Türkmenistan ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum gleichnamigen Fernsehprogramm des Turkmenischen Rundfunks sieheTurkmenischer Rundfunk#Türkmenistan.
Turkmenistan (turkmenischTürkmenistan, amtlichRepublik Turkmenistan, turkmenischTürkmenistan Respublikasy, seltenerTurkmenien) ist einStaat inZentralasien. Turkmenistan liegt amKaspischen Meer und grenzt anKasachstan im Nordwesten,Usbekistan im Nordosten,Afghanistan im Südosten,Iran im Süden und über eine Seegrenze durch das Kaspische Meer anAserbaidschan im Westen. DerBinnenstaat ist mit 488.100 km² etwa so groß wie Spanien und landschaftlich vor allem von der WüsteKarakum geprägt. Derdünn besiedelte Staat hat mehr als sieben Millionen Einwohner, die Mehrheit davonmuslimischeTurkmenen. Hauptstadt und mit rund einer Million Einwohnern größte Stadt des Landes istAşgabat. Zu weiteren bedeutenden Städten gehörenTürkmenabat,Türkmenbaşy,Daşoguz undMary.
1991 erklärte das Land seine Unabhängigkeit von derSowjetunion. In den folgenden Jahren errichtete der erste PräsidentSaparmurat Nijasow, der zuvor bereits seit 1985 die damaligeSowjetrepublik regiert hatte, ein bis heute bestehendestotalitäres System. Turkmenistan gilt als einer der restriktivsten Staaten der Gegenwart. DieMenschenrechtslage ist äußerst kritisch, so ist beispielsweise dieMeinungsfreiheit stark eingeschränkt. In verschiedenenDemokratieskalen belegt der Staat seit Beginn der Messungen bis heute durchgehend einen der letzten Plätze.
Turkmenistan verfügt über die viertgrößtenErdgasvorkommen der Welt. Die Wirtschaft basiert stark auf Erdgas, das einen Großteil desBruttoinlandsprodukts und der Exporte ausmacht. Trotz der Ressourcen bleibt die inländischeWirtschaft durch staatliche Kontrolle und begrenzte ausländischeInvestitionen eingeschränkt. Sozial hat Turkmenistan Fortschritte bei den Lebensbedingungen gemacht, allerdings sind die wirtschaftlichen Vorteile in der Gesellschaft sehr ungleich verteilt. International verfolgt es eine Neutralitätspolitik und unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen zuChina.
Nahezu 95 % der Landfläche werden von derWüsteKarakum eingenommen, die sowohl aus Sand- als auch Geröllwüstengebieten besteht. Im Westen erstrecken sich dieHochebene vonTürkmenbaşy und derGroße Balkan (1880 m). Dieser fällt in Richtung Süden zumKarakumkanal (Turkmenischer Hauptkanal) ab, auf dessen anderer Seite die Landschaft in dasKopet-Dag-Gebirge übergeht, das sich größtenteils in Iran befindet, in Turkmenistan im Berg Reza2942 m und in Iran3191 m Höhe erreicht. Während Richtung Südosten nach Afghanistan noch einige Ausläufer desGissargebirges aufragen, befindet sich der höchste Berg des Landes, derAýrybaba (3139 m), an der östlichen Grenze zu Usbekistan.
Es herrscht überall kontinentalesKlima mit extrem heißen und trockenen Sommern und kalten Wintern.
Als südlichste Region der ehemaligenSowjetunion hat Turkmenistan die mit Abstand höchsten Temperaturen in Zentral-Asien, doch da selbst im Sommer die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, ist die Hitze erträglicher. Im Süden ist das Klima etwas wenigerkontinental als im Norden, und die Temperaturen fallen selten unter −5 °C. Die nördlichen Bereiche an der Grenze zuUsbekistan können im Winter bis zu −20 °C kalt werden.
Das ausgeprägteKontinentalklima in Turkmenistan weist hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und auch von Jahreszeit zu Jahreszeit auf.
Zusammen mit den anderen zentralasiatischen Ländern gehört Turkmenistan zu den Ländern, die nach Einschätzung derWeltbank vom globalen Klimawandel am meisten betroffen sind.[5] Bei einer globalen Erhöhung der Temperatur des Weltklimas um zwei Grad wird inKirgisistan ein Anstieg um 6,5 °C vorhergesagt,[6] was sich infolge von Gletscherschmelze und Verdunstung auf den Wasserhaushalt der Anrainerstaaten desAmudarja auswirken wird. Obwohl der Klimawandel von der Bevölkerung bislang kaum diskutiert wird (Armut und wirtschaftliche Not lenken den Blick auf konkrete wirtschaftliche Sorgen), sind die Folgen spätestens seit der Austrocknung desAralsees spürbar, dessen Hauptzuflüssen Amudarja undSyrdarja 90 Prozent seiner ursprünglichen Wassermenge zu Bewässerungszwecken entzogen wird, was die Temperaturunterschiede vor allem im Sommer verschärft und das restliche Flusswasser durchPestizide undAbwässer zusätzlich belastet. Der Anbau der wasserintensivenBaumwolle stellt – obwohl bereits rückläufig – noch immer eine starke Belastung dar.
Turkmenistan wird in weiten Teilen von Trockengebieten dominiert und beherbergt immer noch zahlreiche gefährdete und seltene Tierarten, die für Steppen und Wüsten charakteristisch sind. Etwa ein Drittel der Wirbeltier-Arten, die in derRoten Liste gefährdeter Arten der früheren UdSSR aufgezählt sind, kommen in Turkmenistan vor.[7] Dazu zählenHalbesel undKropfgazellen, vorwiegend die bergigen Regionen im Süden werden auch vonUrials und Wildziegen sowie von wenigen hundert Exemplaren desPersischen Leoparden als größtem Raubtier bewohnt. Ein bedeutendes Schutzgebiet Turkmenistans ist dasBadkhyz-Naturreservat im Süden des Landes, das einst die letzte Zuflucht des Turkmenischen Halbesels war und zugleich eines der bedeutendsten Refugien für die Kropfgazelle in Turkmenistan darstellt.
Bevölkerungspyramide Turkmenistan 2016Turkmenen in Nationaltracht zur Unabhängigkeitsparade 2011Zwei Turkmenen auftraditionellem Teppich vor einerJurte vor 1916
Turkmenistan hatte Ende 2022 7.057.841 Einwohner.[1] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug +1,5 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 20,8 pro 1000 Einwohner[10] vs. Sterbeziffer: 6,6 pro 1000 Einwohner[11]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 2,6, die der Region Europa und Zentralasien betrug 1,7.[12] DieLebenserwartung der Einwohner Turkmenistans ab der Geburt lag 2022 bei 69,4 Jahren[13] (Frauen: 72,9[14], Männer: 65,9[15]). DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 25,8 Jahren.[16] Im Jahr 2023 waren 31,7 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[17] während der Anteil der über 64-Jährigen 4,3 Prozent der Bevölkerung betrug.[18]
Die höchsten Besiedlungsdichten weisen dieOasengebiete im Vorland des Kopet-Dag, die Regionen am Unterlauf vonTedschen undMurgab, das Tal desAmudarja und die amKarakumkanal gelegenen Gebiete auf. 53 % der Bewohner leben in Städten.[8]
Den Hauptteil der Bevölkerung bilden dieTurkmenen mit rund 77 %; die größten Minderheiten sindUsbeken (9 %),Russen (7 %),Kasachen (2 %),Tataren (1,1 %),Aserbaidschaner (0,8 %),Belutschen (0,8 %),Armenier (0,8 %),Ukrainer (0,5 %), daneben auchKoreaner undTadschiken.[21] Außerhalb der Angaben sindKurden, welche auf rund 60.000 bzw. 1 Prozent der Bevölkerung geschätzt werden.[22] Seit dem Ende der Sowjetzeit geht der Anteil der Russen an der Gesamtbevölkerung zurück, während der der Turkmenen ansteigt.
Die jüdische Religion ist in Turkmenistan nicht anerkannt. Die Ausübung der Religion wird allerdings toleriert.[24] Es gibt jedoch keineSynagogen. Etwa 1000 Juden leben in Turkmenistan. Die meisten von ihnen hatten sich während desZweiten Weltkriegs hier niedergelassen, sie waren Flüchtlinge aus derUkraine. Eine andere Gruppe sind die alteingesessenenbucharischen Juden. Viele turkmenische Juden sind im Zuge desZerfalls der Sowjetunion nach Deutschland oderIsrael ausgewandert.
