Das katastrophale Ende der ersten Fahrt derTitanic fand enormen Widerhall in den Medien und prägt bis heute die Vorstellungen über Schiffsunglücke. Dazu beigetragen haben die Umstände des Unglücks, darauf beruhendeStreitfragen und Verschwörungserzählungen und nicht zuletzt dieProminenz mancher Opfer. Eine Rolle spielt dabei der Begriff der „Unsinkbarkeit“, der damals wie heute mit derTitanic in Verbindung gebracht wird.
In den offiziellen Untersuchungen und Gerichtsverfahren kam es zu keiner eindeutigen Klärung der Schuldfrage. Es wurde festgestellt, dass auf derTitanic die damaligen Sicherheitsstandards und seemännischen Praktiken im Wesentlichen eingehalten worden waren. In der Folge kam es daher zu einem Umdenken in wichtigen Fragen zur Sicherheit auf See.
Noch heute ist das Interesse in Medien und Kunst an derTitanic sehr groß. Es bezieht sich häufig auf das Verhalten einzelner historischer Personen, die damalige, streng nach Klassen unterteilte Gesellschaft, auf den Luxus der Ersten Klasse sowie die technischen Aspekte des Schiffes und die Erforschung des Wracks. Bedeutsam ist ferner der Gedanke, dass technische Errungenschaften die Natur nicht bezwingen können, was sich in der Geschichte derTitanic idealtypisch zeige.
Bereits im Unglücksjahr 1912 entstanden mehrere Filme über dieTitanic. Überragende Bedeutung erlangte vor allemJames Camerons Film von 1997, der zu einer der erfolgreichsten Produktionen der Filmgeschichte wurde. Das Unglück wird in zahlreichenRomanen und in einer großen Sachbuchliteratur verarbeitet. Außerdem gibt es Museen und Gedenkorte.
Im Jahr 1985 wurde dasWrack derTitanic entdeckt, was das Interesse an ihr neu entfacht hat. Seitdem wurde das Wrack von Unterseebooten aufgesucht, Teile des Schiffes und andere Fundstücke wurden geborgen. Es gab auch Kritik daran, wie mit dem Unglück und den Überresten teilweise sensationslüstern und profitorientiert umgegangen wurde. Im Juni 2023 verunglückten fünf Menschen tödlich, die das Wrack im Mini-U-BootTitan besichtigen wollten.
DieTitanic gehörte, wie auch dieOlympic undBritannic, zurOlympic-Klasse. Da sie außer Passagieren und Fracht auch Post beförderte, durfte sie das KürzelRMS (Royal Mail Ship, dt.: „königliches Postschiff“) verwenden. In der Literatur findet man oft auch das weniger prestigereiche Kürzel SS, das fürsteam ship (Dampfschiff) steht.
Zeitliche Übersicht
Diese Übersicht listet die wichtigsten Ereignisse vor, während und nach dem Unglück auf. Uhrzeiten entsprechen derBordzeit derTitanic.[1]
Vor der Unglücksnacht
Broschüre der Reederei über ihre SchiffeOlympic undTitanic
31. März 1909: InBelfast (Irland, heuteNordirland) beginnt der Bau derTitanic.
2. April 1912: DieTitanic verlässt das Dock für erste Testfahrten und fährt nachSouthampton (Süd-England).[2]
10. April 1912: Die ersten Passagiere kommen in Southampton an Bord. Bei der Abfahrt aus dem Hafen stößt dieTitanic beinahe mit derNew York zusammen.[3] Am selben Tag gegen 18:30 Uhr erreicht das SchiffCherbourg (Frankreich). Um 20:10 Uhr verlässt das Schiff Cherbourg.
11. April 1912: Das Schiff kommt um ca. 11:30 Uhr inQueenstown (Irland) an, dem letzten Halt vor der Atlantiküberquerung. Um 13:30 Uhr verlässt sie Queenstown.
14. April 1912
21:25 Uhr: Kapitän Smith verlässt die Brücke und zieht sich zur Nacht zurück.
21:52 Uhr: Funker Philips erhält die letzte eigentliche Eiswarnung an diesem Tag, und zwar von derMesaba. (SieheFunkverkehr der Titanic.)
23:07 Uhr: DieCalifornian funkt eine Nachricht für dieTitanic, dass dieCalifornian wegen des Eises die Nacht über stoppt. Philips auf derTitanic ignoriert die Nachricht, weil er damit beschäftigt ist, Nachrichten von Passagieren zu verschicken.
23:39 Uhr: Der Ausguck derTitanic meldet: „Iceberg right ahead“ (Eisberg direkt voraus). Zeitnah wird der Kurs geändert.
23:40 Uhr: DieTitanic schrammt vorn rechts am Eisberg entlang, so dass mehrere Lecks unter der Wasseroberfläche entstehen.
15. April 1912
00:00 Uhr: Das Besatzungsmitglied Olliver erhält vom Sechsten OffizierJames P. Moody den Befehl, Checklisten für die Rettungsboote zu holen. Bald darauf fangen Offiziere und Besatzungsmitglieder an, die Rettungsboote bereit zu machen.
00:12 Uhr: Kapitän Smith gibt den Befehl, dass die Passagiere mit Rettungswesten aufgerufen werden.
00:22 Uhr: SchiffskonstrukteurThomas Andrews erklärt dem Kapitän, dass dieTitanic in ein bis anderthalb Stunden sinken werde.
00:25 Uhr: Smith gibt den Funkern die Anweisung, Notrufe zu senden.
00:40 Uhr: Das erste Rettungsboot (Nr. 7) wird zu Wasser gelassen (gefiert).
00:47 Uhr: Die erste Signalrakete derTitanic wird hochgeschossen.
00:49 Uhr: Der Funker derTitanic erfährt, dass dieCarpathia sich auf den Weg macht.
01:20 Uhr: Die Männer, die im Maschinenraum und im Heizraum arbeiten, werden von ihren Aufgaben entbunden.[4]
01:57 Uhr: Smith kommt in die Funkkabine und entbindet die Funker von ihrer Aufgabe. Sie funken dennoch eine Weile weiter.
02:15 Uhr: Faltboote A und B werden vom Deck gespült.
02:17 Uhr: Die Lichter derTitanic gehen aus, und das Schiff zerbricht bald darauf in zwei Teile. Auf derCalifornian sieht man die Lichter des fremden Schiffes (derTitanic) ausgehen (02:05 Uhr Bordzeit derCalifornian).
02:20 Uhr: Der Heckteil derTitanic verschwindet unter der Wasseroberfläche.
04:15 Uhr: DieCarpathia erreicht eine Stelle mit einem Rettungsboot (Boot 2 mit Boxhall).
05:27 Uhr: Die noch ruhendeCalifornian erfährt von derMount Temple vom Notruf derTitanic.
08:47 Uhr: DieCarpathia meldet, dass sie 20 Boote aufgenommen hat.
09:05 Uhr: DieCarpathia verlässt die Stelle. Mittlerweile ist dieCalifornian angekommen und übernimmt die (erfolglose) Suche nach möglichen weiteren Überlebenden.
Nach dem Unglück
Schlagzeile einer New Yorker Zeitung, die vom Unglück berichtet
18. April 1912: DieCarpathia erreicht mit den Überlebenden New York.[5]
19. April bis 25. Mai 1912: DerUS-Senat hält Anhörungen über das Unglück ab.[6]
2. Mai bis 3. Juli 1912: Eine britische Behörde unternimmt eine Untersuchung des Unglücks.[7]
22. Juni bis 17. Dezember 1915: DieLimitation of Liability Hearings behandeln die mögliche Haftung der White Star Line und enden mit einem Vergleich.
1. September 1985: Das Team vonRobert Ballard entdeckt das Wrack derTitanic.[9]
Juli 1987: Erste Wrack-Expedition jener Gruppe, aus der später das Unternehmen entsteht, das alsRMS Titanic Inc. firmiert. Es stellte unter anderem geborgene Gegenstände aus.[10]
31. Mai 2009: Die letzte Überlebende,Millvina Dean, stirbt mit 97 Jahren.[11]
15. April 2012: DieTitanic fällt unter dieUNESCO-Konvention zum Schutz deskulturellen Erbes unter Wasser. Dies ist erst hundert Jahre nach einem Untergang möglich.[12]
Im Vergleich zu anderen Schiffsunglücken der Zeit oder früherer Zeiten ist die Fahrt derTitanic besonders gut dokumentiert. Dazu beigetragen hat das große Interesse an dem Unglück noch Jahrzehnte später. Wichtig ist auch, dass es eine größere Zahl von Überlebenden gab.
Als wichtigste Dingquelle oder Sachquelle ist zunächst das Wrack derTitanic selbst anzusehen. Es wurde 1985 entdeckt und war somit jahrzehntelang unbeobachtet. Durch den Aufprall auf demMeeresboden, in den es teilweise auch einsank, wurde es stark beschädigt. Erst dank der Entdeckung wurde die tatsächliche Position des Unglücks bekannt, denn diePositionsangabe im Notruf war fehlerhaft. Es zeigte sich, dass das Schiff in zwei große Teile zerbrochen ist, was lange Zeit bezweifelt worden war. Mit Blick auf die Lecks durch den Eisberg ist es strittig, ob man sie am Wrack gesichert erkennen kann.[14]
Eine aus dem Trümmerfeld derTitanic geborgene Taschenuhr, die um 2.28 Uhr stehen geblieben ist
Expeditionen zum Wrack haben Gegenstände und auch Wrackteile geborgen. Der Quellenwert ist normalerweise gering, und weil[15] an der Unglücksstelle viele Menschen umgekommen sind, sind solche Bergungen umstritten. Leichen sind nach so langer Zeit nicht mehr vorhanden. Des Weiteren gibt es Gegenstände, die nicht untergegangen sind, wie ein Schlüssel des Zweiten Offiziers, der in Queenstown versehentlich mit von Bord genommen wurde. Von den Rettungsbooten derTitanic hat dieCarpathia nur einen Teil mitgenommen; sie sind später nicht bewahrt worden.
Es gibt Fotografien und einige wenige Filmaufnahmen vom Bau des Schiffs bis zur Abfahrt aus Queenstown. Aufnahmen, die auf der weiteren Atlantikfahrt derTitanic entstanden sein mögen, sind nicht erhalten. Fotos gab es erst wieder von den Rettungsbooten mit Überlebenden, die vom SchiffCarpathia aufgenommen worden sind. Hinzu kommen weitere thematisch relevante Bilder aus der Zeit.
DieFunkstation derTitanic hatMorse-Nachrichten gesendet und empfangen. Die technischen Signale wurden nicht aufgezeichnet. Erhalten geblieben sind zum Teil die ausgefüllten Formulare, auf denen die Funker anderer Schiffe die in Buchstaben umgewandelten Nachrichten aufgeschrieben haben. Manche Funkkontakte hingegen wurden nur durch die Erinnerung von Funkern der Nachwelt überliefert.
Von größter Bedeutung sind die Aussagen der Überlebenden. Eine größere Anzahl wurde von den Untersuchungen(inquiries) befragt: in denUSA 82 Zeugen und inGroßbritannien über 100 Zeugen[16]. Darunter waren auch Besatzungsmitglieder derCalifornian. Außerdem wurden sie von Zeitungen interviewt oder haben in Briefen von ihren Erlebnissen berichtet. Manche haben ihreErinnerungen veröffentlicht. Die Zuverlässigkeit der Aussagen ist unterschiedlich, sei es, weil sie vonSensationsjournalisten der damaligen Zeit notiert wurden, sei es, weil sie erst Jahrzehnte nach dem Unglück gemacht wurden.
Weitere Quellen sind die Konstruktionszeichnungen des Schiffs, das Archiv der Reederei und durch andere Schiffe vorgenommenen Aufzeichnungen von Wetterdaten, einschließlich der Wassertemperatur. Teilweise werden auch Informationen über die SchwesterschiffeOlympic undBritannic herangezogen, die sich nur wenig von derTitanic unterschieden.
DieTitanic vor Aufnahme des Dienstes
Hintergrund
DieAtlantic war das erste Schiff, das die White Star Line verlor. Im Jahr 1873 stieß sie gegen einen Unterwasserfelsen beiKanada. 545 Menschen starben.
In der damaligen Zeit war der Transport über denNordatlantik ein gewinnbringendes Geschäft. Einerseits verdiente man an denAuswanderern, die von Europa in die USA oderKanada übersiedelten. Andererseits wollten wohlhabende Leute den Atlantik zum Beispiel aus geschäftlichen Gründen überqueren, oder sie reisten im Rahmen des aufkommendenTourismus.
Es ging darum, zielgerichtet von A nach B zu gelangen, nicht umKreuzfahrten, bei denen man gerne Zeit auf dem Meer verbringt. Im Gegenteil, die Unannehmlichkeiten auf der Reise wie dieSeekrankheit waren gefürchtet. Man spricht vonOcean Liners, die einen Liniendienst ähnlich einer Bahnstrecke angeboten haben.
Eine Alternative zu Schiffen gab es nicht, dennFlugzeuge undLuftschiffe haben den Atlantik erst nach demErsten Weltkrieg überquert. Solche Atlantiküberflüge blieben noch jahrelang außergewöhnliche Sensationen. Ein Linienverkehr mit Flugzeugen kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf.
Auf dem Nordatlantik waren lange Zeit britische Schiffe vorherrschend. Darum war es ein Schock, als 1898 das deutsche SchiffKaiser Wilhelm der Große dasBlaue Band für die schnellste Überquerung erhielt. Das Schiff stand beispielhaft für die Entwicklungen der vorangegangenen Jahrzehnte, als stärkere Motoren und wasserdichteSchotten die Schiffe schneller und sicherer machten. Nicht zuletzt wurden sie größer und komfortabler. Den erfolgreichen deutschen Schiffen setzte die britischeCunard Line zwei noch größereTurbinenschiffe entgegen: dieLusitania und dieMauretania, die beide ab dem Jahr 1907 im Dienst waren.
Planung
Ein Foto ungefähr aus dem April 1910: Ein Modell für die neuen Schiffe der White Star Line.
DieWhite Star Line war ein weiteres britisches Unternehmen, das mit der Entwicklung hin zu größeren Schiffen mithalten wollte. Einer weitverbreiteten Legende zufolge wurde der Bau zweier neuer Schiffe im Sommer 1907 beschlossen:Bruce Ismay, der Geschäftsführer der White Star Line, undLordWilliam Pirrie, Direktor derSchiffswerftHarland & Wolff inBelfast, sollen nach einem Dinner über dieLusitania und dieMauretania diskutiert und daraufhin geplant haben, ihnen etwas entgegenzustellen.[17]
Tatsächlich aber war seit Jahren bekannt, dass die Cunard Line solche Schiffe in Dienst stellen wollte. Die White Star Line verfolgte eine etwas andere Strategie: Sie wollte in erster Linie komfortable, große Luxusschiffe bauen lassen und sich nicht am Wettbewerb um die Geschwindigkeit beteiligen. Sie sah aber ein, dass die 17 Knoten früherer Schiffe nicht mehr zeitgemäß waren, wenn die neuen Cunard-Schiffe 25 Knoten erreichen. Am 30. April 1907 hat die White Star Line formell bei der Werft angefordert, zwei Schiffe zu entwerfen, wobei sie sich die Möglichkeit offenhielt, dass im Erfolgsfall ein drittes Schiff gebaut wird.[18]
Die neuen Slipanlagen bei Harland & Wolff, mit Gerüst. Links sieht man bereits denKiel derOlympic.
Die drei neuen Schiffe wurden schließlichOlympic,Titanic undBritannic genannt. Ihre Bedeutung für die Reederei lässt sich daran erkennen, dass sie zusammen mehr kosteten als die gesamte übrige Flotte der White Star Line wert war. Man musste unter anderem eineHypothek auf die bisherige Flotte (4,85 Millionen Pfund) aufnehmen, um die drei neuen Schiffe finanzieren zu können.[19] Die ersten beiden Schiffe waren bei Dienstaufnahme jeweilsdie größten Schiffe der Welt.
