Taschkent (usbekischToshkent‚Steinstadt‘, früher kyrill. Тошкент;russischТашкентTaschkent) ist dieHauptstadtUsbekistans. Die 2021 2.694.400 Einwohner zählende Stadt liegt nördlich der großenSeidenstraße an der Grenze zuKasachstan am westlichen Rand desTian-Shan. Taschkent ist Hauptstadt der gleichnamigenViloyat Taschkent, zählt jedoch selbst nicht zu dieser, sondern wird als eigenständige Stadt auf Viloyatniveau verwaltet.
Taschkent, die größte Stadt inZentralasien, ist eineIndustriestadt (Energiewirtschaft, Maschinen- und Flugzeugbau, Baumwollverarbeitung, Lebensmittelindustrie), ein Verkehrsknotenpunkt mit derU-Bahn und demFlughafen sowie allgemein ein Kulturzentrum mitUniversitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern, Museen, Observatorium und Zoo. Ein modernes Wahrzeichen von Taschkent ist derFernsehturm.
Der alte Name der Stadt lautete „Tschatsch“ (persischČāč oderČāğ) – arabisiert „Schāsch“ (Šāš) – und wird u. a. insassanidischen Inschriften und imSchāhnāmaFirdausis erwähnt; seine Etymologie ist nicht geklärt. Unter anderem wurde versucht, das Wort mit einemjenisseischen Wort für „Stein“ in Verbindung zu bringen. Damit wäre der Name auf die Zeit derhunnischen BesetzungSogdiens zurückzuführen; da er jedoch schon unterSchapur I. (240–272) nachweisbar ist, erscheint dieser Erklärungsversuch als falsch.[1] Auch die frühesten chinesischen Quellen transkribieren den Namen der Stadt mit dem Zeichenschih, also „Stein“. Eine möglichetocharische Herkunft wird ebenfalls diskutiert.
Der moderne Name der Stadt, in derperso-arabischen Schrift alsتاشکند / „Tāškand“ transkribiert, setzt sich zusammen aus „Tasch“ und demsogdischen Wort für Stadt („kand“). Er ist frühestens imTāriḫ al-Hind vonal-Bīrūnī nachzuweisen, auf Münzprägungen erst in derEpoche der Mongolen. „Tasch“ kann u. a. aus dem türkischen Wort für Stein („taş“) entlehnt und somit eine Übersetzung früherer Namen sein. Damit wäre die moderne usbekische Bedeutung „Stadt aus Steinen“ gegeben. Der Orientalist D. Sinor sieht hingegen das türkische Wort „Taz“ als Ursprung des Wortes, welcher selbst eine Umwandlung des arabischen StammesnamensTayy ist. DieTayy gehörten zu den ersten arabischen Stämmen in Zentralasien, und im Laufe der Zeit wurde ihr Name in dentürkischen Sprachen, zuerst als „Taz“ und später als „Tāt(sch)“, auf alle Muslime und anschließend spezifisch auf die islamisierte und sesshafteiranische Bevölkerung der Region übertragen, die zu dem Zeitpunkt die Mehrheit der Bevölkerung Zentralasiens bildeten. Er ist heute in den Ethnonymen der iranischsprachigenTadschiken undTat enthalten. Somit würde sich, dieser Definition zufolge, die Bedeutung „Stadt der (muslimischen) Iraner“ ergeben.[2] Diese Herleitung findet aber „kaum Befürwortung“.[3]
Der heutige tadschikische Name ist Toschkand (Тошканд). Andere, heute nicht mehr verwendete Bezeichnungen der Stadt sindSchasch oderBinkent.
Das Stadtgebiet von Taschkent hat eine Fläche von 334,8 Quadratkilometern. Dies entspricht etwas mehr als einem Drittel der Fläche Berlins. Die Stadt liegt in einer Höhe von etwa 455 Metern an den Westausläufern des Tianshangebirges. Der Fluss Ankhor durchfließt sie; an der südlichen Stadtgrenze verläuft von Nordosten kommend der FlussChirchiq.
Das Klima ist sehrkontinental geprägt mit heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern. Die Temperatur beträgt im Jahresmittel etwa 13,5 °C. Im Sommer steigen die Temperaturen auf über 35 °C (tagelange Hitzewellen von 44 °C wie im Juli 2022 sind auch möglich). Im Winter werden Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt erreicht. Die jährliche Niederschlagssumme beträgt etwa 418,8 mm. Die meisten Niederschläge fallen von November bis März.
Römisch-katholische Kathedralkirche Herz JesuEvangelisch-Lutherische Kirche
Usbeken (sie stellen die Mehrheit der Bevölkerung in Taschkent) sowie die zahlreich in der Stadt vertretene Minderheiten wie Tataren, Tadschiken und Uiguren bekennen sich traditionell zumsunnitischen Islam. In der Stadt finden sich daher unzählige Denkmäler islamischer Architektur. Taschkent ist außerdem Sitz desEparchen der Russisch-Orthodoxen Kirche in Usbekistan und desBischofs derEvangelisch-Lutherischen Kirche in Usbekistan.
Die 1912 erbaute katholischeKathedralkirche Herz Jesu in Taschkent wurde in der sowjetischen Zeit zweckentfremdet. Seit 1991 gehört dieKathedralpfarrei Herz Jesu wieder zur katholischen Gemeinde Taschkent, und sie wurde im Jahr 2000 nach den Restaurierungsarbeiten erneut geweiht. Zu diesem Zweck spendete die katholische St.-Paulus-Gemeinde in Bonn eine Orgel. 2005 hat Papst Johannes Paul II. die römisch-katholischeMission sui juris Usbekistan zurApostolischen Administratur Usbekistan mit Sitz in Taschkent erhoben.[4]
Die Bevölkerung Taschkents überschritt in den 1960er Jahren erstmals die Millionengrenze und lag im Jahre 2017 bei 2,4 Millionen. Bis 2035 wird von einer weiteren Steigerung auf drei Millionen Einwohner gerechnet.
Taschkent wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. in chinesischen Quellen erstmals erwähnt.
Im Jahre 751 nahmenarabische Streitkräfte Taschkent ein und trafen auf die westlichen Vorposten desKaiserreich Chinas. Damit stieß diearabische Expansion einstweilen an ihre Grenzen. Gleichzeitig breitete sich in dem Gebiet derIslam aus. Im 9. und 10. Jahrhundert fiel Taschkent an den Staat derSamaniden. In dieser Zeit waren die beiden islamischen Gelehrten al-Haitham ibn Kulaib asch-Schāschī (gest. 946) und Abū Bakr al-Qaffāl asch-Schāschī (gest. 976) hier tätig.[6] Im 11. Jahrhundert wurde Taschkent zum ersten Mal als Stadt genannt.
Im Jahre 1220 eroberteDschingis Khan die Stadt und gliederte sie in sein Reich ein. Im 14. Jahrhundert kam Taschkent unter dem KriegerTimur Lenk und denTimuriden erneut zu Reichtum. Später war Taschkent zwischen bucharischen, usbekischen und kasachischen Khanaten umstritten.
Im 17. und 18. Jahrhundert brachte man auf dem Landweg, besonders von Taschkent aus, Handelsgüter mit Kamelkarawanen nach Norden. Vor allem unter demZarenPeter I. (1682–1725) festigten sich auch die diplomatischen Beziehungen zwischenRussland und den mittelasiatischen Khanaten. Häufig wurden Gesandtschaften ausgetauscht.
