Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Torzym

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Torzym
Wappen von Torzym
Torzym (Polen)
Torzym (Polen)
Torzym
Basisdaten
Staat:Polen

Woiwodschaft:Lebus
Powiat:Sulęciński
Gmina:Torzym
Fläche:9,11 km²
Geographische Lage:52° 18′ N,15° 5′ O52.315.083333333333Koordinaten:52° 18′ 0″ N,15° 5′ 0″ O

Höhe:54 m n.p.m.
Einwohner:2513(31. Dez. 2016)
Postleitzahl:66-235
Telefonvorwahl:(+48) 68
Kfz-Kennzeichen:FSU
Wirtschaft und Verkehr
Straße:DK 92/A 2:BerlinWarschau
Eisenbahn:PKP-Strecke 3:Warschau–Frankfurt (Oder)
Nächster int.Flughafen:Poznań-Ławica

Torzym [ˈtɔʒɨm] (deutschSternberg in der Neumark/Sternberg (Nm.)) ist eine Stadt imPowiat Sulęciński derWoiwodschaft Lebus inPolen. Sie hat etwa 2500 Einwohner und ist Sitz dergleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwas mehr als 6800 Einwohnern.

Geographische Lage

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DieMark Brandenburg im Spätmittelalter mit dem Gebiet und der Stadt Sternberg südlich derNeumark, östlich derOder und südlich derWarthe
Sternberg um 1900

Die Stadt liegt in derNeumark, 36 Kilometer östlich vonFrankfurt (Oder) am Jezioro Torzymskie(Eilangsee) und der ihn durchfließendenIlanka(Eilang) auf 91 Metern Höhe.

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Zentraler Platz in Torzym
Kreuzerhöhungskirche
Bahnhof Torzym

Bei der Besiedlung desLebuser Landes durch dasErzbistum Magdeburg in der Mitte des 13. Jahrhunderts entstand an der Kreuzung der Straßen vonCrossen nachZantoch und vonLebus über Frankfurt nachPolen eine Burg, deren Namensgeber der damalige Erzbischof von Magdeburg,Konrad II. von Sternberg gewesen sein wird. Im Jahre 1287 wurde die Gegend an dieMarkgrafen vonBrandenburg verpfändet. Die erste schriftliche Erwähnung Sternbergs stammt jedoch erst von 1300. Seit 1313 wurde der Name der Burg auf das ganze Brandenburger Land östlich derOder übernommen. Schon im 15. Jahrhundert gibt es keine Nachrichten mehr über die Burg Sternberg. Ihre Lage ist nicht eindeutig feststellbar; wahrscheinlich lag sie an der Eilang, etwa drei Kilometer nordwestlich der Stadt, wo der FlurnameAltes Haus an eine frühere Bebauung erinnert.

Im Jahre 1375 erhielt die am Ufer des Eilangsees entstandene Siedlung SternbergStadtrecht. Die Markgrafenbelehnten im Jahre 1450 die Herren von Winning mit Sternberg, in deren Besitz die Stadt bis 1724 verblieb. Im Ort bestanden mehrereRittergüter, zu denen fünfVorwerke und drei Mühlen an der Eilang gehörten. Da sich der Boden für Ackerbau nicht besonders eignete, spielte in Sternberg die Viehzucht eine größere Rolle. Insbesondere war es aber der Viehhandel, der die Stadt bekannt machte, in Sternberg wurden jährlich drei Viehmärkte abgehalten. Die günstige Verkehrslage an der Verbindungsstraße von Frankfurt nachPosen ließ in der Stadt eine Brauerei und eine Schnapsbrennerei entstehen.

Bereits im Jahre 1800 besaß Sternberg keinerleiStadtbefestigungsanlagen mehr und war nur umzäunt. 1834 entstand ein Kirchenneubau im Stile vonSchinkel. Mit der Einweihung derEisenbahnverbindung zwischen Frankfurt und Posen erhielt Sternberg 1869 einen Bahnanschluss.

Von 1818 bis 1873 gehörte die Stadt demKreis Sternberg an, war aber zu keiner Zeit Kreissitz. Seit der Teilung des Kreises 1873 war Sternberg dem bis 1945 bestehendenLandkreis Oststernberg zugeordnet.

Nach demErsten Weltkrieg entwickelte sich Sternberg zu einem Naherholungszentrum.