Bei der Planung von Bedeutung warWilliam James Pirrie, gebürtig aus Kanada und ein ehemaligerBürgermeister von Belfast. Aus dieser Zeit hatte er den Titel eines Lords. Vermutlich hat Lord Pirrie alsControlling Chairman von Harland & Wolff die ersten Zeichnungen für die beiden Großschiffe selbst angefertigt.Alexander Carlisle, der Schwager von Lord Pirrie, arbeitete seit 1907 alsChairman of the Managing Directors. Er war stark in die Gestaltung der Schiffe involviert und achtete auf hohe Qualität. Ab 1910, nach der Pensionierung Carlisles, übernahmThomas Andrews die führende Rolle, ein Neffe von Lord Pirrie. Am 29. Juli 1908 suchten Vertreter der White Star Line die Werft in Belfast auf und gaben dem Schiffskonzept ihre formelle Zustimmung.[20]
Harland & Wolff hat damals drei großeSlipanlagen demontiert, um Platz für zwei neue, noch größere zu erhaltent. Dort wurden dieOlympic (ab 16. Dezember 1908) und dieTitanic (ab 31. März 1909; Registernummer 131428 und Baunummer 401) fast gleichzeitig gebaut. Die Arbeit an derOlympic erhielt einen gewissen Vorzug. Als die Schiffe fertig waren, füllten sie die riesigen Anlagen fast aus. In Spitzenzeiten arbeiteten circa 15.000 Arbeiter an beiden Schiffen. Es war eine harte und gefährliche Arbeit, weil zum Beispiel Material auf die Arbeiter herunterfallen konnte. Der Lärm führte leicht zuGehörlosigkeit. Die Werft galt jedoch im Großen und Ganzen als fairer und beliebter Arbeitgeber. Katholische und protestantische Arbeiter lebten meistens nach Wohngebieten getrennt.[21]
Während des Baus war Francis Carruthers anwesend, der für den britischenBoard of Trade arbeitete. Dies war eine Art Regierungsbehörde, welche auch die Regeln für die Schifffahrt bestimmte. Carruthers achtete darauf, dass die Schiffe den geltenden Standards entsprachen und vermittelte zwischen dem Board und der Werft. Dabei ging es auch um zahlreiche Detailfragen.[22]
Die Slipanlage derTitanic heute, Gedenken in Belfast
Am 31. Mai 1911 fand derStapellauf statt, bei dem zahlreiche Menschen dabei sein wollten; Arbeiter, die nicht selbst am Schiff gearbeitet hatten, mussten dies beantragen. Anwesend waren schließlich 100.000 Menschen, darunter Ismay, Lord Pirrie undJ. P. Morgan, der finanziell hinter derInternational Mercantile Marine Company stand. Zu diesem Trust gehörte auch die White Star Line. EineSchiffstaufe mit Flasche gab es ebenso wenig wie zuvor bei derOlympic, da dies bei der Werft nicht üblich war. Um 12:13 Uhr setzte dieTitanic sich in Bewegung.[23]
Man benötigte 21 Tonnen Talg und Seife, um das Schiff ins Wasser gleiten zu lassen. Beim Beseitigen der Holzbauten, die das Schiff zunächst stützten, wurde der Arbeiter James Dobbin verletzt, der am folgenden Tag starb. Insgesamt kamen beim Bau derTitanic acht Menschen um und 21 wurden schwer verletzt.[24] Zum Zeitpunkt des Stapellaufs betrug das Gewicht der Titanic 24.360 Tonnen.[25]
Nach dem Stapellauf mussten die Aufbauten und die weitere Ausstattung derTitanic vervollständigt werden. Dazu wurde das Schiff mehrere hundert Meter nordöstlich in dasThompson Graving Dock gebracht, das eigens für die großen Schiffe derOlympic-Klasse gebaut worden war.[26] Für diese Arbeiten wurden, wie bei derOlympic, siebeneinhalb Monate veranschlagt. Die Jungfernfahrt derTitanic hätte normalerweise im Januar 1912 stattgefunden. Doch auf der Jungfernfahrt derOlympic, die allgemein als sehr erfolgreich galt, waren Vertretern der White Star Line kleinere Dinge aufgefallen, die man bei der Einrichtung derTitanic gleich mit berücksichtigen wollte. Am bedeutendsten war wohl die Veränderung von Deck B: Dort richtete man Kabinen für die Erste Klasse ein, und man umkleidete einen Teil des Promenadendecks, um Passagiere besser vor derGischt zu schützen. Die Jungfernfahrt derTitanic wurde erst auf den 20. März 1912 und dann in den April verschoben.[27]
Testfahrt
DieTitanic am 2. April auf ihrem Weg in die Irische See zur Testfahrt
Am Montag, den 1. April 1912, sollte dieTitanic erstmals Belfast für eine Probefahrt verlassen. Wegen schlechten Wetters wurde dies um einen Tag verschoben: Starke Winde hätten die Fahrt in einer engen Fahrrinne zum Risiko gemacht. Im Inneren war das Schiff noch nicht ganz fertig (beispielsweise fehlte noch die berühmte Uhr des Großen Treppenhauses), so dass auf der Probefahrt weiter daran gearbeitet wurde. Das Küchenpersonal bereitete schon die ersten Mahlzeiten zu. Um 06:00 Uhr dienstags fuhr das Schiff los: Durch den Victoria Channel und die Bucht von Belfast ging es in dieIrische See, wo die Schleppboote dieTitanic verließen.[2]
Getestet werden sollte unter anderem die Fahrt mit geringer und mit Höchstgeschwindigkeit, die Manövrierfähigkeit und die Zeit, die das Schiff zum Stoppen brauchte. Der „Bremsweg“ betrug weniger als die dreieinhalbfache Länge des Schiffs, was für ein Schiff dieser Größe bemerkenswert war. Die Probefahrt fiel kürzer als bei derOlympic aus, weil man davon ausging, dass die Ergebnisse ähnliche sein würden. Man war mit dem Schiff allgemein sehr zufrieden. Es erreichte Belfast am Abend desselben Tages gegen 19:00 Uhr. Der erste Passagier, Wyckoff Van der Hoef, kam bereits an Bord. Gegen 20:00 Uhr fuhr dieTitanic mit ZielSouthampton los, wofür sie den ganzen Mittwoch (3. April) brauchte. Um Mitternacht kam sie in Southampton an.[28] Seit 1907 hatte Southampton in Südengland Liverpool, das im Nordwesten Englands an der Irischen See lag, als wichtigsten Abfahrthafen der White Star Line abgelöst.[29]
Maße und Technik
Längsriss derTitanicQuerschnitt des Schiffs
DieTitanic war 269,04 Meter lang, 28,19 Meter breit, 53,33 Meter hoch (UnterkanteKiel bis Oberkante Schornstein), hatte 10,54 MeterTiefgang, eineVermessung von 46.329 Bruttoregistertonnen, 39.380 Tonnen Leermasse und 13.767 TonnenTragfähigkeit.
Antrieb
DieTitanic besaß dreiSchiffsschrauben (Propeller) und konnte 23 bis 24 Knoten Höchstgeschwindigkeit und 21 KnotenReisegeschwindigkeit erreichen. Die äußeren Propeller mit 7 Metern Durchmesser und je 38 Tonnen wurden von Vierzylinder-Kolbendampfmaschinen mitDreifachexpansion und einerindizierten Leistung von jeweils 15.000 PS (11 MW) angetrieben. DerAbdampf dieser Maschinen wurde in eine Niederdruck-Parsons-Turbine geleitet. Diese trieb den mittleren Propeller (5 Meter Durchmesser und etwa 25 Tonnen) an und sollte 16.000 PS erbringen.
Dritter und vierter Schornstein derTitanic
Tatsächlich waren die Maschinen in den Tests stärker als geplant, so dass dieTitanic mit einer Maschinenleistung von insgesamt 51.000 PS registriert wurde. Die maximale Antriebsleistung lag bei ungefähr 60.000 PS. DieTitanic verbrauchte auf See 620 bis 640 TonnenKohle pro Tag, die in 29 Kesseln mit insgesamt 159 Feuerungen verbrannt werden konnten. Es waren aber nie alle Kessel zur gleichen Zeit im Betrieb. DieBunker fassten 6700 Tonnen Kohle. 150 Heizer schaufelten in drei Schichten Tag und Nacht die Kohle in die Feuerungen.
DieOlympic-Klasse gehörte dem Typ Dampfschiffe mit vierSchornsteinen an, die seit derKaiser Wilhelm der Große von 1897 als beeindruckendste Dampfer überhaupt galten. Die Schornsteine derTitanic waren im Querschnitt elliptisch geformt. Sie türmten 70 bis 74 Fuß (21,3 Meter bis 22,6 Meter) über dem Bootsdeck und 150 Fuß (45,7 Meter) über den Kesselräumen; jeder Schornstein war für je zwei Kesselräume da. Vorn am Schornstein gab es jeweils eine Leiter, mit der man die Pfeifen des Schiffes erreichen konnte. Eigene Rohre bedienten die Pfeifen für das Ablassen von Dampf aus den Kesseln. Auf Schornstein 3 und 4 funktionierten die Pfeifen nicht, sie dienten nur der Optik.[30] Der vierte Schornstein war nicht mit den Kesselräumen verbunden, sondern diente der Entlüftung des Schiffsinneren und der Kombüse mit ihren Herden und Öfen.[31] Dies hätte technisch auch anders umgesetzt werden können, doch seit der Jahrhundertwende empfanden Reisende Schiffe mit vier Schornsteinen als besonders attraktiv.
