Tony Williams

Anthony Tillmon „Tony“ Williams (*12. Dezember1945 inChicago,Illinois,USA; †23. Februar1997 inDaly City,Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger.
NebenBilly Cobham entwickelte er die Verbindung von Jazz- und Rockrhythmen. Beeinflusst wurde er vonMax Roach,Philly Joe Jones,Roy Haynes,Elvin Jones, aber auch vom SchlagzeugerSunny Murray.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Tony Williams’ Karriere begann früh im Alter von 16 Jahren in der Band des SaxophonistenJackie McLean, der ihn nach New York holte und mit dem er seine erste Aufnahme einspielte. Schon mit 17 wurde er vonMiles Davis in dessen Band geholt, die später als das zweiteMiles Davis Quintet bekannt wurde. Aufgrund seiner Minderjährigkeit hatte er eigentlich keinen Zutritt zu den Clubs und musste oft den Hintereingang nutzen.
Williams’ Beitrag imMiles Davis Quintet war die Weiterentwicklung der schnellen Spielweise desBebop. Williams war ein Meister derRide-Becken, nutzte dieHi-Hat mehr zur klanglichen Gestaltung denn zur Betonung desBackbeat und hatte ein filigranes und schwungvolles Spiel. 1969 verließ er Miles Davis.
1969 gründete er die GruppeThe Tony Williams Lifetime mit dem GitarristenJohn McLaughlin und dem OrganistenLarry Young, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Verbindung von Jazz mit Rockelementen hatte und damit stilprägend für die Entwicklung desJazz-Rock oderFusion war. An der NeuauflageThe New Tony Williams Lifetime waren von 1974 bis 1976Alan Pasqua (Keyboards),Tony Newton (Bass) undAllan Holdsworth (Gitarre) beteiligt. Zusammen mit den anderen Sidemen desMiles Davis Quintet,Herbie Hancock,Ron Carter undWayne Shorter trat er mitFreddie Hubbard ab 1976 alsV.S.O.P. auf, ab 1983 wurden Hubbard und Shorter durch die BrüderWynton undBranford Marsalis ersetzt, woraufhin die Gruppe sich umbenannte inV.S.O.P.II.
In den 1980er Jahren studierte Williams Komposition und trat mit eigenen Bands unter anderem mitWallace Roney undMulgrew Miller auf. Aus dieser Zeit stammt auchSister Cheryl, eine mittlerweile zum Standard gewordene Komposition von Tony Williams. 1990 komponierte er im Auftrag ein vielbeachtetes Stück für Streichquartett, Klavier, Schlagzeug und Becken, das inSan Francisco aufgeführt wurde. 1995 erhielt er einenGrammy für die beste Jazz-Aufnahme des Jahres fürA Tribute to Miles. MitBill Laswell undDerek Bailey spielte er auch in demFusion-ProjektArcana.
Tony Williams starb 1997 an Herzversagen im Zuge einer Routine-Gallenblasenoperation. Seine kurz nach seinem Tode erschienene CD hießYoung at Heart, benannt nach dem gleichnamigenStandard, den Williams im Trio für diese Produktion eingespielt hatte. 2016 listete ihn derRolling Stone auf Rang 19 der100 größten Schlagzeuger aller Zeiten.[1]
Ausgewählte Diskographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Tony Williams
- 1964:Life Time
- 1965:Spring
- 1969:Emergency!
- 1970:Turn It Over
- 1971:Ego
- 1972:The Old Bum's Rush
- 1975:Believe It
- 1976:Million Dollar Legs
- 1978:The Joy of Flying
- 1980:Play or Die
- 1982:Third Plane
- 1985:Foreign Intrigue
- 1986:Civilization
- 1988:Angel Street
- 1989:Native Heart
- 1991:The Story of Neptune
- 1992:Live in Tokyo
- 1996:Wilderness
- 1998:Young At Heart
- Kenny Dorham
- Una Mas
- Ron Carter
- Third Plane
- Miles Davis
- Seven Steps to Heaven
- My Funny Valentine
- Four And More
- The Complete Live at the Plugged Nickel 1965
- E.S.P.
- Miles Smiles
- Sorcerer
- Nefertiti
- Miles in the Sky
- Water Babies
- Filles de Kilimanjaro
- In a Silent Way
- Weather Report
- 1978:Mr. Gone
- Gil Evans
- Herbie Hancock
- Empyrean Isles
- Maiden Voyage
- V.S.O.P
- Sunlight
- Jonas Hellborg
- The Word
- Andrew Hill
- Wayne Shorter
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- VH1 Tony Williams Biography (Memento vom 11. Dezember 2007 imInternet Archive) (englisch)
- Tony Williams beidrummerworld.com (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑100 Greatest Drummers of All Time. Rolling Stone, 31. März 2016, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Williams, Tony |
ALTERNATIVNAMEN | Williams, Anthony Tillmon |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1945 |
GEBURTSORT | Chicago,Illinois,USA |
STERBEDATUM | 23. Februar 1997 |
STERBEORT | Daly City,Kalifornien, USA |