Während der sowjetischen Zeit entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Zentrum islamischer Aktivitäten. Der bedeutendste Vertreter des gelehrten Islams in Taschkent nach 1919 war Saʿīd ibn Muhammad al-ʿAsalī (gest. 1932), bekannt alsSchami Damulla.[7] Seine Lehraktivitäten führten zur Gründung einer Gruppe, die als dieAhl al-Hadīth von Taschkent bekannt waren. Sie hatten aber keinerlei Beziehungen zu denAhl-i Hadīth in Indien.[7] Als Shami Damullah 1932 aus Taschkent verbannt wurde, übernahm sein Schüler Jamal-Khwaja-Ishan von der Chuqur-Qishlaq-Moschee die Führung der Ahl al-Hadīth und behielt sie, bis er 1937 verhaftet und hingerichtet wurde.[8] Nach der Verhaftung von Jamal-Khwaja-Ishan wurde die Führung der Ahl al-Hadith Mulla Nafiq (Shah-Rasul), dem Imam der Rakat-Moschee in Taschkent, übertragen. Eine zweite Gruppe von islamischen Aktivisten waren Asketen, die von Sabircha-Damulla aus dem Dorf Qaunchi angeführt wurden.[9]
Nachdem 1943 die politischen Kreise umStalin beschlossen hatten, die Beziehung des Staates zu den Religionsgemeinschaften zu verbessern, wurden vierMuftiate geschaffen, die fortan für die geistlichen Angelegenheiten der Muslime der Sowjetunion zuständig sein sollten. Eines dieser Muftiate war die im Juli 1943 gegründeteGeistliche Verwaltung der Muslime Zentralasiens und Kasachstans (SADUM), die ihren Sitz in Taschkent nahm.[6] Die SADUM beschloss, zweiMadrasas zu eröffnen, von denen eine mit 30 Studenten in Taschkent und die andere mit 60 Studenten in Buchara sein sollten, ein Plan, der im Oktober 1945 von der Sowjet-Führung gebilligt wurde. Die Baraq-Khan-Madrasa in Taschkent konnte allerdings erst 1956 ihre Arbeit aufnehmen und wurde 1961 schon wieder geschlossen. Dafür wurde 1971 in Taschkent dasIslamische Institut Imam al-Buchārī gegründet, das bis heute weiterbesteht.[6] Neben diesen offiziellen Lehrstätten bildeten sich in Taschkent verschiedene illegale islamische Lehrzirkel, diehujra genannt wurden und unterschiedlich (hanafitisch,schafiitisch,sufisch) ausgerichtet waren.[10]
In der Stadt gab es zwei sowjetische Arbeitslager (Gulags). Von 1930 bis 1943 bestand hier dasZentralasiatische ITL, ein Straflager mit zeitweise über 36.000 Internierten.[11] Sie leisteten Zwangsarbeit in der Baumwollproduktion, im Wasserbau, in der Konsumgüterproduktion und beim Warentransport. Von 1945 bis 1946 bestand dasANGREN-ITL mit bis zu 1.700 Inhaftierten, die überwiegend im Kohletagebau sowie im Industrie-, Straßen- und Wohnungsbau arbeiten mussten.[12] DasKriegsgefangenenlager386 fürdeutsche Kriegsgefangene desZweiten Weltkriegs lag ebenfalls in Taschkent.[13]
Planungsmodell des erneuerten Stadtzentrums von 1966, Ansicht von Osten
Bei einemErdbeben am 26. April 1966 wurden erhebliche Teile der Stadt zerstört. Dies gab den Stadtplanern die Möglichkeit, ihre Vision einer neuen Stadt als Symbol sowjetischer Modernität in Asien umzusetzen. Dabei wurden auch nur leicht beschädigte Gebäude der traditionellen Viertel abgerissen. Verkehrswege wurden neu organisiert, Straßen verbreitert, Parks erweitert sowie eine U-Bahn und höhere Gebäude als zuvor gebaut. Umfangreiche und schnelle Hilfe von Partei und Regierung in Moskau kam der Stadt dabei zugute. Durch vorfabrizierte Materialien sowjetischen Designs konnte der zerstörte Wohnraum bis 1970 ersetzt werden. In den 1980er Jahren setzte sich die Expansion von Wohngebieten fort und es entstanden Einkaufszentren in sowjetischem Stil und eine Veranstaltungshalle (Palast der Völkerfreundschaft).[14]
Taschkent war für dieSowjetarmee während desSowjetisch-Afghanischen Krieges der wichtigste Stützpunkt außerhalb Afghanistans. Die40. Armee wurde 1979 mit Hauptquartier in Taschkent nach 34 Jahren neu aufgestellt; sie sollte die Grenzen zu Afghanistan sichern. Der Großteil der in Afghanistan verwundeten Soldaten wurde nach der Erstversorgung in eines der Krankenhäuser der Stadt gebracht.[15]
Am 31. August 1991 wurde in Taschkent die Unabhängigkeit Usbekistans ausgerufen und Taschkent zur Hauptstadt des neuen Staates. Seither wird die Stadt renoviert und umgebaut, um das Bild eines mächtigen Regierungszentrums für einen modernen unabhängigen Staat zu schaffen.[16] Im Jahr 1999 kam es zuBombenanschlägen auf den Präsidenten.
Taschkent ist Sitz aller wichtigen staatlichen Institutionen Usbekistans, so auch Sitz des Präsidenten und desOliy Majlis, des Parlaments. Dazu kommen zahlreiche Ministerien und internationale Vertretungen und Botschaften, darunter auch die deutsche Botschaft.