Russisch war zu Sowjetzeiten Amtssprache neben demTurkmenischen, das alsoghusische Sprache mitAserbaidschanisch undTürkisch näher verwandt ist. Russisch wurde auch auf dem Land gesprochen und wird noch heute von 12 % der Einwohner als Muttersprache beherrscht, was ein Vielfaches des Anteils der russischen Minderheit im Land ist (nur 72 % der Einwohner sprechen Turkmenisch als Muttersprache) – da die ethnischen Minderheiten Russisch erlernen. Oft werden von diesen Minderheiten vor allem in den Städten drei Sprachen gesprochen.[25]
Jedoch ist durch die neue Sprachpolitik des diktatorischen Regimes seit 1990 eine starke Bevorzugung des Turkmenischen zu beobachten, weshalb die Kenntnis des Russischen bei jüngeren Menschen immer weiter abnimmt und auf dem Land kaum noch vorhanden ist. Das Erlernen des Turkmenischen an Schulen ist allerdings aufgrund begrenzter Lernzeit, schlecht erarbeiteter Sprachprogramme sowie Lehrbücher problematisch. Aufgrund des Vorhandenseins multinationaler Erdöl- und Erdgasfirmen sind Kenntnisse vonMalaiisch, Türkisch,Französisch undEnglisch wichtig. Türkisch und Englisch werden auch als Fremdsprache an den Schulen gelehrt, jedoch kann es nur ein kleiner Teil der Einwohner sprechen. Ein spezieller Dialekt des Turkmenischen wird im Kopet-Dag-Gebirge in der Umgebung vonNohur gesprochen.[25]
Es besteht eine zehnjährige allgemeineSchulpflicht ab dem 7. Lebensjahr. Das Schulsystem gliedert sich in folgende Stufen: die vierjährige Grundschule und die sechsjährige (Klassen 5–10) Mittelschule. Das Hochschulwesen umfasst dieTurkmenische Staatsuniversität (gegründet 1950) in Aşgabat sowie acht Hochschulen und Fachhochschulen. Die unterNyýazow eingeführten Änderungen im Bildungssystem (neun- statt zehnjährige Schulpflicht, zweijähriges Berufspraktikum vor der Zulassung zum Hochschulstudium, eingeschränkte Wahl der Studienfächer, Pflichtlektüre derRuhnama in allen Lehrplänen) wurden größtenteils zurückgenommen. Allerdings ist bisher unklar, wie erfolgreich die vonBerdimuhamedow begonnenen Reformen tatsächlich sind.[26]
Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2021 5,6 % des Bruttoinlandsprodukts.[27] Im Jahr 2020 praktizierten in Turkmenistan 21,8 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner.[28] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 40,4 pro 1000 Lebendgeburten.[29] DieLebenserwartung der Einwohner Turkmenistans ab der Geburt lag 2022 bei 69,4 Jahren[13] (Frauen: 72,9[30], Männer: 65,9[31]). Die Lebenserwartung stieg von 65 Jahren im Jahr 2000 bis 2022 um 7 %.[13]
Während inTadschikistan menschliche Spuren etwa 800.000 bis 900.000 Jahre zurückreichen (Kuldara im Süden des Landes), sind die ältesten Funde in Turkmenistan deutlich jünger.[32] Doch selbst die ältesten Funde in Zentralasien stehen in Widerspruch zur Tatsache, dass in China 1,6 Millionen Jahre alte Funde bekannt sind, denn Zentralasien gilt als Korridor zwischen Afrika-Westasien und Ostasien. Diesen hätten die aus Westen kommenden Zuwanderer passieren müssen, zumal die klimatischen Bedingungen denen ihres Herkunftsgebietes ähnlich waren.[33]Faustkeile aus demAcheuléen sind immerhin aus dem Westen Turkmenistans bekannt, doch sind sie zeitlich kaum einzuordnen[34] und finden sich vor allem im Norden und Westen Kasachstans.
Fossilien „klassischer“ Neandertaler fanden sich bis insAltai-Gebirge im Osten
Im Gegensatz zumAltpaläolithikum ist dasMittelpaläolithikum in Zentralasien deutlich besser repräsentiert – allerdings wiederum schlechter in Turkmenistan. InUsbekistan wurde 1938 in derTeschik-Tasch-Höhle nahe der Ostgrenze Turkmenistans einNeandertalerkind entdeckt, das auf 70.000 Jahre datiert wurde. Dieser Fund gilt als überragend für ganz Zentralasien.[35] In Sel-Ungur imFergana-Becken fand man zehn Zähne, bei denen die Zuordnung zu Menschen allerdings widerlegt worden ist, wohingegen der dort entdeckteOberarmknochen menschlich ist.[36] Die organischen Überreste, vor allem Knochen der Jagdbeute, wurden auf 126.000 ± 5.000 Jahre datiert. Die Dominanz vonWildziegen und-schafen weist wohl auf eine steppenartige Landschaft hin. In jedem Falle bildet die Region das östlichste Vorkommen des Neandertalers. Genetische Untersuchungen an einem weiteren Neandertalerfossil, aus der 1962 entdeckten Obi-Rachmat-Höhle im Osten Usbekistans, legen nahe, dass die Neandertaler erst vor etwa 125.000 Jahren in der Region erschienen. Möglicherweise entwickelte sich in diesem Raum sogar eine distinkte Neandertalergruppe.[37]
Geringer als die Kenntnisse zumMittelpaläolithikum sind die zumJungpaläolithikum, der Epoche, in der derHomo sapiens in der Region erschien. Zwar fand manArtefakte in der StadtSamarkand, doch ist ihre Deutung umstritten. In Usbekistan ist die FundstätteKulbulak eine der frühesten, sie liefert Datierungen zwischen 39.000 ± 4.000 und 82.000 ± 9.000 Jahre.[38] Im NordostenAfghanistans (Darra-i Kur) fanden sich etwa 30.000 Jahre alte Artefakte desHomo sapiens. Wahrscheinlich verschwand die menschliche Population, die sowieso als nur klein eingeschätzt wird, während des letzten Kältemaximums zwischen 21.000 und 17.000 v. Chr. vollständig.
ImEpipaläolithikum ist die Besiedlung vor allem an der FundstätteDam-Dam-Çešme (auch Cesme) sehr viel deutlicher zu belegen. In der Region wird diese Epoche, häufig auch mit demMesolithikum gleichgesetzt, damit im Westen Turkmenistans besser fassbar. Sie dauerte von etwa 9500 bis 6000 v. Chr. Bei Dam-Dam-Çešme handelt es sich um zwei Felsüberhänge. Dabei reichten die Funde in Dam-Dam-Çešme 1 vom Jungpaläolithikum bis zurBronzezeit, während Dam-Dam-Çešme 2 erst an der Grenze zwischen Jungpaläolithikum und Mesolithikum einsetzt; nur dort ließ sich ein wachsender Anteil an Ziegen und Schafen belegen. Gejagt wurden ansonstenGazellen. Hinzu kamen geringe Mengen anOnagern,Wildrindern und-katzen.
In der etwas weiter nördlich gelegenen Kailyu-Höhle nahe dem Kaspischen Meer auf dem Krasnowodsk-Plateau und an der Fundstätte Hodscha fanden sich ebenfalls mesolithische Artefakte dieser Jäger-, Sammler- und Fischerkultur. In Hodscha hinterließen die einstigen Fischer große Mengen anStör. Außerdem fanden sich Begräbnisstätten mit Muscheln. Die beiden Fundstätten bilden den Nordrand desKaspischen Mesolithikums. Wahrscheinlich wurden dieAbris nur saisonal aufgesucht.
DasNeolithikum setzte im Süden Turkmenistans bereits in der zweiten Hälfte des 7. Jahrtausends v. Chr. mit derDscheitun-Kultur ein.[39] Diesearchäologische Kultur erhielt ihren Namen vonDscheitun, der ältesten neolithischen Siedlung des Landes; wenig jünger istNamazgadepe, 80 km südöstlich vonAşgabat. Gelegen im südlichen Turkmenistan, etwa 25 km nördlich von Aşgabat imKopet-Dag, wurde die 0,7 ha große Tell-Siedlung Dscheitun seit den 1950er Jahren ausgegraben. Sie bestand aus etwa 30 Häusern. NachDavid R. Harris war keine der Wildformen vonEinkorn oderGerste in dieser Region vorhanden; ähnliches gilt auch für die Schafe. Sie müssen also mitgebracht worden sein, möglicherweise über dasZāgros-Gebirge aus derLevante. Die Wildform der Ziege (Capra aegagrus) hingegen war auch in Zentralasien verbreitet und könnte demnach dort domestiziert worden sein.[40]
Am Anfang derKupferzeit steht die StufeAnau IA, die weit über Turkmenistan bis nach Iran reichte; daher wurde angenommen, dass möglicherweise Gruppen aus Iran zugewandert waren. Kennzeichnend für die nachfolgenden, partiell noch auf Jagd angewiesenen Gesellschaften, sind neben dem Kupfergebrauch eine spezifisch bemalte Keramik und komplexere Bauwerke als noch in der Dscheitun-Kultur.
Das sich dem Neolithikum anschließende südturkmenischeÄneolithikum wird anhand der sich wandelnden Keramik in drei Stufen gegliedert, nämlichNamazga I bisIII. Die erste Stufe wurde in das 5. Jahrtausend,Namazga II in die erste Hälfte des 4. Jahrtausends,Namazga III schließlich in das späte 4. Jahrtausend v. Chr. datiert. Auch hier bildet das Land Iran keine Grenze, wie die dortigen Fundorte imAtrek-Gebiet und in derGorgan-Ebene erweisen. Besterforschter Ort ist die Geoksjur-Oase im ehemaligenTedschen-Delta, wo Tell-Siedlungen, wie z. B.Dašlydži-Tepe,Jalangač-Tepe oderGeoksjur-Tepe 1 entstanden, Siedlungshügel, die auf generationenlange Kontinuität hinweisen. Die Häuser in der StufeNamazga I bestanden aus luftgetrocknetenLehmziegeln. Die quadratischen oder rechteckigen Häuser wiesen meist einen oder zwei Räume auf, selten mehr. Die meist freistehenden Häuser waren durch Umfassungsmauern zu geschlossenen Gehöften verbunden. Dieser einfache Typus wurde in der StufeNamazga II komplexer. So kamen Speicherbauten (?) hinzu, sowie Rundhäuser, die Bastionen ähneln.Namazga III weist bereits Gebäudekomplexe auf, während die Einzelhäuser, wie sich in Kara-depe erwies, fast verschwanden. So wurden gleichartige Häuser aneinandergereiht, es entstanden Innenhöfe, schmale Gassen und kleine Plätze, die die größeren Komplexe voneinander räumlich trennten. Diese Art der Gliederung in Quartiere sollte sich in derBronzezeit verstärken.
Extensiver Getreideanbau, vor allem vonWeizen undGerste, war in dem ariden Gebiet ohne künstliche Bewässerung kaum zu bewerkstelligen. Während das Rind weniger bedeutend war, dominierten Schafe und Ziegen als domestizierte Arten. Zwar wurden auch Schweine gehalten, doch war ihre Zahl gering. Wildtiere wie Gazelle und Wildpferd, Hirsch, Wildschwein oder Hase deckten nur noch etwa 10 % des Fleischbedarfes. Auch das Kamel lässt sich bereits nachweisen.
Wichtiger Fundort ist nebenNamazgadepe die 1976 entdeckte proto-urbane SiedlungSarasm (Anfang 4. Jahrtausend bis 2000 v. Chr.) im Nordwesten Tadschikistans, das von Kolonisten aus Namazgadepe und benachbarten Oasen gegründet wurde. In seiner Nähe befanden sich die beiden ältesten der für die Herstellung von Bronze notwendigen Zinn-Lagerstätten in Zentralasien. Mit einer Fläche von mindestens 35ha, vielleicht sogar 100 oder gar 150, war Sarasm die größte Siedlung einer frühen Ackerbaukultur in Zentralasien.[41]
Bereits frühbronzezeitlich istNamazga IV (1. Hälfte bis mindestens Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr.). AmAltyndepe, einem der herausragenden Siedlungsplätze in Südturkmenistan, entstanden Häuserkomplexe, die durch Straßenzüge getrennte Blöcke aufwiesen. Sie waren von Befestigungsanlagen mit Toren umgeben. Aus ihnen gingen später in der StufeNamazga IV urbane Zentren hervor. Die Gesellschaft war bereits ausgeprägt arbeitsteilig, ein erheblicher Teil der Keramik wurde auf der schnell rotierendenTöpferscheibe hergestellt. Spezialisten verarbeitetenZinn undArsen undBronzelegierungen.
Außerhalb Südturkmenistans breiteten sich Siedlungstypen aus den StufenNamazga III undIV nur ostwärts aus, sieht man von Sarazm auf einer Terrasse am Südufer desSerafschan ab, der sich im nordwestlichen Tadschikistan befindet. Nördlich dieses Raumes bestanden eher mesolithische Kulturen, wie dieHissar-Kultur in Tadschikistan. Dabei lässt sich erweisen, dass Kommunikationsnetzwerke Südturkmenistan mit demIranischen Hochland, dem östlichenMesopotamien und dem nordwestlichenIndustal verbanden.
Insgesamt belegen die Funde, dass Südturkmenistan zwischen Kaspischem Meer undMargiana vom späten 7. bis ins frühe 2. Jahrtausend eine Peripherregion desVorderen Orients darstellte, die sich nur geringfügig nordwärts ausbreiten konnte. Dabei nahm in der Bronzezeit die Hierarchisierung der Gesellschaft weiter zu. Im mittelbronzezeitlichenNamazga V entstanden um 2000 v. Chr. städtische Zentren, öffentliche Bauten und eigene Handwerkerviertel. Eine öffentliche Verwaltung, wie inSumer, lässt sich allerdings nicht belegen.
Um 600 v. Chr. wurde Turkmenistan durch dieAchämeniden erobert und wurde Teil deren Großreiches.[42]Alexander der Große eroberte das Gebiet im 4. Jahrhundert v. Chr. auf seinem Weg nach Indien. 150 Jahre später errichtete dasPartherreich seine Hauptstadt inNisa, einem Gebiet um das heutigeAşgabat. In derSpätantike standen Teile des Gebiets unter Herrschaft desSassanidenreichs und deriranischen Hunnen.
Im frühen 8. Jahrhundert n. Chr. nahmen dieAraber die Region ein, wodurch die Bevölkerung mit demIslam und der Kultur desNahen Ostens in Berührung kam. Um diese Zeit entwickelte sich dieSeidenstraße zu einem wichtigen Handelsweg zwischen Asien und Europa. Schon bald wurde das Gebiet des heutigen Turkmenistan alsChorasan bekannt, als derKalif derAbbasiden,al-Ma'mūn,Merw zu seiner Hauptstadt erhob. Zu allen Zeiten mussten sich die Menschen an die wechselnden Wasserressourcen anpassen. Es entstanden neben Oasen- auch Flusskulturen, wobei die Begriffe teilweise nicht voneinander abgegrenzt werden und „Oxus-Kultur“ (bezieht sich auf Amudarja undUsboi als dessen Nebenfluss) oft als Synonym für beide verwendet wird. So siedelten an den Ufern des Usboi, der zusammen mit dem Amudarja das ganze Land durchzog, vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 17. Jahrhundert n. Chr. eine Flusskultur. Als der Amudarja dieSarykamysch-Senke nicht mehr erreichte, gaben die Bewohner des Usboi ihre Siedlungen auf. Die Überlebenden führten ein Leben als Nomaden.[43]
Mitte des 11. Jahrhunderts versuchten dieSeldschuken über Turkmenistan in Afghanistan einzufallen. Das Seldschukenreich zerfiel im späten 12. Jahrhundert und die Turkmenen verloren ihre Unabhängigkeit, alsDschingis Khan auf seinemZug nach Europa die Kontrolle über die Regionen östlich desKaspischen Meeres erlangte. Die nächsten sieben Jahrhunderte lang lebten die Turkmenen unter verschiedenen Herrschern und führten Stammeskriege untereinander. Durch die Eroberung durchTimur Lenk 1370 wurden die Wirtschafts- und Handelssysteme der Mongolen wieder zerstört.[42] Über die turkmenische Geschichte vor der Besetzung durchRussland im 19. Jahrhundert ist wenig bekannt. Als die Turkmenen aus dem Gebiet derMangyschlak-Halbinsel in das heutigeKasachstan bis an die Grenzen Irans und in das Becken desAmudarja wanderten, festigten sich die Stammestraditionen und entwickelten sich weiter, wodurch sie die ersten Ansätze des heutigen turkmenischen Nationalbewusstseins bilden.
Bis 1894 hatte dasRussische Reich die Herrschaft über Turkmenistan erlangt. Die Zarenzeit ermöglichte der abgelegenen Region, den infrastrukturellen Rückstand (Hafenausbau, Eisenbahnlinien) aufzuholen.[42] DieOktoberrevolution von 1917 in Russland führte zu einer Phase der Instabilität. Nach einer britischen Militärintervention in den Jahren 1918/1919 folgte die Eingliederung Turkmenistans in dieTurkestanische ASSR.[44] Die Ausrufung derTurkmenischen Sozialistischen Sowjetrepublik als eine derRepubliken derSowjetunion erfolgte im Jahre 1925.[45] Zu dieser Zeit wurden die heutigen Staatsgrenzen Turkmenistans gezogen. Unter sowjetischer Verwaltung wurde 1927 das aktive und passiveFrauenwahlrecht eingeführt.[46][47]
Als Sowjetrepublik war Turkmenistan auch amZweiten Weltkrieg beteiligt. In der Turkmenischen SSR wurden 38 Militärhospitäler errichtet und in diesen 43.500 Verwundete versorgt.[48]
Im Verlauf des Krieges wurde der OrdenHeld der Sowjetunion auch an mehrere turkmenische Soldaten verliehen. Zwei Träger der Auszeichnung, Klytschnijas Asalow und Tatschmamed Nijasmamedow, wurden im Sommer 1945 von Mitgliedern der antikommunistischen und ukrainisch-nationalistischen OrganisationOUN-UPA auf der Heimreise ermordet.[49]
Beim ersten Unabhängigkeitsreferendum im März 1991 stimmten 99,8 % der Wähler für den Verbleib bei der Sowjetunion. Durch denZerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 wurde Turkmenistan am 27. Oktober ein eigenständiger Staat. Ein zweites Referendum hatte eine 94-prozentige Zustimmung für eine Selbständigkeit ergeben. DasFrauenwahlrecht wurde bestätigt.[47] Bei derPräsidentschaftswahl in Turkmenistan 1992 wurdeSaparmyrat Nyýazow zum ersten Präsidenten Turkmenistans gewählt.
