
Tobias Josef Zech (*9. Juli1981 inTrostberg) ist ein deutscherPolitiker (CSU). Von 2013 bis 2017 und von 2020 bis 2021 war erMitglied des Deutschen Bundestages. Sein Bundestagsmandat und seine Parteiämter legte er nach Vorwürfen wegen der Beratung einesmazedonischen Politikers durch seine Firma am 19. März 2021 nieder.
Zech besuchte Schulen inGarching an der Alz undMühldorf am Inn. Nach einer Ausbildung zumKaufmann im Einzelhandel beiEdeka und dem Abschluss derBerufsoberschule inAltötting (Fachabitur 2002) war er von 2002 bis 2010Soldat auf Zeit bei derBundeswehr. Er diente bei denPioniertruppe in einer Gebirgseinheit. 2009/2010 nahm er parallel am Zertifikatsstudiengang Human Centered Innovation teil und studierte von 2009 bis 2012 im Rahmen desBerufsförderungsdienstes der BundeswehrBetriebswirtschaftslehre an derHochschule für angewandte Wissenschaften München.
Ab 2010 arbeitete Zech beiEADS in München. Vor seinem ersten Einzug in den Bundestag war er kaufmännischer Projektleiter desLudwig Bölkow Campus.[1] Im April 2024 wurde er einstimmig zum Markt- und Stadtmarketingreferenten der Gemeinde Garching gewählt.[2]
Er ist unter anderem Mitglied derKatholischen Arbeitnehmer-Bewegung, desSozialverbandes VdK und derArbeiterwohlfahrt.
Zech iströmisch-katholisch, verheiratet und hat zwei Kinder.[3]
2002 wurde Zech in den Gemeinderat von Garching an der Alz gewählt, in dem er von 2007 bis 2014 das Amt des Referenten für Tourismus und Stadtmarketing bekleidete und 2008 zum Fraktionsvorsitzenden der CSU ernannt wurde.[4] 2009 wurde er zum Ortsvorsitzenden der CSU Garching sowie zum Kreisvorsitzenden derJungen Union Altötting gewählt. Von 2011 bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Juli 2017 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union Oberbayern.[5]
Zech zog bei derBundestagswahl 2013 über die Landesliste der CSU in denDeutschen Bundestag ein. Dort war er Mitglied in den Ausschüssen fürArbeit und Soziales sowie fürwirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, stellvertretendes Mitglied imParlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung.
Von 2014 bis 2018 war Zech Mitglied in derParlamentarischen Versammlung des Europarates. Dort war er Vorsitzender im Unterausschuss für den Europapreis[6] sowie Mitglied im Ausschuss für Politische Angelegenheiten und Demokratie, im Ausschuss für die Gleichstellung und Nichtdiskriminierung und im Unterausschuss für den Mittleren Osten und die Arabische Welt.[7]
Gemeinsame Recherchen vonWDR undSüddeutscher Zeitung belegen, dass Zech mehrere Jahre engen Kontakt mit dem in Deutschland stationierten Diplomaten mit „nachrichtendienstlichem Hintergrund“ Daniil Anatolyevich Bisslinger hatte und sich im Bundestag für russische Interessen einsetzte, z. B. das Beenden der deutschen Sanktionen wegen dervölkerrechtswidrigen Besatzung der Krim.[8]
Im Januar 2017 wurden seine Berichte – „Die Lage in Libanon und Herausforderungen für die regionale Stabilität und die Sicherheit Europas“[9] und die „Förderung der Inklusion der Roma und Fahrenden“[10] in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates angenommen.
Bei derBundestagswahl vom 24. September 2017 erreichte die CSU ein so schlechtes landesweites Ergebnis, dass neben den 46 erreichten Direktmandaten kein einziges zusätzliches Bundestagsmandat über die Landesliste (Zweitstimme) vergeben wurde. Zech hatte auf Platz 27 kandidiert, war jedoch der dritte Kandidat auf der Liste, der nicht gleichzeitig als Direktkandidat in einem Wahlkreis antrat, und hatte somit einen „aussichtsreichen“ Listenplatz.[11] NachdemAstrid Freudenstein am 15. Mai 2020 den Verzicht auf ihr Bundestagsmandat erklärte, da sie zur zweiten Bürgermeisterin vonRegensburg gewählt worden war, rückte Zech am 25. Mai für sie nach.[12] Im19. Deutschen Bundestag war Zech ordentliches Mitglied imAusschuss für Arbeit und Soziales, sowie imAusschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Zudem gehörte er als stellvertretendes Mitglied demPetitionsausschuss sowie demAusschuss für Tourismus an.[3]
Am 19. März 2021[12] legte er sein Bundestagsmandat nieder, nachdem Vorwürfe laut wurden, er habe sein Amt mit bezahlten Beratertätigkeiten für die nationalkonservative ParteiVMRO-DPMNE inNordmazedonien und deren mittlerweile wegen Korruption zu einer Haftstrafe verurteilten, nach Ungarn geflohenen VorsitzendenNikola Gruevski verquickt.[13][14] Die Beratertätigkeit war beim Bundestag ordnungsgemäß angezeigt.[15] Für ihn rückteBernd Fabritius in den Bundestag nach.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Zech, Tobias |
| ALTERNATIVNAMEN | Zech, Tobias Josef (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CSU), MdB |
| GEBURTSDATUM | 9. Juli 1981 |
| GEBURTSORT | Trostberg |