Kukeldash-MadrasaBarak-Chan-MedresseTaschkenter Koran (9. Jahrhundert)Blick vom Fernsehturm auf Taschkent
Seit dem Wiederaufbau der Stadt nach demErdbeben vom 26. April 1966 ist Taschkent eine grüne und wasserreiche Stadt mit vielen Parks und Springbrunnen. Im Zentrum der Stadt sind Bauwerke altusbekischerArchitektur erhalten geblieben, so beispielsweise dieKoʻkaldosh-Madrasa- und dieBarak-Chan-Medresse aus dem 16. Jahrhundert.
In Taschkent wird eines der ältesten Exemplare desKoran aufbewahrt.
Die Altstadt mit demHazrati-Imam-Komplex liegt im Nordwesten Taschkents und vermittelt einen Hauch des orientalischen Flairs.
Der AltstadtbasarChorsu Bazar ist einer der größten Basare der Stadt und bietet die ursprünglichsten Güter an. Nur hier ist traditionelle Handwerkskunst zu kaufen, wie z. B. volkstümliche Musikinstrumente und Kinderkrippen. Daneben gibt es aber auch Unmengengünstiger chinesischer Importware zu erwerben.
Traditionelle Gerichte genießt man am besten in der Tschigatai, einem Stadtviertel voller kleiner Restaurants, die in den Innenhöfen der Gebäude liegen. Hier gibt es nahezu alle typischen usbekischen Speisen, beispielsweiseSchaschlik undPlov.
Taschkents Neustadt schließt rund herum an den halbkreisförmigenAmir-Timur-Park an. Im Zentrum des kleinen Parks steht das Reiterstandbild von Amir Timur, einem zentralasiatischen Eroberer des 14. Jahrhunderts. In der Nähe des Parks befindet sich das Amir-Timur-Museum, das ganz der neuen Leitfigur Usbekistans gewidmet ist, und dasHotel Uzbekistan, das im Stile desBrutalismus erbaut wurde.
In nicht allzu weiter Entfernung befindet sich das Theater Navoiy mit dem charakteristischen Springbrunnen in Form einer Baumwollkapsel. Das Theater selbst wurde in den 1940er Jahren überwiegend durch japanische Kriegsgefangene errichtet. Ebenfalls in der Neustadt befinden sich das Nationalhistorische Museum, das Museum der angewandten Kunst, die Staatliche Kunsthalle und derRomanow-Palast.
Im Südwesten der Stadt befindet sich der Erholungspark Navoiy. Er umfasst einen künstlich angelegten See und Fahrgeschäfte.
Ganz im Süden Taschkents liegt das Eisenbahnmuseum mit einer Vielzahl an Exponaten aus der Eisenbahngeschichte. Zu sehen ist auch eine deutscheDampflokomotive aus den 1940er Jahren, die als Kriegsbeute ihren Weg bis nach Zentralasien gefunden hat.
Im Osten Taschkents befindet sich der Zoo. Dieser ist ein beliebtes Ausflugsziel, entspricht aber in Sachen artgerechter Tierhaltung nicht immer europäischen Vorstellungen. Gezeigt werden exotische Tiere wie Kamele, Löwen und Tiger, aber auch in Usbekistan heimische Wild- und Nutztierarten. Zudem gibt es zahlreiche Vogel- und Fischarten zu sehen.
Etwas nördlich der Neustadt liegt derFernsehturm Taschkent, der auch für Touristen zugänglich ist und einen Ausblick über die Stadt bietet. Daneben finden sich der Aquapark, eine Art Spaßbad, und der japanische Garten.
Ebenfalls sehenswert ist dieTaschkenter Metro, deren Haltestellen mit unterschiedlichen Motiven gestaltet sind.
In Taschkent werden nach Regierungsangaben von etwa 34.500 Unternehmen mehr als 14 % des BIP erwirtschaftet. 67 % der Wirtschaftsleistung entfallen auf Handels- und Dienstleistungsbetriebe. Zu den großen Industriebetrieben zählen TMZ,Toshkent traktor zavod (Traktorenfabrik) und O’zkabel. Daneben existieren zahlreiche Joint-Venture-Firmen.[17]
Es gibt Verbindungen nachKasachstan,Tadschikistan und nachRussland, aber auch in die anderen großen Städte Usbekistans wieSamarqand,Buxoro oderTermiz. So verbindet derRegiston-Express Taschkent und Samarqand in knapp vier Stunden und derSharq-Express benötigt für die Strecke Taschkent-Samarqand-Buxoro etwas über sieben Stunden.