Der Personenkult um Saparmyrat Nyýazow zeigt sich auch auf einer Banknote von Turkmenistan 10.000 Manat, 1996. Auf deren Rückseite in der Mitte ist das Staatswappen von Turkmenistan abgebildet.
Der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei,Saparmyrat Nyýazow, führte den Staat bis zu seinem Tod im Dezember 2006 als Staats- und Regierungschef mit Hilfe des Militärs und eines sehr starken Geheimdienstes äußerst rigoros und etablierte dabei einen allgegenwärtigenPersonenkult. Mit derParlamentswahl in Turkmenistan 1994 wurden erstmals Parlamentswahlen in dem jungen Staat abgehalten. Diese entbehrten jedoch jeglichen demokratischen Wettbewerbs, Oppositionsparteien wurden von der Wahl ausgeschlossen.[50]
Ende 1999 ließ sich Nyýazow durch das Parlament zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen. DieOpposition wurde zunehmend unterdrückt, besonders nach einem inszenierten Attentat auf Nyýazow am 25. November 2002. Im Jahr 2003 ließ er sich von seinem Ministerkabinett zum Propheten ausrufen.[51]
Nyýazow ließ auch Theater und Oper verbieten, ebenso das Rauchen in der Öffentlichkeit und die freie Wahl von Studienfächern. Eines seiner Bücher – dieRuhnama – bestimmte er zur offiziellen Pflichtlektüre fürsein Volk. Überall wurden Statuen von ihm, seinem Vater und seiner Mutter aufgestellt. In der Hauptstadt entstanden luxuriöse Repräsentationsbauten und großzügige Plätze.
Gleichzeitig reduzierte derTürkmenbaşy („Führer der Turkmenen“), wie sich Nyýazow nennen ließ, die Sozialausgaben des Staates. 2004 wurden 15.000 Hospitalangestellte entlassen und durch Wehrpflichtige ersetzt. Nyýazow plante, alle Krankenhäuser im Land zu schließen, bis auf eines in der Hauptstadt.[52] Anfang 2006 wurden auch die Renten und Behindertenzuschüsse drastisch gekürzt.[53] Am Ende von Nyýazows Herrschaft waren sämtliche Oppositionsparteien verboten, die meisten Oppositionspolitiker ins Ausland geflohen.
Die letzte Parlamentswahl unter seiner Herrschaft fand am 19. Dezember 2004 statt. Es waren nur Kandidaten der Regierungspartei, derDemokratischen Partei Turkmenistans, zugelassen.
Als Nyýazow am 21. Dezember 2006 starb, ernannte der Sicherheitsrat VizeministerpräsidentGurbanguly Berdimuhamedow zum Übergangspräsidenten. Gemäß der Verfassung hätte eigentlich ParlamentspräsidentÖwezgeldi Ataýew die Amtsgeschäfte übernehmen sollen. Unmittelbar nach dem Tod des „Türkmenbaşy“ eröffnete aber die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Ataýew, um ihn sogleich zu verhaften.[54]
Bei derPräsidentschaftswahl in Turkmenistan 2007 gingen nach offiziellem Ergebnis 89,23 % der abgegebenen Stimmen an Berdimuhamedow, bei einer Wahlbeteiligung von fast 99 %.[55] Neben Berdimuhamedow hatten sich fünf weitere Kandidaten um das Präsidentenamt beworben, allesamt Mitglieder der Regierungspartei. Die Opposition und internationale Organisationen sprachen deshalb von inszenierten bzw. unfairen Wahlen.[56]
Im Vorfeld der Wahlen und anlässlich der Amtseinführung am 14. Februar 2007 kündigte Berdimuhamedow Reformen an. Er versprach, allen Bürgern Zugang zum Internet zu verschaffen und die Bildungsangebote, die medizinische Versorgung und den Wohnungsbau auszuweiten. Er fügte aber hinzu, den von Nyýazow vorgegebenen Kurs beibehalten zu wollen,[57] namentlich in der Außenpolitik sowie bei den Vergünstigungen für die Bevölkerung (Gas, Wasser, Strom und Salz sind kostenlos, Brot und Benzin sehr billig).
Auch unter der Herrschaft von Berdimuhamedow wurden weltweit wahrscheinlich einzigartige Verbote eingeführt. Weil die Farbe Weiß die Lieblingsfarbe Berdimuhamedows ist, wurden ab 2015 nur noch weiße Autos erlaubt und andersfarbige Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen.[58] Des Weiteren ist Frauen das Lenken eines Fahrzeuges untersagt. Die Einfuhr, nicht jedoch der Verkauf, von Bikinis und kurzen Badehosen ist gestattet.[59] Zuletzt wurde Berdimuhamedow bei derPräsidentschaftswahl in Turkmenistan 2017 mit mehr als 97 % der Stimmen im Amt bestätigt. Am 12. Februar 2022 wurde bekannt, dass er das Amt nach 15 Jahren niederlegt, weil er einem „jungen Anführer“ das Land übergeben will. Seit dem 19. März 2022 ist sein Sohn der amtierende Präsident Turkmenistans. Nennenswerte Änderungen in der Politik der politischen Führung des Landes werden mit dem Wechsel nicht erwartet.[60] Zudem übt Gurbanguly Berdimuhamedow noch Macht im politischen System aus und vertritt Turkmenistan bei internationalen Konferenzen.[61]
DerPräsident von Turkmenistan ist zugleichStaats- sowie Regierungschef und ist mit weitgehend diktatorischen Vollmachten ausgestattet.[70] Laut Verfassung wurde er ursprünglich auf fünf Jahre direkt vom Volk gewählt, seit 2017 dauert die Amtszeit sieben Jahre. Er bestimmt die Richtlinien der Politik, verfügt über ein uneingeschränktes Verordnungsrecht und ernennt die Mitglieder der Regierung. Ferner ist das Amt eines stellvertretenden Ministerpräsidenten vorgesehen.
Der Präsident des Landes ist kraft seines Amtes auch Vorsitzender beiderParlamentskammern, jedoch wird für jede Parlamentskammer ein Vizepräsident bestimmt, der die Vorsitzendenfunktion faktisch ausübt. Diese Ämter, ebenso der Posten des Vize-Ministerpräsidenten bis 2001, erlebten in den Jahren vor Nyýazows Tod einen häufigen Personalwechsel.
Nach dem Tod Nyýazows im Dezember 2006 wurdeGurbanguly Berdimuhamedow im Februar 2007 ins Präsidentenamt gewählt und im Februar 2012 bestätigt. Durch Verfassungsänderungen im Jahr 2016 wurde die Altersobergrenze von 70 Jahren für Präsidentschaftskandidaten aufgehoben und die Amtszeit des Präsidenten von fünf auf sieben Jahre verlängert. Daraufhin wurde der amtierende Präsident im Februar 2017 wiedergewählt.[71]
Laut Angaben der Zentralen Wahlkommission Turkmenistans erhielt Berdimuhamedows SohnSerdar Berdimuhamedow bei der vorgezogenen Präsidentenwahl im März 2022 72,97 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 97 Prozent.[72]
Seit 2023 besitzt Turkmenistan, wie schon zwischen 1991 und 2021, wieder einEinkammerparlament, dieVersammlung (turkmenisch:Mejlis). Die Versammlung hat 125 Mitglieder, die auf fünf Jahre durch Mehrheitswahlsystem in Einmannwahlkreisen gewählt werden. Präsidentin der Versammlung istGülşat Mämmedowa. Von 2021 bis 2023 hatte das Land kurzzeitig einZweikammernparlament, den Nationalrat (Milli Geňeş), bestehend aus der Versammlung (Mejlis) mit 125 gewählten Mitgliedern, und dem Volksrat (Halk Maslahaty) mit 2.507 ernannten Mitgliedern.[73]
Das Land hat einPräsidentielles Regierungssystem mit einer herrschendenEinheitspartei, derDemokratischen Partei Turkmenistans. Die neue Verfassung aus dem Jahr 2008 erlaubt jedoch Parteigründungen. Nachdem in Turkmenistan während der Präsidentschaft Nyýazows stets einEinparteiensystem vorherrschte, förderte dessen Nachfolger Berdimuhamedow die Gründung neuer Parteien und billigte dazu im Januar 2012 ein Gesetz, das die in der Verfassung vorgesehene Möglichkeit zur Gründung von Parteien bestätigte und präzisierte. Im August 2012 wurde mit derPartei der Industriellen und Unternehmer Turkmenistans eine zweite politische Partei in Turkmenistan registriert. Die neue Partei konnte bei derParlamentswahl in Turkmenistan 2013 mit 14 Abgeordneten in das Parlament einziehen. Diese Entwicklung war allerdings nur möglich, da die Partei der Industriellen und Unternehmer Turkmenistans loyal gegenüber dem Präsidenten ist und keine politische Opposition darstellt. Die Registrierung oppositioneller Parteien ist in Turkmenistan weiterhin nicht möglich, sodass oppositionelle Gruppen wie dieRepublikanische Partei Turkmenistans aus dem Exil agieren müssen.[74]
Die Lage der Menschenrechte in Turkmenistan ist nach Ansicht zahlreicher Menschenrechtsorganisationen schlecht.[80] Zwar ist dieTodesstrafe seit dem 1. Januar 2000 abgeschafft, doch werden individuelle Freiheitsrechte – insbesondere die Medienfreiheit und die Religionsfreiheit – oft missachtet. So ist nach Einschätzung vonHuman Rights Watch die Gewalt gegen Menschenrechtler so groß, dass im Land keine Menschenrechtsbewegung existieren kann.[81]Homosexualität in Turkmenistan wird überwiegend geächtet.