Elektrik und Geräte
DieTitanic besaß eines der größten elektrischen Netze aller Schiffe der damaligen Zeit. Vier dampfbetriebene 400-Kilowatt-Generatoren lieferten zusammen maximal 16.000 Ampere bei 100 Volt. 10.000Glühlampen beleuchteten das Schiff. Einige von ihnen enthielten zwei Glühdrähte, einen für helleres Licht und einen für schwaches Licht bei Nacht, was nervösenPassagieren zugutekommen sollte. Es gab 48 Uhren. Für Wärme in den Kabinen sorgten 520 Heizkörper, die Belüftung benötigte 76 der insgesamt 150 Elektromotoren derTitanic.
Elektrische Energie wurde in vielen Bereichen verwendet. DasSchwimmbad war elektrisch geheizt, einige Bilder sowie Wegweiser an Bord waren beleuchtet und einige Gymnastikgeräte liefen mit Strom. Viele Küchengeräte wurden mit elektrischer Energie angetrieben: Neben Bratöfen und Tellerwärmern benötigten auch dieEismaschine, Messerputzer, Kartoffelschäler, Teigmixer undFleischwölfe Elektrizität.
DieKüche verfügte über die zu dieser Zeit weltgrößten Kochstellen, jede ausgestattet mit 19 Backöfen. Weitere Einrichtungsgegenstände waren zwei große Bratöfen, Dampföfen, Dampfkochtöpfe, vier Silbergrills sowie elektrische Geräte für beinahe jeden Zweck. Weiterhin führte dieTitanic 127.000 Gläser, Geschirr- und Besteckstücke mit sich, darunter 29.700 Teller, 18.500 Gläser und Tassen und über 40.000 Besteckstücke.
Telefone
DieTitanic war mit drei verschiedenen Gruppen vonTelefonen ausgestattet. Die erste Gruppe wurde über einswitchboard (Schaltschrank,Telefonzentrale) betrieben. Bei der zweiten Gruppe, dernavigating group, waren Telefone direkt miteinander verbunden, was auch für die übrigen Telefonverbindungen galt. Alle Verbindungen blieben auf das Schiff selbst beschränkt.
Die Telefonzentrale befand sich in einem kleinen Zimmer auf dem C-Deck nahe der Aufzüge. Dort konnte dertelephone operator Laurence Alexander Perkins bis zu fünfzig Telefonate vermitteln. Wenn ein Anrufer sein Telefon benutzte, sah Perkins eine Lampe auf dem Schaltschrank, vor dem er saß, und er hörte durch einen Lautsprecher sogleich, welchen Raum der Anrufer kontaktieren wollte. Perkins steckte dann das Kabel aus dem anrufenden Raum in die Kabelbuchse für den gewünschten Raum.[32]
Chirurg, Arztpraxis der Ersten, Zweiten bzw. Dritten Klasse
Vorratskammer desà la carte-Restaurants
Marconi-Kabine (Funkstation)
Auskunftsschalter
Die Telefone dernavigating group halfen vor allem dem Steuerhaus bei der Kommunikation mit anderen Orten auf dem Schiff: Je eine Leitung führte zum Maschinenraum mit den Hubkolbenmotoren, zum Vorderdeck, zum Ausguck und zum Achterdeck(poop deck). Die Unterkunft des Leitenden Ingenieurs zum Maschinenraum mit den Hubkolbenmotoren zu den Kesselräumen 1 bis 6. Diese Telefone stammten von Alfred Graham & Co., mit Ausnahme von dem in der Unterkunft. Ebenso wenig benötigte die dritte Gruppe von Telefonen eine Vermittlung durch den Telefonisten. Auf diese Weise waren Vorratskammern und Küchen der verschiedenen Klassen untereinander und mit der Bäckerei und der Metzgerei verbunden.[32]
Das einzige Foto des Funkraums derTitanic, aufgenommen vonFrancis Browne
DieTitanic hatte eine Funkstation fürdrahtlose Telegrafie, was damals eine relativ junge Errungenschaft auf Schiffen war. Ihre beiden Funker hatten vor allem die Aufgabe, Privatnachrichten der Passagiere zu verschicken. Außerdem erhielten sie Nachrichten, die bedeutsam für die Navigation des Schiffes waren, wie zum Beispiel die Eiswarnungen von anderen Schiffen.
In der Unglücksnacht wurde die Funkstation derTitanic besonders bedeutsam: Nur dank der gesendeten Notrufe haben andere Schiffe vom Unglück erfahren. Eines dieser Schiffe war dieCarpathia, das einzige Schiff, das schließlich auf die Rettungsboote derTitanic mit den Überlebenden gestoßen ist.
Rettungsboote
Plan der Rettungsboote. oben: Backbord (links, Portside), unten: Steuerbord (rechts, Starboard) Zum Beispiel gibt 40/65 die tatsächliche/vorgesehene Belegung mit Personen an. Die Uhrzeiten besagen den Zeitpunkt desFierens bzw. Ablegens vom Schiff.
Für die Unterbringung derRettungsboote diente das in Bereiche für die Erste und Zweite Klasse unterteilte oberste Deck. Auf jeder Seite des Bootsdecks waren achtDavits vom Typ Welin Quadrant installiert. Jede dieser damals neuartigen Konstruktionen konnte zum Aussetzen (Fieren) von bis zu vier Rettungsbooten ausgelegt werden, also zusammen 64 Booten. Zunächst plante Alexander Carlisle die Installation von 48 Rettungsbooten[33] auf derOlympic und derTitanic.
Das Design wurde jedoch mehrmals geändert, so dass dieAnzahl der Rettungsboote derTitanic auf 20 verringert wurde: Vom Bug her gezählt waren aufSteuerbord (rechts) hinter derKommandobrücke ein Notfall-Kutter (Boot 1) und die beiden Faltboote A und C untergebracht, gefolgt von einer Gruppe von drei großen Rettungsbooten (Boot Nr. 3, 5 und 7). Weiter hinten gab es eine zweite Gruppe von vier großen Rettungsbooten (Nr. 9, 11, 13 und 15). AufBackbord waren der zweite Notfall-Kutter (Boot 2), die beiden Faltboote B und D und die sieben großen Rettungsboote Nr. 4, 6, 8 sowie Nr. 10, 12, 14 und 16 untergebracht.
Die Faltboote („Engelhardt collapsible boat“) hatten einen Holzboden sowie Wände aus starkerSegelleinwand mit einer oberenSchanz ausKapok undKork. Die zwei Engelhardt-Boote A und B waren zu beiden Seiten des ersten Schornsteins auf dem Dach derOffizierskabinen verstaut. Sie konnten nicht mehr wie vorgesehen zu Wasser gelassen werden und wurden beim Sinken des Schiffes weggespült, dabei kam Faltboot Bkieloben ins Meer.
Die Notfall-Kutter (Boot 1 und 2) hingen zu beiden Seiten des Schiffes in ihren ausgeschwenkten Davits, um bei einem eventuellenMann-über-Bord-Manöver sofort einsatzbereit zu sein. Sie waren für je 40 Personen ausgelegt. Jedes der 14 großen Rettungsboote bot Platz für 65 Personen; die vier Engelhardt-Faltboote für jeweils 47 Personen. Insgesamt war an Bord aller Rettungsmittel Platz für 1178 Menschen.
Passagierbereich
Die britischen Behörden hatten erlaubt, dass dieTitanic bis zu 3300 Passagiere aufnahm. Hinzu kam die benötigte Mannschaft. Das Schiff wurde allerdings so ausgestattet, dass es nur Raum für insgesamt 2400 Passagiere aufwies. Sie verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Klassen: Erste Klasse 750, Zweite Klasse 550 und Dritte Klasse 1100 Passagiere. Die Bereiche für die drei verschiedenen Klassen waren voneinander getrennt, nicht nur, weil die Passagiere unterschiedlich viel für die Passage bezahlten: Passagiere der Dritten Klasse mussten in den USA erst einmal in Quarantäne. Durch die Trennung ersparte man dies den übrigen Passagieren.
Erste Klasse
ImTitanic-Museum in Pigeon Forge sieht man diesen Nachbau des berühmten Treppenhauses.
Ein Großteil des Innenraums derTitanic wurde für die Erste Klasse verwendet, nämlich fast die gesamten Aufbauten und ein Großteil des mittleren Rumpfes. Zwischen dem ersten und dem zweiten Schornstein lag ein großes Treppenhaus, die berühmteGrand Staircase. Ihre Bedeutung erkennt man daran, dass sie insgesamt sechsDecks (Bootsdeck bis E-Deck) miteinander verband. Kaum ein anderer Teil des Schiffes war so aufwendig und neuartig gestaltet: Ihre Wandtäfelungen, Handläufe und Tragsäulen bestanden aus hellem Eichenholz mit zahlreichen Schnitzereien. In die Geländerfassungen waren filigrane Schmiedeeisenarbeiten mit vergoldeten Elementen eingesetzt.
Das Treppenhaus nahm auf dem obersten Absatz, zwischen A-Deck und Bootsdeck, zwei Deckhöhen in Anspruch. Die Decke war eine ovale Glaskuppel, die in der Mitte einen großen Kristallleuchter trug. Tagsüber wurde diese Kuppel durch von oben einfallendes Tageslicht, nachts durch elektrische Lampen beleuchtet. Auf diesem Treppenabsatz befand sich in der Mitte eine große Wanduhr. Eingerahmt wurde sie von einer Reliefschnitzerei mit dem Namen „Honour and Glory crowning time“ („Ruhm und Ehre krönen die Zeit“).
Zwischen den hinteren beiden Schornsteinen lag ein weiteres Treppenhaus, welches das A- mit dem C-Deck verband. Trotz aller Ähnlichkeiten mit derGrand Staircase war es etwas kleiner und schlichter ausgeführt. Die Glaskuppel war rund, nicht oval. Außer weiteren Treppen konnten die Passagiere der Ersten Klasse auch dreiAufzüge nutzen. Sie verliefen parallel zum vorderen (größeren) Treppenhaus. Mit ihnen gelangte man vom A-Deck bis auf das E-Deck.
Auf dem A-Deck fand man die Mehrzahl der öffentlichen Räume vor: Ein in Weiß gehaltener Lese- und Schreibsalon diente als Rückzugsraum für weibliche Passagiere, und danach kam man in einen großzügigen Gesellschaftsraum mit Eichenvertäfelung, elektrischem Wandkamin und Bibliotheksschrank.
Weiter achtern lag ein besonders edel ausgestatteter Rauchsalon. Sein Kamin war der einzige auf derTitanic, in dem Feuer brannte. Der Raum hatte Buntglasfenster, und die Wände waren mitMahagoni-Holz und eingelegten Perlmuttverzierungen getäfelt.
Den Abschluss des A-Decks bildeten zwei identisch ausgestattete Verandacafés. Auf Korbmöbeln und neben Kletterpflanzen konnten die Gäste durch große Rundbogenfenstern auf das Promenadendeck und das Meer blicken. Das Café auf der Backbordseite war über eine Drehtür unmittelbar mit dem Rauchsalon verbunden, während das steuerbordseitige nur über das Deck erreicht werden konnte. Es war als Nichtraucherbereich ausgewiesen.
Auf dem D-Deck befand sich der Speisesaal der Ersten Klasse, der 1912 mit rund 890 m² Grundfläche der größte Raum auf einem Schiff überhaupt war. Außer in diesem Saal konnten die Passagiere der Ersten Klasse auchà la carte speisen, und zwarin einem Restaurant vonLuigi Gatti auf dem B-Deck. Ein solches Restaurant war damals auf einem Schiff noch eine Neuigkeit. Daneben befand sich das „Café Parisien“, wie man es in Frankreich als Straßencafé kannte. DieOlympic erhielt solch ein Café erst später.
Beim großen Treppenhaus, in Richtung Speisesaal, kam man auf dem D-Deck in den großen Empfangssalon. Dorthin ging man als Erstes, wenn man sich einschiffte, und hörte während der Reise den Musikern an Bord zu. Einen so großen Empfangssalon gab es damals sonst nur auf derOlympic. Heute entspräche ein zentraler Treffpunkt wie dieser den großenFoyers aufKreuzfahrtschiffen.
Weitere Angebote auf derTitanic, wie man sie auf anderen Schiffen kaum kannte, waren:
ein luxuriöses Bad, das einemTürkischen Bad nachempfunden war,
ein elektrisches Bad, das nach pseudowissenschaftlichen Vorstellungen angeblich durch Stromstöße die Gesundheit förderte,
auf dem F-Deck ein beheiztesSchwimmbad mit einer Beckengröße von 10 Meter mal 4,3 Metern, wie es damals kein größeres auf einem Schiff gab,
ein Gymnastikraum auf dem Bootsdeck
sowie einenSquash-Raum, der zwei Decks hoch war (G- und F-Deck).
Von den Unterkünften des Schiffes waren die beiden Salon-Suiten auf dem B-Deck die teuersten. Zu ihnen gehörten, neben einem privaten Salon, zwei Schlaf- und Ankleidezimmer, ein Badezimmer sowie ein rund 15 Meter langes, privates, beheizbares und alsVeranda gestaltetesPromenadendeck. Ein Großteil der Luxuskabinen auf dem B- und C-Deck, die in verschiedensten historisierenden Stilrichtungen ausgestattet waren, verfügte darüber hinaus über Verbindungstüren, so dass sie nach Wunsch zu größeren Räumlichkeiten mit angeschlossenen Badezimmern und Toiletten verbunden werden konnten. Derartige Möglichkeiten waren zu dieser Zeit in diesem Ausmaß auf keinem anderen Schiff vorhanden. Die größten Außenflächen der Ersten Klasse lagen auf beiden Seiten des Promenadendecks auf dem A-Deck und auf der vorderen Hälfte des Bootsdecks.
Die White Star Line dachte über die Gestaltung der Räume anders als andere Reedereien. In der Ersten Klasse der drei neuen Schwesterschiffe sollte die Atmosphäre eher intim sein und einem Passagier ermöglichen, sich zurückzuziehen. Das sollte vor allem prominente Gäste anziehen, die eine zu große Öffentlichkeit scheuten. Dabei halfen auch die beiden Salon-Suiten mit der privaten Promenade: Wenn man an Bord ging, oder von Bord, dann erreichte man die Empfangsbereiche auf dem B- und D-Deck direkt über einen Privateingang. Man verzichtete auch auf überhohe Räume, wie man sie von derLusitania oder der deutschenKaiser-Klasse her kannte. Es fehlten auch die sonst üblichen Nischen undSéparées in den Speise- und Gesellschaftsräumen.
Zweite Klasse
Der Friseursalon auf derOlympic, der auf derTitanic ähnlich ausgesehen haben müsste
Der Zweiten Klasse stand bedeutend weniger Raum zur Verfügung. Trotzdem entsprach die Qualität der Ausstattung und des gebotenen Service der der Ersten Klasse auf kleineren oder älteren zeitgenössischen Passagierschiffen. Ihr Bereich war – anders als die Erste und Dritte Klasse – nicht über die Schiffslänge, sondern über die Höhe verteilt. Er konzentrierte sich etwa im Bereich zwischen dem vierten Schornstein und dem achteren Mast des Schiffes.
Neben einem großen, eichenholzgetäfelten Speisesaal auf dem D-Deck waren ein auch als Bibliothek bezeichneter Aufenthaltsraum und ein Rauchsalon vorhanden. Zwei großzügige Treppenhäuser und ein Aufzug verbanden die Decks miteinander. Die Kabinen – meist für zwei oder vier Personen ausgelegt – boten eigene Waschbecken (teilweise aus Marmor), Sitzgelegenheiten, Gepäckschränke und Waschtische. Im Komfort entsprachen sie somit ungefähr der günstigeren Kategorie der Erste-Klasse-Kabinen an Bord. Als Außendeck dienten die hintere Hälfte des Bootsdecks und ein Bereich, der zwei Etagen tiefer auf dem B-Deck lag.
Dritte Klasse
Die Dritte Klasse (häufig als „Zwischendeck“ oder englisch alssteerage bezeichnet) umfasste die tiefer gelegenen Decks des Schiffes und die Bereiche unmittelbar am Bug und Heck derTitanic. Im Vergleich zu den beiden anderen Klassen war die Dritte Klasse eher einfach eingerichtet. Dennoch lag ihr Komfort weit über dem, was viele der meist nahezu mittellosen Auswanderer, die diese Klasse vor allem nutzten, von zu Hause gewohnt waren.
Während andere zeitgenössische Schiffe die Dritte-Klasse-Passagiere meist in riesigen Schlafsälen unterbrachten, gab es auf derTitanic zusätzlich zu den 146 Schlafplätzen in Gemeinschaftsräumen (G-Deck) auch Sechs-, Vier- und Zweibettkabinen mit Waschgelegenheit. Die allgemein zugänglichen sanitären Anlagen boten einige Badewannen an. Der Speisesaal der Dritten Klasse lag mittschiffs auf dem F-Deck und war durch eine Schottwand zweigeteilt. Die übrigen öffentlichen Räume – ein allgemeiner Aufenthaltsraum und ein Rauchsalon – lagen ganz am hinteren Ende des Schiffes im achteren Decksaufbau. Dessen Dach sowie die Bereiche des achteren und vorderen Welldecks dienten den Dritte-Klasse-Passagieren als Freiflächen.
Promenadendecks
Ein markanter Unterschied zwischen derTitanic und derOlympic war die Gestaltung der Promenadendecks. Während sich auf dem A-Deck derOlympic eine offene und auf dem B-Deck eine durchgehend wettergeschützte Promenade befand, diente ein Abschnitt der B-Deck-Promenade auf derTitanic als Privatpromenade und der Erweiterung der teuersten Suiten.
Um den wettergeschützten Bereich für die Passagiere zu erweitern, wurden Teile des A-Decks kurz vor der Fertigstellung des Schiffes mit einem Wetterschutz versehen. Dieser bestand aus einer Wand mit kleinen Fenstern, die zur Schiffsmitte hin in einer Abrundung endete, nach der das A-Deck dann wieder seitlich offen war.
Auf der Jungfernfahrt derTitanic war insgesamt gut die Hälfte der Passagierunterkünfte belegt. Für eine Aprilfahrt war das eine relativ gute Belegung, da die meisten Reisenden die Sommermonate bevorzugten.[34] Hinzu kam ein Streik im Kohlenbergbau vom 29. Februar 1912 bis zum 6. April desselben Jahres, der zu einer Kohleverknappung führte.[35] In einer Stadt wie Southampton, die sehr von der Schifffahrt abhing, fürchtete man dementsprechend Arbeitslosigkeit. Aber auch für Passagiere bedeutete der Streik mit seinen Auswirkungen Unsicherheiten darüber, ob und wann Schiffe ihren Dienst aufnehmen konnten.
Im Gegensatz dazu war dieOlympic im Jahr davor auf ihrer Jungfernfahrt ausgebucht. So haben letztendlich über 1300 Personen die Passage auf derTitanic gebucht. Die genaue Zahl ist nicht ganz leicht zu ermitteln, weil die entsprechenden Listen unterschiedlich geführt wurden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass manche Passagiere nur einen Teil der Strecke gebucht haben, etwa um denÄrmelkanal zu überqueren, und vor der Atlantikfahrt das Schiff bereits verlassen haben.
Manche der Passagiere wurden bekannt oder bekannter in der Zeit nach dem Unglück. Die SchauspielerinDorothy Gibson spielte in einem frühenTitanic-Film mit und der junge LehrerLawrence Beesley aus der Zweiten Klasse veröffentlichte als einer der ersten einen Bericht aus der Sicht eines Überlebenden.
Preise
pro Person bei Unterbringung in normalen Kabinen (US-Dollar) ab:
Von den knapp 900 Mitgliedern derSchiffsbesatzung stammte ein Großteil ausSouthampton. Etwa 325 waren für den Schiffsbetrieb und 500 für die Passagiere zuständig. Letzteres war die sogenanntevictualling crew. Das waren unter anderem 324 Stewards und 18 Stewardessen. Insgesamt waren nur 23 Mitglieder der Besatzung weiblich. Auch die beiden Funker gehörten formell zur Kategorie dervictualling crew. Persönliche Bedienstete reicher Passagiere wiederum waren als Passagiere auf dem Schiff.
DieTitanic hatte für die Reise erhebliche Mengen anNahrungsmitteln an Bord. Neben 72,5 Tonnen anFleisch undFisch, 40 Tonnen Kartoffeln und 200 BarrelsMehl gab es noch über 30 Tonnen weiterer Lebensmittel. Als Trinkvorräte wurden 400 KilogrammTee, 1100 KilogrammKaffee und knapp 37.000 Getränkeflaschen mitgeführt. Die Vorräte anMilch und Milcherzeugnissen nahmen mehr als 12 Kubikmeter Lagerraum ein.[37] In den Wäschekammern lagerten knapp 200.000 Wäschestücke.
Der Reiseweg derTitanic in Europa: von Southampton (England) überCherbourg (Frankreich) nachQueenstown (Irland).
DieTitanic begann ihre Jungfernfahrt von Southampton nach New York am Mittwoch, dem 10. April 1912, unter ihremKapitänEdward Smith. In Southampton waren außer dem Kapitän auch die meisten Besatzungsmitglieder und Passagiere an Bord gekommen. Bei der Abfahrt stieß dieTitanic fast mit einem anderen Schiff zusammen, derNew York.
DieTitanic im Hafen von Southampton am 10. April 1912
Um 12:00 Uhr oder kurz danach zogen nämlich sechs Schlepper dieTitanic in südöstlicher Richtung in den FlussTest. Noch während sie an Anlegeplätzen mit Schiffen vorbeifuhr, gab Kapitän Smith den ersten Schleppbooten den Befehl, dieTitanic loszulassen. Backbord kam dieTitanic an einem Anlegeplatz vorbei, an dem dieOceanic und außen neben ihr dieNew York lagen. Smith ließ die Motoren beschleunigen. Durch Abstellen des Backbordpropellers sollte dieTitanic besser durch die folgende Linkskurve gelangen.
Bei der Beinahe-Kollision am Ende des Flusses Test. Rechts sieht man dieTitanic vom Heck her. Links daneben ist dieNew York und weiter links von ihr dieOceanic.
Doch der Sog wurde zu stark für dieNew York, die nicht unter Dampf stand. DieTrossen, mit der dieNew York befestigt war, rissen, und das Schiff bewegte sich auf dieTitanic zu. Kapitän Gale vom SchleppbootVulcan rettete die Situation in Zusammenarbeit mit der Besatzung derTitanic. DieTitanic stellte den Backbordpropeller wieder an, und Gale ließ eine Leine zurNew York werfen. Er bremste damit das Schiff ab. Mithilfe weiterer Schlepper konnte dieNew York zwischenTitanic undOceanic hindurch an einen anderen Anlegeplatz (bereits am Fluss Itchen) gebracht werden. Gale schätzte den geringsten Abstand zwischen derTitanic und dem Heck derNew York mit vier Fuß (etwa 1,2 Meter) ein. Die meisten Menschen auf derTitanic empfanden den Zwischenfall als nicht sehr dramatisch.[39]
Für die Ankunft in Cherbourg wurde eine Stunde Verspätung angekündigt. Der Vorfall mit derNew York hatte kaum eine halbe Stunde gekostet, doch war dieTitanic wohl schon eine Viertelstunde zu spät losgefahren. Außerdem waren irrtümlich einige Arbeiter und Lastenträger auf dem Schiff geblieben, die nun per Schlepper abgeholt werden mussten.[40]
Von Southampton kommend musste dieTitanic Steuerbord an der InselWight vorbei und fuhr über denÄrmelkanal nachCherbourg. Diese nordfranzösische Hafenstadt liegt günstig auf einer Halbinsel. Die Strecke dorthin betrug etwa 150 Kilometer.