Die Straßenbahn eröffnete ihren Verkehr 1913 und war mit über 130 km Streckenlänge lange das wichtigste innerstädtische Verkehrsmittel. Ab 2010 wurde das Streckennetz schrittweise reduziert, obwohl der Betrieb noch 2006 20 neueNiederflurstraßenbahnen beschafft hatte. Im März 2016 kündigte der Bürgermeister an, die Straßenbahn bis zum Jahresende ein- und den Verkehr auf Busse umzustellen. Trotz Protesten von Bürgerinitiativen und Fahrgästen wurde das zum Jahresanfang 2016 noch rund 90 km lange Netz innerhalb von zwei Monaten weitestgehendstillgelegt. Ende April 2016 bestand das Netz lediglich noch aus der Linie 17, die als letzte am 2. Mai 2016 eingestellt wurde. Die Stadtverwaltung ließ die meisten Gleisanlagen innerhalb weniger Wochen beseitigen.[18] 2022 wurdeAlstom mit der Planung eines neuen Straßenbahnsystems beauftragt, wobei die Bauarbeiten dafür 2024 beginnen sollen.[19][20]
DieMetro Taschkent wurde am 6. November 1977 in Betrieb genommen und umfasst heute 43 Stationen mit 5 Linien, die insgesamt mehr als 58,5 km Streckenlänge haben. Taschkent war die erste Stadt in Zentralasien mit einer U-Bahn.[21]
Das innerstädtische Straßennetz ist überwiegend in Form großer Boulevards angelegt und teilweise sehr erneuerungsbedürftig. Die neueren Straßen führen meist zum Amtssitz des usbekischen Präsidenten, wie z. B. der frühereProspekt Kosmonavt. Diese Straßen werden zweimal täglich abgesperrt, um dem Präsidenten freie Fahrt zu bieten. Eine Ringstraße führt um das Stadtgebiet. Durch Taschkent führt dieM39 von Termiz zur Grenze mit Kasachstan, dieA373 verläuft von Taschkent bis zur Grenze mit Kirgisistan im Fergana-Tal.
Von 1947 bis 2010 existierte einOberleitungsbus-Netz. Als Ersatz wurden Dieselbusse beschafft, meist vom TypMercedes-Benz Conecto. Sie wurden von derDeutschen Bank mit Unterstützung der damaligen DaimlerChrysler AG finanziert und ersetzten schrittweise Mercedes-Benz-Busse vom TypO 405, die bereits 1993 angeschafft wurden.[22]
Die Fußballmannschaft des RekordmeistersPaxtakor Taschkent trägt ihre Spiele im 35.000 Zuschauer fassendenPaxtakor-Zentral-Stadion aus. Der 2005 gegründete KlubBunyodkor Taschkent, der im JAR-Stadion spielt, sorgte 2008 durch die Verpflichtung des brasilianischen StarsRivaldo für Aufsehen. Auch in derersten Liga spielt der VereinFK Olympic Tashkent. In der Zweiten Liga spielt nach dem Abstieg 2010 der der usbekischen Staatsbahn gehörende VereinLokomotiv Taschkent. DasMHSK-Stadion wird von verschiedenen Mannschaften benutzt.
Von 1971 bis 1988 war in der Stadt die EishockeymannschaftBinokor Taschkent beheimatet. Sie wurde 2012 wiedergegründet. Der EishockeyvereinHumo Taschkent spielt in der zweithöchsten russischen Eishockey-Spielklasse, derWysschaja Liga.
Ashirbek Muminov u. a.: „Islamic education in Soviet and post-Soviet Uzbekistan“ in Michael Kemper, Raoul Motika und Stefan Reichmuth (eds.):Islamic Education in the Soviet Union and Its Successor States. Routledge, London, 2010. S. 223–279.
Jeff Sahadeo:Russian colonial society in Tashkent, 1865–1923. Indiana University Press, Bloomington 2007.
Paul Stronski:Tashkent. Forging a Soviet city 1930–1966. University of Pittsburgh Press, Pittsburgh 2010.