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Tobias Friedrich Pfeiffer

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Tobias Friedrich Pfeiffer (*14. Januar1756 in der Nähe vonWeimar; †28. November1803 inDüsseldorf)[1] war ein deutscher Sänger (Tenor),Oboist,Pianist,Komponist und Musikpädagoge, der vor allem als LehrerBeethovens bekannt wurde.

Leben

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Pfeiffer debütierte am 3. Juli 1778 inGotha als Azor in der OperZémire et Azor vonAndré-Ernest-Modeste Grétry.[2] In den folgenden Jahren war er überwiegend bei wandernden Theatertruppen tätig, darunter inWürzburg,Dresden,Münster,Bremen undOsnabrück.

Von 1779 bis 1780 war er als Tenor, Klavierspieler und Oboist bei der Theatertruppe vonGustav Friedrich Wilhelm Großmann engagiert, mit dem er mehrfach inBonn gastierte, wo Pfeiffer der Lehrer des jungenLudwig van Beethoven wurde. Dessen JugendfreundFranz Gerhard Wegeler schrieb später:

„Den ersten Unterricht erhielt er, wie gesagt, von seinem Vater; den nachherigen, weit besseren, von einem gewissen Pfeiffer, der Musikdirector undHautboist war, später in Düsseldorf bei der Musik eines Baierischen Regiments als Kapellmeister angestellt wurde, und als ein trefflicher Künstler und höchst genialer Mann bekannt war. Beethoven verdankte diesem Lehrer das Meiste und war auch so erkenntlich dafür, daß er ihm noch von Wien aus durchHerrn Simrock eine Geldunterstützung zukommen ließ.“[3]

Der Bonner Bäckermeister Gottfried Fischer, in dessen Haus in der Rheingasse Nr. 934 die Familie Beethoven mehrere Jahre eine Wohnung hatte, bemerkte in seinen Erinnerungen, dass Pfeiffer bei der Familie Beethoven zur Untermiete wohnte („in Kost und Loschi und schläfung“).[4]

1784 wirkte er aufSchloss Kirchheimbolanden und gehörte dort zu den Mitgliedern der Hofkapelle von FürstWilhelm von Nassau-Weilburg.

Danach war er inFrankfurt am Main tätig sowie inWeimar bei der Gesellschaft vonJoseph Bellomo. Von dort wurde 1789 gemeldet: „Abgegangen. Herr Pfeiffer. Auf Befehl der Oberdirektion in Weimar, seiner schlechten Aufführung wegen ist entlassen.“[5] Anschließend ging er nachLeipzig, wo er Musikdirektor der Theatertruppe vonJoseph Seconda wurde. Am 28. Oktober 1789 trat er dort auch erstmals als Sänger auf.

Ab 1794 ist Pfeiffer in Düsseldorf nachweisbar, wo er auch in Konzerten mitwirkte, darunter am 20. Januar 1801, am 24. Februar 1801 und am 1. Dezember 1801. Am 28. November 1803 starb er dort an einem Fieber. Laut Sterbeurkunde war er verheiratet.

Werke (Auswahl)

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  • Freuden der Redlichen an dem Geburtsfeste des Landesvaters. Ein Vorspiel mit Gesängen zur Feyer des höchsten Geburtsfestes des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, HerrnFriedrich August, regierender Churfürsten zu Sachsen etc. den 22. und 23. des Christmonates 1789 bey ganz erleuchtetem Hause aufgeführt, zu Leipzig auf demTheater am Rannstädter Thore,[6]Kantate nach einem Text vonChristian Gotthold Schocher (verschollen) – aufgeführt am 22. und 23. Dezember 1789 in Leipzig

Darstellung im Film

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In dem FernsehfilmLouis van Beethoven (2020) wurde Pfeiffer von dem SchauspielerSabin Tambrea verkörpert.

Literatur

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  • Franz Gerhard Wegeler undFerdinand Ries,Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven, Koblenz 1838, S. 11 (Digitalisat)
  • Alexander Wheelock Thayer,Ludwig van Beethovens Leben, hrsg. vonHermann Deiters undHugo Riemann, Band 1, 3. Aufl., Leipzig 1917, S. 80–82, 136–139, 439, 459
  • Klaus Martin Kopitz,Der Düsseldorfer Komponist Norbert Burgmüller. Ein Leben zwischen Beethoven –SpohrMendelssohn, Kleve: Boss, 1998, S. 29, 42.
  • Familie Beethoven im kurfürstlichen Bonn. Neuauflage nach den Aufzeichnungen des Bäckermeisters Gottfried Fischer, hrsg. von Margot Wetzstein, Bonn: Beethoven-Haus 2006, S. 64–70, 73–75, 126
  • Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen, hrsg. von Klaus Martin Kopitz undRainer Cadenbach, München 2009, Band 2, S. 569–571 (Erinnerungen des Musikers Bernhard Joseph Mäurer)
  • Hans Oskar Koch,Beethovens Lehrer Tobias Friedrich Pfeiffer (um 1750 bis nach 1803) am Nassau-Weilburger Hof zu Kirchheimbolanden, in:Pfälzer Heimat, Jg. 68, Heft 1/2017, S. 11–16

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Stadtarchiv Düsseldorf, lutherische Gemeinde Düsseldorf, Sterbebuch 1770–1809. – Wie dort angegeben, starb Pfeiffer im Alter von 47 Jahren, 10 Monaten und 14 Tagen.
  2. Richard Hodermann,Geschichte des Gothaischen Hoftheaters 1775–1779, Hamburg und Leipzig 1894, S. 96 (Digitalisat)
  3. Franz Gerhard Wegeler undFerdinand Ries,Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven, Koblenz 1838, S. 11
  4. Familie Beethoven im kurfürstlichen Bonn. Neuauflage nach den Aufzeichnungen des Bäckermeisters Gottfried Fischer, hrsg. von Margot Wetzstein, Bonn: Beethoven-Haus 2006, S. 64
  5. Theater-Kalender, auf das Jahr 1790, hrsg. vonHeinrich August Ottokar Reichard, Gotha [1789], S. 98 (Digitalisat)
  6. Titel lautTextbuch
Personendaten
NAMEPfeiffer, Tobias Friedrich
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Sänger (Tenor), Oboist, Pianist, Komponist und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM14. Januar 1756
GEBURTSORTbeiWeimar
STERBEDATUM28. November 1803
STERBEORTDüsseldorf
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