Gegen Ende desZweiten Weltkriegs wurde die Stadt bei der Eroberung durch dieRote Armee zu 85 % zerstört und im März/April 1945 der Verwaltung derVolksrepublik Polen unterstellt. Im Juli 1945 begann dieVertreibung der einheimischen Bevölkerung und die Besiedlung mitPolen. Sternberg wurde inTorzym umbenannt; im gleichen Jahr wurden die Stadtrechte entzogen.

Seit 1994 ist die Ortschaft wieder eine Stadt. Neben der Land- und Forstwirtschaft spielt hier die Naherholung wieder eine große Rolle. In der Stadt sind ein Industriebetrieb der Elektrotechnik und ein Baustoffwerk ansässig. Weiterhin gibt es eine Klinik zur Heilung vonTbc-Erkrankungen.

Jährliche Einwohnerzahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungszahlen im 19. und 20. Jahrhundert
JahrEinwohnerzahlAnmerkungen
1801754
18851568
19001636
19252112
19331935[1]
19392155[1]

Bauwerke

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Die bis 1945 evangelische und nunmehr katholische Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes in Torzym wurde in den Jahren 1831–1834 im spätklassizistischen Stil an der Stelle des 1824 abgebrannten Vorgängerbaus errichtet. Architekt der Kirche warKarl Friedrich Schinkel. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche niedergebrannt, nur die Mauern des Gebäudes sind erhalten geblieben. Sie wurde von 1958 bis 1960 wieder aufgebaut.

Verkehr

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Torzym liegt an derBahnstrecke Frankfurt (Oder)–Poznań.

Gemeinde Sternberg

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die folgende Orte gehörten bis 1945 zur Gemeinde: Antonienhof (Łaszewo), Blankenburg (Zagórzyn), Fuchsvorwerk, Mittelmühle (Średni Młyn),Neidenburg (Nidno), Paulinenhof (Maniec), Schöneberg (Malinin), Seggekavel (Gosarzewo), Silberberg (Swieciechow), Springwald (Golesznica), Vordermühle (Górny Młyn), Wasserhof (Groblica) und Zillmannshof (Śniegoszewo).[2]

Wildenhagen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im früheren Ort Wildenhagen (heute Lubin) kam es am 31. Januar 1945 angesichts der vorrückenden Roten Armee zu einem Massenselbstmord, mehr als ein Viertel der etwa 300 Bewohner des Ortes ging in den Tod. Das Ereignis wird alsDie Nacht von Wildenhagen bezeichnet.[3][4]

Personen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Torzym

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieStadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Torzym umfasst ein Gebiet von 375 km², zu ihr gehören die Stadt selbst und 21 Dörfer und Orte mit Schulzenämtern.

Hauptartikel:Gmina Torzym

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Heinrich Berghaus:Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 265–269 (online).
  • W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.):Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Margrafenthum Nieder-Lausitz. Berlin 1861,S. 494–495.
  • Eduard Ludwig Wedekind:Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855 (Digitalisat).
  • Karl Kletke:Regestae Historiae Neomarchicae. Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg.
    • Teil 1. In:Märkische Forschungen. Band 10, Berlin 1867, (Digitalisat).
    • Teil 2. In:Märkische Forschungen, Band 12, Berlin 1868 (Digitalisat)
  • Rosemarie Pankow:Sagen und Geschichten aus dem Sternberger Land. Druck- u. Verlagsges., Husum 1992. Poln. Übers. Legendy i historie ziemi torzymskiej i okolic; Dreczka, Janusz. - Sulęcin, Tursk: Dom Pomocy Społecznej, 2002

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Torzym – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abMichael Rademacher: Oststernberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  2. Vgl.http://gov.genealogy.net/index.jsp
  3. Die Nacht von Wildenhagen, Dokumentation, Deutschland 2005, WDR, 16:9, 52 Min. Regie: Carmen Eckhardt.online-Rezension (Memento vom 1. August 2012 im Webarchivarchive.today)
  4. Włodzimierz Nowak:Die Nacht von Wildenhagen – Zwölf deutsch-polnische Schicksale. Aus dem Polnischen von Joanna Manc, Eichborn 2009,ISBN 978-3-8218-5829-6.(online-Rezension).
Normdaten (Geografikum):GND:5082572-0(lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Torzym&oldid=250659479
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp