Triboker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Karte der germanischen Stämme um 50 n. Chr. (ohne Skandinavien)

DieTriboker waren ein Volksstamm, der spätestens um das Jahr 70 v. Chr. im Gebiet amRhein umStraßburg undHaguenau ansässig war. Ab wann genau dieser Volksstamm dort sesshaft wurde, ist nicht sicher zu belegen. Die Triboker betrieben in ihrem Siedlungsraum Vieh- und Ackerwirtschaft sowie Eisenverhüttung und Steinabbau. Nach ihnen wurde dieCivitas Tribocorum benannt.

Inhaltsverzeichnis

Erste Nennungen bei Caesar und Tacitus

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieTriboker werden erstmals von dem römischen Feldherrn und AutorGaius Iulius Caesar inDe Bello Gallico genannt, seinem Bericht über seine Kriege inGallien. Um das Jahr 70 v. Chr. waren unter Führung des germanischen FürstenAriovist auf der Suche nach neuem Siedlungsgebiet verschiedene Volksstämme ins Gebiet der Gallier eingedrungen. Die unter dem Protektorat desRömischen Reichs stehenden Gallier baten, so Caesar, Rom um Hilfe. Caesar nennt dieTriboker dann unter den sieben Stämmen, die er in einerSchlacht am Rhein im Jahr 58 v. Chr. besiegte.[1] Der römische Historiker und SenatorTacitus greift am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. auf den von ihmhoher Gewährsmann genannten Caesar zurück und erwähnt in seinerGermania dieTriboker ebenfalls.[2]

Germanen oder Kelten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Caesar bezeichnet die sieben Volksstämme der Schlacht am Rhein als Germanen.[3] Neben denTribokern nennt Caesar in seinem Kriegsbericht noch dieHaruder,Markomannen,Vangionen,Nemeter,Sedusier undSueben. Heute wird angenommen, dass bestimmte der aufgezählten Stämme wie die Nemeter ursprünglich Kelten waren, die sich vor der Schlacht in germanischem Siedlungsgebiet niedergelassen und sich dann der Führung des germanischen Fürsten Ariovist angeschlossen hätten. Über die ethnische Zugehörigkeit der Stämme im rechtsrheinischen Vorfeld des Rheins ist im 1. Jahrhundert v. Chr. aufgrund der sogenannten „Helvetier-Einöde“ wenig bekannt. Die Ansiedlung im Reichsgebiet fand vermutlich erst zur Regierungszeit desAugustus statt. Hinweise bei Caesar selbst[4] gehören zu den „geographischen Exkursen“, die wohl frühestens in augusteischer Zeit in das Werk eingefügt wurden.[5] Wahrscheinlicher ist neben einer indirekten Erwähnung des GeographenStrabon[6] die eigene Bekundung Caesars, nach der Niederlage des Ariovist seien alle Sueben über den Rhein geflohen.[7]

Teilnahme am Aufstand der Treverer

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieTriboker schickten Kämpfer zuIulius Classicus, Anführer derTreverer undrömischerUsurpator im späten 1. Jahrhundert, der die Gründung einesgallischen Imperiums durchsetzen wollte.[8] Nach wenigen Monaten wurde dieser Aufstand gegen Rom durchVespasians FeldherrnPetilius Cerialis niedergeschlagen.

Geschichte im 4. Jahrhundert

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Siedlungsraum derTriboker wurde um 350 n. Chr. durch den Einfall derAlamannen verwüstet und dann 401 von (anderen)Germanen besetzt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Caesar,De bello Gallico1, 51–54.
  2. Tacitus,Germania 28.
  3. Caesar,De bello Gallico 1, 51:Germani suas copias castris eduxerunt generatimque constituerunt.
  4. Caesar,De bello Gallico 4, 10 und 6, 25.
  5. Herbert Nesselhauf:Die Besiedlung der Oberrheinlande in röm. Zeit. In:Badische Fundberichte 19, 1951, S. 71–85; Gertrud Lenz-Bernhard:Lopodunum III: Die neckarswebische Siedlung und Villa rustica im Gewann „Ziegelscheuer“: eine Untersuchung zur Besiedlungsgeschichte der Oberrheingermanen. Stuttgart 2003, S. 21 mit weiteren Quellen.
  6. Strabon 7, 1, 3.
  7. Caesar,De bello Gallico 1, 53–54.
  8. Tacitus,Historien4, 59.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Triboker&oldid=239632636
Kategorie: