U 480
U 480 (vorheriges/nächstes –alle U-Boote) | |
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Typ: | VII C |
Feldpostnummer: | M 53621 |
Werft: | Deutsche Werke,Kiel |
Bauauftrag: | 10. April 1941 |
Baunummer: | 311 |
Kiellegung: | 8. Dezember 1942 |
Stapellauf: | 14. August 1943 |
Indienststellung: | 6. Oktober 1943 |
Kommandanten: | 6. Oktober 1943 – 20. Februar 1945 |
Einsätze: | 3 Feindfahrten |
Versenkungen: | 2 Schiffe (12.846 BRT) |
Verbleib: | zwischen 29. Januar und 20. Februar 1945 im Ärmelkanal durchSeemine versenkt |
U 480 war ein deutschesU-Boot vomTyp VII C, das imZweiten Weltkrieg von derKriegsmarine eingesetzt wurde. Es gilt als das erste im Fronteinsatz verwendeteTarnkappen-U-Boot der Welt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Auftrag für das Boot wurde am 10. April 1941 an dieDeutschen Werke inKiel vergeben. DieKiellegung erfolgte am 8. Dezember 1942, derStapellauf am 14. August 1943. Die Indienststellung unterOberleutnant zur See Hans-Joachim Förster fand am 6. Oktober 1943 statt.
Zu den technischen Besonderheiten vonU 480 zählte die sogenannteAlberich-Beschichtung der Außenhaut mit Gummimatten (benannt nach demgleichnamigen Zwergenkönig mitTarnkappe). Die Beschichtung aus aufgeklebtem, synthetischem Gummi in Plattenform aus zwei Schichten von je 2 bis 2,5 mm Stärke diente zur möglichst völligen Absorption vonSonarsignalen feindlicher Schiffe. Weitere technische Besonderheiten waren derSchnorchel, wodurch das Boot aufSehrohrtiefe mit Dieselmaschinen fahren konnte, sowie neue T-5-Torpedos vom TypZaunkönig mit Akustiksteuerung.
Einsätze
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Die Besatzung vonU 480 führte vom 6. Oktober 1943 bis 31. Mai 1944 Ausbildungsfahrten bei der5. U-Flottille durch.
Die erste Feindfahrt vonArendal aus vom 7. Juni bis 7. Juli 1944 bei der9. U-Flottille erbrachte keine Erfolge.
Die zweite Feindfahrt erfolgte vonBrest aus vom 3. August bis zum 4. Oktober 1944, ebenfalls bei der 9. Flottille. Am 21. August 1944 versenkteU 480 diekanadischeKorvetteHMCS Alberni (Lage50.3-0.85) mit 925 ts und einen Tag später den britischenMinensucherHMS Loyalty (Lage50.15-0.683333) mit 850 ts. Noch einen Tag später folgte das britische SchiffFort Yale (Lage50.383333-0.916667) mit 7134BRT aus dem Konvoi ETC 72. Am 25. August 1944 versenkte das Boot das britische SchiffOrminster mit 5.712 BRT. Wiederholt wurde versucht, das U-Boot mit Sonar zu orten, was aber nie gelang. Der Kommandant wurde für die Erfolge mit demRitterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Die dritte und letzte Feindfahrt vonTrondheim aus vom 6. Januar bis 20. Februar 1945 bei der 11. Flottille verlief ohne weitere Erfolge.
Angriffe auf das Boot
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 13. Juni 1944 erlebteU 480 einen Angriff durch ein alliiertesFlugboot vom TypCatalina, konnte die feindliche Maschine jedoch abschießen.
Verbleib
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bis zum Auffinden des Wracks 1998 wurde angenommen, dassU 480 am 24. Februar 1945 durch die britischen Fregatten HMSDuckworth und HMSRowley südwestlich vonLand’s End versenkt worden sei.[2]
Nach der erfolgreichen zweiten Feindfahrt berichtete U 480 auf der Heimfahrt von den Erfolgen bezüglich der Versenkungen, aber auch vom Erfolg von Alberich. DiesenEnigma-verschlüsselten Funkspruch konnte die englische Aufklärung entschlüsseln und wurde so auf das Boot aufmerksam, welches offensichtlich einen unbekannten Tarnmechanismus nutzte. Als es bei seiner dritten Feindfahrt mitteilte, dass man im erfolgreichen Seegebiet der zweiten Feindfahrt wieder auf Lauer gehen wollte, verlegten die Engländer dort tiefliegende U-Boot-Minen im MinenfeldBrazier D2, über die ihre eigenen Schiffe hinwegfahren konnten, da dieAnkerminen für sie zu tief im Wasser platziert wurden.
Zwischen dem 29. Januar und dem 20. Februar 1945 sankU 480 imÄrmelkanal, 13 Seemeilen südwestlich derIsle of Wight, im geheimenMinenfeldBrazier D2. Kommandant Förster hatte sich auf derselben Versorgungsstrecke der Alliierten nachCherbourg gewähnt, auf der er bereits im Jahr zuvor die vier Schiffe derRoyal Navy hatte versenken können, und sich mitU 480 an einerMarkierungsboje auf die Lauer gelegt. In der Zwischenzeit hatten die Alliierten die Route jedoch überPortsmouth geleitet, die Bojen aber an ihrem Platz belassen und dortSeeminen ausgelegt. Eine dieser Minen zerriss das Heck vonU 480. Das Wrack wurde 1998 durch Zufall entdeckt.
Alle 48 Mann an Bord kamen ums Leben. Einzig derRudergänger Horst Rösner überlebte. Dieser hatte von einem seiner Kameraden von einer Besichtigung des U-Bootes erfahren, an der auch eine Rotkreuz-Schwester und eine Marine-Helferin teilgenommen hatten. Da Frauen an Bord im Seefahreraberglauben Unglück bedeuten, entschied er sich, für einen Lehrgang in Norwegen zu bleiben, was ihm das Leben rettete. Horst Rösner verstarb am 7. Juli 2009.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- U 480 bei uboat.net (englisch)
- U480, Deutsche U-Boote 1935–1945
- Veoh, Video „Vom Jäger zum Gejagten – Das erste Stealth-U-Boot der Welt“ (51:41) Buch: Peter Bardehle, Jeremy Evans. Regie: John Ruthven. Im Auftrag des ZDF. 2008.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Deutsches U-Boot Museum:U-480 und die Geheimnisse um die „Tarnkappen“ U-Boote der Kriegsmarine.
- ↑V. E. Tarrant:Kurs West Die deutschen U-Boot-Offensiven 1914–1945. Motorbuch, Stuttgart 1996,ISBN 3-613-01542-0, S. 191