Turkmenistan zählt zu den Ländern mit den repressivsten Mediengesetzen der Welt. Alle inländischen Medien sind staatlich gelenkt und unterstehen der Zensur.[82] Kritische Journalisten müssen mit Verhaftung oder Folter rechnen.[52]
Im August 2011 wurde der Besitz aller Satellitenschüsseln für den Fernsehempfang verboten. Die offizielle Begründung des Präsidenten lautet, dass durch die Satellitenschüsseln die Außenseite/Fassade von Gebäuden „verschandelt“ würde. Als Ersatz wird der Bevölkerung der Umstieg zum Kabelfernsehen angeboten. Menschenrechtler befürchten, dass durch das Verbot für Satellitenschüsseln die Bevölkerung nunmehr vollständig von der Außenwelt abgeschnitten wird. Denn auch das Abonnement/Bezug ausländischer Zeitungen und Magazine ist in Turkmenistan verboten.[83]
Zwar ist dieReligionsfreiheit in der Verfassung festgeschrieben, doch waren lange nur der sunnitische Islam und die Russisch-Orthodoxe Kirche offiziell anerkannt.[84] Missionierungsversuche durch Nicht-Muslime werden häufig unterbunden. Im Frühjahr 2004 wurden aufgrund internationalen Drucks, insbesondere der USA, die Bestimmungen für die Zulassung von religiösen Minderheiten gelockert. Aufgrund des internationalen Drucks sind mittlerweile folgende weitere Religionsgemeinschaften zugelassen: Baptisten, Sieben-Tage-Adventisten,Bahai,Hare Krishna,Greater Christchurch,Church of Christ,Light of the East,Full Gospel Christian,Neuapostolische Kirche undSource of Light. Die Religionsfreiheit entspricht aber immer noch nicht den in westlichen Ländern üblichen Standards.[24] Schiitische Muslime, katholische Christen, Juden und Jehovas Zeugen sind in Turkmenistan weiterhin nicht registriert.[85]
„Der Vertragsstaat sollte alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Gesetzgebung so zu ändern, dass eine Alternative zum Militärdienst besteht. Er sollte auch sicherstellen, dass die Gesetze klar definieren, dass Personen das Recht zur Kriegsdienstverweigerung haben. Des Weiteren sollte er jedwede Verfolgung von Personen einstellen, die die Ableistung des Militärdienstes aus Gewissensgründen verweigern und diejenigen Personen freilassen, die derzeit inhaftiert sind.“[86]
In Turkmenistan dürfen Frauen nicht mehr Auto fahren. Seit Januar 2018 dringen aus dem abgeschotteten Land Berichte, wonach Frauen am Steuer nicht nur die Fahrerlaubnis, sondern auch das Auto eingezogen wird. Die Hintergründe sind unklar, allerdings gibt es Hinweise, dass das Verbot nicht auf den Islam zurückzuführen ist, sondern auf die Vorlieben des diktatorisch regierenden Staatspräsidenten. Angeblich beruft sich das Innenministerium auf Statistiken, wonach an Unfällen mehrheitlich Frauen beteiligt seien.[59][87]
Standorte der diplomatischen Vertretungen Turkmenistans
Turkmenistan ist Mitglied derUNO, derECO, derOIC, desOATCT sowie derOSZE und ist mit derGUS assoziiert. Es hat sich außenpolitisch fürneutral erklärt. Unter anderem bedingt durch seine Regierungsform befindet sich Turkmenistan politisch in einer relativen internationalenIsolation. Die Neutralität soll dem Land in einer geopolitisch konfliktreichen Region einerseits alle Optionen zum Export seiner Energieressourcen offenhalten, andererseits erfordert die Isolation westlichen Beobachtern zufolge fortwährende, teils gravierende staatliche Eingriffe in individuelle Freiheitsrechte und behindert die Modernisierung der Wirtschaft.[88] Als besonders gut gelten die Beziehungen zurVolksrepublik China, zuRussland, Iran und zurTürkei.[89] Es bestehen diplomatische Beziehungen zumVatikan, obwohl die römisch-katholische Kirche in Turkmenistan nicht anerkannt und zugelassen ist. Konfliktfelder gibt es allerdings auch mit den Nachbarstaaten.
Anfang Oktober 2017 stattete Russlands Präsident Wladimir Putin Turkmenistan einen offiziellen Besuch ab, um mit dem turkmenischen Amtskollegen Berdimuhamedow die Stationierung russischer Truppen an der turkmenisch-afghanischen Grenze zu diskutieren. Hintergrundgedanke war die verstärkte und koordinierte Bekämpfung des islamistischen Terrorismus. Doch das turkmenische Staatsoberhaupt verwies auf den neutralen Status seines Landes und stellte sich grundsätzlich gegen die Präsenz ausländischer Streitkräfte in Turkmenistan.[90]
Turkmenistan ist seit November 2021 Beobachter derOrganisation der Turkstaaten. Am 12. November 2021 nahm das Land das erste Mal – mit Beobachterstatus – an einem Gipfel inIstanbul teil.
Turkmenistan ist das Land mit dem weltweit geringsten Anteil an Rauchern. Durch verschiedene Verbote hat Turkmenistan die Quote der Raucher von 27 % im Jahr 1990 auf etwa 8 % im Jahr 2015 senken können.[91]
Wirtschaftlich arbeitet Turkmenistan mit zahlreichen Ländern zusammen, die Interesse an den reichenErdgas- undErdölvorkommen Turkmenistans haben, unter anderem mitRussland, derTürkei und denUSA.
Landwirtschaftlich wird Turkmenistan vor allem durch den Anbau von Baumwolle genutzt, was überwiegend im Norden und Süden der Fall ist, wo gleichzeitig Bewässerungsland vorhanden ist. Die Bedeutung des Melonenanbaus wird durch die Observanz desTages der turkmenischen Melone hervorgehoben.
Turkmenistan ist auch ein Nettoexporteur von elektrischer Energie in die zentralasiatischen Republiken und die südlichen Nachbarländer. Praktisch der gesamte Strom und die Wärme werden aufgrund der bedeutenden Reserven des Landes aus Erdgas erzeugt.[96] Das ersteElektrizitätswerk Turkmenistans wurde 1909 gebaut und 1913 in Betrieb genommen.[97] Im Jahr 2019 war es immer noch in Betrieb. Das ursprüngliche Dreifach-Turbinen-Wasserkraftwerk amHindukusch, das von der österreichisch-ungarischen FirmaGanz & Cie amMurghab-Fluss gebaut wurde, war für eine Leistung von 1,2 Megawatt bei 16,5 Kilovolt ausgelegt.
Beinahe die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in der immer noch durch die Sowjetzeit geprägten Landwirtschaft mit niedriger Produktivität. Rohbaumwolle ist das wichtigste Agrarexportprodukt. Außerdem ist der Melonenanbau typisch für das Land. Auf der Basis der Nutzung des fruchtbaren Bodens im großen Stil für die Baumwollproduktion seit der Sowjetzeit, entstand in jüngster Zeit eine Textilindustrie mit zwei Dritteln Exportanteil.[42]
Die Industrie des Landes besteht überwiegend aus Textil- und Chemieindustrie sowie Erdölraffinerien und anderen petrochemischen Anlagen. Durch die extrem hohen Erdgasreserven und eine begrenzte Bevölkerungszahl sind in Turkmenistan Gas, Elektrizität, Wasser und Salz für die Bevölkerung zum privaten Verbrauch seit 1993 kostenlos.[98]
Die Aufhebung der Preise erfolgte trotz weit verbreiteten politischen Widerstandes. Direkt bei der Bekanntgabe am 4. Januar 1993 sagte der Präsident „Eine solche Maßnahme steigere das Realeinkommen des Volkes besser als Banknoten, die mit Lichtgeschwindigkeit entwertet würden“.[98] Die Befürchtung der Geldentwertung bestand, da im Januar 1993 Turkmenistan erst seit 14 Monaten ein unabhängiger Staat war und die Preise für Erdgas auf einem sehr niedrigem Niveau lagen, Erdgas kostete 1993 weniger als noch 1982 unter der Sowjetunion. Erst ab 2000 fand eine massive Erhöhung der Erdgaspreise statt.[99]
Bis dahin jedoch versank die Bevölkerung in der Ära Nyýazow zunehmend in der Armut, während dieKorruption grassierte und der Staat sich einen bizarren Personenkult um den Präsidenten leistete. Immerhin hat der Nachfolger Nyýazows im Präsidentenamt vorsichtige politische, wirtschaftliche und soziale Reformen begonnen.[100]
Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2020 bei 4,1 %.[101]
Turkmenistan verfügt über erhebliche Erdöl- und Erdgasvorkommen. Testiert sind 44,5 Milliarden TonnenÖläquivalent. Schätzungen gehen aber davon aus, dass bis zu 250 Milliarden Tonnen vorhanden sein könnten. 2007 und 2008 investierten ausländische Unternehmen 0,8 und 2,2 Milliarden Dollar im Öl- und Gassektor.
