastruktur in der Ukraine beschädigt oder zerstört.[123] Das ukrainische Wirtschaftsministerium schätze, dass bis zu fünf Millionen Arbeitnehmer in der Ukraine fehlen.[115]
DieVerfassung der Ukraine stammt vom 28. Juni 1996 und beansprucht alsStaatsgrundgesetz höchste rechtliche Autorität. Alle Maßnahmen des Staates und seiner Einrichtungen, einschließlich der Gesetzgebung undvölkerrechtlicher Verträge, müssen mit ihr im Einklang stehen.
Änderungen der Verfassung obliegen dem Parlament und sind in einem besonderen Verfassungsänderungsverfahren im Rahmen einer regulären gesetzgebenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Werchowna Rada zu beschließen. Sie sind als verfassungsänderndes Gesetz vom Präsidenten der Ukraine auszufertigen. Änderungen hinsichtlich der Staatsgrundsätze, der Wahlen und Referenden, sowie der Bestimmungen über die Verfassungsänderung bedürfen darüber hinaus der Zustimmung in einemReferendum.
Dies geschah mit dem Gesetz Nr. 2222-IV vom 8. Dezember 2004 erstmals, und beschnitt u. a. die damaligen Rechte des Präsidenten. Diese Änderungen wurden mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine vom 1. Oktober 2010 als verfassungswidrig verworfen und für nichtig erklärt.[124][125] Im Zuge derStaatskrise 2013/14 beschloss das Parlament getreu der „Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine“ am 21. Februar 2014 die Wiederinkraftsetzung der Änderungen von 2004. Allerdings fehlte diesem Parlamentsbeschluss zur verfassungsgemäßen Wirksamkeit die Unterschrift des damals noch amtierenden PräsidentenWiktor Janukowytsch. Ob und, wenn ja, wann dies durch den neuen Präsidenten nachgeholt werden kann und wird, ist unklar. Bis dahin gilt die Verfassung in ihrer Urfassung von 1996 fort.
die Ernennung desMinisterpräsidenten mit Zustimmung desParlaments sowie der Minister, der diplomatischen Vertreter des Landes, zwei Drittel der Mitglieder des Verfassungsgerichts und derZentralbank, sowie den Generalstaatsanwalt,
Ausfertigung der Gesetze des Parlaments mit der Möglichkeit einesVetos gegen Beschlüsse des Parlaments,
Recht zur Aufhebung von Maßnahmen der Regierung und Bestimmung des Zuschnitts der Ministerien,
Oberbefehl über dieStreitkräfte der Ukraine, Verhängung des Kriegsrechts sowie Ausrufung der Generalmobilmachung im Spannungs- oder Kriegsfall,
vorzeitige Auflösung des Parlaments,
Verordnungen undDekrete an die Einrichtungen der Exekutive, einschließlich desMinisterkabinetts.
Eine Delegation dieser Befugnisse ist ausdrücklich ausgeschlossen. Beraten wird der Präsident vom „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine“.
Der Präsident wird für eine Amtszeit von fünf Jahren in direkter Wahl durch das Staatsvolk der Ukraine gewählt. Dabei darf ein Kandidat nicht mehr als zwei Amtszeiten hintereinander das Amt ausfüllen. Wählbar ist, wer mindestens 35 Jahre alt ist, die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt,aktiv wahlberechtigt ist und seit mindestens 10 Jahren in der Ukraine lebt.
Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ist durch eigenen Rücktritt, Feststellung der gesundheitsbedingten Amtsunfähigkeit, ein förmlichesAmtsenthebungsverfahren oder den Tod des Amtsinhabers möglich.
DieWerchowna Rada (ukrainischВерховна РадаOberster Rat) ist dasunikameralistische Parlament der Ukraine. Es übt die alleinige legislative Gewalt des Staates aus. Es wird für eine Legislaturperiode von fünf Jahren vom Staatsvolk der Ukraine direkt gewählt, wobei Wahltermin und -verfahren vom scheidenden Parlament bestimmt werden. Abgeordnete der Rada genießen rechtliche Immunität für die Dauer der Legislaturperiode und dürfen während ihrer Zeit als Abgeordnete kein (anderes) Amt innerhalb der Ukraine ausüben, insbesondere nicht der Exekutive angehören. Die Rada kann außer durch Ablauf der Legislaturperiode nur im Ausnahmefall vom Präsidenten der Ukraine aufgelöst werden, wobei in diesem Falle unverzüglich Neuwahlen anzusetzen sind. Die Werchowna Rada wird von einem aus ihrer Mitte gewählten Präsidenten der Werchowna Rada geleitet und vertreten.
Zu den Befugnissen des Parlaments zählen:
die Gesetzgebung,
der Beschluss über Verfassungsänderungen,
Beschluss des Staatshaushalts,
Beschluss zum Abhalten eines Referendums,
Zustimmung zur Ernennung des Ministerpräsidenten und der übrigen vom Präsidenten ernannten Beamten sowie Misstrauensanträge gegen diese,
Beschluss über die Rahmenbedingungen der Innen- und Außenpolitik von Ministerkabinett und Präsident,
Aufstellung der Streitkräfte der Ukraine,
Beschluss über den Kriegsfall und Kriegserklärungen,
parlamentarische Kontrolle des Präsidenten und des Ministerkabinetts,
Auflösung der Werchowna Rada der Autonomen Republik Krim, sofern dies durch das Verfassungsgericht der Ukraine wegen verfassungswidrigen Verhaltens bestimmt wurde,
die Amtsenthebung des Präsidenten.
Regierung
Die Regierung der Ukraine wird vomMinisterkabinett (ukrainischКабінет Міністрів УкраїниKabinet Ministriv Ukrajiny, „Kabinett der Minister der Ukraine“) wahrgenommen. Dieses setzt sich aus demMinisterpräsidenten (ukrainischПрем'єр-міністр УкраїниPrem’er Ministr Ukrajiny, „Premierminister der Ukraine“), dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten, drei weiteren Vize-Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Ersterer wird vom Präsidenten der Ukraine mit Zustimmung derWerchowna Rada ernannt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom Präsidenten ernannt. Die Amtszeit des Kabinetts ist an die Amtszeit des Ministerpräsidenten gebunden. Die Werchowna Rada kann gegen den Ministerpräsidenten ein Misstrauensvotum abgeben mit der Folge, dass dieser und mit ihm das gesamte Kabinett durch den Präsidenten aus dem Amt zu entlassen sind. Das Ministerkabinett ist durch seine doppelseitige Ernennung und Entlassung für seine Arbeit auf Mehrheiten in der Werchowna Rada ebenso angewiesen wie auf die Unterstützung des Präsidenten.
Zuletzt war die Regierung unter MinisterpräsidentMykola Asarow von derPartei der Regionen auf die Unterstützung derKommunistischen Partei und unabhängiger Abgeordneter angewiesen. Asarow wurde noch von Janukowytsch auf dessen Rücktrittsersuchen vom 28. Januar 2014[126] hin vor der Werchowna Rada entlassen. Mit den Regierungsgeschäften bis zur Ernennung einer neuen Regierung wurde der bisherige Erste Vize-MinisterpräsidentSerhij Arbusow, ebenfalls von der Partei der Regionen, kommissarisch bestimmt.[127] Am 22. Februar 2014 bestimmte die Werchowna Rada, ihn als geschäftsführenden Ministerpräsidenten zu entlassen und die Leitung des Ministerkabinetts bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten auf denParlamentspräsidenten der Werchowna Rada,Oleksandr Turtschynow von derVaterlandspartei zu übertragen.[128] Vom 27. Februar 2014 bis zum 2. Dezember 2014 war dieRegierung Jazenjuk im Amt, deren angebotener Rücktritt vom Parlament verworfen wurde.[129][130][131] Vom 2. Dezember 2014 bis zum 14. April 2016 regierte eineKoalitionsregierung unter dem im Amt bestätigten MinisterpräsidentenArsenij Jazenjuk, die sich nach derParlamentswahl Ende Oktober gebildet hatte.[132] Sie wurde am 14. April 2016 nach Rücktritt Jazenjuks durch dasKabinett Hrojsman, eine vonWolodymyr Hrojsman gebildete Koalitionsregierung, abgelöst. Nach der vorgezogenenParlamentswahl in der Ukraine 2019 trat die Werchowna Rada am 29. August 2019 erstmals zusammen und wählteOleksij Hontscharuk zum neuen Ministerpräsidenten.[133] Nachdem das Parlament am 4. März 2020 ein Rücktrittsgesuch von Oleksij Hontscharuk angenommen hatte, wählte es am selben TagDenys Schmyhal zum neuen Ministerpräsidenten.[134] Am 17. Juli 2025 wurdeJulija Swyrydenko Ministerpräsidentin.[135]
Wahlen und politische Parteien
Für die Organisation und Durchführung der Präsidenten- und Parlamentswahlen, der Kommunalwahlen und Referenden ist dieZentrale Wahlkommission der Ukraine, eine Behörde mit Sitz inKiew zuständig. Die 15 Mitglieder der Kommission werden für den Zeitraum von 7 Jahren von der Werchowna Rada gewählt und vom Staatspräsidenten ernannt. Seit 2011 gilt für die Parlamentswahlen ein sogenanntesGrabenwahlsystem.
Die Landschaft derpolitischen Parteien in der Ukraine befindet sich im Umbruch, neue Parteien entstehen, ältere schließen sich zusammen oder ändern ihre Namen. Somit ist die ukrainische Politik teils stärker durch die Kontinuität von einzelnen Spitzenpolitikern in wechselnden Konstellationen als durch einzelne Gruppierungen geprägt; die Wahlen von2012,2014 und2019 zeigten je sehr unterschiedliche Ergebnisse. Als wichtiges Kriterium zur politischen Einordnung der Parteien zählt vor allem auch ihre Position gegenüber derEU beziehungsweise gegenüberRussland.
Die Regionalwahlen 2020 zeigten eine Stärkung der Autonomie aufgrund der Dezentralisierungsreformen der Ukraine ab 2014 sowieföderaler finanzieller Unabhängigkeit. Auf lokaler Ebene gegründete politische Parteien waren bei den Bürgermeisterwahlen erfolgreich und nicht länger auf die Unterstützung nationaler Parteien angewiesen.[136]
Im März 2022 verbot Präsident Selenskyj eine Reihe prorussischer Parteien, darunter zwei im Parlament vertretenen Parteien,Oppositionsplattform – Für das Leben undOppositionsblock, weil deren Arbeit auf Spaltung oder Kollaboration abziele. Das Verbot solle so lange bestehen bleiben, wie in der Ukraine dasKriegsrecht gilt.[137]
Die Ukraine ist einEinheitsstaat, dieOblaste undKommunen hatten lange Zeit nur sehr wenig Befugnisse. Am 28. Juni 2014 gab der ukrainische PräsidentPoroschenko bekannt, dass es eine Verfassungsreform geben und die Macht dezentralisiert werden soll. Die Kommunen sollen deutlich mehr Befugnisse haben und ein Teil der Steuern bei den Oblasten verbleiben.[143]
Oblaste (Verwaltungsregionen)
Überblick über die Verwaltungsgliederung der Ukraine
Die Ukraine ist in 24 Oblaste (ukr. область, Bezirke, wörtl.Gebiete), dieAutonome Republik Krim und zwei Städte mit Sonderstatus,Kiew undSewastopol, gegliedert.
Die Autonome Republik Krim (ukrainischАвтономна Республіка Крим), zu Zeiten derUdSSR offiziellOblast Krim, ist geographisch gesehen die Krimhalbinsel ohne die verwaltungsmäßig eigenständige Stadt Sewastopol und hat als HauptstadtSimferopol.
Die ukrainische Außenpolitik in den ersten Jahren der staatlichen Unabhängigkeit wurde von ukrainischen Politikern als „multivektoral“ bezeichnet und dabei von politischen Beobachtern im Ausland oft als uneinheitlich wahrgenommen. Einerseits strebte die Ukraine eine Annäherung anNATO undEU an, andererseits waren guteBeziehungen zum großen Nachbarn Russland für das Land von elementarer Bedeutung.[145] Erst Präsident Wiktor Juschtschenko erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2005 die Westorientierung und damit verbunden die Mitgliedschaft des Landes in der EU zu seinem politischen Ziel.[146] Als sich in den folgenden Jahren immer deutlicher abzeichnete, dass für die Ukraine zu der Zeit keine realistische Beitrittsperspektive zur EU bestand, bemühte sich Juschtschenko im Jahr 2008 um einen raschen Beitritt zur NATO.[147] Trotz der Unterstützung der USA[148] wurde auf der BukaresterNATO-Ratstagung im April 2008 kein formaler Beschluss über einen sofortigen Beitrittsstatus für die Ukraine gefasst, was letztlich einer Ablehnung des Beitrittswunsches gleichkam.[149]
Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 sprachen sich die vier führenden Kandidaten Wiktor Janukowytsch, Julija Tymoschenko,Serhij Tihipko und Arsenij Jazenjuk für die Einführung „europäischer Standards“ in der Ukraine aus. Sie standen damit alle für eine schrittweise Annäherung an die EU und gleichzeitige strategische und gutnachbarschaftliche Beziehungen mit Russland.[150]
Der neu gewählte Präsident Janukowytsch erklärte nach seinem Amtsantritt im Februar 2010, die Ukraine wolle ein blockfreies Land sein und verstehe sich als „eine Brücke zwischen Russland und der EU“. Einer NATO-Mitgliedschaft erteilte er eine klare Absage.[151] Janukowytsch hielt ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU zurück und versuchte sich enger anRussland zu binden.[152]Am 8. Juni 2017 hatte das ukrainische Parlament die NATO-Mitgliedschaft wieder als außenpolitisches Ziel bestimmt.[153] Derukrainisch-russischeVertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft wurde am 1. Juni 1997 unterzeichnet, jedoch erst im April 1999 von den Parlamenten ratifiziert. Er sollte gemäß ukrainischen Verlautbarungen im September 2018 beim Auslaufen am 1. April 2019 von der Ukraine nicht verlängert werden.[154]
Im Februar 2019 wurde das Ziel eines NATO- sowie eines EU-Beitritts in der Verfassung festgeschrieben.[155]
Zbigniew Brzeziński präsentierte 1997 in seinem WerkDie einzige Weltmacht eine Geostrategie für die USA. Die Strategie zielte darauf ab, zunächst die globale Vormachtstellung der USA vor einem möglicheneurasischen Gegengewicht zu sichern und auf lange Sicht eine neue kooperative globale Ordnung zu etablieren.[156] Laut Brzeziński kam es darauf an, wichtige geostrategische Akteure in Eurasien zu bestimmen und diese im US-Interesse zu handhaben.[156] Er hielt die Russische Föderation für einen bedeutenden Akteur in Eurasien.[157] Er betrachtete die Ukraine alsgeopolitischen „Dreh- und Angelpunkt“,
„[…] weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Rußland kein eurasisches Reich mehr. […] Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Rußland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen.“
–Zbigniew Brzezinski:Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft.[158]
Die USA sollten darauf hinarbeiten, dass die Russische Föderation nicht imperialistisch agiert, sondern sich wandelt und sich schließlich für die USA und Europa entscheidet, auch wenn dieNATO und dieEuropäische Union expandieren.[159] Um die Russische Föderation dazu zu bringen, sollte der Westen einerseits versuchen, enger mit der Russischen Föderation zu kooperieren, und andererseits die neuen post-sowjetischen Staaten unterstützen.[160] Brzeziński schätzte, der Westen werde zwischen 2005 und 2015 damit beginnen können, auch die Ukraine schrittweise in die NATO und in die EU zu integrieren.[161] Er rechnete damit, dass die Russische Föderation diesen Schritt nur schwer akzeptieren wird. Allerdings erblickte er darin den Prüfstein, ob die Russische Föderation sich neu bestimmt und sich für Europa oder für eine eurasische Außenseiterrolle entscheidet.[162] Sollte der Westen keine guten Beziehungen zur Russischen Föderation eingehen können, so empfahl Brzeziński, dass der Westen auch dann die Ukraine in seine Bündnisse eingliedern sollte, um einen gefährlichen russischen Imperialismus einzudämmen.[163]
Stromintegration in die Europäische Union
Im Jahr 2000 begannen die Europäische Union und die Russische Föderation einen Dialog darüber, daskontinentaleuropäische Netz und dasIPS/UPS-Netz miteinander zu verbinden, um einen gemeinsamen Energieraum vonWladiwostok bisLissabon zu schaffen.[164] Allerdings scheiterte dieses Projekt aus mehreren Gründen.[165] Stattdessen konkurrierten die Europäische Union und die Russische Föderation um osteuropäische Staaten, wie im Falle der Ukraine.
Einerseits wurden 2008 die politischen Beziehungen zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation sehr schlecht, so dass sie den Transit russischen Stroms durch ukrainisches Territorium gefährdeten. Andererseits arbeiteten die Europäische Union und die Ukraine seit 2005 darauf hin, die Ukraine in europäische Energiemärkte bzw. -systeme zu integrieren.[166] 2017 bestimmten Vertreter vonENTSO-E, des ukrainischen NetzbetreibersUkrenerho und von moldawischer Seite Moldelectrica technische Schritte, um das ukrainische Stromnetz mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.[167] Vor dem Hintergrund russischer Aggressionen, derEnergiesicherheit Europas und desKlimawandels sicherten die USA und die Bundesrepublik Deutschland 2021 zu, der Ukraine dabei zu helfen, ihren grünen Energie-Sektor auszubauen.[168] In diesem Zusammenhang versprach die Bundesrepublik Deutschland auch, die Ukraine bei der Synchronisierung zu unterstützen.[169]
Die ukrainische Regierung unterDenys Schmyhal strebte an, 2021/22 das ukrainische vom russischen Stromnetz zu lösen und bis 2023 mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.[170] Die ukrainische Seite erwartete davon höhere Energiesicherheit, geringere Kosten und Treibhausgasemissionen sowie eine tiefere Verbindung mit der Europäischen Union.[170] Mit Blick auf das Ziel, Europa bis 2050klimaneutral zu machen, betrachtete die Europäische Union die Ukraine als möglichen Anbieter vonÖkostrom und Wasserstoff.[171]
Die geplante Synchronisierung war geopolitisch brisant. Sie implizierte die Zunahme des europäischen bzw. die Abnahme des russischen Einflusses.[172] Zudem war die Stromversorgung der Ukraine in mehreren Hinsichten von Energieträgern aus der Russischen Föderation abhängig und somit anfällig für russische Gegenreaktionen.[172] Des Weiteren hatte die Russische Föderation 2014 die Krim annektiert und in das russische Stromnetz integriert.[173] Ebenso waren die sogenannten VolksrepublikenLugansk undDonezk mit dem russischen Stromnetz verbunden.[173] Schließlich war es brisant, parallel zum ukrainischen auch das Netz derRepublik Moldau mit dem kontinentaleuropäischen Netz verbinden zu wollen.[174] Das russische UnternehmenInter RAO besaß nämlich einen Kraftwerkspark inTransnistrien, der mit russischem Gas betrieben wurde. Er versorgte einen großen Teil der Republik Moldau mit Strom und leitete Strom auch zur Ukraine. Die Russische Föderation forderte von der Republik Moldau, Schulden für russisches Gas in Höhe von etwa sieben Milliarden US-Dollar zu begleichen.[174]
Mitgliedschaften
Die Ukraine ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:
Obwohl die damalige Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil derSowjetunion kein souveräner Staat war, erhielt sie 1945 den vollen Status unter den 51 Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen, wie die damals ebenfalls nicht unabhängigenPhilippinen,Indien und dieWeißrussische Sozialistische Sowjetrepublik.[178]
2
Zwar gründete die Ukraine mit Russland und Belarus gemeinsam dieGemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), ratifizierte deren Statut aber nicht und wurde deshalb nie Vollmitglied, sondern war lediglich „Teilnehmerstaat“.[179] Der ehemaligenWirtschaftsunion des Staatenbundes war sie lediglich assoziiert und deren 2015 gegründeter Nachfolgeorganisation, derEurasischen Wirtschaftsunion, trat sie nicht mehr bei. Auch war die Ukraine nicht Mitglied des imVertrag von Taschkent geschlossenen Militärbündnisses. Nichtsdestoweniger hatte der damalige ukrainische MinisterpräsidentLeonid Kutschma vom 29. Januar 2003 bis zum 16. September 2004, als ihn der damalige russische MinisterpräsidentWladimir Putin ablöste,[180] den GUS-Vorsitz inne.[181][182] Nach der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation reagierte derNationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine im Mai 2014 mit dem Beschluss des Austritts des Landes aus der GUS,[183] dieser wurde letztlich nicht vollzogen.[184] Stattdessen erfolgte der faktische Ausschluss aus dem Staatenbund zum 1. Januar 2015 durch einenUkas des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Freihandel mit der Ukraine aufkündigte.[185] Schließlich schied die Ukraine 2018 aus Protest gegen die russische Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim aus der GUS aus.[186]
Die Ukraine belegte 2007 den 4. Platz in Europa bei der Zahl der Menschen mit hohem Bildungsabschluss (Tertiärer Bildungsbereich) und lag hinter Russland, Großbritannien und Frankreich.Altersstruktur der Ukraine desInternational-Futures-Programms (2012)DieUniversität Kiew ist eine der wichtigsten Ausbildungsinstitutionen der Ukraine.
Die Europäische Union hat im Dezember 2004 einen „Aktionsplan“ für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen ihrer sogenannten „Nachbarschaftspolitik“ gebilligt. Als Prioritäten werden im Aktionsplan unter anderem folgende Punkte genannt:
Förderung des Beitritts der Ukraine zurWelthandelsorganisation (WTO); stetiger Abbau von Hemmnissen im bilateralen Handel.
Ukrainische Gesetze, Normen und Standards werden schrittweise an die der EU angeglichen.
Verhandlungen über Beschäftigungsfragen, zum Beispiel Möglichkeiten für Bürger der Ukraine, in der EU zu arbeiten.