DieTitanic ankerte gegen 18:30 Uhr vor Cherbourg aufReede, weil der Hafen für das Schiff zu klein war. Mit den eigens für diesen Zweck gebautenTenderschiffenNomadic undTraffic wurden weitere Fracht sowie Passagiere an Bord gebracht. Die meisten Passagiere waren mit dem Zug ausParis gekommen. Unter den Reichen und Prominenten befanden sich Amerikaner, die Europa oderAfrika besucht hatten. Insgesamt kamen in Cherbourg 274 Passagiere an Bord (172 Passagiere der Ersten und Zweiten Klasse, 102 der Dritten an Bord). Ihrerseits verließen 15 Passagiere der Ersten und neun der Zweiten Klasse dieTitanic.[41]
Gegen 20:10 Uhr desselben Abends wurden die Anker gelichtet. DieTitanic fuhr nachts über den Ärmelkanal und zwischenLand’s End und denScilly-Inseln hindurch in dieKeltische See. Ziel war der Ort Queenstown (seit 1920:Cobh) auf der Südseite der InselIrland, die damals noch ganz zu Großbritannien gehörte. Queenstown war ein wichtiger Auswandererhafen südöstlich der größeren StadtCork. Er lag auf einer Insel in einer Meeresbucht, die alsCork Harbour bekannt ist.
Die AusschiffungsbooteAmerica undIreland. Sie nehmen hier in Queenstown Passagiere und Fracht für dieTitanic auf.
Vor dem Hafen von Queenstown ankerte dieTitanic am Donnerstag, den 11. April 1912, ab 11:30 Uhr. DieBarkassenIreland undAmerica brachten 113 Passagiere der Dritten und 7 der Zweiten Klasse an Bord. Die irischen Passagiere vervollständigten die Mischung aus Engländern, Franzosen und anderen Nationalitäten in der Dritten Klasse.Journalisten und Fotografen besuchten das Schiff, Postsäcke wurden auf dieTitanic gebracht und umgekehrt mitgebrachte Postsäcke der Post in Irland überantwortet. Zwischen den Postsäcken versteckte sich der irische Heizer John Coffey, der nicht mehr mitfahren wollte und auf diese Weise dieTitanic heimlich verließ.[42]
Sieben Erste-Klasse-Passagiere gingen von Bord. Unter ihnen war, wie vorgesehen, auchFrancis Browne, dem ein Onkel die Strecke von Southampton bis Queenstown spendiert hatte. Der irische Geistliche hatte zwar auf der Fahrt Millionäre kennengelernt, die ihm die Weiterfahrt nach New York bezahlen wollten. Sein Vorgesetzter,telegrafisch kontaktiert, erlaubte dies aber nicht. Im Nachhinein erhielt Brownes kurze Reise besondere Bedeutung, weil er alsAmateurfotograf viele Aufnahmen auf dem Schiff gemacht hatte. Insgesamt gibt es eher wenige Fotos gerade vom Inneren des Schiffs.
Die Fahrt in den Atlantik
Am 11. April: NachdemFrancis Browne dieTitanic verlassen hatte, nahm er dieses Bild von Queenstown aus auf. Es ist eines der letzten Fotos des Schiffes.
DieTitanic lichtete nach etwa zwei Stunden Aufenthalt die Anker um 13:30 Uhr. Smith hatte für seine Navigation keine besonderen Instruktionen, aber dies war die übliche Route zu dieser Zeit des Jahres. So fuhr das Schiff erst nach Westen an der Südküste Irlands entlang, anhand der Navigationspunkte Daunt's Rock Light Vessel,Old Head of Kinsale Lighthouse und dann Fastnet Light, und gelangte dann in den Atlantik. Diegreat circle route führte sie zuThe Corner, einem gedachten Punkt im Atlantik (42° 0′ N,47° 0′ W42-47).[43]
Geplanter Reiseweg derTitanic durch den Nordatlantik, vom letzten Navigationspunkt bei Irland (Fastnet Light) bis zum Ambrose Light vor New York
The Corner stammte aus einer Vereinbarung zwischen den großen Reedereien von 1899. Demnach sollte man zwischen dem 15. Januar und dem 14. August die „Südliche Route Richtung Westen“ nehmen, um denEisbergen zu entgehen, die im kaltenLabradorstrom äquatorwärts treiben. Diese Route führte nicht auf dem kürzesten Weg (Orthodrome) nach New York, sondern zunächst nach Südwesten, um dann beiThe Corner zu drehen und mehr westlich zu fahren. DieTitanic erreichteThe Corner am Sonntag, den 14. April, gegen 17:50 Uhr.[44]
Dort drehte sie sich entsprechend nach Steuerbord, um einen Punkt südlich des Nantucket Shoals Light vor der nordamerikanischen InselNantucket anzusteuern. Danach war das Ambrose Light bei New York der letzte wichtige Navigationspunkt.[45] Planmäßig sollte dieTitanic am Mittwoch, den 17. April, in New York ankommen, bevor sie am 20. April die Rückreise nach Europa antreten würde.
Ungefährer Größenvergleich zwischen dem Schiff unddem Eisberg. Das genaue Aussehen des Eisbergs ist spekulativ.
Am Sonntag, den 14. April 1912, fuhr dieTitanic mit 22,5 Knoten (41,7 km/h) durch die Nacht; das war beinahe ihre Höchstgeschwindigkeit. Kapitän Smith hielt die zuvorerhaltenen Eiswarnungen für nicht so wichtig, sondern vertraute darauf, dass ein Eisberg frühzeitig erkannt werden würde, um auszuweichen. Die mondlose Nacht war dunkel, aber klar.
Um 23:40 Uhr Bordzeit stieß dieTitanicgegen einen Eisberg. Die Männer im Ausguck und auf der Brücke hatten den Eisberg weniger als eine Minute zuvor gesichtet. Bei der Sichtung war der Eisberg schätzungsweise eine Drittelmeile bis eine halbe Meile (etwa 480 Meter bis 800 Meter) vom Schiff entfernt. Es dauerte etwa 20 Sekunden, bis auf der Brücke ein Ausweichmanöver befohlen wurde.[46]
Am wahrscheinlichsten ist, dass der Aufprall auf den Eisberg die Übergänge zwischen den Schiffsplatten aufriss und so mehrere Lecks verursachte
Es gibt mehrere, teils widersprüchliche Zeugenaussagen, wie die Besatzung auf die Sichtung reagiert hat. Das mag auch daran gelegen haben, dass Besatzungsmitglieder sich selbst nicht belasten wollten.[47] Halpern hat die Abläufe wie folgt rekonstruiert:
Der AusguckFrederick Fleet sichtet in Fahrtrichtung des Schiffes, oder leicht steuerbord, einen Eisberg.
Fleet läutet umgehend dreimal die Glocke. Daraufhin eilt er zum Telefon im Ausguck und meldet dem Steuerhaus, ein Eisberg seiright ahead („direkt voraus“).
Dies nimmt der Sechste OffizierJames Moody entgegen, der die Information sofort an den Ersten OffizierWilliam Murdoch weitergibt. Murdoch überlegt eine gewisse Zeit lang und befiehlt dem Steuermann (quarter master, Steuermannsmaat) Hitchensdas Ausweichmanöver, nämlich hart nach links zu steuern. Murdoch läuft zum Maschinentelegrafen für ein Signal an den Maschinenraum.
Im Maschinenraum sieht man kurz vor dem Kontakt mit dem Eisberg das Signal „stop“.
Das Schiff bewegt sich ein bis zwei Punkte (22 und ein halbes Grad) nach Backbord. Daraufhin scheint der Eisberg das Schiff kurz vor dem Vormast Steuerbord zu berühren. Für einige Sekunden hört man das Geräusch von zerreißendem Metall.
Während des Kontakts mit dem Eisberg ist Murdoch am Schalter für die wasserdichten Schotten. Nach einem Warnsignal von einigen Sekunden fallen sie herunter.