Für die Erschließung, Ausbeutung und Verarbeitung sind die staatlichen KonzerneTurkmenGeologiya (TG),TurkmenNeft (TN),TurkmenGaz (TG) undTurkmenNefteGazStroy (TNGS) zuständig. Sie gehen dabei Joint Ventures (JVs) und Production-sharing agreements (PSAs) mit ausländischen Konzernen ein, wobei die turkmenische Seite immer einen Anteil von größer 50 % hält.
Das erste nach einem internationalen Klassifizierungssystem erstellte Gutachten zu den turkmenischen Gasvorkommen wurde im Oktober 2008 von der britischen AgenturGaffney Cline and Associates veröffentlicht. Der Vertreter der britischen Energiezertifizierungsagentur betonte dabei, dass die Gasreserven Turkmenistans erheblich größer sind als bisher angenommen. Demzufolge besitzt Turkmenistan eines der größtenErdgasfelder der Welt. DasSouth Yolotan-Osman Field in der Nähe der afghanischen Grenze enthält förderbare Reserven von 4 bis 14 Billionen Kubikmeter Erdgas (umgerechnet 140 bis 495Tcf). Mit 4 Billionen Kubikmetern wäre es eines der zehn größten Felder und mit 14 Billionen Kubikmetern das größte an Land befindliche Gasfeld der Welt. Mit 6 Billionen Kubikmetern würde es das ergiebigste turkmenische GasvorkommenDowletabad um das Fünffache übertreffen.[102] Das Erdgas sorgt auch für den überwiegenden Teil der turkmenischen Stromproduktion. Mit der Investition in neue Gasturbinen soll Strom in Zukunft nicht nur nach Afghanistan, nach Iran und in die Türkei, sondern auch nach Tadschikistan, Kasachstan und Pakistan exportiert werden.[42]
Ölprodukte sind nach Erdgas das zweitwichtigste Ausfuhrgut Turkmenistans. Die Raffinerien befinden sich in Türkmenbaşy und Seydi. Der staatliche Ölverarbeitungskomplex TNGIZT produziert wertmäßig ein Fünftel bis ein Viertel des gesamten Ausstoßes der verarbeitenden Industrie des Landes.[103]
Ölprodukte wiePolyethylen,Polypropylen oderEuro-5-Treibstoff aus eigenen Raffinerien sind wichtige Exportprodukte Turkmenistans genauso wie zunehmend andere chemische Produkte wieDüngemittel aus dem großen Vorkommen an mineralischen Salzen, jod- und bromhaltigen Tiefenwässern.[104][42] Der Staatskonzern TurkmenKhimiya betreibt mit Partnern aus Belarus Kalisalzabbau an der Garlyk-Lagerstätte ganz im Südosten des Landes, sowie Harnstoff- und Ammoniumproduktion in der Region Balkan.[105]
2008Bohrplattform „Iran Khazar“ bei Bohrungen für Dragon Oil vor der Küste Turkmenistans
Turkmenistan exportiert das Öl und Gas über Russland, Kasachstan, Iran, Aserbaidschan und die Türkei auf die Weltmärkte. Öl wird auch per Schiff nach Baku (Aserbaidschan) und Neka (Iran) transportiert.
Nach anfänglicher Öffnung des Landes für den internationalen Tourismus zu Beginn der 1990er Jahre ist das Land heute Ausländern gegenüber eher abweisend. Zwar gibt es eine in Teilen vergleichsweise gute Infrastruktur aus Verkehrsmitteln, Hotels und Restaurants für Touristen, doch kaum noch Besucher. Turkmenen selbst reisen wenig und besuchen dabei vorwiegend die eigene Verwandtschaft.Turkmenistan ist ein an antiken Stätten reiches Land, insbesondere die verlassenen OasenMerw undNisa sowie die StadtKöneürgenç (mit dem höchstenMinarett Zentralasiens). Doch auch die bizarre Wüstenlandschaft bietet Touristen einzigartige Erlebnisse. Naturwunder sind diebrennenden Gaskrater bei Derweze, der thermale HöhlenseeKow-Ata beiBäherden (ehem. Baharly) und der weltgrößte Salzwasserfall am Zufluss derGarabogazköl-Bucht.Deutsche, Schweizer und Österreicher können ein Touristenvisum mit einer Aufenthaltsdauer von bis zu 30 Tagen bei den zuständigen turkmenischen Konsulaten beantragen. Dafür ist jedoch vor Beantragung des Visums die Buchung von Leistungen bei einem turkmenischen Reiseveranstalter notwendig (Voucher). Einfacher und flexibler ist ein Transitvisum mit einer Aufenthaltsdauer bis zu sieben Tagen.
Der Finanzsektor ist vergleichsweise unterentwickelt und das Bankensystem wird größtenteils vom Staat dominiert. Neben derZentralbank von Turkmenistan[106] existieren Staatsbanken sowie einige Joint Ventures und ausländische Bankfilialen. Private Unternehmen haben oft nur begrenzten Zugang zu Finanzmitteln und ausländischenDevisen.
Der Kapitalmarkt in Turkmenistan ist schwach ausgeprägt, die einzigeWertpapierbörse, dieAshgabat Stock Exchange hat nur wenige notierte Unternehmen und einen kaum vorhandenen Handel.[107] Erhebliche Währungskontrollen und der Mangel an Transparenz schränken den freien Fluss von Kapital ein.
DerStaatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 4,7 Mrd.US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 3,7 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 0,9 % desBIP.[108]
Die Staatsverschuldung betrug 2016 23,8 % des BIP.
2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:[109]
Das Land ist ein Wüstenstaat. Die Auto-Verkehrswege verlaufen gebündelt entlang der ehemaligenSeidenstraße in Ost-West-Richtung vonSamarkand (Usbekistan) über Aşgabat nachTürkmenbaşy am Kaspischen Meer.
Im Jahr 2015 trat ein Importverbot für schwarzeAutos in Kraft. Es gibt Berichte, dass dunkle Fahrzeuge von der Polizei gestoppt und aus dem Verkehr gezogen werden. Schwarze wie auch dunkelblaue und rote Autos würden an den Grenzen aufgehalten werden. Offiziell heißt es von Regierungsseite, nicht die persönliche Vorliebe des Präsidenten sei Grundlage der Entscheidung, vielmehr sorgten dunkle Farben für verheerende Auswirkungen bei dem in Turkmenistan herrschenden subtropischen Wüstenklima.[110]
Seit Dezember 2017 gibt es in Turkmenistan ein Autofahrverbot für Frauen.[59] Es ist damit nach der Aufhebung des Frauenfahrverbots in Saudi-Arabien das einzige Land, in dem Frauen nicht Auto fahren dürfen.[111]
Eisenbahnnetz von Turkmenistan 2022Eisenbahner präsentieren sich vor der Amudarja-Eisenbahnbrücke von 2009 zwischenKerki undKerkiçi im Zuge derBahnstrecke Türkmenabat–Kerkiçi
Die einzige internationale Fluggesellschaft des Landes istTurkmenistan Airlines. Sie operiert vom größten Flughafen in Turkmenistan, demFlughafen Asgabat.