Verhandlungen über Erleichterungen bei der Erteilung von Reisevisa.
Erfüllung der Vereinbarungen zwischen der EU und der Ukraine über die Schließung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl.
Benita Ferrero-Waldner,EU-Kommissarin für auswärtige Beziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, nannte darüber hinaus folgende Maßnahmen, um die Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine zu stärken:
Die Einfuhr von Textilien und Stahl aus der Ukraine soll erleichtert werden.
Die Finanzhilfen für eine Angleichung des ukrainischen Rechtssystems an das Rechtssystem der EU sollen erhöht werden.
In den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen.
Grundlagen der Beziehungen der Ukraine zur EU sind:
der 1994 unterzeichnete Vertrag über Partnerschaft und Zusammenarbeit (in Kraft seit 1. März 1998),[187]
die vom Europäischen Rat am 14. Dezember 1999 in Helsinki verabschiedete „Gemeinsame Strategie EU-Ukraine“,
das von der EU-Kommission im März 2003 vorgelegte und von den EU-Mitgliedstaaten gebilligte Konzept für eine „Europäische Nachbarschaftspolitik“ („Größeres Europa – Nachbarschaft: ein neuer Rahmen für die Beziehungen der EU zu ihren östlichen und südlichen Nachbarn“).
Seit 1994 leistet die EU außerdem im Rahmen desTACIS-Programms Beratungs- und Ausstattungshilfe in der Ukraine. Deutschland hat einen Anteil von fast 30 % an der Finanzierung dieses Programms.
Ziel der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ der EU ist lediglich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Nachbarstaaten, die durch „Aktionspläne“ konkretisiert wird. Für osteuropäische Nachbarstaaten wurde bisher neben dem Aktionsplan für die Ukraine im Dezember 2004 auch ein Aktionsplan für das NachbarlandMoldau beschlossen.
Im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll den Nachbarstaaten langfristig eine Beteiligung amEU-Binnenmarkt und an einigen Gemeinschaftsprogrammen eröffnet werden. Eine Beitrittsperspektive, so EU-Kommissarin Ferrero-Waldner in einem Interview mit der Deutschen Welle am 21. Januar 2005, eröffnet die Nachbarschaftspolitik nicht.
Demgegenüber hat der frühere ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wiederholt betont, beispielsweise am 25. Januar 2005 vor demEuroparat inStraßburg, er strebe als „strategisches Ziel“ einen Beitritt der Ukraine zur EU an.
Seit Anfang 2008 verhandelte die Ukraine mit der EU über ein Assoziierungsabkommen. Diese Verhandlungen verliefen bis zum Ende von Janukowytschs Amtszeit erfolglos.[188]
Am 28. Juni 2014 unterzeichnete die EU mit der Ukraine[189] den wirtschaftlichen Teil eines Assoziierungsabkommen, der auch einFreihandelsabkommen beinhaltet. Der politische Teil des Abkommens wurde bereits im März 2014 unterzeichnet.[190]
Im Herbst 2018 stimmte das ukrainische Parlament für die Verankerung des Ziels des EU-Beitritts in der Verfassung. Das Verfassungsgericht sollte die Änderung danach prüfen, zu einem Zeitpunkt, als in der Bevölkerung gemäß Umfragen 58 Prozent der Befragten mit diesem Ziel übereinstimmten.[191] Am 7. Februar wurde dieses Ziel, zusammen mit jenem desNATO-Beitritts, festgeschrieben.[155]
Sicherheitspolitik
Justiz und Polizei
Ukrainische Polizisten in Kiew
Die Rechtsprechung ist den Gerichten der Ukraine anvertraut. Sie sind zwar von Verfassungs wegen formal unabhängig, praktisch ist die Trennung zwischen Rechtsprechung und Politik und Wirtschaftsinteressen aber nur schwach ausgeprägt.[192] Die Rechtsprechung der Ukraine gilt als sehr korruptionsanfällig.[193] So wurde der Präsident des obersten ukrainischen Gerichtshofs im Mai 2023 festgenommen, nachdem er Bestechungsgeld in Höhe von drei Millionen US-Dollar angenommen hatte.[194] Es besteht im Grundsatz ein Einheitsprinzip hinsichtlich der Einteilung der Rechtsprechungsgewalt: Die Gerichte sind grundsätzlich für alle gerichtlichen Verfahren zuständig, unabhängig von der zu behandelnden Materie. Die Gerichtsbarkeit verfügt über vier Instanzen: Lokalgerichte, Regionalgerichte, Berufungsgerichte und dem Obersten Gerichtshof der Ukraine als Revisionsgericht. Außer bei den Lokalgerichten bestehen eigene Kammern für Verwaltungs- und Handelssachen.
Die Verfassungsgerichtsbarkeit wird vomVerfassungsgericht der Ukraine (ukrainischКонституційний Суд УкраїниKonstitycijnyj Sud Ukraijny) wahrgenommen. Dieses hat die alleinige Verwerfungskompetenz für Gesetze, entscheidet über die Auslegung der Verfassung und wirkt bei der Amtsenthebung des Präsidenten und der Auflösung des Lokalparlaments der Krim mit.
Für die Strafverfolgung ist ein (politischer) Generalstaatsanwalt (ukrainischГенеральний прокурор УкраїниHeneralyj Prokuror Ukraijny) nach sowjetischem Vorbild zuständig, der den lokalen Staatsanwälten vorsteht. Seine Kompetenzen sind unmittelbar von der Verfassung bestimmt.
Sowohl die ukrainische Polizei (früher „Miliz“ genannt)[195] als auch die Justiz[196] gelten als korrupt. Im Juni 2014 beschloss die EU, eine 40 Mitarbeiter umfassende Mission zur Durchsetzung des Rechts und zur Unterstützung der ukrainischen Polizei nach Kiew zu entsenden.[197]
Der ukrainische PräsidentWolodymyr Selenskyj hat nach der in der Nacht zum 24. Februar 2022 erfolgtenInvasion der Ukraine durch Truppen derRussischen Föderation den Kriegszustand sowie das Kriegsrecht ausgerufen.[199] Das Land befindet sich seither im Krieg mit Russland.
Im Sommer 2022 wurde die Truppenstärke der Ukraine auf ca. 500.000 Soldaten geschätzt.[200] Im Jahr 2024 soll die Truppenstärke der Ukraine mittlerweile ca. 900.000 Soldaten betragen. Damit war die Ukraine das Land mit der nach Truppenstärke sechstgrößten Armee der Welt. Deutlich mehr Soldaten haben aktuell nur China, die USA, Indien, Russland und Nordkorea.[201] Beim internationalen Vergleich und bei der Bewertung der militärischen Stärke ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich die Ukraine derzeit im Kriegszustand (inklusive Mobilisierung von Reservisten) befindet und weitgehend von den Waffenlieferungen sowie der sonstigen Militärhilfe westlicher Staaten abhängig ist.
Betrug dieStaatsverschuldung im Jahr 2009 insgesamt 35,1 Mrd. US-Dollar oder 30,0 % des BIP[202] erhöhte sich diese in den 2010er Jahren auf über 70 % des BIP, ehe sie in den ersten Jahren des 2020er Jahrzehnts auf unter 50 % des BIP gesenkt werden konnte.[203]
Bis zum Jahr 2014 stieg die Verschuldung der Ukraine gegenüber dem Ausland auf ca. 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Januar 2015 lag immer noch kein konsistenter Haushaltsplan für das laufende Jahr vor. In einem im Januar 2015 veröffentlichten Plan[204] sollte, wenn Russland einen früher gewährten Kredit in Höhe von 3 Milliarden Euro an die Ukraine wegen Verletzung der Vertragsbedingungen, in denen eine Verschuldungsobergrenze von 60 Prozent des BIP festgeschrieben war, fällig stelle, derParis Club diese Zahlungsverpflichtung übernehmen, um einen generellenDefault und einen Kapitalverlust privater Gläubiger zu verhindern. Die zur Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs der Ukraine notwendigen Sofortzahlungen, die vomIWF auf 15 Milliarden Dollar geschätzt werden, seien bei weitem nicht ausreichend.[205] Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsausfälle verhandelteGeorge Soros, dessen Fonds stark in der Ukraine investiert ist, in Kiew am 13. Januar 2015 mit Politikern und Parlamentariern u. a. über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Absicherung privater Investoren.[206]
DieAuslandsverschuldung sank in den Jahren vor 2022 von über 100 Prozent des BIP auf knapp über 50 Prozent.[203]
Human Rights Watch kritisiert die Verurteilung der früheren MinisterpräsidentinJulija Tymoschenko und fordert eine Untersuchung von mutmaßlichen Misshandlungen im Gefängnis.[207]
Im Ukrainekonflikt ab 2014 warf Amnesty International sowohl denbewaffneten Separatisten in der Ostukraine als auch Regierungssoldaten „gravierende Menschenrechtsverletzungen“ vor. Aktivisten, Demonstranten und Geiseln, die einer der Konfliktparteien in die Hände gerieten, seien misshandelt worden. Laut Amnesty International nahmen vor allem die Separatisten zahlreiche Geiseln, die „oft brutal geschlagen und gefoltert“ wurden. Es sei von Hunderten Entführungen in der Ostukraine auszugehen. Opfer seien oftmals Zivilisten. Die Erpressung von Lösegeld sei ebenfalls ein Motiv der separatistischen Gruppen.[208] Die Vereinten Nationen kritisierte die Menschenrechtslage sowohl unter der ukrainischen Regierung als auch in den Separatistengebieten.[209]
Aufgrund der ausstehenden Reformen zur Verbesserung der Rechtsstaatlichkeit hatte derIWF 2017 Hilfskredite eingestellt. Dank der Marktöffnung konnte die frühere notorische Korruption beim Gashandel ausgetrocknet werden. Der Missbrauch von Banken durch Oligarchen war durch die Notenbank, welche die Hälfte aller Banken geschlossen hatte, eingeschränkt worden, womit gemäßIvan Mikloš die noch nicht privatisierten Staatsbetriebe den größten Herd von Korruption darstellten. Ein neues Steuerrückerstattungs-System verringerte die Korruptionsmöglichkeiten von Beamten.[210] Durch Betrug beim Zoll verliere der Staat zudem mehrere Milliarden Dollar Einnahmen pro Jahr.[211]
Wirtschaft
Wachstumdynamik desBIP nachKKP.BIP pro Kopf (KKP-basiert) in US-DollarWachstumsraten desBIP seit 1990 – mit den großen Ausschlägen 1994 und 2009
Laut Angaben der Weltbank lag die Gesamtzahl der Arbeitskräfte im Jahr 1992 bei rund 24,3 Millionen und fiel im Wesentlichen kontinuierlich bis auf 20,3 Millionen im Jahr 2021.[212] Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2021 bei 9,8 %.[213] Der Anteil der in der Landwirtschaft Arbeitenden an der Anzahl aller beschäftigten Arbeitskräfte lag zu Beginn der 2000er Jahre bei etwa 27 % und sank seitdem auf rund 14 % im Jahr 2019.[214] Im Falle der in der Industrie Tätigen lag der entsprechende Wert im Jahr 1991 bei etwa 29,5 %, nahm danach ab und schwankte seit Anfang der 2000er Jahre bis 2019 zwischen rund 24,5 % und 26 %.[215] Der entsprechende Anteil der Dienstleister stieg kontinuierlich von etwa 46 % im Jahr 1991 auf rund 61 % im Jahr 2019.[216]
Der Anteil derSchattenwirtschaft am offiziellen Bruttoinlandsprodukt schwankte von 2009 bis 2016 zwischen 34 % und 43 %.[217] Von 2004 bis 2016 war rund ein Fünftel bis ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung im informellen Sektor tätig.[218]
In den Jahren 2019 bis 2021 waren die zehn wichtigsten Exportwarengruppen Mais, Sonnenblumensamen und pflanzliche Öle, Eisenerz und angereicherte Erze, Weizen, halbfertige Fabrikate aus Eisen oder nicht-legiertem Stahl, gewalzte Güter aus Eisen oder nicht-legiertem Stahl, isolierte Kabel und Drähte, Rapssamen,Ölkuchen sowie Roh- undSpiegeleisen.[219] In demselben Zeitraum importierte die Ukraine vor allem aufbereitetes Erdöl, motorisierte Fahrzeuge, Gas, Kohle, Medikamente, Elektrogeräte,Pestizide, Düngemittel, EDV-Geräte und Traktoren.[220]
Im Jahr 2021 war Europa der größte Handelspartner der Ukraine hinsichtlich derHandelsbilanz, wobei die Ukraine gegenüber Europa einDefizit von 9,2 Mrd. US-Dollar verzeichnete.[220] Im vorherigen Jahrzehnt hatte sich die Außenhandelsstruktur der Ukraine geändert. Die Ukraine handelte vor allem ab 2013 zunehmend mit Staaten der Europäischen Union und weniger mit der Russischen Föderation.[221][222] Die Ukraine und die Russische Föderation beschränkten gesetzlich den Handel zwischen einander, während die Ukraine und die Europäische Union ihre Handelsbeziehungen zueinander liberalisierten.[223] So hatte zwar die Ukraine mit der Russischen Föderation im Jahr 2011 einFreihandelsabkommen geschlossen, aber zum ersten Januar 2016 setzte der Moskauer Kreml das Abkommen aus. Grund war gemäß russischen Angaben das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der EU.[224][225]
Im Jahr 2020 lag der Anteil der Dienstleistungen aus dem Bereich Telekommunikation, Computer und Informationsdienste bei rund einem Drittel aller exportierten Dienstleistungen und kam auf etwa 5,2 Mrd. US-Dollar.[219] Etwa ein weiteres Drittel bzw. rund 5 Mrd. US-Dollar entfielen auf den Bereich Transportdienste.[219] 2020 importierte die Ukraine Dienstleistungen vor allem aus dem Bereich Reisen und Transport, die jeweils auf 42,4 % bzw. 16,5 % aller importierten Dienstleistungen kamen.[220]
Zwischen 2004 und 2012 änderte sich die Struktur derausländischen Direktinvestitionen. Von 2004 bis 2010 überwog der Anteil von westlichen Staaten wie der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, dem Vereinigten Königreich und Frankreich.[226] Danach dominierten Staaten wie Zypern, die Niederlande, dieBritischen Jungferninseln und die Russische Föderation. Die Investitionen aus dieser Gruppe stellten nicht immer ausländische Investitionen im strengen Sinne dar, da sie teils von ukrainischen Oligarchen und deren Offshore-Geschäften herrührten.[227]
Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen (Stand 2008).
DasEntwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt die Ukraine zu den Staaten mit sehr hohermenschlicher Entwicklung.[231] Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf nachKaufkraftparitäten halbierte sich in den 1990er Jahren und stieg seit 1999 von 3894 auf 14.289internationale Dollar im Jahr 2021, dabei gab es Einbrüche in den Jahren 2009, 2014/15 und 2020. 2022 betrug das Bruttoinlandsprodukt noch 12.671 internationale Dollar je Kopf.[232] In dieser Hinsicht blieb die ukrainische Volkswirtschaft seit Mitte der 1990er Jahre hinter Belarus, der Russischen Föderation und Rumänien zurück.[233]
DerGINI-Index lag 1995 bei 39,3 und sank bis auf 24 im Jahr 2014.[234] Danach stieg er im Wesentlichen bis auf 25,6 im Jahr 2020.[234] Von 2002 bis 2020 war der ukrainische Wert geringer als im Falle der Vereinigten Staaten von Amerika, der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland.[235] Allerdings sagt der GINI-Index im Falle einer Volkswirtschaft mit großerSchattenwirtschaft weniger aus, da er auf der Grundlage offizieller Einkommensstatistiken berechnet wird.[236]
Der monatliche Mindestlohn stieg von umgerechnet 30 Euro im Jahr 2002 auf 109 Euro im Jahr 2013.[237] Nach Absinken stieg er seit 2017 wieder an und lag 2019 bei 136 Euro.[238] Der monatliche Durchschnittslohn lag im Jahr 2002 bei umgerechnet 75 Euro und stieg bis auf 308 Euro im Jahr 2013.[237] Danach sank er bis einschließlich 2015 und erreichte 276 Euro im Jahr 2018.[237] Gemessen in der einheimischen Währung Hrywnja hingegen stieg er von 442 im Jahr 2002 kontinuierlich bis auf 10.783 im Juni 2019.[239] Im Jahr 2012 hatte Kiew bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten Stundenlohn und mit 17,6 % die mit Abstand niedrigsteKaufkraft aller europäischen Hauptstädte.[240] Innerhalb des Landes war das Gehalt tendenziell höher, je östlicher die Region lag – mit der Spitze in derOblast Donezk und dem SchlusslichtOblast Ternopil im Westen.[241]
Laut Sozialministerium lag das Rentenniveau im Jahr 2017 bei 34 %, was im internationalen Vergleich sehr niedrig war.[242] Auf lange Sicht stieg die Durchschnittsrente von monatlich 24 Euro im Jahr 2002 bis auf 139 Euro pro Monat im Jahr 2013.[237] Danach sank sie und lag im März 2019 bei ca. 99 Euro.[243] Im Jahr 2019 betrug die Mindestrente für diejenigen, die die Mindestversicherungszeit nachweisen konnten, etwa 40 % des Mindestlohns.[243] Langfristige Probleme sind, dass die Bevölkerung schrumpft und im Schnitt älter wird. Zudem schreibt die Rentenkasse seit 2004 rote Zahlen und der Staat finanziert sie aus dem Staatshaushalt.[244]
Der Verbraucherpreisindex für öffentliche Versorgungsleistungen wie Wasser, Strom und Gas sowie für Lebensmittel stieg von 2014 bis 2019 stark an.[245] Die Regierung vereinbarte mit dem Internationalen Währungsfonds, die Energiepreise zu erhöhen, damit der ukrainische Staat die Energieunternehmen weniger subventionierte und die Korruptionsmöglichkeiten im Energie-Sektor reduzierte.[246] Die Regierung versuchte, Menschen mit geringem Einkommen mittels hoher staatlicher Zuschüsse für die steigenden Nebenkosten und einer Anhebung des Mindestlohns im Jahr 2017 zu unterstützen.[246]
Viele Land- und einige Stadtbewohner betreibenSubsistenzwirtschaft, um sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Das hilft ihnen dabei, wirtschaftlich schlechte Zeiten zu überstehen, wie es etwa in den 1990er Jahren oder in der Krisenzeit 2014/2015 der Fall war.[247][248] Dabei versorgten sich einige Landbewohner sogar hauptsächlich auf diese Art mit Nahrungsmitteln.[248]
DieHyperinflation von 1993/94 war einer der Gründe dafür, dass viele Menschen in der Ukraine den Banken und der einheimischen Währung misstrauten: Seit den 1990er Jahren ist ein Großteil derDepositen und Kredite in harten Fremdwährungen denominiert, vor allem in US-Dollar.[249]
Im Zuge des Krieges mit der Russischen Föderation, der im Februar 2022 begann, verloren mehrere Millionen von Binnenflüchtlingen ihr Vermögen und Arbeitsmöglichkeiten.[250] Sie waren auf staatliche Unterstützung und Hilfe aus dem Ausland angewiesen.
