U

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Dieser Artikel behandelt vor allem die Herkunft, Darstellung und Aussprache des Buchstabens U. Die verschiedenen Bedeutungen dieses Zeichens finden sich unterU (Begriffsklärung).
Uu

U bzw.u (gesprochen: [ʔuː]) ist der 21. Buchstabe desmodernen lateinischen Alphabets und einVokal (auch wenn er unter bestimmten Bedingungen konsonantisch ausgesprochen werden kann).

Je nach ausgewertetem Textkorpus kommtU,u in deutschen Texten auf folgende Anteile: 3,65 % in einem linguistischen Skript mit 179922 Buchstaben Länge. Er ist in diesem Korpus derelfthäufigste Buchstabe.[1] In einer Auswertung von 90 Briefen eines Verfassers mit 99586 Buchstaben Gesamtlänge ergab sich als zehnhäufigster ein Anteil von 3,70 % und in Pressetexten von insgesamt 681972 Buchstaben ein Anteil von 4,17 % (ebenfalls zehnthäufigster).[2]

BuchstabeU imFingeralphabet

DasFingeralphabet fürGehörlose bzw.Schwerhörige stellt den BuchstabenU dar, indem die geschlossene Hand vom Körper weg zeigt undZeige- undMittelfinger parallel nach oben weisen. DerDaumen ruht auf der Handfläche.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Waw-Zeichen (protosinaitisch)Phönizisches WawGriechisches YpsilonEtruskisches VLateinisches VLateinisches U
Waw-Zeichen (protosinaitisch)Phönizisches WawGriechisches YpsilonEtruskisches VLateinisches VLateinisches U

Das U teilt sich einen Großteil seiner Geschichte mit demV und demW, daneben sind dasY und auch dasF mit ihm verwandt.

Über Lautwert und Bedeutung des Buchstabens in derprotosinaitischen Schrift ist nichts bekannt, das entsprechende Symbol stellt einen Haken oder eine Keule mit runder Spitze dar. Imphönizischen Alphabet verlor der Buchstabe seine Spitze und sah aus wie ein abgerundetes Y. Der Buchstabe erhielt den NamenWaw und wurde verwendet, um den Lautwert [w] darzustellen.

In dasgriechische Alphabet wurde der Buchstabe alsYpsilon aufgenommen. Im Frühgriechischen war der Lautwert des Ypsilon der dem [w] entsprechendeVokal [u].

Die Etrusker übernahmen das frühgriechische Ypsilon und dessen Lautwert. Mit der Zeit verschwand bei den Etruskern die untere Spitze, der Buchstabe bekam die Form V. Ebenso änderte sich die Bedeutung des Buchstabens: Das Etruskische enthielt auch den dem [u] entsprechenden Halbvokal [w] (im Grunde nichts anderes als ein unsilbisches [u]).

Die Römer übernahmen den Buchstaben ursprünglich mit beiden Lautwerten. Zunächst wurde der Buchstabe in der von den Etruskern übernommenen spitzen Form geschrieben. Zur Amtszeit des späteren KaisersClaudius als Zensor ab dem Jahr 47/48 begann eine Unterscheidung zwischen U und V, wobei letzterem von ihm das Zeichen Ⅎ gegeben wurde. Die Reform konnte sich allerdings nicht durchsetzen. U und V waren allerdings austauschbar. Bis zum18. Jahrhundert setzte es sich dann durch, die runde Variante des Buchstabens ausschließlich für den Lautwert [u] zu verwenden.

Schreibweise

Kurrentschrift u/U
Kurrentschrift n/N

Die auch heute noch inDeutschland anzutreffende Schreibweise des kleinen u mit einemÜberstrich oder Haken über dem Buchstaben entstammt der altendeutschen Kurrentschrift. Zur Unterscheidung zum ansonsten identischen Kleinbuchstaben n wurde das u mit einem Strich versehen. Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland dielateinische Schreibschrift mit ihrem andersartig geformten Kleinbuchstaben n immer mehr durchsetzte, behielten viele Schreiber dennoch die Eigenart des u mit Strich auch in der lateinischen Schrift bei.

Zitat

„umu hervorzubringen, wird die Zunge nach hinten gezogen und in ihrem hinteren Teile zum weichen Gaumen gehoben, während sich die Lippen vorschieben und zu einer kleinen kreisrunden Öffnung zusammenziehen, sodass im Vordermunde ein ziemlich großer Resonanzraum entsteht, der die dumpfe Klangfarbe dieses Vokales bedingt. Diese Lippenrundung wird auch schon früh als Hauptmerkmal dieses Vokals erkannt: Das u ist ein laut gemacht mit spitzen Lippen und zusammen gezogen Mund V. ICKELSAMER Avjb.“

Siehe auch:

Weblinks

Wiktionary: U – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: u – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: U – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinz Best:Zur Häufigkeit von Buchstaben, Leerzeichen und anderen Schriftzeichen in deutschen Texten. In:Glottometrics 11, 2005, S. 9–31, Daten: S. 28. ;ram-verlag.eu (PDF; 1,6 MB);ISSN 1617-8351.
  2. Karl-Heinz Best:Buchstabenhäufigkeiten im Deutschen und Englischen. In:Naukovyj Visnyk Cernivec'koho Universytetu: Herman'ska filolohija. Vypusk 231, 2005, S. 119–127; Daten: S. 121f.
Lateinisches Grundalphabet
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