Torana

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Dieser Artikel behandelt das Bauwerk. Für das gleichnamige Fahrzeug sieheHolden Torana.
Torana vor dem GroßenStupa vonSanchi (1. Jh. v. Chr.)

EinTorana ist ein – meist freistehendes – Tor vor einembuddhistischen,hinduistischen oderjainistischen Heiligtum inIndien oder anderen asiatischen Ländern. Es markierte ursprünglich den Übergang von der profanen zur sakralen Welt. In späterer Zeit ging die religiöse Implikation vielerorts verloren und das Tor wurde zu einem Willkommens- oder Ehrenmonument im Stadtgefüge.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung und Bedeutung

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Obwohl sich derartige Dinge nicht erhalten haben, kann man davon ausgehen, dass – mit Blumen und immergrünem Blattwerk – geschmückte Torana-Bögen schon im alten Indien aus Astgeflecht oder Holz gefertigt und bei Festen (Geburt, Hochzeit, Hauseinweihung) vor dem Haus aufgestellt wurden. In manchen Gegenden und bei entsprechenden Anlässen geschieht dies – selbst in den Städten Indiens – heute noch. Die Festgäste mussten durch dieses Tor hindurchgehen; dabei wurden böse Gedanken und böse Geister vernichtet – ein Torana hatte somit ursprünglich eine unheilabwehrende (apotropäische) Bedeutung. Wahrscheinlich erst in einer späteren Phase wurde ein solches Tor vorrangig als Willkommens- und Glückszeichen aufgefasst.

Architektur

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Die vielgestaltigen Toranas sind in der Regel freistehend und nicht an seitlich anschließende Bauten (Häuser oder Mauern) angebunden. Die klassischen Toranas ruhen auf zwei seitlichen Stützpfeilern, die mehrfache und reich geschmückteSturzbalken tragen. Erst in späterer Zeit wurden auch vollständige Bogenformen möglich, doch blieb die Kombination von Bogen undArchitrav in vielen Fällen erhalten.

In der späteren hinduistischen und jainistischen Architektur Indiens wurden die Torana-Bögen in die kleine Eingangshalle(mukhamandapa) eines Tempels integriert (z. B.Nagda,Khajuraho,Mount Abu). In selteneren Fällen wurden auch die Stützen im Innern der großen Vorhallen(mahamandapas) mittorana-Bögen verbunden (z. B.Nagda).

Skulptur

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Bereits im 6./7. Jahrhundert wurdenBuddha- oderTirthankara-Figuren innerhalb vontoranas platziert. In der Blütezeit des hinduistischen Tempelbaus (9.–12. Jahrhundert) wurden die anfänglich recht einfach modellierten Außenwandnischen mit ihren Götterbildnissen alstoranas gestaltet und mit kunstvoll und äußerst kleinteilig behauenenArchitraven oder Bögen überhöht. Derartige Skulpturensembles präsentieren die jeweiligen Götterfiguren innerhalb eines Torbogens und verleihen ihnen somit einen würdigen Rahmen. In Tibet bilden sie unter dem NamenGyab Yol die Rückenlehne eines – ehemals mit tragenden Elefanten und sitzenden Vögeln geschmückten – Thronsitzes.

Asien

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Indien war das Ursprungsland für die weitere Verbreitung der Toranas in andere Länder und Kulturen Süd- und Ostasiens, wo sie unter anderen Namen bekannt sind:

Neuzeitliche Torbauten

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Dass Torbauten auch in der späterenindischen Architektur eine große Bedeutung zukam, ist in den riesigenGopurams Südindiens (z. B.Minakshi-Tempel,Madurai) ablesbar. InBombay wurde noch im Jahr 1924 in Erinnerung an den Besuch des britischen KönigsGeorg V. im Jahr 1911 derGateway of India genannte Torbau errichtet. Der britische ArchitektEdwin Lutyens orientierte sich bei dem Entwurf des 42 Meter hohen Memorialbogens desIndia Gate inNeu-Delhi am Vorbild desArc de Triomphe von Paris.

Literatur

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  • Parul Pandya Dhar:The Torana in Indian and Southeast Asian Architecture. D. K. Printworld, New Delhi 2010,ISBN 978-81-246-0534-9.
  • George Michell:Der Hindu-Tempel. Baukunst einer Weltreligion. DuMont, Köln 1991,ISBN 3-7701-2770-6

Weblinks

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