Wirtschaftliche Entwicklung
Transformation
Schon in der ukrainischen Teilrepublik derUdSSR gab esprivatwirtschaftliche Akteure. Allerdings agierten sie illegal in derSchattenwirtschaft.[251] Ende der 1980er Jahre erlaubte der Staat kleine private Unternehmen und Genossenschaften.[252] 1990 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz über die wirtschaftliche Autonomie der ukrainischen Republik. Es umfasste Privatbesitz wie auch Wettbewerb und legte das Fundament für diePrivatisierung der Volkswirtschaft in den 1990er Jahren.[253]
Während der Staat im Jahre 1991 einen Anteil von 100 % am Bruttoinlandsprodukt hatte, sank dieser Wert und lag 2020 bei unter 10 %.[254] Bis 2005 wurden ca. 85 % der staatlichen Wohnungen (ca. 5,9 Millionen Einheiten) privatisiert.[255] Zwar privatisierte der Staat bereits in den 1990er Jahren Agrarland, aber 2001 beschränkte er den Handel damit. Erst 2020 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, dass den Bodeneigentümern vollere Rechte einräumte und den Handel mit ukrainischem Agrarland legalisierte (Siehe auch:Aneignung von Agrarland).[256] Bis 1999 wurden fast alle kleinen Unternehmen des Staates bzw. der Kommunen privatisiert.[257] Dennoch besaß der Staat im Jahr 2020 über 3300 Unternehmen, was im internationalen Vergleich sehr hoch war.[258] Unter Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt die Regierung an der Privatisierungspolitik fest und setzte sich das Ziel, rund 600 Unternehmen zu behalten.[259] In den traditionellen Industriezweigen der Ukraine (Energieproduktion, Metallurgie, Maschinenbau) dominierten im Jahr 2020 private Unternehmen.[253]
Die Privatisierung führte zu einer hohenKonzentration. Um 2007 erwirtschafteten die 75 größten ukrainischen Unternehmen über zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes.[252][260] Im Zuge der Konzernbildung entstanden sogenannte Finanz-Industrielle Gruppen. Diese Gruppen haben jeweils eigene Banken oder Versicherungsgesellschaften und ihr Aktienkapital ist hoch konzentriert.[252] Zudem ist die Beziehung zwischen Unternehmen und Aktionären intransparent. Sie integrieren eher seltenhorizontal odervertikal, sondern gemischteHoldings bzw.Konglomerate fusionieren miteinander.[261] Die zentrale Instanz, die etwas entscheidet, ist nicht in den Finanzinstitutionen, sondern in den industriellen Unternehmen.[261]
Die Art und Weise, wie der Staat die Privatisierung durchführte, begünstigte, dass einige Akteure den Prozess nutzen konnten, um sich zu bereichern, und zuOligarchen wurden.[262] Nachdem bereits im Zuge derPerestroika einige Mitglieder der kommunistischen Führungsschicht Kapital angehäuft hatten, nutzten sie es in den 1990er Jahren, um sich Staatsunternehmen relativ günstig anzueignen.[263] Unter PräsidentLeonid Kutschma festigte sich ein System oligarchischer Geschäftsgruppen bzw. Klans.[263] In den 2000er Jahren beeinflussten sie zu ihren Gunsten die Auktionen, auf denen der Staat einige seiner großen Unternehmen privatisierte.[264] Oligarchen wurden in vielen Wirtschaftsbereichen aktiv.[265] Indem sie sich Staatseigentum aneigneten, erhöhten sie in einigen Sektoren das Niveau der Konzentration, wie zum Beispiel im Energiesektor.[266] 2010 besaßen vier finanz-industrielle Gruppen, die Oligarchen gehörten, etwa ein Viertel der größten ukrainischen Unternehmen.[267] Die Oligarchen weiteten ihren Einfluss über die Wirtschaft hinaus auf das politische Geschehen aus wie auch auf weitere gesellschaftliche Bereiche, wie etwa Kultur und Sport.[268][269] Oligarchen beeinflussten entscheidend den institutionellen Wandel und viele Klans unterstützen dieOrangene Revolution.[270] Aus wirtschaftlichen Motiven heraus interessierten sie sich dafür, die Ukraine an die Europäische Union anzunähern: Institutionen nach westlichem Vorbild boten mehr als die ukrainischen Strukturen die Möglichkeit, Vermögen zu schützen, und zudem stellte die Europäische Union sich als attraktiver Exportmarkt dar.[270]
Wachstum und Krisen
Zwar halfen dieWeltbank und derInternationale Währungsfonds der ukrainischen Regierung bei der wirtschaftlichenTransformation, aber es kam in den 1990er Jahren dazu, dass im Vergleich zu anderen Staaten das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stark sank und die Inflation stark anstieg.[271] Die ukrainische Volkswirtschaft erholte sich im Vergleich zu anderen Transformationsländern sehr langsam von dem Wandel zurMarktwirtschaft.[272] Laut Schätzungen der Weltbank erreichte die ukrainische Volkswirtschaft im Jahr 2020 noch nicht das Niveau, welches das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 1990 hatte, obgleich seitdem die Bevölkerung um etwa 10 Millionen Menschen abgenommen hatte.[272][273]
Von 2000 bis 2008 stieg jedes Jahr das Bruttoinlandsprodukt.[274] Die ukrainischen Exporteure und vor allem die Metallproduzenten konnten viel Vermögen akkumulieren. Zwar war ihre Technologie veraltet, aber sie profitierten von steuerlichen Entlastungen, steigenden Warenpreisen auf dem Weltmarkt, niedrigen Gaspreisen und geringen Lohnkosten.[275] Vor allem aus Orten wieZypern oder denBritischen Jungferninseln stiegen dieausländischen Direktinvestitionen, wobei es sich dabei um Gelder handelte, die Ukrainer aufOffshore-Konten akkumuliert hatten.[276] In den 2000er Jahren kamen auch viele ausländische Banken in die Ukraine, um dort von den relativ hohenZinssätzen zu profitieren.[277] Die Arbeitslosigkeit war gering und dieReallöhne stiegen.[276]
Im Zuge derWeltfinanzkrise sank das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine im Jahr 2009 um etwa 14 % und damit stärker als in der Russischen Föderation oder in Belarus.[278] Die Wirtschaftsleistung hing sehr vom Außenhandel bzw. von der Stahlindustrie ab, auf die etwa 30–40 % der Exporte entfielen.[279] Zwar hatte die globale Stahlindustrie bis 2008 von der steigenden Nachfrage profitiert und ihre Kapazitäten erweitert, aber durch die Krise sank die Nachfrage. Die globale Stahlproduktion ging zunächst zurück und in den Folgejahren konnte die Industrie ihre Kapazitäten nicht genug auslasten.[280][281] In den Jahren 2008 und 2009 produzierte auch die ukrainische Stahlindustrie deutlich weniger.[282] Die Industrieproduktion brach ein.[283] Die Arbeitslosigkeit stieg und die Reallöhne sanken.[278] Der Bankensektor insgesamt machte in den Jahren 2009 und 2010 Verluste.[284] Die Banken hatten das Kreditvolumen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt und zu ihren Einlagen stark ausgeweitet.[285] Sie hatten dazu tendiert, Kredite bei europäischen Banken aufzunehmen und das Geld in der Ukraine gewinnbringend zu verleihen.[286] Im Jahr 2008 fiel es jedoch vielen ukrainischen Banken schwer, Geld zurückzuzahlen. Meist war ihr Eigenkapital gering und Kredite aus Europa fielen aus.[286] Die Nationalbank musste einige Großbanken finanziell stützen und kontrollieren.[286] Viele Menschen misstrauten der eigenen Landeswährung und tauschten ihr Guthaben in US-Dollar oder Euro um.[286] Die Nationalbank versuchte, den Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar zu stabilisieren.[287] Er fiel jedoch Ende 2008.[278] Der ukrainische Aktienmarkt brach 2008 zusammen. Allerdings war er relativ klein und unbedeutend für die ukrainische Volkswirtschaft.[286]
Um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, bat die ukrainische Regierung den Internationalen Währungsfonds um Hilfe. Ende 2008 sagte er zu, unter bestimmten Bedingungen schrittweise einen Kredit in Höhe von insgesamt 16,4 Mrd. US-Dollar zu geben.[288] Da das Parlament und der Präsident beschlossen, den Staatshaushalt nicht stark genug zu kürzen, und stattdessen die Mindestlöhne und Sozialleistungen erhöhen wollten, gewährte der Fonds nur eine Teilsumme von 11 Mrd. US-Dollar und zahlte die letzte Tranche nicht aus.[288] Stattdessen fror der Fonds den Kredit ein und vereinbarte mit der Ukraine einen neuen Kredit.[288] Da der ukrainische Staat Geld brauchte, arbeitete er auch weiterhin mit dem Fonds zusammen, obgleich verschiedene politische Lager anders mit dem Fonds kooperierten.[289] Der ukrainische Staat wurde zu einem der Staaten, denen der Fonds am meisten half.[289]
Noch 2013 lag das reale Bruttoinlandsprodukt unter dem Stand von 2008.[290] Zwar erholte sich die ukrainische Volkswirtschaft in den Jahren 2010 und 2011, aber 2012 stagnierte sie und geriet in eine Rezession.[290] Die ukrainische Stahlindustrie konnte nicht mehr so viel exportieren, da die Stahlpreise niedrig waren, und die Maschinenbauer litten unter dem langsamen Wachstum der russischen Volkswirtschaft.[290] Die Ukraine verzeichnete seit Längerem einLeistungsbilanzdefizit und brauchte daher externes Kapital. Allerdings hielten sich ausländische Investoren zurück, da das Justizsystem sehr korrupt war und nicht hinreichend Rechtssicherheit gewährleistete.[291] Direktinvestitionen aus Westeuropa nahmen ab und westliche Banken zogen sich zunehmend aus der Ukraine zurück.[292] Letztere traten ihre Marktanteile oft an ukrainische Investoren oder russische Banken ab.[292] Das Leistungsbilanzdefizit wurde auch dadurch verstärkt, dass die Nationalbank den Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar künstlich hoch hielt.[293] Zudem hielt Präsident Janukowitsch entgegen der Forderung des Internationalen Währungsfonds die Gaspreise niedrig, was den Staatshaushalt belastete.[293] Der ukrainische Staat hatte sich über die Jahre extern stark verschuldet, während seine Devisenreserven sanken.[294] Ende 2013 gipfelten die Auslandsschulden des Staates, der Unternehmen und der Banken zusammengenommen in einer Summe von 142 Mrd. US-Dollar.[295] Die Zahlungsfähigkeit des Staates wurde unsicherer. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union über ein Assoziierungsabkommen bargen zusätzlich die Gefahr, dass der Moskauer Kreml die wirtschaftliche Schwäche der Ukraine nutzte, um die Ukraine zu destabilisieren.[296]
Im Jahr 2014 sank das reale Bruttoinlandsprodukt um 6,6 % und im Folgejahr nochmals um 9,9 %.[297] DieMaidan-Proteste, RusslandsAnnexion der Krim und der Bürgerkrieg in der Ostukraine wirkten sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine aus. Mit der Krim verlor die Ukraine die Möglichkeit, die Erdgasvorkommen in Inselnähe stärker auszubeuten, um sich selbst besser mit Energie versorgen zu können.[298] Zudem konnte Kiew bedeutsame Unternehmen aus der Energiewirtschaft und der chemischen Industrie nicht mehr kontrollieren.[298] Letzteres galt auch für Häfen und wichtige Handelswege, wie dieStraße von Kertsch.[298] Dadurch beeinträchtigte die Russische Föderation in der Folgezeit die ukrainischen Exporte.[299] Der Donbass hatte einen großen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (2012: 15,7 %), an der Industrieproduktion (2012: 22 %) und den Exporten (2013: 21,4 %) gehabt.[300] Der Krieg im Osten beschädigte viele Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.[301]
Der Außenhandel wandelte sich. In den Jahren 2014 und 2015 ex- und importierte die Ukraine viel weniger.[302] Nahrungsmittel lösten Stahl- und metallurgische Produkte ab und übernahmen den größten Anteil an den Exporten.[302] Obgleich die Russische Föderation der wichtigste Handelspartner blieb, exportierte die Ukraine dorthin deutlich weniger Waren (2011: ca. 20 Mrd. US-Dollar; 2015: ca. 5 Mrd. US-Dollar).[302] Die Importe brachen durch die Rezession noch stärker ein als die Exporte, auch da die Landeswährung abwertete und die Gaspreise sanken.[303] Ebenfalls sanken die physische Menge an Gasimporten und der Energieverbrauch, da die ukrainische Industrie weniger aktiv war und die Ukraine den industrialisierten Donbass wie auch die Krim verlor.[304]
Von 2016 bis 2019 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt.[305] Die industrielle Produktion verzeichnete bis 2018 wieder leichte positive Wachstumsraten.[305] Metallurgie und Maschinenbau erreichten jedoch nicht mehr ihre frühere Rolle bei den Exporten. Stattdessen behielt der Agrarsektor den größten Anteil an den Exporten.[306] Ferner exportierte die Ukraine zunehmend Elektrogeräte. Dabei verlagerte sich der Außenhandel der Ukraine von der Russischen Föderation zur Europäischen Union.[306] Im Jahr 2019 war die Russische Föderation nicht mehr der größte Handelspartner der Ukraine. Die Ukraine importierte Waren vor allem aus der Volksrepublik China, während Polen der größte Absatzmarkt ukrainischer Waren war.[306] Bezüglich der Importe rührte die Verlagerung zur Europäischen Union auch daher, dass die Ukraine ab 2016 für den Eigenverbrauch kein Gas mehr direkt aus der Russischen Föderation importierte, sondern russisches Gas indirekt aus EU-Staaten einkaufte (Siehe auch:Bodenschätze).[306][307][308]
Der Bankensektor wurde durch den Internationalen Währungsfonds und dieNationalbank der Ukraine stark verändert.[309] Von 2013 bis 2017 nahm die Anzahl operierender Banken stark ab.[310] 2016 wurde diePrivatBank verstaatlicht und durch Steuergelder stabilisiert, wodurch der Anteil des Staates am Bankensektor auf über 55 % stieg.[311] Sie war die größte Bank der Ukraine und zugleich eines der größten oligarchischen Konglomerate in derGUS.[312] Sie hatte einen großen Teil ihrer Einlagen genutzt, um Unternehmen, die mit Oligarchen verbunden gewesen waren, zu finanzieren (related party lending).[313] Letzteres führte dazu, dass die PrivatBank vielenotleidende Kredite verzeichnete.[314] ImAufsichtsrat traten an die Stelle der Oligarchen vor allem Vertreter der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und derEuropäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung wie auch des Finanzministeriums.[315] Nach vielen Jahren wirtschaftete der Bankensektor 2018 wieder profitabel.[316][317]
Die Investitionen stiegen 2016 stärker an, was auch Anlagen und Maschinen betraf.[318] Zudem interessierten sich 2018 Finanzmarktinvestoren und internationale Anleger stärker für ukrainische Anleihen.[319] Größere ausländische Direktinvestitionen hielten sich jedoch in Grenzen.[319]
Durch dieCOVID-19-Pandemie sank das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 3,8 %. Im Folgejahr stieg es um 3,4 %. Von außen unterstützten die Weltbank, der Internationale Währungsfonds und die Europäische Union den ukrainischen Staat finanziell.[320][321][322] Angesichts der Pandemie änderte die Regierung ihrenHaushaltsplan und setzte einen großen Teil der Mittel, die für andere Bereiche eingeplant waren, dazu ein den Straßenbau zu fördern.[323] Die Regierung hatte bereits im Februar 2020 ein Programm begonnen, in dem sich einige Banken bereit erklärten, kleinen und mittleren Unternehmen Kredite zu günstigeren Konditionen zu geben.[324] Laut Wirtschaftsministerium machten einige Unternehmen bis Ende 2021 davon Gebrauch.[325] Um den Unternehmen dabei zu helfen, dieLohnkosten zu senken, veränderte die Regierung ab März 2020 das Arbeitsgesetz.[326] Zudem bot die Regierung den pandemiebedingt stillgelegten Unternehmen an, sich an den Lohnkosten zu beteiligen.[327] Allerdings entschieden sich Unternehmer meist zur Entlassung von Beschäftigten.[327]
Aufgrund dererhöhten Kriegsgefahr im Frühjahr 2022 stieg die Inflation auf zehn Prozent, weswegen dieukrainische Zentralbank die Leitzinsen auf zehn Prozent erhöhte. Gleichzeitig zogen ausländische Investoren massiv Gelder ab. Daraufhin sagte die EU 1,2 Milliarden Euro Soforthilfen und zusätzliche 120 Millionen Euro in Form von Zuschüssen zu.[203]
Der Krieg schadete der ukrainischen Volkswirtschaft. Im zweiten Quartal 2022 sank das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahreswert um etwa 37,2 %.[328] Der Staat verzeichnete ein höheres Haushaltsdefizit. Er gab mehr fürs Militär aus, was im August 2022 ca. 46 % des Staatshaushaltes ausmachte.[328] Andererseits sanken die Staatseinnahmen. Der Staat war daher abhängig von finanzieller Unterstützung durch westliche Partner. Zu den Gebern zählten vor allem die Europäische Union, die USA, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank (Stand: Ende Oktober 2022).[329] Im Zuge des Krieges wurden viele Produktionsmittel und die Infrastruktur zerstört. Etwa sieben Millionen Menschen flohen aus der Ukraine ins Ausland und ca. sieben Millionen gelten als Binnenflüchtlinge.[330] Das senkte den privaten Verbrauch und das Angebot an Arbeitskräften.[330] Dennoch lag im dritten Quartal 2022 die offizielle Arbeitslosenquote bei 34 %.[330] Da die Russische Föderation den Seehandel der Ukraine behinderte, konnte die Ukraine deutlich weniger Güter exportieren. Das ukrainische Handelsdefizit stieg dadurch stark an.[330] Der Bankensektor blieb 2022 relativ stabil.[331] Die Nationalbank der Ukraine gab die Inflationssteuerung auf und führte zu Kriegsbeginn einen festen Wechselkurs zum US-Dollar ein.[329] Zudem führte sie stärkere Kapitalkontrollen durch, intervenierte am Devisenmarkt und erhöhte den Leitzins im Juni 2022 von 10 % auf 25 % p. a.[329]
Regionale Unterschiede
Als die Ukraine unabhängig wurde, unterschieden sich die Regionen in wirtschaftlicher Hinsicht sehr stark voneinander. Während in den 1990er Jahren der wirtschaftliche Zusammenbruch alle Regionen betraf, so verstärkten sich die Unterschiede zwischen den Regionen, als die Wirtschaft wieder wuchs.[332]
Viele westliche, zentrale und südliche Regionen waren primär landwirtschaftlich geprägt.[332] In der Ostukraine hingegen überwogen spezialisierte Industrien.[332] Schließlich gab es fünf Inseln, die vor allem auf Dienstleistungen ausgerichtet waren. In Kiew und Charkiw waren es Finanz- und Konsumdienstleistungen.[332] In drei südlichen Regionen waren es Transportdienste und öffentliche Sozialdienste.[332]
In den ersten zwei Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit zeichneten sich die eher landwirtschaftlich geprägten Regionen durch langsames Wachstum und geringe Produktivitätszuwächse aus.[333] Die Arbeitslosigkeit war dauerhaft hoch und die verfügbaren Einkommen niedrig. Entsprechend musste der Staat sie mit Transferleistungen unterstützen.[333] Die Industriezentren im Osten standen in den genannten Hinsichten besser da und wurden zu Nettozahlern an die landwirtschaftlichen Regionen.[333] Die Dienstleistungsregionen verzeichneten ein schnelles Wachstum. Die Arbeitslosigkeit war gering und es entstanden neue Arbeitsplätze.[333] In den Regionen, in denen Konsum- bzw. Finanzdienstleistungen dominierten, stieg die Produktivität am meisten und die Einkommen waren am höchsten.[333] Wie der industriell geprägte Osten wurden sie Nettozahler an die wirtschaftlich schwächeren Regionen.[333] In den Regionen, in denen Transport- und Sozialdienste überwogen, stieg die Produktivität wenig. Das Einkommensniveau lag unter dem Durchschnitt und sie waren auf staatliche Transferleistungen angewiesen.[333]
Während der Wachstumsphase bis 2008 verfolgten die verschiedenen Präsidenten unterschiedliche Wachstumsmodelle. Diese legten den Schwerpunkt auf jeweils andere Regionen bzw. Sektoren.