Die turkmenische Regierung begann im Jahr 2000 mit der Anlage eines künstlichenSees, dem „See des Goldenen Zeitalters“, in derUstjurt-Steppe. Die Fertigstellung des Ein-Milliarden-US-Dollar-Projektes wird für das Jahr 2020[veraltet] erwartet. Wo sich in der Senke im Karakum-See saisonal Regenwasser sammelt, floss das erste Wasser aus demUsboi im Juli 2009 hinein.[116] Das Großprojekt in der 120 Kilometer langenKaraschor-Senke, das der Entsalzung der Anbauflächen dienen soll, ist umwelt- und geopolitisch umstritten.[117]
Seit dem 11. Jahrhundert schrieben turkmenische Poeten vorwiegend inFarsi, aber auch in türkischer Sprache, von der sich eine eigene turkmenische Schriftsprache erst allmählich abhob. Die ältesten Literaturdenkmäler in turkmenischer Sprache (14. bis 15. Jahrhundert) tragen religiös-didaktischen Charakter und sind derSufi-Tradition verpflichtet. Verschiedene Dichter wie Azadi (1700–1760) schrieben auch aufTschagataisch.[118]
Klassische turkmenische Dichtung
Im 18. Jahrhundert entstanden umfangreicheepische Werke der romantischenDestan-Dichtung in einer Versform, die dem türkischenKoşma ähnelt. Sie behandelt Geschichten von Liebenden, Heldentaten und traurigen Ereignissen, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen zunehmend patriotischen Anstrich erhielt und sich der Volkssprache annäherte. VonKurbanali Magrupi (ca. 1735–1805) stammen die in Zentralasien weitverbreitete HeldenerzählungIusup i Akhmed (russische Ausgabe 1944; dt. „Jussup und Achmed“) sowie Gedichte. Die Verbindung von Volks- und Kunstdichtung vollzog der bedeutendste klassische Dichter der Turkmenen, Mahtumkulu Firaki (turkmenischMagtymguly Pyragy, 1733–1813?).[118] Diese Tradition wurde von dem Lehrer und JuwelierMollanepes (* etwa 1810, † 1862) fortentwickelt, der nebenLiebeslyrik auch zeitkritischen Schriften verfasste. Er schrieb das volkstümliche EposZochre und Tachir.[119]
Nationaldichter Magtymguly auf einer turkmenischen 10-Manat-Banknote
Sowjetzeit
Die moderne turkmenische Schriftsprache entstand in den 1920er Jahren. Sie wurde zuerst in arabischer, 1928–1940 in lateinischer, anschließend in kyrillischer Schrift und seit 1993 schrittweise wieder in lateinischer Schrift geschrieben. Einer der Begründer der turkmenischen Sowjetliteratur warBerdy Kerbabayev (1894–1974) mit seinem Roman über den Bürgerkrieg in Turkmenien nach 1917 (Der entscheidende Schritt, Berlin 1952) und anderen, allerdings von sozialistischen Klischees durchdrungenen Werken. Als bedeutende Autoren der sowjetischen Periode gelten u. a. der LyrikerAman Kekilow (1912–1974) sowie die ProsaschriftstellerAgakhan Durdyýew (1904–1947) (Die Schönheit in den Klauen des Drachen und andere Kurzgeschichten) und Beki Seitäkow (1914–1979). Zu den traditionellen Volkssängern, die die Tradition des Epengesangs fortsetzen (siehe unten unterMusik), zählte Durdy Gylytsch (1886–1950).[118]
Im Buchhandel sind mangels Neuerscheinungen immer noch Bücher aus der sowjetischen Periode erhältlich (Stand in den 2010er Jahren).
Seit 1991
Nach der Unabhängigkeit 1991 wurden zunächst einige klassische Werke in lateinischer Schrift herausgegeben, doch orientierten sich die Inhalte der in Turkmenistan erhältlichen Bücher immer stärker an ideologischen Vorgaben. Die Regierung kontrolliert den Druck sämtlicher Bücher. Der Import ausländischer Bücher unterliegt strengen Regeln.Rachim Ėsenov (1927–2022) wurde für die angebliche historische Ungenauigkeit seines RomansVentsenosny Skitalets („Der gekrönte Wanderer“), der in derMogulzeit spielt, 1997 mit einem Schreibverbot belegt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er hatte die Hauptfigur seiner Romantrilogie, den Politiker, Feldherrn und DichterBayram Khan, mit derSchia in Verbindung gebracht, obwohl er offiziell alsSunnit gilt.[120]
Die Musik Turkmenistans ist im Wesentlichen die Musik der Turkmenen, die auch von den turkmenischen Minderheiten in den Nachbarländern Afghanistan und Iran gepflegt wird. Eigenheiten ihrer Melodiebildung basieren auf bis in vorislamische Zeit zurückreichendeiranische Traditionen, die sich mit den Gesangstechniken der vom 10. bis 13. Jahrhundert eingewanderten Turkvölker vermischt haben. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die turkmenische Gesellschaft ohne zentrale Autorität und inStämme gegliedert, die kulturelle Eigenheiten besaßen. Die einschneidenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen durch die sowjetische Führung Anfang der 1920er Jahre betrafen die anderen zentralasiatischen Staaten, deren Feudalherrscher dieBolschewiki zerschlagen mussten, jedoch kaum das Gebiet von Turkmenistan. Hier konnte die Volksmusik ihren alten Charakter beibehalten und wurde nicht unter staatlicher Leitung zu einem Konzertwesen nach westlichem Muster umfunktioniert.[121]
Die turkmenische Musik ist zunächst vokal und gliedert sich in den Bereich der von Amateuren (Musikliebhabern) gesungenen Volkslieder und des umfangreichen Liedguts der Berufsmusiker (bachschi, bachšy), den Sängern epischer Lieder. Es gibt insgesamt nur wenige turkmenische Musikinstrumente: Am weitesten verbreitet sind die gezupfte Langhalslautedutar und danach die dreisaitige Spießgeigeghichak. Wenn auch seltener, gehört die längsgeblasene Rohrflötetüidük ebenfalls zu den drei am meisten wertgeschätzten und von professionellen Musikern verwendeten Instrumenten. Hinzu kommen im Bereich der Amateurmusik das kleine, von Hirten gespielte Einfachrohrblattinstrumentdilli tüýdük und die Bügelmaultrommelkopys, die zur Musik der Frauen und Kinder gehört. Vor Einführung der zweisaitigendutar begleiteten sich die früheren Epensänger (ozan, entsprechend dem türkischenaşık) auf der gestrichenen Schalenhalslautekobys oder auf der ebenfallskobys genannten Langhalslautekomuz. In der Musik der Turkmenen fehlen Trommeln wie etwa die in Zentralasien verbreitete Rahmentrommeldaira. Trommeln kommen nur im Osten des Landes in Gebieten vor, in denen Usbeken leben.[122]
Der professionelle Epensängerbachschi genießt noch heute eine besondere Wertschätzung, weil er das kulturelle Erbe des zentralasiatischenSchamanen übernommen hat und als Bewahrer des kulturellen Gedächtnisses gilt. Wenige professionelle Sängerinnen bewegen sich seit Ende des 20. Jahrhunderts in der Männerdomäne desbachschi, der in der Nachfolge eines Meisters steht, von dem er seine Kunst erlernt hat. Zentrum der Epentradition ist die NordprovinzDaşoguz welaýaty (Taschaus). Die dortigen Epen handeln vom Helden Görogly, unter dessen Führung sich die turkmenischen Stämme vereinten. Derbachschi begleitet seinen Gesang allein auf derdutar, gelegentlich wird er von einer zweitendutar und einerghichak unterstützt. Dietüidük bachschi singen im Wechsel mit der Flöte. Ein oder mehrerebachschi treten bei Familienfeiern (Hochzeit, Geburt, Beschneidung) oder bei Einladungen zum Abendessen (saz söchbet), die bis zum frühen Morgen dauern können, in Privathäusern auf. Familienfeiern (töj) sind in Turkmenistan die Hauptanlässe für die Aufführung von Musik. Das Repertoire ist musikalisch und inhaltlich über die ganze Dauer der Aufführung nach bestimmten Regeln strukturiert. In diesem Konzept bewegt sich derbachschi musikalisch auf der „richtigen“ Reise (jol, „Weg“, bedeutet „Ordnung“, „Regel“) bis zu einem mit Spannung erwarteten expressiven Höhepunkt.[123] Der Melodieverlauf orientiert sich an dem verwendetenmukam, einem melodischen Grundgerüst, das dem Namen nach, jedoch nur entfernt in der Struktur mit dem orientalischenmaqam verwandt ist. Einbachschi kennt einige diesermukam-Kompositionen und improvisiert daraus die übrigen Melodien. Der Rhythmus basiert auf komplexenMetren, der Text wird in Strophen vorgetragen. Der epische Vortrag steht mit entsprechenden Gesangsformen der usbekischen undtadschikischen Musik in Verbindung.
Zu den Volksliedern, die auf dertüidük, aber nicht auf derdutar begleitet werden, gehören Arbeitslieder, Wiegenlieder (läle chüvdi) und Hochzeitslieder (jar jar). Anstelle desbachschi wird heute häufig zu Hochzeitsfeiern eine populäre Unterhaltungsmusikband eingeladen. Frauen tanzen bei Familienfeiern, aber ansonsten selten.[124]
Aus der sowjetischen Zeit stammt die vonWeli Muhadow komponierte Melodie derNationalhymne Turkmenistans. Muhadow war einer der amMoskauer Konservatorium ausgebildeten Komponisten, die für einen von Pathos geprägten, westlich-klassischen Musikstil im Dienst des Staates standen. Die erste turkmenische Nationaloper mit dem TitelSudba Bachschi („Das Schicksal desbachschi“) wurde 1941 im neueröffneten Opern- und Balletttheater aufgeführt.Sinfonische Musik und die übrigen westlichen Kunstformen fielen dem Nationalismus nach der Unabhängigkeit 1991 zum Opfer, sie wurden seitdem nicht mehr gefördert und 2001 verboten.[125]
Eine über die Landesgrenzen hinaus in der Weltmusikszene bekannte Band, die neben Hochzeiten auch bei öffentlichen Ereignissen auftritt, heißtAshkhabad. Der Sänger unddutar-Spieler Atabay Tsharykuliev wird – typisch für einen neuen populären Stil – von Mitmusikern begleitet, die traditionelle Melodien mit einerKlarinette anstelle dertüidük und einerVioline anstelle derghichak spielen, ergänzt durchAkkordeon undSynthesizer.[126]
In Turkmenistan erscheinen drei national verbreiteteTageszeitungen. Verbreitet sind etwaTürkmenistan (turkmenischsprachig) undNejtralnyj Turkmenistan (russisch). DerTurkmenische Rundfunk ist als Staatssender direkt der turkmenischen Regierung unterstellt. Von sieben Hörfunksendern werden vier über Satellit ausgestrahlt. Der Staat betreibt fünf landesweite Fernsehprogramme, ein Auslands-Fernsehprogramm in sieben Sprachen und einen regionalen Fernsehsender für die HauptstadtregionAşgabat. Alle Fernsehprogramme sind unverschlüsselt über Satellit und als Livestream verfügbar.
