Tschudowo ist Verwaltungszentrum des gleichnamigenRajons.
Die Stadt liegt an der 1851 eröffnetenBahnstrecke Sankt Petersburg–Moskau, der ehemaligenNikolaibahn (Streckenkilometer 118). Von dieser zweigen hier eine ursprünglich 1871 alsSchmalspurbahn eröffnete Strecke nachWeliki Nowgorod (später aufBreitspur umgebaut) sowie eine 1919 als Abkürzung der Verbindung von Moskau zurMurmanbahn beiWolchow (StationWolchowstroi) errichtete Strecke ab.
Durch Tschudowo führt auch die FernstraßeM10 Moskau–Sankt Petersburg–finnische Grenze.
Der Ort war seit dem 16. Jahrhundert als SiedlungTschudowski Jam an der Straße von derNewamündung über Nowgorod nach Moskau.
Zu Beginn des 19. JahrhundertsJam-Tschudowo genannt, nahm der Ort einem Aufschwung mit der Eröffnung der Nikolaibahn 1851 und hieß fortan wie die Bahnstation nur nochTschudowo. Bald wurde die Station zu einem bedeutenden Knotenpunkt.
Zu Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, welche denZweiten Weltkrieg überlebt haben, gehören dieKirche der Gottesmutter von Kasan, kurzKasaner Kirche (Казанская церковь/Kasanskaja Zerkow), sowie das Bahnhofsgebäude von 1877 sowie als Denkmale der Industriearchitektur das ehemalige Glas- und Keramikwerk (gegründet 1876) und die Streichholzfabrik (gegründet 1877).
In Tschudowo befindet sich einNekrassow-Museum – der Dichter verbrachte hier die Sommermonate 1871–1876. Im nahen DorfSjabrennizy gibt es ein Museum für den SchriftstellerGleb Uspenski, welcher dort zwischen 1881 und 1892 lebte und arbeitete. In der Nähe Tschudowos liegt auch derklassizistische LandsitzGrusino des GrafenAlexei Araktschejew aus den 1810er Jahren.
In Tschudowo sind Betriebe der holzverarbeitenden Industrie (Sperrholz- undFurnierfabrik der finnischenUPM-Kymmene, StreichholzfabrikRusskaja spitschka), des Maschinenbaus (Energomasch), der Bauwirtschaft (Betoneisenbahnschwellen) und der Lebensmittelindustrie (Schokoladenfabrik der britischenDirol-Cadbury) angesiedelt.
↑abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen5, S. 12–209;11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)