Leonid Kutschma wollte ukrainische Großunternehmer schaffen.[334] Der Staat privatisierte Industrieanlagen, förderte deren Export und die Leistungsbilanz wurde positiv.[334] Kutschma verfolgte einen stabilen Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar, sinkende Zinsen und eine abnehmende Inflation.[334] Der Staatshaushalt war relativ ausgeglichen und die Auslandsverschuldung nahm ab.[334] Mehr Menschen konnten sparen, so dass die Banken diese Mittel an Unternehmen verleihen konnten.[334] Auslandsinvestitionen blieben gering und Unternehmen nahmen relativ wenig Kapital an den Kapitalmärkten auf.[334]
UnterWiktor Juschtschenko hingegen wurde Kutschmas Wachstumsmodell aufgelöst. Einige privatisierte Unternehmen wurden wieder verstaatlicht und erneut privatisiert, wobei sie auch an nicht-ukrainische Bieter verkauft wurden, wie zum Beispiel das größte ukrainische Stahlkombinat Kryvorischstal an ArcelorMittal.[334] Der Finanzsektor sollte die Basis des Wirtschaftswachstums sein.[334] Hatte Kutschma die Industrie des Ostens fokussiert, so spielten unter Juschtschenko die Dienstleister in Metropolen und Tourismusgebieten eine größere Rolle.[335] Zwar erhielt der kreditbasierte private und öffentliche Konsum größeren Anteil an der Zunahme des Bruttoinlandproduktes, aber die positive Exportbilanz kehrte sich allmählich um.[336] Weder der Präsident noch die Regierung wollte mit Sparmaßnahmen assoziiert werden. Der Präsident versuchte, den Wechselkurs zu halten, damit dieser den Interessen der ukrainischen Konzerne entsprach, und die Regierung legte wenig Wert auf Haushaltsdisziplin.[336] Sie dehnten staatliche Transferleistungen bis 2009 stetig aus.[336] Diese Entwicklung gipfelte in derWirtschaftskrise, die 2008 in der Ukraine ankam.[337]
Nachdem die Russische Föderation im Jahr 2014 die Krim annektiert hatte, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Kiew und der Krim, wobei Kiew schließlich die Krim nicht mehr mit Wasser und Strom versorgte. Auf der anderen Seite investierte der Moskauer Kreml massiv in die Infrastruktur der Halbinsel. Das betraf sowohl die Versorgung mit Wasser, Strom und Gas als auch den Bau von Straßen, derKrimbrücke und die Steigerung der Flugverkehrskapazitäten inSimferopol.[338] Dabei wurde die Krim zunehmend in russische Infrastrukturnetze integriert, wie zum Beispiel in das russische Stromnetz.[338] Das Bruttoinlandsprodukt der Krim pro Kopf ähnelte dem Niveau der wirtschaftlich schwächsten russischen Regionen, wie zum BeispielTschetschenien.[339] Allerdings plante der Moskauer Kreml, die Krim zu einer wirtschaftlich dynamischen Region zu machen, und legte den Schwerpunkt auf Tourismus, Landwirtschaft und Industrie.[340] Die Ausgaben belasteten jedoch den Staatshaushalt der Russischen Föderation enorm.[338]
Der Teil der Ukraine, der von Kiew kontrolliert wurde, reduzierte ab 2014 den Außenhandel mit der Russischen Föderation.[302][306] Die selbsternannten VolksrepublikenLugansk undDonezk näherten sich in wirtschaftlicher Hinsicht der Russischen Föderation zu. Nachdem ukrainische Rechtsradikale den Handel mit den Volksrepubliken blockiert und die Volksrepubliken sich daraufhin weitere Unternehmen auf ihrem Gebiet angeeignet hatten, verhing Kiew im Jahr 2017 eine offizielle Handelsblockade gegen die Volksrepubliken.[341] Letztere erhielten zur Unterstützung Strom- und Gaslieferungen aus der Russischen Föderation.[342] Zudem exportierten die Volksrepubliken mehr Kohle in die Russische Föderation, die ihnen trotz Handelsembargo Zugang zum ukrainischen Markt und zur Europäischen Union ermöglichte.[343] Ferner wurde der russische Rubel in den Volksrepubliken wichtiger.[342]
Während der Staat 1991 alle Energieunternehmen besaß, befand sich 2020 ein bedeutender Teil in Privatbesitz.[344] Im Falle der Privatunternehmen war dieKonzentration sehr hoch, wobei transnationaleOligarchen und lokale Wirtschaftseliten den Großteil besaßen.[344] In allen Energie-Sektoren entwickelten sich Korruption undRent-Seeking.[345]
Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2020 sank derPrimärenergieverbrauch der Ukraine.[346] Das lag zunächst daran, dass die Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in eine wirtschaftliche Krise geriet, und 2014 verlor die Ukraine die Krim wie auch die Kontrolle über den Donbas samt dessen Industrieproduktion.[347] Bis 2021 beruhte der Energieverbrauch vor allem auf Kohle, Gas und Öl sowie Atomkraft, obgleich der Anteil der erneuerbaren Energiequellen zunahm.[348][349] 2016 war die ukrainische Volkswirtschaft noch immer relativenergieintensiv und lag deutlich über dem OECD-Durchschnitt.[350] Während die Energieintensität sehr hoch war, da die Energie-Infrastruktur alterte und energieintensive Industrien einen großen Teil der Industrieproduktion ausmachten, wurde sie auch überschätzt, da öffentliche Statistiken über das Bruttoinlandsprodukt die ausgeprägte ukrainischeSchattenwirtschaft nicht berücksichtigten.[351]
Der Anteil derukrainischen Kernenergie an der Stromerzeugung stieg seit Ende der 1980er Jahre und lag 2021 bei ca. 55 %.[352] 2018 betrieb das staatliche UnternehmenEnerhoatom vier Atomkraftwerke, die etwa die Hälfte des Stroms des Landes erzeugten.[353] Die ukrainischen Kraftwerke waren davon abhängig, dass die Russische Föderation ihnenKernbrennstoff lieferte und Lagermöglichkeiten fürverbrauchten Kernbrennstoff bot.[354] Seit 2014 nutzten ukrainische Kraftwerke auch andere Kernbrennstoffe, wie zum Beispiel vonWestinghouse, und es wurden mehr eigene Lagerkapazitäten geschaffen.[354] Zudem vereinbarten Enerhoatom und Westinghouse, gemeinsam weitere Einheiten für ukrainische Kraftwerke zu schaffen.[355]
2018 waren erneuerbare Energien vor allem in der Stromerzeugung wichtig. Allerdings spielten sie weder hinsichtlich der Wärmeversorgung von Gebäuden und Industrie noch hinsichtlich des Verkehrssektors eine bedeutende Rolle.[356] Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag bei ca. 10 %, wobei der Großteil auf die großen Wasserkraftwerke des staatlichen Unternehmens Ukrhydroenergo entfiel.[353][356] DieDniproHES-Talsperre ist eine der größtenTalsperren Europas. Diese dient auch als Speicherkraftwerk und hat eine elektrische Leistung von 1570 Megawatt. 2020/21 waren die Bedingungen für Produzenten grüner Energie schwierig: Zwar nahm der ukrainische Staat als garantierter Abnehmer von den Herstellern grünen Strom, aber er verschuldete sich ihnen gegenüber bis 2021 auf ca. eine Milliarde Euro.[357]
Die Europäische Union betrachtete die Ukraine als strategischen Partner, um die 2019 gesetzten Ziele desGreen Deal zu erreichen: Sie hielt die Ukraine für eine potentielle Quelle vonÖkostrom und Wasserstoff, die zudem in der Nähe lag und über eine Transportinfrastruktur verfügte.[358] Im Juli 2020 erklärte sich die ukrainische Regierung dazu bereit, wesentlich zum Green Deal beizutragen.[359] Allerdings interessierten sich die Menschen in der Ukraine relativ wenig für Klimapolitik, und es mangelte an starken staatlichen Institutionen wie auch an dem nötigen Kapital.[360]
Die Europäische Union und die Ukraine arbeiteten seit 2005 darauf hin, die Ukraine in die europäischen Energiemärkte und -systeme zu integrieren.[361] 2017 legten der europäische VerbandENTSO-E, der ukrainische NetzbetreiberUkrenerho und vonmoldawischer Seite Moldelectrica technische Schritte fest, um das ukrainische Stromnetz mit demkontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.[361] Die ukrainische Regierung strebte an, das ukrainische Netz 2021/22 vom russischen Netz zu lösen und 2023 mit dem kontinentaleuropäischen zu verbinden.[362] Dieses Vorhaben war in geopolitischer Hinsicht brisant, da die Russische Föderation die sogenannten VolksrepublikenDonezk undLugansk, dieKrim und primär überTransnistrien auch Moldau mit Strom versorgte.[363] Im März 2022, kurz nach dem Beginn desrussischen Überfalls auf die Ukraine, wurden dieStromnetze der Ukraine und derRepublik Moldau mit denen Westeuropas synchronisiert, nachdem Russland zahlreiche Teile des Stromnetzes in der Ukraine angegriffen hatte.[364]
EnergieministerHaluschtschenko sagte am 10. April 2024, dass bis zu 80 Prozent der Wärmekraftwerke angegriffen wurden, mehr als die Hälfte der Wasserkraftwerke und eine große Anzahl vonUmspannwerken. Russland betreibe den größten Angriff auf den Energiesektor der Ukraine seit Kriegsbeginn.[365] Zwei große Wärmekraftwerke wurden zerstört: das Tripyllja-Kraftwerk des StaatsunternehmensZentrenerho und das Wärmekraftwerk beiSmijiw (Region Charkiw). Im März 2024 setzten Raketentreffer das große Dnipro-Wasserkraftwerk (DniproHES) inSaporischschja außer Betrieb. Die Angriffe zielen vor allem auf die Wärme- undWasserkraftwerke, weil diese wichtig für dieNetzstabilität sind.[365]
In der Ukraine befinden sich ca. 3 % der weltweit nachgewiesenen Kohlevorkommen.[366] Steinkohle kommt vor allem imDonbas vor und die höherwertigeAnthrazitkohle wird nur auf dem Gebiet der sogenannten VolksrepublikenLugansk undDonezk gefördert.[366] Der Anteil der Kohle am Primärenergieverbrauch schwankte zwischen 1991 und 2021 zwischen rund 26 % und etwa 36 %.[367] Kohle ist wichtig für die Strom- und Wärmeerzeugung und für viele Industrien, wie zum Beispiel in dermetallurgischen Produktion.[366] Bis 2014 konnte sich die ukrainische Volkswirtschaft selbst mit Kraftwerkskohle versorgen, aber sie wurde zum Nettoimporteur.[368] 2017 begann die Ukraine, den Handel mit den Volksrepubliken zu blockieren. Das war für beide Seiten schwierig: Während die Volksrepubliken durch den Kohleexport wichtige Einnahmen erzielt hatten, waren viele ukrainische Kraftwerke für Strom- und Wärmeerzeugung wie auch Industrien relativ abhängig von Anthrazitkohle.[369] Allerdings exportierten die Volksrepubliken Kohle in die Russische Föderation, wo sie neu etikettiert wurde, um dann als russische Kohle etwa über Belarus an die Ukraine oder an EU-Staaten verkauft zu werden.[370]
Die Kohleproduktion sank langfristig seit Ende der 1980er Jahre bis 2020.[371] Bereits von 1991 bis 2013 verloren 88 % aller Kohlekumpel ihre Arbeitsplätze.[372] Im Zuge des Konfliktes zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation wurden seit 2014 viele Bergwerke im Osten beschädigt oder geflutet.[366] Die Kohleproduktion des Donbas nahm deutlich ab.[373] Unter MinisterpräsidentSchmyhal erarbeitete das Energieministerium Konzepte für einenStrukturwandel. Diese sahen vor, Kohle noch über Jahrzehnte zu nutzen, um das Land mit Energie zu versorgen.[374] DieEuropäische Union und dieBundesrepublik Deutschland boten ihre Hilfe für einen Kohleausstieg an.[375] 2018 gründeten einige Kohlestädte des Donezker Gebiets,Nichtregierungsorganisationen und eine regionale Handelskammer eine regionale Plattform, die auf eigene Initiative versuchte, Konzepte für den Strukturwandel zu entwickeln.[376]
Die Ukraine verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen (Gasvorkommen 2019 geschätzt auf 1,09 Billionen Kubikmeter), die in Europa nur noch von denen Norwegens übertroffen werden (1,53 Billionen Kubikmeter Gas).[377] Langfristig sank der Öl- und Gasverbrauch seit Anfang der 1990er Jahre bis 2021 stark ab.[378][379] UnterJanukowitsch plante die Regierung, russische Gasimporte zu reduzieren und ab 2020 völlig darauf verzichten zu können.[380] Stattdessen sollten die ukrainischen Ressourcen genutzt werden.[381] So wollte die ukrainische Regierung zusammen mitChevron undRoyal Durch Shell in der West- und OstukraineSchiefergas erschließen und fördern, währendExxon im Schwarzen Meer aktiv werden sollte.[382][383] Allerdings stellten alle drei Unternehmen ihre Projekte ein.[384] Auch unter Ministerpräsident Schmyhal verfolgte die ukrainische Regierung das Ziel, in der Gasversorgung autark zu werden, und schlossProduction Sharing Agreements.[385][386] Von 2011 bis 2015 reduzierte die Ukraine ihre direkten Erdgasimporte aus der Russischen Föderation, während sie 2013 begann, Gas zunehmend aus der Europäischen Union zu kaufen.[387] Um ihren eigenen Bedarf zu decken, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr auf direktem Wege aus der Russischen Föderation, sondern bezieht Gas größtenteils aus der Slowakei, Ungarn und Polen.[308] Die Krim und die Volksrepubliken Lugansk und Donezk wurden jedoch durchGazprom versorgt.[388] Indem die Ukraine als Transitland Gas von der Russischen Föderation gen Europa leitet, erzielt sie bedeutende Einnahmen und ohne den Transit müsste aus technischen Gründen das Pipeline-System angepasst werden.[389] Die Ukraine importierte von 2012 bis 2017 insgesamt und im Besonderen aus der Russischen Föderation weniger Rohöl.[388] Allerdings ging die ukrainische ölverarbeitende Industrie nieder, so dass die Ukraine die meisten Ölprodukte, die im Land verbraucht wurden, importierte.[388] Zunächst kamen diese aus der Russischen Föderation und nach 2014 aus Belarus, wo Ölprodukte aus russischem Öl hergestellt wurden.[388]
Landwirtschaft
69,41 % der Landesfläche der Ukraine wird landwirtschaftlich genutzt, davon der weitaus größte Teil (55,96 %) als Ackerland, das Übrige alsWiesen undWeiden (Stand 2020).[21] Die Ukraine hat mit 56 % ihrer Landfläche den weltweit höchsten Anteil an Ackerboden bester Qualität. Er ist mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarerSchwarzerde (Tschernosem) überzogen.[390]
Jährlich produziert die Ukraine rund 60 Millionen Tonnen Getreide, hauptsächlich Mais, Weizen und Gerste, wovon über 50 % exportiert werden. 2012 stand sie damit weltweit an siebter Stelle der Getreideproduzenten.[391] 2019 wurde beim Getreide, mit rund 75 Millionen Tonnen, eine neue Rekordernte eingefahren.[392]
Die Landwirtschaft leidet seit einigen Jahrzehnten unter starker Bodenerosion. Durch die damit verbundeneVersteppung des Landes hat die Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt. Im Norden des Landes befand sich einst eine ausgedehnte Waldsteppe mit sehr fruchtbarenLössboden. Bis auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew und die Wälder inWolhynien. An der nördlichenLandesgrenze zu Belarus darf in einem Radius von 30 Kilometern um die StadtPrypjat seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wegen der anhaltenden radioaktiven Verseuchung keine Landwirtschaft betrieben werden.
Im Süden der Ukraine an der Küste und auf derKrim wirdWein- undObstbau betrieben. Im Rest des Landes werden vorwiegendWeizen,Kartoffeln undZuckerrüben angebaut. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit von der Sowjetunion wurden 55 % des ukrainischen Territoriums für Ackerbau genutzt und insgesamt 70 % der Fläche für die Landwirtschaft. Der agrar-industrielle Komplex erwirtschaftete 1991 etwa 40 % des Nationaleinkommens. 2007 wurden in der Ukraine insgesamt 42,894 Mio.Hektar Land landwirtschaftlich genutzt.[393]
Fast ein Fünftel der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (vor allem im Westteil des Landes), das 12 % des Bruttoinlandsprodukts erzeugt.[394.1] Die Ukraine hat mit 32 Millionen Hektar doppelt so viel Ackerland wie Deutschland, erzielt aber mit 35 Millionen Tonnen nur 70 % der deutschen Getreideproduktion.[394] 40 % derAgrarflächen werden durch kleine, aber stabile Subsistenzbetriebe unter einem Hektar bewirtschaftet, 50 % durch Kolchose-Nachfolger auf Pachtbasis (mit durchschnittlich 1.200 Hektar), die restlichen 10 % durch Kleinbetriebe mit durchschnittlich fünf Hektar und durch 43.000 Mittelbauern (80 bis 500 Hektar).[394.2]
Infolge desrussischen Überfalls auf die Ukraine verlor die Ukraine mit Stand Juni 2022 nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums neben 25 % der Agrarfläche[395] etwa 25 Millionen der 85 Millionen Tonnen Lagerkapazitäten für Getreide, weil Silos zerstört wurden oder in von Russland besetzten Gebieten lagen.[396]
Aneignung von Agrarland
Als die Ukraine ein Teil der UdSSR war, besaß der Staat das Agrarland. In den 1990er Jahren bekamen viele Personen, die in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gearbeitet hatten, jeweils meist zwei bis drei Hektar Land von den Genossenschaften. Dadurch erhielten etwa 6,9 Millionen Personen, die in ländlichen Regionen wohnten, insgesamt rund 27 Millionen Hektar Land.[397] Ferner erhielten auch einige Stadtbewohner kleinere Landflächen, die viele von ihnen nutzten, umSubsistenzwirtschaft zu betreiben.[397] So konnten sie leichter die wirtschaftliche Krise der 1990er Jahre überstehen. Im Jahr 2001 verhängte die Regierung ein Moratorium, das den Kauf und Verkauf von Agrarland verbot. Das Moratorium sollte nur provisorisch sein, bis die ukrainische Regierung ein neues Gesetz erarbeitete, das den Markt für Agrarland regelte.[398] Allerdings verschoben Nachfolgeregierungen mehrfach ein solches Gesetz und verwiesen darauf, dass viele Menschen dagegen waren.[398]
Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte das Moratorium aufheben und eineBodenmarktreform durchsetzen. Die Eigentümer sollten vollere Rechte erhalten und die Investitionen in die Landwirtschaft steigen.[399] Allerdings drängten auch internationale Organisationen. Nachdem die KiewerDenkfabrik Easybusiness, die demAtlas Network nahestand, eine mehrjährige Kampagne geführt hatte, forderte derEuropäische Gerichtshof für Menschenrechte im Jahr 2018 vom ukrainischen Staat eine Bodenreform.[400][401] Ferner machte derInternationale Währungsfonds die Reform zu einer Bedingung für weitere Kredite.[399] Schließlich erklärte Selenskyj auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, dass die Ukraine auf internationale Geldgeber angewiesen sei.[402] Auf der anderen Seite waren viele Menschen gegenüber einer Bodenreform skeptisch oder lehnten sie ab. Sie befürchteten, die Liberalisierung könnte zu einer Konzentration des Bodenbesitzes führen und vor allem großen Unternehmen,Oligarchen oder auch ausländischen Konzernen nützen.[401] Vor und im Parlament kam es zu Protesten.[403] Im April 2020 unterzeichnete Selenskyj das Gesetz über die Bodenreform.[399] Das neue Gesetz Nr. 552–IX[404] erlaubt es, dass ukrainische Bürger seit 2021 bis zu 100Hektar Land erwerben dürfen. Ferner erlaubt es neben ukrainischen Bürgern auch ukrainischen Unternehmen, ab 2024 Land bis zu 10.000 Hektar zu erwerben.[405] Das Gesetz bedeutete in gewisser Weise einen Kompromiss: Während der ursprüngliche Entwurf von 2019 vorgesehen hatte, dass auch ausländische Personen und Unternehmen ukrainisches Agrarland kaufen durften, wurde schließlich die Entscheidung darüber auf einReferendum verschoben.[406]
Große Agrar-Unternehmen und internationale Institutionen waren am ukrainischen Agrar-Sektor sehr interessiert. Sie behaupteten, durch zunehmende landwirtschaftliche Produktion könnte der Staat sich besser entwickeln und durch Exporte dabei helfen, die Weltbevölkerung zu ernähren.[407] Vor diesem Hintergrund versuchten ukrainische und nicht-ukrainische Agrar-Unternehmen, mehr Agrarland zu kontrollieren (Land Grabbing).[407] Zwar war durch das Moratorium von 2001 der Verkauf von ukrainischem Agrarland verboten, aber oft verpachteten Bodenbesitzer ihr Land, da rechtlich nicht geklärt war, wo die Grenzen ihres Landes genau lagen, und viele von ihnen nicht genug Geld oder Produktionsmittel hatten.[408]
Agrar-Holdings pachteten zunehmend Land und inkorporierten Agrar-Unternehmen, wobei sie immer mehrhorizontal undvertikal integrierten, um möglichst die gesamteWertschöpfungskette zu kontrollieren.[409] Während der großen Übernahmewelle von 2009 bis 2012 bevorzugten Agrar-Holdings wachsende mittelgroße Betriebe mit pflanzlich-tierischer Produktionsstruktur wie auch kapitalschwache Betriebe und achteten auf eine schlechte finanzielle Performance.[410] 2012 entfiel der Großteil der Agrar-Holdings auf ukrainische Besitzer, worunter auchOligarchen wieRinat Achmetow oderOleg Bachmatiuk waren.[409] Letzterer besaß die damals größte Holding Ukrlandfarming, die rund 500.000 Hektar kontrollierte.[409] Die größten nicht-ukrainischen Agrar-Holdings waren US NCH Capital (400.000 Hektar) und Russian Ukrainian Agrarian Investments (260.000 Hektar).[409] Agrar-Holdings profitierten von den relativ niedrigenPachtzinsen.[408] Im Gegensatz zu den kleinen und mittelgroßen Landwirten konnten Agrar-Holdings sich leichter mitKapital versorgen, indem sie Kapital über Börsen oder internationale Finanzinstitutionen bekamen, wie zum Beispiel dieEuropäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.[409] Des Weiteren machte auch dieVolksrepublik China ihr Interesse deutlich. 2012 gewährte dieChina Exim-Bank einen Kredit in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar und erhielt für die folgenden 15 Jahre bis zu sechs Millionen Tonnen Getreide jährlich.[411] 2013 begann das chinesische StaatsunternehmenXinjiang Produktions- und Aufbau-Korps Verhandlungen mit dem ukrainischen AgrarkonzernKSG Agro über 100.000 Hektar in der Schwarzmeerregion. Für den chinesischen Markt sollten Feldfrüchte angebaut und Schweine gezüchtet werden. Für weitere Pachtrechte auf 50 Jahre wollte die Volksrepublik China bis zu drei Millionen Hektar übernehmen.[412]
Nach der Rezession der 1990er Jahre erholte sich der industrielle Sektor und wuchs in den 2000er Jahren. Im Jahr 2007 lag der Anteil des Industriesektors am Bruttoinlandsprodukt bei etwa 32 %.[413] Allerdings sank dieser Wert bis auf rund 22,5 % im Jahr 2019 und lag damit sowohl unter dem globalen Schnitt von ca. 25,6 % als auch unter dem Niveau der vergleichbaren mitteleuropäischen und baltischen Staaten von rund 27,6 %.[413]
Metallurgie
Die ukrainische Teilrepublik der UdSSR war ein industrielles Zentrum der Sowjetunion. In der Mitte der 1980er Jahre war die UdSSR der weltweit größte Rohstahl- und Eisenerzproduzent, wobei ein Großteil der Produktion auf die ukrainische Teilrepublik entfiel.[414]
