| Treibacher Industrie AG | |
|---|---|
| Rechtsform | Aktiengesellschaft |
| Gründung | 1898 |
| Sitz | Althofen,Kärnten,Osterreich |
| Leitung |
|
| Mitarbeiterzahl | ca. 900 (2023)[2] |
| Umsatz | 637 Mio.Euro (2023)[3] |
| Branche | Chemische Industrie |
| Website | www.treibacher.com |

DieTreibacher Industrie AG ist ein Unternehmen derchemischen Industrie mit Sitz inTreibach (GemeindeAlthofen) inKärnten. Das 1898 vom Erfinder desZündsteines,Carl Auer von Welsbach, alsTreibacher Chemische Werke gegründete Unternehmen beschäftigt im Jahr 2023 weltweit ca. 900 Mitarbeiter[2] und erzielte 2023 einen Umsatz von 637 Millionen Euro[3].
Ab 1990 im Besitz derWienerberger Baustoffindustrie AG, wurde die Treibacher Industrie AG im Jahre 2000 für 126 Millionen Euro an den deutschen IndustriellenAugust von Finck junior verkauft. Seit 2007 befindet sich das Unternehmen im Besitz der Privatstiftungen der Familien Erhard Schaschl, dem ehemaligen Generaldirektor und Aufsichtsratsvorsitzenden der Wienerberger AG, und Franz Rauch, dem Besitzer derRauch Fruchtsäfte.[4]

Die Treibacher Industrie AG ist ein Hersteller von chemischen und metallurgischen Vorprodukten für eine Reihe von industriellen Anwendungen. Sie produziert Ferrovanadium und Ferromolybdän für die Stahl- und Gießereiindustrie, Pulver für die Hartmetallindustrie und Werkstoffe für keramische Anwendungen sowie Feinchemikalien für unterschiedlichste Märkte, wie z. B. die Pharma- und Katalysatorindustrie.
Ausgangspunkt für viele Produkte sindSeltene Erden, aber auchWolfram- undTantaloxid undMolybdän sowie vanadiumhaltigeStahlwerksschlacken.
Der BereichRecycling der Treibacher Industrie AG verarbeitet verbrauchte metallhaltigeKatalysatoren aus der Erdölindustrie und stellt aus diesen Reststoffen wieder hochwertigeLegierungen und Zusatzstoffe für die Stahlindustrie her.
2010 erhielt die Treibacher Industrie AG den Innovationspreis für kontinuierliche Innovationsleistungen des LandesKärnten und war auch unter den letzten sechs Nominierten für den Staatspreis für Innovation.[5]
Die Produkte werden zu ungefähr 80 % im Ausland abgesetzt, vorwiegend in Europa, aber auch in Asien sowie Nord- und Südamerika.[3]

Der ChemikerCarl Freiherr Auer von Welsbach hatte bereits während seines Studiums mitSeltenen Erden experimentiert und nach seinerPromotion beiBunsen inHeidelberg und der Rückkehr nachWien 1885 denGlühstrumpf entwickelt – einen Glühkörper, der sowohl in Bezug auf den Gasverbrauch als auch Herstellungskosten einen wesentlichen Fortschritt für damals gebräuchlicheGasbeleuchtung bedeutete und wirtschaftlich ein Erfolg wurde.
Auer kaufte ca. 1897 das an Bahn und Fluss (Gurk) gelegene, stillgelegte Industriegelände inAlthofen-Treibach, in dem 1887 die Eisengewinnung imHochofen aufgelassen worden war, und errichtete hier eine Stätte für Forschung und Produktion.
Auer beschäftigte sich auch mit dem elektrischen Licht und ließ 1898 die erste brauchbareMetallfadenlampe – auf BasisOsmium – patentieren. Im selben Jahr gründete er dieTreibacher Chemischen Werke. Nach der Erfindung und Patentierung desZündsteines, bestehend aus einer Legierung ausCer undEisen, nahm der Betrieb im Jahre 1903 die Produktion vonMischmetallen und Zündsteinen auf, ab 1907 wurden auchFeuerzeuge hergestellt.
Neben der noch heute unter dem MarkennamenAuermetall bestehenden Produktion von Zündsteinen für Feuerzeuge gelang es Carl Auer erstmals, Seltene Erden zu trennen:Neodym,Praseodym,Ytterbium undLutetium. Noch heute basiert ein großer Teil der Produktion bei der Treibacher Industrie AG auf Seltenen Erden. Seit 1916 werden Ferrolegierungen hergestellt. 1978 hat das Unternehmen mit dem Recyceln von metallhaltigen Materialien begonnen.
Im Jahr 1994 wurde dieTreibacher Schleifmittel GmbH als selbständiges Unternehmen ausgegliedert und ist heute ein Teil der französischenImerys-Group unter dem FirmennamenImerys Fused Minerals Villach GmbH mit der TochterImerys Technology Center Austria GmbH.[6]
1996 wurde die Treibacher Auermet in Ravne/Slowenien gegründet, aber 2015 wieder verkauft.[7] 2012 erhielt die Treibacher Industrie AG den Abfallwirtschaftspreis des Umweltministeriums „Phönix“.[8]2013 kaufte die Treibacher Industrie AG die Leuchtstoffwerk Breitungen GmbH[9] und 2016 wurde dieTribotecc GmbH, ein Hersteller von Metallsulfiden, von der Treibacher Industrie AG übernommen.[10]
2018 wurde das neue Lehrlingszentrum eröffnet.
46.8680714.46052Koordinaten:46° 52′ 5,1″ N,14° 27′ 37,9″ O