Dietogoische Fußballnationalmannschaft repräsentiert dasafrikanische LandTogo imFußball. Große Bekanntheit erlangte sie mit der Teilnahme an derFußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Die Mannschaft nahm vor der WM bereits sechsmal amAfrika-Cup teil, scheiterte dabei sechsmal in der Vorrunde. Erst 2013 wurde die Vorrunde überstanden und die K.-o.-Runde erreicht.
Überraschend konnte Togo in der Qualifikation für dieWM 2006 denSenegal hinter sich lassen, der als eindeutig favorisiert galt.
Trainiert wurde die Mannschaft Togos während der Qualifikation vom Nigerianer Stephen Keshi. In den 14 Länderspielen zwischen Mai 2004 und September 2005 gelangen der Mannschaft in 14 Spielen neun Siege, und sie kassierte nur eine Niederlage. In derFIFA-Weltrangliste stieg Togo damit von Rang 99 auf Rang 59 auf.
Der WM-Neuling Togo hatte nach den enttäuschenden Leistungen beim Afrika-Cup 2006 Trainer Stephen Keshi freigestellt. Nach der erstmaligen WM-Qualifikation verloren die Togoer bei der Kontinentalmeisterschaft alle drei Vorrundenspiele – gegen Kongo (0:2), Kamerun (0:2) und Angola (2:3).
Am 18. Februar 2006 wurdeOtto Pfister Trainer der togoischen Nationalmannschaft. Unmittelbar vor dem ersten WM-Spiel trat er am 9. Juni 2006 nach einem Streit um Prämien zurück. Am 12. Juni kehrte er überraschend ins Traineramt zurück, nachdem zuvorWinfried Schäfer als sein Nachfolger gehandelt worden war.
Am 13. Juni 2006 erzielteMohamed Kader im ersten WM-Spiel Togos gegenSüdkorea den bislang einzigen Treffer in der WM-Geschichte zum 1:0 (Endstand 1:2). Nach den beiden 0:2-Niederlagen gegen dieSchweiz und den späteren Vize-WeltmeisterFrankreich war für Togo allerdings schon nach der Vorrunde das Turnier beendet.
Zwei Tage vor dem Start derAfrikameisterschaft inAngola geriet der Mannschaftsbus des Teams am 8. Januar 2010 zehn Kilometer nach der Einreise in die angolanische ExklaveCabinda in der Nähe desLagoa Massabi in einen Hinterhalt einer Fraktion derFLEC. Der Bus wurde von mehreren vermummten Personen mit Maschinengewehr gestoppt und beschossen. Zwei Personen starben: Pressesprecher Stanislaus Ocloo und AssistenztrainerAméleté Abalo. Die SpielerKodjovi Obilalé undSerge Akakpo wurden verletzt.[5] Die Mannschaft hatte sich entschlossen, trotz des Anschlags zu Ehren der Toten und Verletzten an der Afrikameisterschaft teilzunehmen. Die togoische Regierung ordnete jedoch eine Rückkehr aller Teammitglieder ins eigene Land an und untersagte die Teilnahme.[6]
Der afrikanische FußballverbandCAF hat daraufhin am 30. Januar 2010 mitgeteilt, dass Togo nicht an den nächsten beiden Afrikameisterschaften teilnehmen darf. Grund dafür sei die Einmischung der togoischen Regierung, die nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus ihres Nationalteams den Rückzug von dem Turnier angeordnet hatte. Das Exekutiv-Komitee der CAF entschied zudem, dass der Fußballverband Togos mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 US-Dollar belegt wird, da er gegen Artikel 78 die Regularien des Afrika-Cups[7] verstoßen habe. Togo kündigte an, gegen den Ausschluss von derFußball-Afrikameisterschaft 2012 und2014 gerichtlich vorzugehen.[8][9]
Am 14. Mai 2010 traf die CAF nach Gesprächen unter anderem mit FIFA-ChefJoseph Blatter die Entscheidung, die 4-Jahre-Sperre für Togo rückgängig zu machen.[10]
Im September 2010 sorgte ein Fall von Spielmanipulation für Schlagzeilen, bei dem ein gefälschtes togoisches Nationalteam einLänderspiel gegen die echtebahrainische Fußballnationalmannschaft bestritt. Das Spiel fand inBahrain statt und ging mit 0:3 verloren, wobei auffällig war, dass die togoische Mannschaft einen unerfahrenen Eindruck machte.Josef Hickersberger, der Trainer der bahrainischen Mannschaft, sagte, dass die togoischen Fußballspieler nicht fit genug gewesen seien, um 90 Minuten durchzuspielen.
Wie sich kurz danach herausstellte, war das togoische Team aber nicht die Nationalmannschaft des Landes, sondern bestand aus vollkommen unbekannten Spielern. Das Match war anscheinend mit Hilfe des Vermittlers Wilson Raj Perumal ausSingapur organisiert worden, der schon 1995 wegen Spielmanipulation zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Der bahrainische Verband hatte mit diesem Vermittler gute Erfahrungen gemacht. Man habe eine offizielle Bestätigung für das Spiel vom togoischen Verband erhalten. Dieser teilte jedoch nach dem Spiel mit, gar kein Team entsandt zu haben.
Zu Sanktionen der FIFA kam es nicht, weil die Organisation von Freundschaftsspielen in den Händen der Verbände liegt. Der ehemalige NationaltrainerTchanilé Bana, der bei dem gefälschten Spiel als Trainer der togoischen Mannschaft anwesend war, wurde jedoch im September 2010 vom Fußballverband Togos wegen Spielmanipulation für drei Jahre gesperrt.[11][12]
↑Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In:fifa.com. 3. April 2025, abgerufen am 3. April 2025. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
↑In der ersten Qualifikationsrunde am Benin nach zweimal 1:1 mit 7:8 imElfmeterschießen gescheitert, wobei alle 22 Spieler antreten mussten.