In der ersten Hälfte der 1990er Jahre brach im Zuge der ökonomischen Transformation die metallurgische Produktion zunächst ein. Danach erholte sich der metallurgische Sektor. Obgleich er den traditionellen Abnehmern, den Maschinenbauern und der Rüstungsindustrie, weniger verkaufte, da diese in den 1990er Jahren in die Krise geraten waren, konnte er jedoch zunehmend exportieren.[415] Dabei stellte der Sektor den Großteil seiner Produkte für den Export her. Er führte seine Waren weniger in denGUS-Raum und zunehmend in die Staaten Lateinamerikas, Afrikas und des Mittleren Ostens sowie nach Asien aus.[415] Die metallurgischen Exporte und dabei insbesondere die Stahlindustrie hatten einen großen Anteil an den Gesamtexporten der Ukraine und trieben bis 2008 eine Wachstumsphase an.[416][417] Dadurch wurde der Sektor für den ukrainischen Staat auch zu einer wichtigen Einnahmequelle für Devisen. Da der Sektor mehr produzierte, war er stärker auf den Import russischer Rohstoffe angewiesen.[418]
Um das Jahr 2000 war die Eisenmetallurgie in vier südöstlichenOblasten konzentriert: in derOblast Dnipropetrowsk wurden 80 % des ukrainischen Eisenerzes produziert, das eine wichtige Komponente für die Stahlproduktion ist.[419] Die Koksproduktion konzentrierte sich vor allem in derOblast Donezk und im größten Bergbau- und Metallurgiekomplex inKrywyj Rih, der sich im Oblast Dnipropetrowsk befand.[419] Fast die gesamte Stahlproduktion entfiel auf die Oblaste Donezk, Dnipropetrowsk,Saporischschja undLugansk. Der meiste Stahl wurde von den folgenden fünf Industriekomplexen erzeugt, nämlichKryworischstal, dieIljitsch Eisen- und Stahlwerke Mariupol, dasMetallurgische Kombinat Asow-Stahl,Saporischstal und der Altschewsk-Metallurgiekomplex in der Oblast Lugansk.[419]
Finanz-industrielle Gruppen integrierten viele metallurgische Unternehmen in ihre Strukturen.[420] Diese Gruppen investierten oft zu wenig in die Modernisierung der relativ alten und energieintensiven Produktionsmittel.[417] Allerdings unterstützte der Staat die Produzenten.[420] Auch bezogen sie in den 2000er Jahren billiges russisches Gas und der Weltmarkt entwickelte sich bis 2008 günstig, wie zum Beispiel im Falle der steigenden Preise für Stahl.[416]
Nach der Krise von 2008/2009 erreichte die Stahlproduktion bis einschließlich 2016 nicht mehr die Rekordwerte der Vorkrisenzeit (43,7 Mio. Tonnen im Jahr 2007).[421] Die Preise für metallurgische Waren auf dem Weltmarkt blieben niedrig und durch den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurden viele Industrieanlagen zerstört. Während der Krisenjahre 2014/15 verloren metallurgische Erzeugnisse ihren Rang als größte Exportgütergruppe an Nahrungsmittel.[302] Nachdem die Russische Föderation im Februar 2022 gegen die Ukraine einen Krieg begonnen hatte, wurden im Krieg viele Produktionsmittel der Stahlindustrie zerstört.[422]
Rüstungsindustrie
Über ein Drittel desmilitärisch-industriellen Komplexes der UdSSR entfiel auf die ukrainische Teilrepublik.[423] Nachdem die Ukraine unabhängig geworden war, produzierte sie bis 2014 weiterhin arbeitsteilig militärische Güter zusammen mit und für die Russische Föderation.[424] Orientiert am Vorbild des russischen UnternehmensRosoboronexport entstand der ukrainische StaatskonzernUkroboronprom.[424] Zu den Zentren des ukrainischen militärisch-industriellen Komplexes gehörten beispielsweise Charkiw (Panzerindustrie), Mykolajiw (Schiffbau), Dnepropetrowsk (Raketenindustrie) und Saporischschja (Motor Sitsch Jettriebwerke).[425]
Während der ukrainische Staat von 2007 bis 2013 weniger fürs Militär ausgab, lagen die Militärausgaben von 2014 bis 2021 zwischen etwa 2,2 % bis 3,8 % des Bruttoinlandsproduktes.[426] Während im Jahr 2015 private Unternehmen etwa 23 % der staatlichen Aufträge erledigten, stieg dieser Anteil auf 54 % im Jahr 2020, um dem gestiegenen Bedarf des ukrainischen Staates zu decken.[427]
Die ukrainische Waffenindustrie hatte von 2010 bis 2014 einen Anteil von rund 3 % am internationalen Waffenexport.[428] 2012 war die Ukraine der weltweit viertgrößte Waffenexporteur.[429] Später sank der Weltmarktanteil und lag von 2017 bis 2021 bei etwa 0,7 %.[430] Da die Russische Föderation die Krim eingliederte, exportierte Kiew keine Waffen mehr in die Russische Föderation, wodurch die Ukraine einen großen Absatzmarkt verlor.[431] Daher wandte die Ukraine sich anderen Staaten stärker zu, wie Indonesien, Pakistan, Polen, Thailand, Saudi-Arabien und Südafrika.[431] Von 2017 bis 2021 war die Volksrepublik China der Hauptabnehmer ukrainischer Waffen.[430] Die Ukraine war in dieser Zeit der drittgrößte Lieferant der Volksrepublik.[432] Dabei lieferte sie kritische Komponenten, bei denen China noch nicht eigenständig war, wie zum Beispiel fürFlugzeugträger.[425] Als Lieferant war die Ukraine neben der Russischen Föderation für China wichtig geworden, da die USA und die Europäische Union im Jahr 1989 ein Waffenhandelsembargo gegen China verhangen hatten.[433]
Dienstleistungen
Bereits im Jahr 2000 hatte der Dienstleistungssektor von allen Sektoren den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Dieser Wert stieg von rund 40 % im Jahr 2000 kontinuierlich auf über 50 % im Jahr 2019.[413]
Allerdings überwachte die Nationalbank die Geschäftsbanken zunächst nicht sehr streng. Während in der ukrainischen Republik der UdSSR der Staat alle Banken besaß und kontrollierte, entstanden seit Anfang der 1990er Jahre in der unabhängigen Ukraine zahlreiche private Banken.[434] 1991 gab es 73 Banken und bereits 1995 waren es etwa 200.[249] Viele davon gehörten Oligarchen und wurden in oligarchische Unternehmenskomplexe integriert. Oligarchen nutzten sie oft, um eigenen oder befreundeten Unternehmen Kredite zu geben (related party lending). Zwar beschränkte der Staat derartige Aktivitäten mittels Gesetzen, aber Banken konnten diese Bestimmungen umgehen.[249]
Des Weiteren beeinflussten Politiker Anfang der 1990er Jahre die Geldpolitik der Nationalbank stark, so dass diese dem Staat und Unternehmen viele Kredite gab. Dies führte 1993/94 zurHyperinflation.[249] Sie war ein Grund dafür, dass viele Menschen in der Ukraine den Banken und der einheimischen Währung misstrauten: Seit den 1990er Jahren ist ein Großteil derDepositen und Kredite in harten Fremdwährungen denominiert, vor allem in US-Dollar.[249]
In Zusammenhang mit derRusslandkrise von 1998/99 wertete die Hrywnja ab. Darauf bestimmte die Nationalbank einen festen Wechselkurs der Hrywnja zum US-Dollar.[435] So wollte die Nationalbank auf die Inflation reagieren und die ukrainische Währung unterbewertet halten, um die Unternehmen in der Ukraine auf internationalen Märkten konkurrenzfähiger zu machen.[435] Während die ukrainische Stahlindustrie in den 2000er Jahren viel exportieren konnte, ließ die Nationalbank angesichts des Aufwertungsdrucks auch zu, dass die einheimische Währung gegenüber dem US-Dollar etwas aufwertete.[435]
Während die ukrainische Volkswirtschaft nach ihrem Einbruch in den 1990er Jahren in den 2000er Jahren stärker wuchs, dehnten die Banken das Kreditvolumen aus (circa 32 % des BIP im Jahr 2005, circa 80 % des BIP im Jahr 2009).[436] Im Falle der ukrainischen Banken erreichte das Verhältnis von Krediten zu den Einlagen 219 %.[436] Dass die Nationalbank einen festen Wechselkurs zum US-Dollar hielt, begünstigte, dass viele Banken im Ausland Kapital aufnahmen, um es in der Ukraine zu verleihen, und dass viele Haushalte, die keine regelmäßigen Fremdwährungseinkünfte hatten, in harten Fremdwährungen denominierte Kredite nahmen.[436] In den 2000er Jahren kamen auch viele ausländische Banken in die Ukraine. Sie nahmen oft Kredit bei ihrer jeweiligen Mutterbank und verliehen es in der Ukraine, wo die Zinssätze höher waren.[277]
Im Zuge derWeltwirtschaftskrise, die 2008 auch die Ukraine erreichte, war die Profitabilität des Bankensektors insgesamt in den Jahren 2009 und 2010 negativ.[284] Der Bankensektor erholte sich bis 2012 und dehnte von Anfang 2013 bis Anfang 2014 das Kreditvolumen aus.[437] Allerdings blieb die Profitabilität des Sektors insgesamt verhalten und sank mit der Krise von 2014 erneut.[438]
Anfang 2014 ließ die Nationalbank zu, dass die Landeswährung stark abwertete. Hatte die Hrywnja in den Krisen von 1998 und 2008 rund 50 bis 60 % an Wert verloren, so waren es im Zeitraum von Anfang 2013 bis Anfang 2014 ca. 30 %.[439] Gründe dafür waren, dass die ukrainische Volkswirtschaft über Jahre einLeistungsbilanzdefizit verzeichnet hatte und die Nationalbank kaum noch über Devisenreserven verfügte.[439] Letztere wurde zudem von einigen ukrainischen Banken, mit denen sie intransparente Geschäfte gepflegt hatte, unter Druck gesetzt. Der Schritt der Nationalbank war insofern vorteilhaft, da der ukrainische Staat vomInternationalen Währungsfonds finanzielle Hilfe brauchte und der Fonds in den Jahren zuvor einen flexiblen Wechselkurs gefordert hatte.[439] Er baute diese Forderung in seine Programme ein.[440][441]
Im Zuge der Krise, die 2008 begann, zogen sich viele ausländische Banken aus der Ukraine zurück. Die 20 größten Banken, die sich in ausländischem Besitz befanden, machten im Zeitraum von 2010 bis Ende 2012 Verluste von insgesamt etwa 960 Millionen US-Dollar.[442] Der Anteil der ausländischen Banken (russische Banken ausgenommen) an den gesamten Assets des Bankensektors lag 2009 bei 40 % und halbierte sich in den folgenden vier Jahren.[442] Russische Banken hingegen gelang es eher, ihre Marktanteile zu halten.[442] Ukrainische private Banken, die meistTycoons gehörten oder in oligarchische Unternehmenskomplexe eingegliedert waren, kauften oft Marktanteile anderer ausländischer Banken, die sich zurückzogen, auf.[443] Da die Russische Föderation im Jahr 2014 die Krim in ihr Staatsgebiet eingliederte, zogen sich auf Anweisung der Nationalbank viele Banken von der Krim zurück.[444] Dort rückten russische Banken nach und der Rubel wurde offizielles Zahlungsmittel.[444] Im Falle des Donbass, wo 2014 ein Bürgerkrieg ausgebrochen war, wies die Nationalbank die Geschäftsbanken an, ihren Betrieb einzustellen.[444]
In dem Teil der Ukraine, der von Kiew kontrolliert wurde, versuchten die Nationalbank der Ukraine und derInternationale Währungsfonds, den Bankensektor grundlegend zu reformieren.[309] Es galt die Rolle der Zentralbank zu stärken und strengere Regeln durchzusetzen. Dadurch wurde die Anzahl operativer Banken in der Ukraine von 2014 bis 2017 auf 93 fast halbiert.[310] Viele Oligarchenbanken verschwanden.PrivatBank, die größte Bank der Ukraine, wurde im Jahr 2016 verstaatlicht. Sie war eines der größten oligarchischenKonglomerate im gesamtenGUS-Raum gewesen.[312] Sie hatte den Großteil ihrer Mittel für Kredite an mit ihr verbundene Unternehmen genutzt (related party lending), was ihr vielenotleidende Kredite beschert hatte.[314] Der Staat schätzte sie als systemrelevante Bank ein und stabilisierte sie aus Steuermitteln mit mehreren Milliarden US-Dollar. ImAufsichtsrat setzten sich Vertreter derWeltbank, des Internationalen Währungsfonds, derEuropäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und des ukrainischen Finanzministeriums sowie unabhängige Ökonomen an die Stelle der Oligarchen.[315]
Die Konzentration stieg an. Hielten Ende 2013 die 20 größten Banken ca. 73 % aller Assets des Sektors, so waren es Anfang 2017 ca. 90 %.[445] Dabei besaß der Staat im Jahr 2017 sieben Banken, die insgesamt ca. 51 % aller Assets des Sektors hatten, während es 2013 rund 18 % gewesen waren. Dem Staat gehörten die vier größten Banken, nämlich PrivatBank,Oschadbank,Ukreximbank und Ukrgasbank.[445] Unter PräsidentWolodymyr Selenskyj gab es Pläne, die Staatsquote im Bankensektor wieder deutlich zu senken.[446] Insbesondere die Reprivatisierung von PrivatBank war dabei ein Politikum. Dabei entschied sich Selenskyj Anfang 2020 dazu, PrivatBank nicht dem ehemaligen BesitzerIhor Kolomojskyj zurückzugeben. Diese Entscheidung war im Sinne des Internationalen Währungsfonds, der eine solche Entscheidung zu einer Bedingung für weitere Kredite an den ukrainischen Staat gemacht hatte.[447]
Kapitalmärkte
Zwar entwickelten sich in der Ukraine Märkte fürWertpapiere, die in den 2000er Jahren stärker wuchsen, aber noch im Jahr 2021 schätzte dieOECD dieKapitalmärkte als relativ unterentwickelt ein.[448][449] So betrug beispielsweise dieMarktkapitalisierung in der Ukraine im Jahr 2018 ca. 4,4 Mrd. US-Dollar und rund 3,4 % des Bruttoinlandsproduktes, wohingegen sie in Polen bei 160,5 Mrd. US-Dollar bzw. bei rund 27,3 % des Bruttoinlandsproduktes lag.[449]
Im Dezember 2013 sicherte die Russische Föderation der ukrainischen Regierung zu, ukrainische Staatsanleihen im Wert von 15 Milliarden US-Dollar zu kaufen und die Gaspreise vorübergehend um ein Drittel zu senken, um die ukrainische Wirtschaft zu stützen. Der PremierministerMykola Asarow präferierte diese Option gegenüber einem EU-Assoziierungsabkommen, das an zu ungünstige Bedingungen des Internationalen Währungsfonds gekoppelt sei. Er äußerte, ohne den Vertrag mit Russland drohe der Staatsbankrott und der Zusammenbruch der Gesellschaft. LautBBC benötigte die Ukraine für 2014 eine Außenfinanzierung in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar, um weiterhin ihre Schulden bedienen zu können.[452] Auf der anderen Seite investierte das US-amerikanischeInvestmenthausFranklin Templeton Investments in ukrainische Staatsanleihen im Wert von 7,6 Milliarden US-Dollar und gehörte somit im Jahr 2014 zu den größten Gläubigern der Ukraine.[453]
Medien
In ihrem 2017 veröffentlichten Bericht äußerte die internationale NichtregierungsorganisationFreedom House große Besorgnis über die Sicherheitslage der Journalisten in der Ukraine. Sowohl im ukrainischen Kernland als auch in den von russischen Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten des Landes seien die Medienvertreter der Gewalt, Einschüchterungen und Belästigungen ausgesetzt.[454] Im Jahr 2016 wurde der regierungskritische JournalistOles Busyna in Kiew ermordet.[455] Im Juli 2017 wurde der prominente JournalistPawel Scheremet bei einem Autobombenanschlag in Kiew getötet. DieOSZE äußerte mehrfach Bedenken zur Pressefreiheit in der Ukraine.[456][457] Der Slawist und Journalist Herwig G. Höller behauptete im Jahr 2016, dass es im Gegensatz zur Russischen Föderation in der UkraineMedienkritik gebe.[458]
Seit Februar 2022, dem Beginn desrussischen Krieges in der Ukraine, senden die Nachrichtensendungen ein einheitliches, vomPräsidialamt der Ukraine beeinflusstes Programm. Nachrichtensender in der Ukraine unterwarfen sich damit lautReporter ohne Grenzen (ROG) derSelbstzensur. ROG sieht dadurch die Medienvielfalt in der Ukraine bedroht. Ansonsten gibt es laut ROG in der Ukraine auch in Kriegszeiten viele unabhängige Medien und guten Qualitätsjournalismus, wie zum Beispiel das Online-MediumThe Kyiv Independent[459]. Im Jahr 2023 sanken die Einschaltquoten zu demgleichgeschalteten Nachrichtenprogramm auf 30 Prozent. In den Jahren 2020 bis 2023 stieg der MessengerdienstTelegram zu einer der meistgenutzten Medien in der Ukraine auf; der Nutzeranteil wuchs in jenem Zeitraum von 20 auf 72 Prozent.[460]
Heute (Stand 2024) setzen die Ukrainer vor allem auf Telegram, um an Informationen zu kommen. In Kriegszeiten entwickelte sich der Messengerdienst zur vielleicht wichtigsten Informationsquelle.
Nachrichten- und Presseagenturen
Die staatliche Nachrichtenagentur ist die 1918 gegründeteUKRINFORM und setzt täglich rund 300 Meldungen ab.[461] Generaldirektor seit 2011 Oleksandr Detsyk (* 1979).[462] Weitere einflussreiche Unternehmen sind die nichtstaatliche russische NachrichtenagenturInterfax-Ukraine und die privateUkrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN), die von dem OligarchenIhor Kolomojskyj kontrolliert wird.[463] Insgesamt sind rund 35 Nachrichtenagenturen in der Ukraine aktiv, jedoch sind die meisten sehr klein und übernehmen die Informationen der führenden Nachrichtenagenturen.
BeimFernsehen, das 1951 in der Ukraine eingeführt wurde, gibt es neben dem staatlichen Fernsehen seit 1993 auch sehr viele private Fernsehanbieter, unter anderem:
1+1 ist ein ukrainischer Fernsehsender, an dem seit 3. Juli 2012 maßgeblich Time Warner über die Central European Media Enterprises (CME) beteiligt ist. Der Sender befindet sich im Besitz des Oligarchen Ihor Kolomojskyj. 1+1 zählt zu den Sendern mit dem höchsten Marktanteil in der Ukraine und kann von 95 % der ukrainischen Bevölkerung empfangen werden.
Ukraine, ursprünglich 1993 als Regionalsender im Ballungsraum Donezk gegründet, gehörte zurMedia Group Ukraine, die über die HoldingSystem Capital Management (SCM) von dem OligarchenRinat Achmetow kontrolliert wurde und sehr hohe Einschaltquoten durch seine Fußball-TV-Spartenkanäle erreichte.[466][467]
Inter ist ein weiterer populärer TV-Sender mit sehr hoher Reichweite in der Ukraine, der im Februar 2013 zu 100 % von derInter Media Group Limited übernommen wurde, die von dem OligarchenDmytro Firtasch kontrolliert wird.[466]
24 Kanal ist der erste 24-Stunden-Nachrichtenkanal der Ukraine.
5 Kanal ist ein weiterer Nachrichtenkanal, der 2003 gegründet wurde und bis zum Verkauf vom Gründer und Ex-PräsidentPetro Poroschenko kontrolliert wurde.[468]
Hromadske.tv(Bürger-TV) ist ein Internetsender, der mit Hilfe amerikanischer und britischer Stiftungsgelder im November 2013 online ging.[472]
Im Februar 2021 verbot Präsident Selenskyj mit einem Erlass drei oppositionelle Nachrichtensender wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit und Verbreitung von russischer Propaganda, nämlich ZIK, NewsOne und 112 Ukraine. Der Vorsitzende des ukrainischen Journalistenverbandes, Nikolaj Tomilenko, kritisierte es als einen Angriff auf die Meinungsfreiheit.[473] Im Dezember 2021 verbot Selenskyj durch einen Erlass zwei weitere prorussische Nachrichtensender, die die Nachfolger der zuvor gesperrten Kanäle waren, nämlich UkrLive und Pershij Nesaleshnij.
Der IT-Sektor hatte im Jahr 2021 einen Anteil von 4 % am Bruttoinlandsprodukt.[474] Die Ukraine wurde bis 2022 ein beliebter Standort für dasOutsourcing vonIT-Dienstleistungen. Der IT-Sektor exportiert vor allem Dienstleistungen in die USA und in Staaten der Europäischen Union.[475] Der Anteil der Dienstleistungsexporte im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie an den gesamten Dienstleistungsexporten lag 2010 bei 3,9 % und stieg bis 2021 auf 38,1 %.[476] Die betreffenden Exporte erreichten im Jahr 2021 einen Wert von 7,11 Mrd. US-Dollar und lagen damit hinter Polen (11,58 Mrd. US-Dollar) bzw. Rumänien (8,25 Mrd. US-Dollar) und vor der Tschechischen Republik (6,18 Mrd. US-Dollar).[477]
Eine große Zahl ukrainischer Softwareentwicklungsunternehmen befindet sich vor allem in Kiew, Charkiw, Lwiw, Dnipro, Donezk undSimferopol (Krim). Die IT-Industrie beschäftigte im Dezember 2021 etwa 250.000 Ingenieure und Programmierer.[478][479]
Im Bereich derOffshore oderNearshore-Programmierung sind dabei vor allemEPAM Systems,SoftServe,GlobalLogic undCiklum nennenswert. EPAM beschäftigte Ende 2021 12.389 Spezialisten, womit die Ukraine für das Unternehmen den bedeutendsten Entwicklungsstandort darstellt.[480] SoftServe als größtes einheimisches IT-Outsourcing Unternehmen beschäftigte Ende 2021 9.462 Spezialisten in der Ukraine.[478] Im Fall von GlobalLogic und Ciklum sind es über 7.370 bzw. über 3.000.[481][482]
Zu den größten Softwareproduzenten und IT-Serviceunternehmen gehören die schweizerischeLuxoft mit 3.900 Spezialisten in der Ukraine.[483] Weitere Unternehmen sind derComputerspielherstellerGSC Game World undMacPaw mit seinen 300 Mitarbeitern.[484]
Trotz seines Wachstums stand der ukrainische IT-Sektor in den 2010er Jahren vor einigen Problemen. Zwar exportierte der Sektor viele Dienstleistungen, aber die entsprechende Binnennachfrage war relativ niedrig.[485] Zudem bedeutete die Orientierung zum Outsourcing, dass ein Großteil der Wertschöpfung außerhalb der Ukraine blieb. Niedrig blieben auch die ausländischen Direktinvestitionen.[485] Des Weiteren gingen viele Fachkräfte ins Ausland und ukrainische IT-Unternehmen waren davon abhängig, Technologien zu importieren.[485] Schließlich mangelte es auch an staatlicher Förderung.[485]
Als Präsident setzteWiktor Janukowytsch dieMehrwertsteuer für IT-Unternehmen ab 2013 für zehn Jahre aus und senkte die entsprechendeKörperschaftssteuer.[486] Unter MinisterpräsidentOleksjj Hontscharuk beschloss die Regierung, einen IT-Fonds zu bilden, um in dem Bereich mehr Fachkräfte auszubilden und Wissenschaftler zu fördern.[487] Ebenso bot das Finanzministerium einen Fonds fürStart-up-Unternehmen an.[488] Ferner wirkten PräsidentWolodymyr Selenskyj und Hontscharuk mittels der mobilen AnwendungDiia darauf hin, immer mehr öffentliche Dienste des Staates zu digitalisieren.[489] Im Rahmen der Online-PlattformDiia Digital Education sollten mehr und mehr Menschen in der Ukraine digitale Kompetenzen erwerben, um konkurrenzfähiger zu werden.[490] Mit dem ProjektDiia City arbeitete Selenskyj darauf hin, neue Regeln und Besteuerungen für IT-Unternehmen zu schaffen.[491] Dadurch sollte der IT-Sektor weiter wachsen.[492]
Der Anteil der Bevölkerung, der das Internet nutzt, lag im Jahr 2006 bei fünf Prozent. Er stieg von 23 Prozent im Jahr 2010 über 49 Prozent im Jahr 2015 auf 75 Prozent im Jahr 2020.[493] Damit ging der Trend einher, dass immer mehr Menschen in der Ukraine Online-Plattformen nutzten, die Arbeit anboten, wobei die Ukraine zwischen 2013 und 2017 im internationalen Vergleich hervorstach.[494] So waren beispielsweise von 2012 bis 2017 allein auf der PlattformUpwork.com rund 180.000 ukrainische Personen registriert und verdienten insgesamt etwa 262 Millionen US-Dollar.[495] Der IT-Sektor ist einer der größten Bereiche für digitalesFreelancing.[495]
Im Jahr 2017 hatte die Tourismusindustrie einen Anteil von ca. 5,7 % am Bruttoinlandsprodukt.[496] In dieser Hinsicht lag die ukrainische Volkswirtschaft unter dem Durchschnitt der Europäischen Union von etwa 10,2 %.[497] Im Jahr 2018 besuchten rund 14,2 Millionen Touristen die Ukraine.[497]
Ein wichtiges touristisches Ziel in der Ukraine bildet die Hauptstadt Kiew, die neben vielen historischenSehenswürdigkeiten auch ein modernes pulsierendes Kulturleben bietet. Als Erholungsgebiet wird seit den Zarenzeiten dieSchwarzmeerküste genutzt, allem voran die Halbinsel Krim. Die Krim bietet neben kulturellen Hinterlassenschaften zahlreicher Völker (Griechen, Krimtataren, Genueser) ein subtropisches Klima und eine Vielzahl von Palästen und Sanatorien. Die Krim war bis 2014 Schauplatz des jährlichen Festivals elektronischer TanzmusikKaZantip.