Im Jahr 2017 nutzten 21 Prozent der Einwohner Turkmenistans dasInternet.[127] Einzige Internet-Anbieterin ist die staatliche Monopolgesellschaft Turkmentelekom.[128]
Der Sport wird vom autoritär regierenden Präsidenten Berdimuhamedow gezielt eingesetzt, um sein Land im Inneren auf Stimmung zu halten[70] und nach außen in ein positiveres Licht zu rücken. Bedeutende Sportarten in Turkmenistan sindRingen undReiten. Im Ringen sind turkmenische Athleten auch bei internationalen Wettbewerben erfolgreich.[129] Der Reitsport blickt in Turkmenistan auf eine lange Tradition zurück, insbesondere die Pferderasse derAchal-Tekkiner stellt einen wichtigen Teil turkmenischer Reitsportkultur dar. Im Rahmen desTages des turkmenischen Pferdes, der insbesondere imHippodrom Asgabat stattfindet, werden zahlreiche Pferderennen ausgetragen, an denen auch der Präsident teilnimmt.
Die bisher größte Sportveranstaltung in Turkmenistan stellten dieAsian Indoor & Martial Arts Games 2017 dar, die im September 2017 in Asgabat stattfanden. Die Spiele sollten Turkmenistan als sportbegeistertes Land und guten Gastgeber darstellen, gingen aber Beobachtern zufolge mit verstärkter Überwachung der Bevölkerung einher. Eine freie Berichterstattung war nicht möglich.[131]
Zunehmende Bedeutung erlangtEishockey, dessen Entwicklung durch den Bau zahlreicher Eisstadien staatlich unterstützt wird.[132]
Anlässlich desWeltfahrradtages finden in Turkmenistan große Fahrradparaden statt, außerdem wurde angeordnet, dass alle turkmenischen Bürger ein Fahrrad erwerben müssen.[133] Nahe der Hauptstadt Aşgabat ließ der ehemalige Präsident Nyýazow mehrere Wege ins Kopet-Dag-Gebirge anlegen, die alsGesundheitspfad bekannt sind. Diese Maßnahme diente der sportlichen Ertüchtigung der turkmenischen Bevölkerung.
Beate Luckow:Reiseführer Turkmenistan – Durch die Wüste Karakum nach Ashgabat, Nisa, Merw und Konya Urgench. 3. Auflage. Trescher Verlag, Berlin 2019,ISBN 978-3-89794-415-2.
Sébastien Peyrouse:Das politische System Turkmenistans. In: Jakob Lempp, Sebastian Mayer, Alexander Brand (Hrsg.):Die politischen Systeme Zentralasiens. Interner Wandel, externe Akteure, regionale Kooperation. Springer VS, Wiesbaden 2020,ISBN 978-3-658-31633-4, S. 105–117.
↑Hans-Balder Havenith, Ruslan Umaraliev, Romy Schlögel, Isakbek Torgoev:Past and Potential Future Socioeconomic Impacts of Environmental Hazards in Kyrgyzstan. In: Oliver A. Perry (Hrsg.):Kyrgyzstan: Political, Economic and Social Issues. Nova Science Publishers, 2017,ISBN 978-1-5361-2763-8, S. 90.
↑Anver K. Rustamov & Ovez Sopyev:Vertebrates in the Red Data Book of Turkmenistan. In: V. Fet & K. I. Atamuradov (Hrsg.):Biogeography and Ecology of Turkmenistan. Kluwer Academic Publ., 1994,ISBN 0-7923-2738-1,S.205–230.
↑Dies und das Folgende, so nicht anders belegt, nach: David R. Harris (Hrsg.):Origins of Agriculture in Western Central Asia. An Environmental-Archaeological Study, University of Pennsylvania Press, 2010, S. 53–58.
↑Michelle M. Glantz:The History of Hominin Occupation of Central Asia in Review. In: Christopher J. Norton, David R. Braun (Hrsg.):Asian Paleoanthropology. From Africa to China and Beyond. Springer, 2010, S. 101–112, hier: S. 105.
↑Diese Oberflächenfunde haben meist keinerlei stratigraphischen Kontext, wie etwa im südkasachischen Yangadja, gelegen auf der Krasnovodsk-Halbinsel am Kaspischen Meer (Michelle M. Glantz:The History of Hominin Occupation of Central Asia in Review. In: Christopher J. Norton, David R. Braun (Hrsg.):Asian Paleoanthropology. From Africa to China and Beyond. Springer, 2010, S. 101–112, hier: S. 105).
↑Michelle M. Glantz:The History of Hominin Occupation of Central Asia in Review. In: Christopher J. Norton, David R. Braun (Hrsg.):Asian Paleoanthropology. From Africa to China and Beyond. Springer, 2010, S. 101–112, hier: S. 101, nennt den Fund des Kindes „preeminent“.
↑Michelle Glantz, Bence Viola, Patrick Wrinn, Tatiana Chikisheva, Anatoly Derevianko, Andrei Krivoshapkin, Uktur Islamov, Rustam Suleimanov, Terrence Ritzman:New hominin remains from Uzbekistan, in: Journal of Human Evolution 55 (2008) 223–237.
↑Michelle M. Glantz:The History of Hominin Occupation of Central Asia in Review. In: Christopher J. Norton, David R. Braun (Hrsg.):Asian Paleoanthropology. From Africa to China and Beyond. Springer, 2010, S. 101–112, hier: S. 108.
↑Dimitri A. G. Vandenberghe, Damien Flas, Morgan De Dapper, Jasper Van Nieuland, Kseniya A. Kolobova, Konstantin Pavlenok, Utkur I. Islamov, Ellen De Pelsmaeker, Ann-Eline Debeer, Jan-Pieter Buylaert:Revisiting the Palaeolithic site of Kulbulak (Uzbekistan): First results from luminescence dating. In:Quaternary International 324 (2014), S. 180–189.
↑Dies und das Folgende, wo nicht anders angemerkt, nach:Hermann Parzinger:Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift, 3., durchgesehene Aufl., C. H. Beck, München, 2015, S. 441–447.
↑David R. Harris:Jeitun and the transition to agriculture in Central Asia, in: Archaeology International 1 (1997) 28–31, hier: S. 30,doi:10.5334/ai.0109.
↑Robert N. Spengler III, George Willcox:Archaeobotanical results from Sarazm, Tajikistan, an Early Bronze Age Settlement on the edge: Agriculture and exchange, in: Journal of Environmental Archaeology 18,3 (2013) 211–222, hier: S. 213 (academia.edu).
↑Ryszard Kapuściński, Martin Pollack (Übersetzer):Imperium: sowjetische Streifzüge. AB – Die Andere Bibliothek. Berlin 2015,ISBN 978-3-8477-2008-9,ISBN 3-8477-2008-2.
↑David X. Noack:Die militärischen und wirtschaftlichen Planungen des Auswärtigen Amtes und der Nachrichtenstelle für den Orient für Russisch-/Sowjetisch- und Chinesisch-Turkestan 1914–1933, Masterarbeit, Potsdam 2013.
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↑Jumadurdy Annaorazov:Turkmenistan during the Second World War. In:The Journal of Slavic Military Studies.Band25,Nr.1, 2012,S.53–64 (hier: S. 60),doi:10.1080/13518046.2012.648548.
↑Jumadurdy Annaorazov:Turkmenistan during the Second World War. In:The Journal of Slavic Military Studies.Band25,Nr.1, 2012,S.53–64,doi:10.1080/13518046.2012.648548.
↑RFE/RL's Turkmen Service:Former Turkmen President Decreed, 'National Leader,' Chairman Of 'Supreme' Legislative Body. In:RadioFreeEurope/RadioLiberty. (rferl.org [abgerufen am 6. Oktober 2023]).
↑Hugh Williamson: The internet is crucial. In: Human Rights Watch. 24. März 2022, abgerufen am 4. Mai 2022 (englisch): „Turkmenistan stands out as a totalitarian state. It gives absolutely no scope to dissident opinions and independent media. The regime censors the internet heavily.“
↑abHanna Spanhel: Wo Fröhlichkeit staatlich verordnet ist. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2016, abgerufen am 12. Juli 2021: „Turkmenistan zählt zu den repressivsten Staaten der Welt. […] Tausende Turkmenen müssen täglich an inszenierten Sportprogrammen teilnehmen, staatlich verordnet.“
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