Die Innenstadt vonLwiw gehört zumUNESCO-Weltkulturerbe. In den angrenzenden ukrainischen Karpaten gibt es traditionelle Thermalkurorte wieTruskawez oder Skigebiete wieSlawsko.
Als eine Art Extremtourismus haben sich Ausflüge in dieSperrzone von Tschernobyl nördlich von Kiew etabliert.
ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte die Ukraine 2018 den 66. Platz unter 160 Ländern.[498] und 2023 den 79. Platz.[499] Ein großer Teil der Infrastruktur des Landes wurde seit der Sowjetära nicht modernisiert.
Eisenbahn
Das ukrainische Eisenbahnnetz zählt zu den größten weltweit.
In der Ukraine wird von der Eisenbahn die auch in Russland und den anderenNachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion gebräuchlicheBreitspur von1520 mm verwendet. Der Bau vonHochgeschwindigkeitsstrecken und der Ausbau bestehender Strecken in derNormalspurweite 1435 mm wurde 2018 (vor dem Überfall Russlands) geplant.[500] DieStrecken in den Räumen Kiew, Lwiw und im Osten der Ukraine sindelektrifiziert, dazwischen befinden sich nicht-elektrifizierte Abschnitte. Der staatliche Eisenbahnhersteller ist dieLokomotivfabrik Luhansk. Die nationaleEisenbahngesellschaftUkrsalisnyzja wurde 1991 gegründet und ist einStaatsunternehmen. 2009 brachte die damalige einePrivatisierung ins Gespräch. Im Zuge der Annexion der Krim durch Russland und im Laufe der Kampfhandlungen in den Oblasten Donezk und Luhansk kam es zu starken Einschränkungen des Bahnverkehrs in den betreffenden Regionen. Das Putin-Regime lässt seit dem Beginn seiner Überfalls auf die Ukraine oft die Eisenbahninfrastruktur angreifen.[501]
DasStraßennetz umfasste 2012 etwa 169.694 km, wovon 166.095 km asphaltiert sind.[73] Es gibt kein zusammenhängendesAutobahnnetz, aber vielerorts autobahnartig ausgebaute Fernstraßen undNationalstraßen. DieM 06 zwischen Ungarn und Kiew ist von derungarischen Grenze über die Karpaten bisLwiw durchgehend in gutem Zustand. Das Tankstellennetz ist dicht. In manchen Dörfern sind die Straßen schlecht ausgebaut. In vielen Großstädten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, wie beispielsweise dieMetro in Kiew, und überall im Land ein dichtes Netz an Busverbindungen.
Über die Häfen inOdessa werden fast die Hälfte der Ex- und Importe der Ukraine abgewickelt. Die Schwarzmeerhäfen zählen daher zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur.[203]
Am 24. Februar 2022 begannen russische Truppen auf Befehl des russischen PräsidentenPutin derÜberfall auf die Ukraine. Die Häfen Mariupol,Berdjansk,Skadowsk undCherson sind (Stand 2. Mai 2022) nicht (mehr) unter Kontrolle der Ukraine und deshalb offiziell geschlossen.[502]
Telekommunikation
In der Ukraine wurden neben dem herkömmlichenöffentlichen Telefonnetz, das zu 76 % (2006) vom staatlichen (bis 2011) AnbieterUkrtelecom dominiert wird, auchGSM-Mobilfunknetze aufgebaut. Die größten Mobilfunknetze waren zeitweise:
Kyivstar/Djuice/Mobilitsch (2G, 3G und 4G)
Vodafone Ukraine[503] (früher: MTS bzw. UMC)/Jeans/Sim-Sim (2G, 3G und 4G)
Ukrtelecom startete im November 2007 das ersteUMTS-Mobilfunknetz der Ukraine, das seit 2011 als 3Mob[504] firmiert. Die 2011 privatisierte[505] Ukrtelecom befindet sich mehrheitlich im Besitz der Holding SCM des OligarchenRinat Achmetow.[506] Im Winter 2014/15 wurden noch drei Lizenzen für denMobilfunkstandard UMTS verkauft. Diese Netze sollten frühestens im Sommer 2015 in Betrieb gehen.[507]
Die Transitpipelines gehören zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur. Die Ukraine ist zum einen aufErdgas-Importe angewiesen, die es vor allem aus Russland bekommt, zum anderen ist es wichtiges Transitland für Erdgas aus Russland.[203] Osteuropäische Länder, aber auch die Bundesrepublik Deutschland werden über die Pipelines mit russischem Gas versorgt. Um die starke Abhängigkeit der Ukraine von russischem Gas zu reduzieren, wurde 2014 eine technische Umrüstung der Leitungen eingeleitet, die umgekehrt gerichteten Gasfluss von West- und Mitteleuropa in Richtung der Ukraine ermöglichen soll.[508]
Die Kanäle in der Ukraine dienen vorwiegend derBewässerung und nicht alsSchifffahrtskanal. Der wichtigste Kanal ist derNord-Krim-Kanal, ein über 400 km langer Bewässerungskanal, der von den 1970er Jahren an bis 2014 das aufgestaute Wasser des Dnepr in die wasserarmen Regionen im Süden der Ukraine und auf die Krim leitete und so 85 % des gesamten Wasserverbrauchs der dortigen Bevölkerung deckte.
Brücken
Durch die Mitte der Ukraine fließt mit dem Dnepr der drittlängste Strom Europas und teilt das Land in dierechtsufrige undlinksufrige Ukraine. Um den Schienen- und Straßenverkehr beider Ufer miteinander zu verbinden, sind zahlreiche Brücken, vor allem in den Städten am Fluss, erbaut worden. Daneben dienen die Staumauern, die den Dnepr anstauen, als Flussübergänge für den Straßenverkehr.
Der MalerKasimir Malewitsch wurde in einem ukrainischen Dorf in einer polnischen Familie geboren und bezeichnete sich in seinem Tagebuch als Ukrainer. Nicht nur das, er studierte und lehrte auch an der Kiewer Kunstakademie (bekannt als die „Schule von Myrashko“). Er bezeichneteMykola Pymonenko als seinen Lehrer.[514] Malewitsch wird von den Ukrainern hoch geschätzt, unter anderem, weil er einer der wenigen Maler war, die ihre Fähigkeiten dazu nutzten auf die Schrecken desHolodomor aufmerksam zu machen.[515] Ein anderer bekannter Maler, der den Holodomor in Bilder dargestellt hat, istIwan Martschuk.
Die erste ukrainischeAvantgarde-Ausstellung fand 1908 in Kiew statt und hieß „Sweno“ (Die Verbindung), organisiert von einer Gruppe junger Künstler aus Kiew, St. Petersburg und Moskau, die alsVenok-Stefanos (Der Kranz) bekannt war. Zur Organisationen gehörtenDawid Burljuk,Wladimir Burljuk,Alexandra Exter und Aristarkh Lentulov. Die Ausstellung vonVenok-Stefanos in Kiew ähnelte den ersten beiden Ausstellungen (einer in Moskau und einer in Sankt-Petersburg), umfasste aber nun auch andere Künstler aus der Ukraine: Alexandra Exter (lebte und arbeitete lange Zeit in Kiew),Alexander Bogomazow, Yevher Ahafonov und Mykhaylo Denysov. In dieser Richtung haben weiter auch andere Künstler gearbeitet, wie z. B.:Borys Kossarew,Wassili Jermilow,Anatolij Petryzkyj.[516]
Zu den bekannte emigrierten Malern aus der Ukraine gehören auch:Wladimir Baranow-Rossiné,Sonia Delaunay,Alexis Gritchenko, Mykhailo Andriienko-Nechytailo, Volodymyr Walter Balas, Vasyl Khmeluk, Myron Levytsky, Edward Kozak, Anatole Kolomayets, Liuboslav Hutsaliuk, Michael Kmit,Jacques Hnizdovsky,Wassyl Krytschewskyj, Mykola Krychevsky, Boris Kriukow, Roman Baranyk, Halyna Mazepa, Omelian Mazuryk,Mykola Nedilko, Borys Plaksiy, Solohub Andriy.[517]
Freilichtmuseen
Die meisten dieser Attraktionen sind der Kosakenzeit gewidmet. Das berühmteste Freilichtmuseum des Landes ist der Saporoger Sitsch-Komplex in der StadtSaporischschja – die Rekonstruktion einer echten ukrainischen Kosakenburg, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist.
Auf dem zweiten Platz der Popularität steht der Wiederaufbau der ukrainischen Kosakenfestung in der StadtBaturyn.
Statuen innerhalb der Festung der Heiligen Elisabeth
Eines der berühmtesten Denkmäler dieser Art und die Hauptattraktion des zentralen Teils des Landes ist dieFestung der Heiligen Elisabeth – eine große Erdfestung, die Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag der russischen KaiserinElisabeth vonSaporoger Kosaken zum Schutz vor Angriffen des Osmanischen Reiches erbaut wurde.[518] Diese Festung spielte eine Schlüsselrolle beim Sieg imRussisch-Türkischer Krieg (1768–1774) und der Etablierung einer stabilen Zivilisation im südlichen Teil des Landes und ebnete den Weg für die Gründung und Entwicklung großer Städte in der Südukraine –Cherson,Mykolajiw undOdessa. Am Ende des 18. Jahrhunderts erhielt sie selbst den Status einer Stadt – Jelizawetgrad (heuteKropywnyzkyj). Von dieser Festung aus brachen dieRussischen Truppen 1775 auf und zerstörten die ukrainische Kosakenfestung Sitsch.[519][520]
Hier wurde das erste professionelle ukrainische Theater gegründet, und die Architektur der Stadt ist reich an neoklassizistischem Architekturerbe. Während desHolodomor und desGroßen Terrors begruben Offiziere derOGPU und desNKWD heimlich diejenigen in Massengräbern innerhalb der Festung, die sie aufgrund erfundener Anschuldigungen entführt und getötet hatten. Dieses Thema blieb tabu und durfte nicht einmal privat besprochen werden. Jede Diskussion oder Erwähnung in der Presse drohte dem Autor bis zum Fall des Totalitarismus 1991 mit Gefängnis undFolter in psychiatrischen Kliniken mit Unterstützung desKGB.[521]
Während des Zweiten Weltkriegs wurde diese Festung zum Schauplatz massiver Nazi-Kriegsverbrechen. Später wurde an ihrer Stelle ein Gedenkkomplex errichtet – ein Pantheon ewigen Ruhms. Das zentrale Element der Festung ist die Statue des „Trauernden Vaterlandes“, die zum Symbol für Mütter geworden ist, die durch die Verbrechen totalitärer Regime ihre Kinder verloren haben. Sie befindet sich im historischen Zentrum der Stadt und ist der beliebteste Touristenort in der Region. Ihre Einzigartigkeit liegt darin, dass sie mehrere Epochen der Landesgeschichte umfasst und an der Kreuzung mehrerer Touristenrouten liegt[522][523][524].
Verschiedene Bauwerke der Kiewer Höhlenkloster (Kyiv Pechersk Lavra)
Die ukrainische Architektur umfasst die Bau- und Stilrichtungen, die auf dem Gebiet der heutigen Ukraine entstanden sind und sich im Laufe der Geschichte unter dem Einfluss verschiedener Kulturen und historischer Epochen entwickelt haben.
Nach der Vereinigung mit demZarenreich Russland begann sich die Architektur in der Ukraine in verschiedene Richtungen zu entwickeln. Viele Bauwerke im größeren östlichen, vom russischen Zarenreich beherrschten Gebiet wurden im Stil der zeitgenössischen russischen Architektur errichtet, während das westlicheGalizien unterösterreichisch-ungarischem Einfluss stand; in beiden Fällen entstanden eindrucksvolle Beispiele. Trotz dieser Entwicklungen wurden ukrainische Stilmerkmale weiterhin verwendet und erfuhren seit dem frühen 20. Jahrhundert, in einigen Phasen derSowjetunion-Ära sowie in der heutigen unabhängigen Ukraine eine Renaissance.
Antike
Erste Monumente auf dem Gebiet der heutigen Ukraine stammen aus der Antike. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. entstanden zahlreiche griechische Kolonien an der nördlichen Küste desSchwarzen Meeres, von denen die bedeutendsten Tyras (das heutigeBilhorod-Dnistrowskyj),Olbia,Chersonesus,Theodosia,Panticapaeum (heuteKertsch) und andere sind. Die Architektur dieser Siedlungen war zunächst stark von den BautraditionenIoniens geprägt, aus dem viele der Kolonisten stammten, doch ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurde der Einfluss derAthener in der Region deutlich erkennbar. In den ersten Jahrhunderten der neuen Zeit verbreitete sich die hellenistische Architektur in der Pontischen Kolonienregion. Wertvolle erhaltene Überreste aus der Zeit der griechischen Kolonisierung in der heutigen Ukraine sind Ruinen von Verteidigungsmauern, Wohnhäusern, Tempeln und Säulenelemente.[525]
Frühes Mittelalter
Nach erheblichen Zerstörungen während der Völkerwanderungszeit erlebte die Architektur der griechischen Kolonien am Schwarzen Meer in der byzantinischen Ära eine Wiederbelebung. Wesentliche Bauwerke aus dieser Zeit sind frühchristliche Kirchen, von denen viele Elemente zuvor zerstörter antiker Gebäude nutzten. Zentrum der Tempelarchitektur in der Spätantike und im frühen Mittelalter war Chersonesus. Viele Kirchen der frühesten Periode (4.–7. Jahrhundert n. Chr.) verfügten über einen charakteristischen kreuzförmigen Grundriss, der vom Architekturstil des Nahen Ostens beeinflusst war. AuchRotunden waren weit verbreitet. Zwischen dem 7. und 9. Jahrhunderten entstanden Basiliken römischen Typs. Zwischenformen fanden sich ebenfalls in der Kirchenarchitektur jener Zeit. Das am besten erhaltene byzantinische Bauwerk auf derKrim ist die im 8. Jahrhundert errichteteJohannes-der-Täufer-Kirche inKertsch.[526]
Mittelalterliche Rus' (988–1240)
Der mittelalterliche Staat Kiewer Rus' gilt als Vorgänger der modernen Staaten Ukraine, Russland undWeißrussland sowie ihrer jeweiligen Kulturen, darunter auch der Architektur.
Die Kirchenarchitektur der Rus' geht noch der offiziellenChristianisierung im Jahr 988 voraus; christliche Tempel in Kiew werden bereits für das Jahr 945 erwähnt. Die frühenOstorthodoxen Kirchen bestanden hauptsächlich aus Holz. Die einfachste Bauform wurde alsZellenkirche bekannt. Der architektonische Stil der Rus' war stark von derByzantinischen Architektur geprägt, und griechische Baumeister wurden vom FürstenVolodymyr eingeladen, die ersten Steinkirchen der Region zu errichten. Einflüsse der westeuropäischenRomanik waren ebenfalls vorhanden. Große Kathedralen wiesen oft zahlreiche kleine Kuppeln auf, was von einigenKunsthistorikern als Hinweis auf das Aussehen vormals heidnischer slawischer Tempel interpretiert wurde. Die frühe Architektur der Kiewer Rus' wies einen gemeinsamen Stil auf, der sich im Laufe der Zeit jedoch in zahlreiche lokale Varianten entwickelte.[527]
dieSt.-Kyrill-Kirche (1140), dieErlöserkirche in Berestowo, dieMariä-Entschlafens-Kathedrale (1073) und dieDreifaltigkeitskirche (1108) imKiewer Höhlenkloster, sowie die St.-Michael-Kirche des Vydubychi-Klosters (1088).[528] Viele dieser Kirchen sind bis heute erhalten, wurden aber vom 16. bis 18. Jahrhundert teilweise äußerlich imUkrainischer Barockstil umgestaltet, wie etwa die bedeutende Sophienkathedrale, die Heilandskirche in Berestove und die St.-Kyrill-Kirche. Das Goldene Tor in Kiew, ursprünglich 1037 erbaut, wurde 1982 rekonstruiert, jedoch wurde die neue Gestaltung von einigen Kunsthistorikern als historisierende Phantasie kritisiert.
Teilweise erhaltene mittelalterliche Bauwerke finden sich außerdem in Orten wieOster undBilohorodka bei Kiew und Tschernihiw. InKaniv wurde die im 12. Jahrhundert errichteteGeorgskirche teilweise rekonstruiert erhalten. In der Nord- und Westukraine sind bedeutende Bauten aus der Rus'-Zeit die Basiliuskirche inOvrutsch (1190, Rekonstruktion 1907–1909), die Entschlafenskathedrale inWolodymyr (1160, Rekonstruktion 1896–1900) und die St.-Pantaleon-Kirche naheHalytsch (um 1200, Rekonstruktion 1998). In Halytsch und Umgebung wurden die Fundamente zahlreicher Kirchen freigelegt, darunter die Ruinen der Entschlafenskathedrale inKrylos, errichtet durch FürstJaroslaw Osmomysl. Die Rus'-Architektur der Halytsch-Länder zeigt einen deutlichen romanischen Einfluss, der auch in Tschernihiw sichtbar ist, aber in Kiew weniger ausgeprägt erscheint.[529]
Profane und Volksarchitektur aus der Kiewer Rus'-Zeit ist kaum erhalten geblieben.
Spätmittelalter und Frühe Neuzeit
Im 13. und 14. Jahrhundert beschränkten sich die Bautätigkeiten auf das westlichste Gebiet der heutigen Ukraine. Daher sind nur wenige Bauwerke aus dieser Zeit auf ukrainischem Gebiet vorhanden. Gotische Bausformen finden sich in derArmenischen Kathedrale von Lwiw (1363), der Geburtskirche inHalytsch (spätes 14. Jahrhundert), derNikolaikirche in Lwiw (14. Jahrhundert) sowie dem Dreifaltigkeitskloster inMezhyrich (Wolhynien) (15. Jahrhundert). Das größte gotische Gebäude der Ukraine ist die KathedraleMariä-Entschlafens-Kirche in Lwiw (spätes 14. Jahrhundert).
Im 16. Jahrhundert fand dieRenaissance-Architektur Verbreitung, insbesondere in den selbstverwalteten Städten nachMagdeburger Stadtrecht. Viele bedeutende Architekten dieser Epoche stammten aus Italien; ihre Namen sind in historischen Quellen überliefert: Peter der Italiener, Peter Krasowski, Peter Barbona, Paulus Dominici der Römer, Ambrosius Nutclauss und andere. Die größte Konzentration von Renaissance-Bauten findet sich auf dem Marktplatz von Lwiw und dessen Umgebung, mit Gebäuden wie demSchwarzen Haus (Lwiw) (1577), dem Palast der Familie Korniakt (1580), derBoim-Kapelle (1617), den Kapellen der Familie Campian (ca. 1619), demBandinelli-Palast sowie dem Komplex derDormitio-Kirche mit der Korniakt-Turm (1572–1578), der Kapelle der Drei Hierarchen (1578) und der Kirche selbst (1591–1629). Die letzten beiden Gebäudeteile zeigen Einflüsse der einheimischen ukrainischen Kirchenarchitektur.
Im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert wurden Kirchen errichtet, die Renaissance-Stil und lokale Traditionen verbanden, so in Sokal, Nowoselyzja, Lutzk, Horodok und Shchyrets. Rekonstruktionen älterer Kirchen in Kiew, Tschernihiw, Oster, Perejaslaw, Kaniv und Nowhorod-Siverskyj trugen ebenfalls Renaissance-Elemente. Spätere Renaissanceelemente finden sich auch in römisch-katholischen Kathedralen in Lwiw, Lutzk und Kamjanzez-Podilskyj. Der Stil der Elias-Kirche in Subotiv (1656) und der Paraskeva-Kirche in Lwiw gilt als Übergangsstil zwischen Renaissance und Barock.[531]
Der ukrainische Barock entstand während derHetmanatszeit im 17. und 18. Jahrhundert. Als Stil der *Kosaken*-Aristokratie unterscheidet er sich vom westeuropäischen Barock durch konstruktivere Entwürfe, eine zurückhaltendere Ornamentik und einfachere Formen.
Zu den frühesten Beispielen des ukrainischen Barock zählt dieSankt-Nikolaus-Kathedrale inNischyn. Bedeutende ukrainische Barockkirchen aus Stein sind unter anderem der Kirchenbau im Kiewer Höhlenkloster, die Sankt-Georgs-Kathedrale des Vydubychi-Klosters (1696), das Dreifaltigkeitskloster (Tschernihiw) (1679), die Dreifaltigkeitskirche inBerezhany, die Kathedrale desMhar-Klosters beiLubny (1684), dieSt. Nikolaus Militärkathedrale (1690) und dasBrüderkloster (1695) in Kiew (beide von denSowjets zerstört), dieSchutzmantel-Kathedrale inCharkiw (1689), die Heilig-Geist-Kathedrale inRomny, die Auferstehungskathedrale inSumy, die Entschlafenskirche in Liutenka,Oblast Poltawa (zerstört), die Dreifaltigkeitskirche des Hustynia-Klosters,Oblast Tschernihiw (1672–1674), und die Verklärungskirche inPryluky (1716). Bedeutend ist auch die hölzerne Dreifaltigkeitskathedrale inSamar (1772–1781).
Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die meisten mittelalterlichen Kirchen der Rus' wesentlich umgestaltet und erweitert. Es wurden zusätzliche Kirchenkuppeln hinzugefügt sowie aufwändige Außen- und Innenverzierungen. Zu den bekanntesten Wiederaufbauten zählen die Fassaden der Sophienkathedrale in Kiew (1691–1705), der Entschlafenskathedrale des Kiewer Höhlenklosters (1695–1722), das Michaelskloster in Kiew, die St.-Michael-Kirche des Vydubychi-Klosters und die Erlöserkirche in Berestove, die vonPetro Mohyla zwischen 1638 und 1643 wiederaufgebaut wurden.
Innenhof von Schloss Zbarasch
Gebäude der Profanarchitektur des ukrainischen Barocks sind unter anderem derSamson-Brunnen in Kiew, das Haus Lyzohub (Kolonel des Tschernihiver Regiments) (Regimentskanzleigebäude) in Tschernihiw, das Haus Lyzohub inSedniv, das Haus desPawlo Polubotok inLiubech sowie Verwaltungs- und Wohngebäude inKozelets, Nischyn und Pryluky.
Zu den Beispielen des Barock in den westlichen Regionen der Ukraine gehören die Burgen und Schlossbauten vonZbarasch,Berezhany,Pidhirtsi,Bar (erhalten als Ruine) sowie römisch-katholische Kirchen in Lwiw und Kamjanez-Podilskyj.[532]
Russisches Zarenreich (18. Jahrhundert bis 1917)
Sankt-Andreas-Kirche, ein bekanntes Beispiel barocker Architektur des 18. Jahrhunderts
Mit der zunehmenden Integration der Ost- und Zentralukraine in dasRussische Kaiserreich erhielten russische Architekten die Möglichkeit, ihre Projekte in vielen ukrainischen Städten und Regionen zu realisieren. Die Sankt-Andreas-Kirche in Kiew (1747–1754), erbaut vonBartolomeo Rastrelli, ist ein herausragendes Beispiel derRokoko-Architektur und wurde durch ihre Lage auf dem Kiewer Berg zu einem markanten Wahrzeichen der Stadt. Eine ebenso bedeutende Leistung Rastrellis ist derMariinski-Palast, der als Sommerresidenz der russischen ZarinElisabeth errichtet wurde.
Ein prominenter Architekt der späten Barockzeit in der Ukraine warGottfried Johann Schädel, der den Bau des Großen Glockenturms des Kiewer Höhlenklosters (1736–1745) leitete und die Gebäude derKiew-Mohyla-Akademie (1736–1740) umbaute. Weitere bedeutende Bauwerke dieser Epoche in der Ukraine sind die Glockentürme der Sophienkathedrale (1748) und des Michaelsklosters in Kiew, dieMariä-Schutzmantel-Kirche im Kiewer StadtteilPodil (1772), dieSankt-Georgs-Kathedrale in Lwiw (1744–1764), dasRathaus inButschatsch, die Geburtstagskathedrale in Kozelez (1752–1763), die Hauptkathedrale des Potschaiwer Lavra (1771–1791) sowie dieDominikanerkirche in Lwiw (1749–1764).[533]
Palast Kachanivka
Im Zuge von aufeinanderfolgenden Kriegen gegen dasOsmanische Reich und seinen Vasallen, dasKrim-Khanat, annektierte Russland schließlich den gesamten Süden der Ukraine sowie die Krim. Diese Gebiete wurden inNeurussland umbenannt und sollten kolonisiert werden. Neue Städte wieMykolajiw,Odessa,Cherson undSewastopol wurden gegründet.
In diesen entstanden bedeutende Beispiele kaiserlich-russischer Architektur. Während der Herrschaft des letzten Hetman der Ukraine,Kirill Rasumowski, wurden in vielen Städten des Kosakenhetmanats – etwa inHluchiw,Baturyn undKozelzy – prominente Bauprojekte umgesetzt, die vom beauftragten Architekten derKleinrussland-Region,Andrej Kwasow, geleitet wurden. Zu den unter Rasumowski Herrschaft errichteten und bis heute erhaltenen Bauwerken gehören die Paläste inJahotyn und Baturyn. Weitere Beispiele klassizistischer Architektur dieser Zeit in der Ukraine sind die Paläste inWyshniwez[534] undKachanivka, die Mykolajiw-Observatorien, das Verklärungs-Kloster inNowhorod-Siwerskyj sowie das Herrenhaus und Parkensemble Samchyky.
Mariä-Verkündigungskathedrale in Charkiw
Im frühen 19. Jahrhundert trat in den ukrainischen Gebieten der Empirestil auf, eine neue populäre Richtung der Architektur. Bedeutende Bauwerke dieses Stils sind das Vertragsgebäude (Kiew), die Askold-Grab-Kirche und das Denkmal der Magdeburger Rechte in Kiew, alle nach Entwürfen vonAndrej Melenskyj errichtet. Dazu kommen Kirchen inChorol, Romny, Lubny,Pryjatyn und Pryluky, der Glockenturm der Mariä-Entschlafens-Kathedrale in Charkiw (1844) sowie Rathäuser in Charkiw, Kiew,Poltawa,Lwiw,Czerniwzi und Kamjanez-Podilskyj.
Nach dem 1801 durch die russische Zarenregierung eingeführten Verbot, einheimische ukrainische Baustile bei Kirchenbauten zu verwenden, wurde die ukrainische Architektur von klassizistischen Entwürfen geprägt, die von den Behörden inMoskau undSankt Petersburg genehmigt wurden. Elemente des ukrainischen Nationalstils konnten sich besser in den westlichen ukrainischen Gebieten erhalten. Die Architektur des 19. Jahrhunderts in den großen ukrainischen Städten wie Kiew,Odesa, Charkiw, Lwiw,Czerniwzi undCherson entwickelte sich unter dem Einfluss vonEklektizismus,Neorenaissance und weiteren populären europäischen Stilen. Unter dem Einflussromantischer Ideen wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders in der Kirchenarchitektur der sogenannte Russisch-byzantinische Stil populär. Bedeutende Bauwerke dieses Stils sind dieWladimirkathedrale (Chersones), die wiederaufgebaute Zehntkirche und dieWladimirkathedrale (Kiew), die Rekonstruktion der Mariä-Entschlafens-Kathedrale in Wolodymyr sowie die Mariä-Verkündigungskathedrale in Charkiw.[535]
Architektur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts
DieJugendstil-Architektur in den ukrainischen Gebieten wurde von zwei großen Schulen beeinflusst: derWiener Secession und dem französischen „Moderne“. Bedeutende Beispiele dieses Stils sind die Bahnhöfe inSchmerinka und Lwiw, sowie öffentliche und Wohngebäude in Kiew, Charkiw und Odessa. Ab etwa 1900 entstand dank der Werke ukrainischer Architekten ein neuer nationaler Architekturstil, wobei besondersWasyl Krytschewskyj hervorzuheben ist. Bedeutende Werke in diesem Stil, der von Volksarchitektur und ukrainischem Barock inspiriert ist, sind die Mariä-Schutzmantel-Kirche in Plischiwzi nahe Poltawa (1902), dasPoltawsche Zemstwo-Gebäude (1901–1908), dasChrennikow-Haus in Dnipro, das Haus vonMychajlo Hruschewskyj in Kiew, dieKunstschule Charkiw sowie zahlreiche vonOpanas Slastion entworfene Schulgebäude.[536]
Die westlichen Regionen der Ukraine, die früher Teil derk.u.k. Monarchie waren, beherbergen einige bedeutende Beispiele mitteleuropäischer Architektur des 19. Jahrhunderts, darunter das Lwiwer Opern- und Balletttheater.
Ein Wandbild in derSophienkathedrale vonKiew aus dem 11. Jahrhundert gibt Einblick in die mittelalterliche Musizierweise auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Es zeigtSkomorochi und Musiker, die Querflöten, Trompeten oder Schalmeien, Lauten,Psalterium (gusli) undZymbal (cymbaly) spielen. Es ist unklar, ob die Institution der Skomorochi, die als Tänzer, Gaukler und Theaterspieler auftraten, aus demByzantinischen Reich oder aus dem Westen stammt oder lokalen Ursprungs ist.[537] Die ukrainische Volksmusik ist entsprechend der geographischen Lage des Landes von slawischen und nichtslawischen Völkern in Osteuropa und Vorderasien beeinflusst.
Früher gab es in den Dörfern eigene regionale Volksmusikstile und Aufführungspraktiken, die außerdem nach Geschlechtern unterschieden wurden. Die rituellen Gesangstraditionen wurden überwiegend von Frauen und Mädchen, die Instrumentalmusiken überwiegend von Männern und Jungen aufgeführt. Die Unterhaltungslieder wurden zu allen Zeiten gleichermaßen von der gesamten Bevölkerung gesungen.[538]
Zu den heute verbreiteten traditionellen Volksmusikinstrumenten gehören die Lautenbandura undkobsa (namensverwandt mit der rumänischencobză), dieVioline, die Drehleierlira, ein dreisaitiger, gestrichener Bassbasol(i)a (in der Größe einerGambe), das Hackbrettcymbaly, die Lautetorban, eine Gruppe von Kernspaltflötensopilka, bei denHuzulen die lange Holztrompetetrembita, einAkkordeon, die Sackpfeifekoza (ähnlich der polnischenkoza), die Rahmentrommelbubon und die Maultrommeldrymba. Ein typisches Ensemble, das alstroista muzyka (von „drei Musiker“) bekannt ist, besteht aus Violine, Hackbrett und Bass oder Rahmentrommel. Wenn die Musiker Volkstänze wie denHuzulka begleiten, enthalten die Stücke improvisierte Anteile.[539]
Nach der Unabhängigkeit 1991 wurde die Ukraine Mitglied derEuropäischen Rundfunkunion (EBU) und nahmim Jahr 2003 erstmals amEurovision Song Contest teil. Bereits bei der zweiten Teilnahme im Jahr danach gewann die SängerinRuslana Lyschytschko mit ihremWild Dances Project in Istanbul denESC 2004, dessen50. Jubiläums-Ausgabe 2005 daraufhin in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgetragen wurde. Die Ukraine wurde damit das 21. Land, das bei einem ESC siegte, und das 20. Land, in dem ein ESC ausgetragen wurde. BeimESC 2016 gewann die Ukraine mit dem Lied1944 von der SängerinJamala zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, woraufhin derESC 2017 erneut in Kiew stattfand.Im Jahr 2022 folgte der dritte Gewinn des ESC (Kalush Orchestra mitStefania). Aufgrund des von Russland begonnenen Angriffskrieges wurde als Austragungsort desESC 2023 Großbritannien geplant.[8] Die Ukraine ist das einzige Land beim ESC, das noch nie in einem Halbfinale des Eurovision Song Contests ausgeschieden ist.
Sport
Fußball
Die drei ukrainischen Ballon-d’Or-Gewinner Schewtschenko (l.), Blochin (m.) und Bjelanow (r.)
Im Amateurboxen konnte die Ukraine seit 1996 vier Olympiasieger stellen: Wladimir Klitschko (1996, Superschwergewicht),Wassyl Lomatschenko (2008, Federgewicht, 2012 Leichtgewicht[540]),Oleksandr Ussyk (2012, Schwergewicht) undOleksandr Chyschnjak (2024, Halbschwergewicht).Andrij Kotelnik (2000, Leichtgewicht) und Serhij Dotsenko (2000, Weltergewicht) gewannen Silbermedaillen. Zudem errangen ukrainische Boxer fünf Bronzemedaillen, unter anderemWladimir Sidorenko (2000, Fliegengewicht) undWjatscheslaw Hlaskow (2008, Superschwergewicht). Oleksandr Chyschnjak konnte bei denolympischen Sommerspielen in Tokio (2020) Silber im Mittelgewicht gewinnen und 2024 in Paris Gold im Halbschwergewicht.
Im Profibereich gelang es bisher sechs Athleten Weltmeistertitel zu gewinnen: Wladimir und Vitali Klitschko im Schwergewicht, Oleksandr Ussyk im Schwer-, sowieCruisergewicht,Serhij Dsynsyruk im Halbmittelgewicht, Sidorenko im Bantamgewicht und Kotelnik im Halbweltergewicht.
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Guillaume le Vasseur (Sieur de Beauplan):Beschreibung der Ukraine, der Krim, und deren Einwohner. Aus dem Französischen übersetzt und nebst einem Anhange der die Ukraine, und die Budziackische Tatarey betrifft, und aus dem Tagebuche eines deutschen Prinzen, und eines Schwedischen Kavaliers gezogen worden, herausgegeben von Johann Wilhelm Moeller. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1780 (Google Books).
Johann Georg Kohl:Reisen im Inneren von Rußland und Polen. Zweiter Theil:Die Ukraine. Kleinrußland. Nebst einem Titelkupfer, einem Plane der Wintermesse in Charkow und einer Karte von Kleinrußland. Arnoldische Buchhandlung, Dresden/Leipzig 1841 (Google Books).
Blackbox Ukraine: Kampf um die Geschichte, TV-Geschichts-Dokumentation von Dirk Schneider (Regie) und Andreas Fauser (Autor),MDR, 20. Februar 2024, verfügbar bis 11. August 2024.
↑Von der FlächeRusslands mit 17.074.636 km² liegen mindestens 3.900.000 km² in Europa, von der Fläche desKönigreichs Dänemark mit 2.210.403 km² liegen 44.317 km² in Europa, von der Fläche derTürkei mit 783.562 km² liegen 23.764 km² in Europa und von der FlächeFrankreichs mit 643.801 km² liegen 543.963 km² in Europa.
↑In den völkerrechtswidrig von Russland kontrollierten und annektierten ukrainischen Gebieten (Krim undSewastopol vollständig, sowie teilweiseCherson,Donezk,Luhansk undSaporischschja) gilt ganzjährig dieMoskauer Zeit (UTC+3).
↑Guerre en Ukraine : combats et explosions dans la ville de Kiev, qui s’attend à l’arrivée imminente des soldats russes. In:Le Monde.fr. 25. Februar 2022 (lemonde.fr [abgerufen am 25. Februar 2022]).
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↑Maria Popova, Oxana Shevel:Russia and Ukraine. Entangled Histories, Diverging States. Polity Press, Cambridge 2024,ISBN 978-1-5095-5737-0,S.221–222 (englisch):“The exact wording of the question is: Who do you consider yourself first and foremost? Options: (1) resident of city/village/county; (2) resident of region/several regions; (3) citizen of Ukraine; (4) representative of my ethnic group; (5) citizen of the former Soviet Union; (6) citizen of Europe; (7) citizen of the world; (8) other identity. Source: Kyiv International Institute of Sociology (KIIS).”
↑Ann-Dorit Boy:(S+) Ukraine „dekolonisiert“ Ortsnamen: Warum die Ukrainer Alexander Puschkin vom Sockel herunterholen. In:Der Spiegel. 1. Mai 2023,ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. Mai 2023]).
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↑Gerald Grüneklee: Nur Lumpen werden überleben – Die Ukraine, der Krieg und die antimilitaristische Perspektive, Mandelbaum Verlag, Wien 2024. S. 49 ff.
↑Ann-Dorit Boy:(S+) Ukrainischer Energieexperte: „Im schlimmsten Fall haben wir 16 Stunden pro Tag keinen Strom“. In:Der Spiegel. 22. Juni 2024,ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. Juni 2024]).
↑Die Ukraine zwischen Ost und West. Außenpolitische und kulturelle Orientierungen. In: Heiko Pleines. Forschungsstelle Osteuropa, Bremen (Hrsg.):Arbeitspapiere und Materialien.Band99, Oktober 2008 (online (Memento vom 10. Oktober 2012 imInternet Archive) [PDF;1,2MB]).
↑abZbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1997,S.40 (englisch):“In brief, for the United States, Eurasian geostrategy involves the purposeful management of geostrategically dynamic states and the careful handling of geopolitically catalytic states, in keeping with the twin interests of America in the short-term preservation of its unique global power and in the long-run transformation of it into increasingly institutionalized global cooperation. To put it in a terminology that hearkens back to the more brutal age of ancient empires, the three grand imperatives of imperial geostrategy are to prevent collusion and maintain security dependence among the vassals, to keep tributaries pliant and protected, and to keep the barbarians from coming together.”
↑Zbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1977,S.44 (englisch):“Russia, it hardly needs saying, remains a major geostrategic player, in spite of its weakened state and probably prolonged malaise. Its very presence impacts massively on the newly independent states within the vast Eurasian space of the former Soviet Union. It entertains ambitious geopolitical objectives, which it increasingly proclaims openly. Once it has recovered its strength, it will also impact significantly on its western and eastern neighbors. Moreover, Russia has still to make its fundamental geostrategic choice regarding its relationship with America: is it a friend or foe? It may well feel that it has major options on the Eurasian continent in that regard. Much depends on how its internal politics evolve and especially on whether Russia becomes a European democracy or a Eurasian empire again. In any case, it clearly remains a player, even though it has lost some of its 'pieces,' as well as some key spaces on the Eurasian chessboard.”
↑Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Aus dem Amerikanischen von Angelika Beck. Beltz Quadriga Verlag, Weinheim, Berlin 1997; S. 74–75
↑Zbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1997,S.118–120 (englisch).
↑Zbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1997,S.120–121 (englisch).
↑Zbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1997,S.121 (englisch):“Most important, however, is Ukraine. As the EU and NATO expand, Ukraine will eventually be in the position to choose whether it wishes to be part of either organization. It is likely that, in order to reinforce its separate status, Ukraine will wish to join both, once they border upon it and once its own internal transformation begins to qualify it for membership. Although that will take time, it is not too early for the West – while further enhancing its economic and security ties with Kiev – to begin pointing to the decade 2005–2015 as a reasonable time frame for the initiation of Ukraine's progressive inclusion, thereby reducing the risk that the Ukrainians may fear that Europe's expansion will halt on the Polish-Ukrainian border.”
↑Zbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1997,S.121–122 (englisch):“Russia, despite its protestations, is likely to acquiesce in the expansion of NATO in 1999 to include several Central European countries, because the cultural and social gap between Russia and Central Europe has widened so much since the fall of communism. By contrast, Russia will find it incomparably harder to acquiesce in Ukraine's accession to NATO, for to do so would be to acknowledge that Ukraine's destiny is no longer organically linked to Russia's. Yet if Ukraine is to survive as an independent state, it will have to become part of Central Europe rather than Eurasia, and if it is to be part of Central Europe, then it will have to partake fully of Central Europe's links to NATO and the European Union. Russia's acceptance of these links would then define Russia's own decision to be also truly a part of Europe. Russia's refusal would be tantamount to the rejection of Europe in favor of a solitary 'Eurasian' identity and existence.”
↑Zbigniew K. Brzezinski:The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives. 1. Auflage. Basic Books, New York 1997,S.202–203 (englisch):“A clear choice by Russia in favor of the European option over the imperial one will be more likely if America successfully pursues the second imperative strand of its strategy toward Russia: namely, reinforcing the prevailing geopolitical pluralism in the post-Soviet space. Such reinforcement will serve to discourage any imperial temptations. A postimperial and Europe-oriented Russia should actually view American efforts to that end as helpful in consolidating regional stability and in reducing the possibility of conflicts along its new, potentially unstable southern frontiers. But the policy of consolidating geopolitical pluralism should not be conditioned on the existence of a good relationship with Russia. Rather, it is also important insurance in case such a good relationship fails to develop, as it creates impediments to the reemergence of any truly threatening Russian imperial policy.”
↑Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe:Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht. In: Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit (Hrsg.):SWP-Studie.Nr.14. Berlin September 2021,DNB025227939,S.22,doi:10.18449/2021S14 (swp-berlin.org [PDF; abgerufen am 31. Juli 2022]).
↑Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals. U.S.-Department of State, 21. Juli 2021, abgerufen am 31. Juli 2022: „As part of the U.S.-Germany Climate and Energy Partnership, we have decided to establish a pillar to support the energy transitions in emerging economies. This pillar will include a focus on supporting Ukraine and other countries in Central and Eastern Europe. These efforts will not only contribute to the fight against climate change but will support European energy security by reducing demand for Russian energy.In line with these efforts, Germany commits to establish and administer a Green Fund for Ukraine to support Ukraine’s energy transition, energy efficiency, and energy security. Germany and the United States will endeavor to promote and support investments of at least $1 billion in the Green Fund for Ukraine, including from third parties such as private-sector entities.“
↑Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals. U.S.-Department of State, 21. Juli 2021, abgerufen am 31. Juli 2022: „In addition, Germany will continue to support bilateral energy projects with Ukraine, especially in the field of renewables and energy efficiency, as well as coal transition support, including the appointment of a special envoy with dedicated funding of $70 million. Germany is also ready to launch a Ukraine Resilience Package to support Ukraine’s energy security. This will include efforts to safeguard and increase the capacity for reverse flows of gas to Ukraine, with the aim of shielding Ukraine completely from potential future attempts by Russia to cut gas supplies to the country. It will also include technical assistance for Ukraine’s integration into the European electricity grid, building on and in coordination with the ongoing work by the EU and the U.S. Agency for International Development.“
↑abLukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann:Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik. In:Ukraine-Analysen.Nr.258, 26. November 2021,S.7–12,hier S. 8 (laender-analysen.de [PDF;1,4MB; abgerufen am 31. Juli 2022]).
↑Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann:Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik. In:Ukraine-Analysen.Nr.258, 26. November 2021,S.7–12,hier S. 10 (laender-analysen.de [PDF;1,4MB; abgerufen am 31. Juli 2022]): „Der Anspruch der EU-Kommission, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, ist auch aus Sicht der EU ein starkes Argument für eine Synchronisierung und weitreichende Integration. Die Ukraine könnte eines der Schlüsselländer auch für die deutsche Wirtschaft werden, die von Energieimporten abhängig ist. Wind, Sonne, Biomasse, Wasser und ausgedehnte Flächen sind reichlich vorhanden, was die Ukraine zur attraktiven Quelle für grünen Strom und Wasserstoff macht.“
↑abLukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann:Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik. In:Ukraine-Analysen.Nr.258, 26. November 2021,S.7–12,hier S. 10 (laender-analysen.de [PDF;1,4MB; abgerufen am 31. Juli 2022]).
↑abKirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe:Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht. In:Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit (Hrsg.):SWP-Studie.Nr.14. Berlin September 2021,DNB025227939,S.25,doi:10.18449/2021S14 (swp-berlin.org [PDF; abgerufen am 31. Juli 2022]): „Noch deutlicher sind die geopolitischen Auswirkungen in der Ostukraine und auf der Krim: Die Separatistengebiete sind vorübergehend von ukrainischer Seite abgekoppelt und werden durch Russland mit Strom versorgt. Vom russischen Kertsch aus wurden vier 220-kV Leitungen auf die Krim gebaut, und die Strombrücke wurde im Beisein Präsident Putins im Mai 2016 eröffnet.“
↑Thomas Kunze, Thomas Vogel:Das Ende des Imperiums: Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde. Christoph Links Verlag, Berlin 2015,ISBN 978-3-86153-894-3. S. 112 (Auszugsweise online. Auf books.google.de, abgerufen am 23. Oktober 2016)
↑Statistik. Informelle Beschäftigung in der Ukraine. Grafik 1: Der Anteil der Schattenwirtschaft am BIP und der Anteil der im informellen Sektor arbeitenden Bevölkerung in den Jahren 2009 bis 2016. In:Ukraine-Analysen.Nr.206, 10. Oktober 2018,S.14 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 7. April 2023]).
↑Statistik. Informelle Beschäftigung in der Ukraine. Tabelle 1/Grafik 1. In:Ukraine-Analysen.Nr.206, 10. Oktober 2018,S.14 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 7. April 2023]).
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↑abcUnited Nations (Hrsg.):2021 International Trade Statistics Yearbook.Band1, 2022,ISBN 978-92-1259212-1,ISSN1010-447X,S.355 (englisch,un.org [PDF; abgerufen am 7. April 2023]).
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↑Außenhandel der Ukraine. Grafik 8: Ukrainische Importe nach Haupthandelspartnern 2010–2019 (Anteil in %). In:Ukraine-Analysen.Nr.222, 27. September 2019,S.15 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 7. April 2023]).
↑Veronika Movchan:Strukturelle Veränderungen des ukrainischen Außenhandels. In:Ukraine-Analysen.Nr.222, 27. September 2019,S.8–9,doi:10.31205/UA.222.02 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 7. April 2023]).
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↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Anaysen.Nr.123, 12. November 2013,S.4,doi:10.31205/UA.123.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 4. April 2023]).
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↑Kennziffern zu Armut und soziale Ungleichheit in der Ukraine. Grafik 9: Die Ukraine und Vergleichsländer im Gini-Index (2017). In:Ukraine-Analysen.Nr.239, 25. September 2022,S.13 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 11. Dezember 2022]).
↑abcdAktuelle Sozialdaten. Tabelle 1: Entwicklung von Durchschnittslohn, Durchschnittsrente, Existenzminimum und Mindestlohn 2002–2018. In:Ukraine-Analysen.Nr.220, 12. Juli 2019,S.13 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2022]).
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↑Kennziffern zu Armut und soziale Ungleichheit in der Ukraine. Grafik 6: Entwicklung des monatlichen Durchschnittslohn von 2002–2019 (jeweils Dezember). In:Ukraine-Analysen.Nr.239, 25. September 2020,S.11 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 11. Dezember 2022]).
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↑abOleksandra Betliy:Sozialpolitik in der Ukraine: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In:Ukraine-Analysen.Nr.220, 12. Juli 2019,S.11,doi:10.31205/UA.220.02 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2022]).
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↑Aktuelle Sozialdaten. Grafik 2: Ukraine: Verbraucherpreisindex für öffentliche Versorgungsleistungen und Lebensmittel seit 2014 (Dezember 2010 = 100). In:Ukraine-Analysen.Nr.220, 12. Juli 2019,S.14 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2022]).
↑abOleksandra Betliy:Sozialpolitik in der Ukraine: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In:Ukraine-Analysen.Nr.220, 12. Juli 2019,S.10,doi:10.31205/UA.220.02 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2022]).
↑Alexander M. Danzer, Natalia Weisshaar:Armut in Rezession und Aufschwung. In:Ukraine-Analysen.Nr.78, 14. September 2010,S.3,doi:10.31205/UA.078.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2022]).
↑abKseniia Gatskova:Der Lebensstandard in der Ukraine in den Jahren 2014/2015: sinkender Wohlstand und die Anpassungsstrategien der Bevölkerung. In:Ukraine-Analysen.Nr.161, 9. Dezember 2015,S.4,doi:10.31205/UA.161.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 29. Dezember 2022]): „Die subsistenzwirtschaftliche Nutzung der Datschen ist ein weiteres zentrales und erprobtes Element der Anpassungsstrategien der Menschen. Viele Ukrainer sind auf Lebensmittel (Kartoffeln, Kohl, rote Beete, Gurken, Äpfel usw.) aus eigenem Anbau angewiesen, wobei die Stadtbewohner inzwischen öfter mit der Hilfe von Verwandten vom Lande rechnen, während bei den letzteren die Subsistenzwirtschaft zuweilen eine unverzichtbare zusätzliche Einkommensquelle und die Haupternährungsquelle darstellt.“
↑abcdeTymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub:The Development of Ukraine’s Private Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From „the Ukraine“ to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021. 1. Auflage. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.86 (englisch).
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↑Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub:The Development of Ukraine’s Private Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.83–84 (englisch).
↑Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub:The Development of Ukraine’s Private Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.71 (englisch).
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↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht. In:Ukraine-Analysen.Nr.94, 13. September 2011,S.4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 18. August 2022]).
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↑abcGunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Analysen.Nr.123, 12. November 2013,S.2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Analysen.Nr.123, 12. November 2013,S.2–3 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑abGunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Analysen.Nr.123, 12. November 2013,S.4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑abGunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Analysen.Nr.123, 12. November 2013,S.3 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Analysen.Nr.123, 12. November 2013,S.3–4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und zögerliche internationale Investoren. In:Ukraine-Analysen.Nr.166, 13. April 2016,S.4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 7. September 2022]): „Hinsichtlich der Auslandsverschuldung sind die Sektoren Staat, Banken und Unternehmen zu unterscheiden. Die Summe der Schulden dieser Sektoren hatte kurz vor der Maidan-Revolution (4. Quartal 2013) ihren Höhepunkt erreicht (142 Milliarden US Dollar), seitdem geht sie zurück. Bis Ende 2015 ist die Auslandsverschuldung nominell um circa 20 Milliarden US-Dollar oder 15 % gefallen (in Relation zum BIP hat sich der externe Schuldenstand durch die Währungsabwertung massiv von 80 % auf 130 % erhöht).“
↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht eine erneute Wirtschaftskrise? In:Ukraine-Analysen.Nr.123, 12. November 2013,S.4–5 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑Aktuelle Finanz- und Wirtschaftsindikatoren. Tabelle 1: Ukraine: Wichtige Wirtschaftsindikatoren und -prognosen. In:Ukraine-Analysen.Nr.166, 13. April 2016,S.15 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑abcJulia Kusznir:Russische Infrastrukturprojekte für die Krim. Neues Sotschi oder Versorgungsengpässe? In:Ukraine-Analysen.Nr.141, 13. November 2014,S.9 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑Krzysztof Nieczypor:Die russisch-ukrainischen Spannungen im Asowschen Meer. In:Ukraine-Analysen.Nr.207, 26. Oktober 2018,S.9–11 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 3. September 2022]).
↑Vlad Mykhnenko:Die ökonomische Bedeutung des ukrainischen Donbass. In:Ukraine-Analysen.Nr.147, 11. März 2015,S.3–4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑Vlad Mykhnenko:Die ökonomische Bedeutung des ukrainischen Donbass. In:Ukraine-Analysen.Nr.147, 11. März 2015,S.5 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. August 2022]).
↑abcdeGunter Deuber, Andreas Schwabe:Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und zögerliche internationale Investoren. In:Ukraine-Analysen.Nr.166, 13. April 2016,S.2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und zögerliche internationale Investoren. In:Ukraine-Analysen.Nr.166, 13. April 2016,S.3 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Margarita Balmaceda, Andrian Prokip:The Development of Ukraine’s Energy Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From “the Ukraine” to Ukraine. A contemporary history, 1991–2021. 1. Auflage. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.161.
↑abWirtschaftsindikatoren. Tabelle 1: Ukraine: Wichtige Wirtschaftsindikatoren 2011–2019. In:Ukraine-Analysen.Nr.230, 27. Februar 2020,S.13 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑abcdeVeronika Movchan:Strukturelle Veränderungen des ukrainischen Außenhandels. In:Ukraine-Analysen.Nr.222, 27. September 2019,S.9 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Gunter Deuber, Andreas Schwabe:Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und zögerliche internationale Investoren. In:Ukraine-Analysen.Nr.166, 13. April 2016,S.3–4: „Dabei hat sich die Struktur des Warenimports weit weniger verändert, als die Exportstruktur. Weiterhin sind 30 % der Warenimporte Energieimporte, rund 20 % entfallen auf chemische Produkte und Maschinen (inklusive Fahr zeuge). Hinsichtlich der Importregionen gibt es jedoch Verschiebungen: Der direkte Gasimport aus Russland ist zuletzt stark durch Reimporte russischen Gases aus der EU (vor allem über die Slowakei) ersetzt worden. Dies hat den Anteil der Importe aus der EU gegenüber Russland erhöht.“
↑abHeiko Pleines:Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine. In:Ukraine-Analysen.Nr.258, 26. November 2021,S.3 (laender-analysen.de [PDF;1,4MB; abgerufen am 18. Juli 2022]): „Die EU hatte bereits in Reaktion auf die Lieferausfälle 2009 die von Ost nach West verlaufenden Erdgaspipelines auf ihrem Gebiet so aufgerüstet, dass die Fließrichtung umgekehrt werden kann. Deshalb kann bei einem erneuten Lieferausfall Erdgas von Deutschland oder Österreich nach Osten geliefert werden. Dies sollte die Versorgung der östlichen EU-Mitgliedstaaten sicherstellen. Tatsächlich wird die umgekehrte Fließrichtung vor allem genutzt, um die Ukraine mit Erdgas zu versorgen. Wie Grafik 2 auf Seite 6 zeigt, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr direkt aus Russland. Stattdessen kommen zwei Drittel der ukrainischen Erdgasimporte aus der Slowakei, der Rest aus Ungarn und Polen.“
↑abGunter Deuber:Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.2–3 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]): „Der ukrainische Bankensektor steht derzeit unter massivem Anpassungsdruck in Bezug auf die Geschäftspraktiken (v. a. das »related party lending«) und regulatorische Anforderungen (etwa in Bezug auf die Kapitalausstattung). Diesem Anpassungsdruck, ausgehend vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der ukrainischen Notenbank (Nationalbank der Ukraine – NBU), war die Privatbank in Bezug auf mehrere Dimensionen – wie auch viele andere Marktakteure in den letzten Jahren – nicht gewachsen. In den letzten zwei bis drei Jahren wurden fast 100 Banken in der Ukraine geschlossen, 2015 mit der Delta Bank auch ein größeres Kreditinstitut und von Januar 2016 bis Mitte Februar 2017 wurden 16 Banken geschlossen und weitere vier haben sich selbst liquidiert.“
↑abDie Privatbank und der ukrainische Bankensektor. Grafik 1: Ukraine: Anzahl operierende Banken. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.6 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub:The Development of Ukraine’s Private Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021. 1. Auflage. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.86 und S. 88.
↑abGunter Deuber:Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Gunter Deuber:Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑abGunter Deuber:Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 7. September 2022]): „Angesichts dieser Ausrichtung verschlechterte sich die Qualität der Aktiva der Bank erheblich. Die Quote der notleidenden Kredite verdoppelte sich in den letzten Jahren, im Firmenkundengeschäft waren gemäß offiziellen Zahlen mindestens 30 % der Kreditengagements notleidend.“
↑abGunter Deuber:Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.3 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 30. Oktober 2022]): „Möglichst rasch wurden personelle Umstrukturierungen angegangen und schon am 23. Dezember ein neuer Aufsichtsrat geformt. Dieses Leitungsgremium besteht nun aus sieben Personen, fünf Repräsentanten des IWF, der EBWE, der Weltbank und des Finanzministeriums sowie zwei unabhängigen Bankfachleuten und Krisenmanagern (einer davon wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden bestellt). Zuvor bestand der Aufsichtsrat aus drei Personen, zwei davon die vorigen Mehrheitseigentümer.“
↑Gunter Deuber:Wahljahr 2019: Wirtschaftspolitische Kontroversen trotz gelungener Stabilisierung. In:Ukraine-Analysen.Nr.212, 14. Februar 2019,S.2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Die Privatbank und der ukrainische Bankensektor. Grafik 2 und 3. In:Ukraine-Analysen.Nr.180, 22. Februar 2017,S.7 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Ricardo Gucci, Woldemar Walter:Die makroökonomische Stabilisierung der Ukraine. In:Ukraine-Analysen.Nr.176, 23. November 2016,S.2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑abGunter Deuber:Wahljahr 2019: Wirtschaftspolitische Kontroversen trotz gelungener Stabilisierung. In:Ukraine-Analysen.Nr.212, 14. Februar 2019,S.3 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 5. September 2022]).
↑Pavlo Kovtoniuk, Tetiana Stepurko:Gerade noch rechtzeitig reformiert? Wie das ukrainische Gesundheitssystem mit der Covid-19-Pandemie zurechtkommt. In:Ukraine-Analysen.Nr.249, 30. März 2021,S.2–6,hier S. 4 oben links (laender-analysen.de [PDF;1,4MB; abgerufen am 6. September 2022]).
↑David Saha:Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise. In:Ukraine-Analysen.Nr.253, 28. Juni 2021,S.6–7,hier S. 6 unten, S. 7 oben,doi:10.31205/UA.253.02 (laender-analysen.de [PDF;985kB; abgerufen am 6. September 2022]).
↑abDavid Saha:Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise. In:Ukraine-Analysen.Nr.253, 28. Juni 2021,S.6–7,hier S. 7,doi:10.31205/UA.253.02 (laender-analysen.de [PDF;985kB; abgerufen am 6. September 2022]).
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↑abcGarry Poluschkin, Robert Kirchner:Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend. In:Ukraine-Analysen.Nr.276, 15. Dezember 2022,S.4,doi:10.31205/UA.276.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. Dezember 2022]).
↑abcdGarry Poluschkin, Robert Kirchner:Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend. In:Ukraine-Analysen.Nr.276, 15. Dezember 2022,S.2,doi:10.31205/UA.276.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. Dezember 2022]).
↑Garry Poluschkin, Robert Kirchner:Acht Monate Kriegswirtschaft: Die Fiskalpolitik ist entscheidend. In:Ukraine-Analysen.Nr.276, 15. Dezember 2022,S.5,doi:10.31205/UA.276.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 31. Dezember 2022]).
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↑abcdefgVlad Mykhnenko,:Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale Ebene. In:Ukraine-Analysen.Nr.111, 22. Januar 2013,S.4,linke Spalte,doi:10.31205/UA.111.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 9. September 2022]).
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↑Vlad Mykhnenko:Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale Ebene. In:Ukraine-Analysen.Nr.111, 22. Januar 2013,S.5,rechte Spalte,doi:10.31205/UA.111.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 9. September 2022]).
↑abcVlad Mykhnenko:Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale Ebene. In:Ukraine-Analysen.Nr.111, 22. Januar 2013,S.5,linke Spalte,doi:10.31205/UA.111.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 9. September 2022]).
↑Vlad Mykhnenko:Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale Ebene. In:Ukraine-Analysen.Nr.111, 22. Januar 2013,S.5,linke Spalte unten bis rechte Spalte oben,doi:10.31205/UA.111.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 9. September 2022]).
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↑Katerina Bosko:Post-Minsk-Realität: die Folgen der Donbas-Blockade durch ukrainische Rechtsradikale und der »Nationalisierung« von Unternehmen durch die »Volksrepubliken«. In:Ukraine-Analysen.Nr.184, 10. Mai 2017,S.2,doi:10.31205/UA.184.01 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 12. September 2022]).
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↑Iryna Holovko:Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation. Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung. 2021,S.6 (englisch,boell.de [PDF;3,9MB; abgerufen am 20. Juli 2022]).
↑Iryna Holovko:Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation. Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung. 2021,S.10–11 (englisch,boell.de [PDF;3,9MB; abgerufen am 20. Juli 2022]).
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↑Huseyn Aliyev:Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken«. In:Ukraine-Analysen.Nr.261, 14. Februar 2022,S.11–12,doi:10.31205/UA.261.03 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 24. Juli 2022]).
↑Martin Schön-Chanishvili:Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung. In:Ukraine-Analysen.Nr.246, 17. Februar 2021,S.8,doi:10.31205/UA.246.02 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 24. Juli 2022]).
↑Die ukrainische Kohle- und Stahlproduktion in aktuellen Zahlen. In:Ukraine-Analysen.Nr.184, 10. Mai 2017,S.13 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 24. Juli 2022]).
↑Martin Schön-Chanishvili:Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung. In:Ukraine-Analysen.Nr.246, 17. Februar 2021,S.7–8,doi:10.31205/UA.246.02 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 24. Juli 2022]).
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↑Georg Zachmann:Zwei erfolgreiche Jahre für die Erdgaswirtschaft der Ukraine. In:Ukraine-Analysen.Nr.177, 12. Dezember 2016,S.4 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 25. Juli 2022]): „Zwei große Öl- und Gasunternehmen – Shell und Chevron – haben Gasförderprojekte in der Ukraine eingestellt und Exxon musste seine Schwarzmeerprojekte wegen der Annexion der Krim stoppen.“
↑Denys Shmyhal: In 2023, Ukraine's energy system will be integrated with the European system. In: Government Portal. 4. Februar 2021, abgerufen am 29. Juli 2022 (englisch): „‘At the end of last year and the beginning of 2021, 8 production sharing agreements have been signed. These deals are a message to the market and the investors in which direction we are moving. Thanks to these agreements, Ukraine can grow gas production by hundreds of millions of cubic meters, as well as receive more than UAH 10 billion in investments in the industry. The Government also granted Naftogaz the right to explore and develop the Yuzivska gas-bearing area, as well as the Black Sea shelf. Therefore, we enforce our strategic goal of increasing our own production by taking concrete steps,’ the Head of Government stressed.“
↑Russische Erdgasexporte und der Erdgastransit durch die Ukraine. In:Ukraine-Analysen.Nr.258, 26. November 2021,S.6,Grafik 2 (laender-analysen.de [PDF; abgerufen am 24. Juli 2022]).
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↑Louisa Schneider: Die Kornkammer Europas. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. März 2014, abgerufen am 25. März 2020.
↑Unabhängige Bauernstimme, Ausgabe: März 2015, Nr. 386, Verlag: ABL Bauernblatt Verlags GmbH, 59065 Hamm, hier: Seite 3, Artikel:Landreform für Bauern und Konzerne?
↑abTymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub:The Development of Ukraine’s Private Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.83 (englisch).
↑abTymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub:The Development of Ukraine’s Private Sector. In: Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky (Hrsg.):From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991–2021. ibidem Verlag, Stuttgart 2021,S.84 (englisch).
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↑Address by the President of Ukraine on the situation with counteraction to coronavirus. President of Ukraine. Official website, 29. März 2020, abgerufen am 2. August 2022 (englisch): „I also want to speak about the extraordinary session of the Verkhovna Rada of Ukraine, which is to take place tomorrow. Our country has, in fact, found itself at a crossroads due to coronavirus, and has two paths. The first is the adoption of two vital laws. After that, we will receive support from our international financial partners in the amount of at least ten billion dollars. This is needed to stabilize the country's economy and overcome the crisis. Otherwise – the second path. A failure of these laws leading to the economic downturn and even the threat of default.“
↑Dokumentation. Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen, die sich aus Gesetz Nr. 552-IX ergeben. In:Ukraine-Analysen.Nr.244, 14. Dezember 2020,S.9 (laender-analysen.de [PDF;863kB; abgerufen am 2. August 2022]).
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↑abcdeChristina Plank:Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors. In: Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. (Hrsg.):Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe. Transnational Institute, Juni 2013,S.200 (englisch,tni.org [PDF; abgerufen am 2. August 2022]).
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↑Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 18. Februar 2022.
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