Nachdem der Eisberg den rechten Flügel der Brücke passiert hat, lässt Murdoch das Schiff nach rechts steuern. (Damit verhindert er, dass das Heck ausschert und den Eisberg rammt.) Zeugen sehen den Eisberg rechts hinten vom Schiff, bevor er wieder in der Dunkelheit verschwindet. Einige Minuten später kommt das Schiff zum Stehen.[48][49]
Der Zusammenstoß mit dem Eisberg bewirkte einen enormen Druck auf die Außenhaut des Schiffes. Dadurch entstanden auf einer Länge von ca. 90 Meternzahlreiche Lecks. Es wurden 6 der 16 wasserdichten Abteilungen beschädigt. Beim Zusammenstoß selbst wurde niemand verletzt. Kapitän Smith war schon kurz nach dem Zusammenstoß auf der Brücke und ließ sich über das Geschehene informieren. Nun galt es, sich einen Überblick über den entstandenen Schaden zu verschaffen. Offiziere konnten in ersten Erkundigungen noch keinen Wassereinbruch feststellen, doch Smith meinte zum herbeigeeilten ReederBruce Ismay, dass der Schaden vermutlich ernst sei.[50]
Evakuierung des Schiffes
Foto vom Bootsdeck derTitanic am 11. April 1912
Gegen 00:00 Uhr wusste Smith, dass dieTitanic ernsthaft beschädigt war, aber er kannte noch nicht das Ausmaß. Er befahl, die Rettungsboote abzudecken und die Besatzung in Bereitschaft zu versetzen. Gegen 00:15 Uhr wurde den Funkern derTitanic aufgetragen,Notrufe zu senden. Zwischen 00:10 Uhr und 00:20 Uhr wurden die Passagiere aufgefordert, sich auf das Deck zu begeben. In diesem Zeitraum wurde Schiffskonstrukteur Thomas Andrews mit erschrockenem Gesicht beobachtet, der bereits wusste, dass der Postraum, drei vordere Abteilungen und der Kesselraum Nr. 6 sich unkontrollierbar mit Wasser füllten. Ihm war bewusst, dass dieTitanic verloren war. Darüber informierte er Smith und die Schiffsführung gegen 00:25 Uhr, und Smith gab den Befehl aus, die Passagiere in die Rettungsboote zu bringen.[51]
Smith und derchief officerHenry T. Wilde koordinierten die Maßnahmen. Das erste Rettungsboot (Nr. 7) wurde um 00:40 Uhr auf der Steuerbordseite zu Wasser gelassen, die letzten (Nr. 10 und Nr. 4) um 01:50 Uhr auf der Backbordseite. Hinzu kamen die vier Faltboote, die teils von Bord gespült und nur mit Mühe besetzt wurden. Fast alle Boote waren nicht voll besetzt; die einzelnen Zahlen basieren auf Augenzeugenberichten und werden sich nie genau bestätigen lassen.[52]
Ein Grund für die Unterbesetzung war die Maxime, dassFrauen und Kinder zuerst in die Boote sollten, was von den Besatzungsmitgliedern unterschiedlich streng ausgelegt wurde. Anfangs wollten viele Passagiere auch nicht ins Rettungsboot, weil ihnen der Ernst der Lage nicht ausreichend bewusst war. Außerdem waren die Besatzungsmitglieder im Umgang mit den Rettungsbooten wenig geübt. Sie fürchteten (unbegründet), dass die Einrichtungen zum Herunterlassen(davits) nicht die volle Last tragen würden.
Wer keinen Platz in einem Rettungsboot bekam, sprang von Bord oder wurde von Bord gespült, als das Schiff sank. Einigen wenigen Menschen gelang es, im eiskalten Wasser (nahe dem Gefrierpunkt) zu einem Rettungsboot zu schwimmen. Die übrigen starben anUnterkühlung.[53] Schätzungen zufolge überlebt man den Aufenthalt im eiskalten Wasser nur 15 bis 45 Minuten lang. In weniger als 15 Minuten ist man bereits erschöpft oder wird bewusstlos.[54] Die Menschen in den Booten entfernten sich von derTitanic, weil sie fürchteten, vom Sog des sinkenden Schiffes erfasst zu werden, und auch, dass Überlebende aus dem Wasser die Boote zum Kentern bringen könnten.
Der eigentliche Untergang wird für 02:20 Uhr berichtet. Kurz zuvor gingen die Lichter aus. Während der Bugteil durch das eingedrungene Wasser schwer geworden war, trieb der Heckteil noch auf dem Wasser. Der schwere Bugteil brach schließlich ab und sank in die Tiefe. Der Heckteil richtete sich noch kurz auf, sank aber durch das eindringende Wasser ebenfalls schnell. Mit hoher Geschwindigkeit prallten beide Teile auf dem Meeresboden auf.
Lange Zeit wurde denjenigen Augenzeugen geglaubt, denen zufolge das Schiff intakt gesunken sei. Erst der Fund des Wracks 1985 offenbarte, dass dieTitanic in zwei große Teile (und viele kleine) zerbrochen ist. Umstritten bleibt, wie und wann genau das Schiff auseinandergebrochen ist.
Überlebt hat das Unglück nur, wer in eines der Rettungsboote gelangt ist. Die allermeisten Überlebenden sind an Bord ins Boot gestiegen, einige wenige sind erst ins Wasser geraten und sind danach in ein Boot gelangt. Diese Rettungsboote wiederum gelangten zurCarpathia, dem einzigen Schiff, das Überlebende aufgenommen und nach New York gebracht hat. DieCarpathia war per Funk davon informiert worden, dass dieTitanic Hilfe benötigte.
Die Funker derTitanic sendeten in der Unglücksnacht ab 00:27 Uhr immer wieder Notruf-Meldungen. Mehrere Schiffe antworteten darauf, doch sie waren meist zu weit entfernt, als dass es sinnvoll gewesen wäre, zum sinkenden Schiff zu eilen. Das am nächsten liegende Schiff, dieCalifornian, reagierte nicht, weil deren Funker keinen Dienst mehr hatte. Ferner sahen Menschen auf derTitanic die Lichter eines unbekannten Schiffes etwa im Norden. Die Besatzung versuchte, es mit Morse-Lampen zu kontaktieren, und es wurden auch Raketen in die Höhe geschossen.[55] Dasmystery ship reagierte nicht; nach heute vorherrschender Meinung handelte es sich dabei um dieCalifornian.
Das Schiff, das schließlich die Rettungsboote und Faltboote derTitanic auffand, war der PassagierdampferCarpathia. Es hatte frühzeitig den Notruf aufgefangen, war aber noch recht weit entfernt. KapitänArthur Rostron ließ dieCarpathia umgehend in nordöstlicher Richtung zur angegebenen Position eilen. Auf dem Weg dorthin sah er gegen 02:40 Uhr grünes Licht, von dem er glaubte, dass es weit vomHorizont her kam. Er hielt es für ein Positionslicht derTitanic (die jedoch zu diesem Zeitpunkt tatsächlich bereits auf dem Meeresboden lag). Kurz darauf musste dieCarpathia mit Müh und Not einem Eisberg ausweichen.[56]
Wie man seit dem Fund des Wracks derTitanic weiß, hatte dieTitanic in den Notrufen falsche Positionsangaben gemacht: zunächst eine, die von Kapitän Smith berechnet worden war, dann eine vonJoseph Boxhall korrigierte (41° 28′ N,50° 8′ W41.46-50.14). Doch auch die korrigierte Angabe lag noch zu weit westlich von der Unglücksstelle, nämlich etwa 13 Seemeilen (24 Kilometer). Es ist daher Zufall, dass dieCarpathia, vom Südosten kommend, auf dem Weg zur fehlerhaften Positionsangabe an der tatsächlichen Unglücksstelle vorbeigekommen ist.[57][58] Halpern vermutet, dass dieCarpathia sich wegen desNordatlantikstroms östlicher befand, als ihr Kapitän Rostron glaubte. Das würde es besser erklären, warum dieCarpathia in die Nähe der Unglücksstelle geraten ist.[59]
Gegen 04:00 Uhr entschied Rostron, dieCarpathia zu stoppen. Er meinte, in ungefährer Nähe der Notrufposition und des gesichteten grünen Lichts zu sein. Fünf Minuten später erblickte er nochmals ein grünes Licht und erkannte entsetzt, dass es eine grüne Leuchtfackel(flare) war, die jemand auf einem Boot hochhielt, und nicht ein Positionslicht von derTitanic. Rostron überlegte, von welcher Seite seines Schiffes aus er das Boot aufnehmen wollte, da gab es wieder fast einen Zusammenstoß mit einem Eisberg. Schließlich hielt sein Schiff um 04:10 Uhr an.[60]
Ein Faltboot derTitanic, fotografiert von derCarpathia aus
Es handelte sich um Boot Nr. 2 mit dem Vierten Offizier derTitanic, Boxhall, der beim Fertigmachen des Bootes noch eben an das Mitnehmen von Leuchtfackeln gedacht hatte. Ohne Boxhalls Signale wäre dieCarpathia in der dunklen Nacht wahrscheinlich weitergefahren. Andere Rettungsboote, die noch in Richtung des schon vorher gesehenen Schiffes(Californian) ruderten, drehten bei und hielten auf dieCarpathia zu.[61]
Um 04:20 Uhr waren alle Insassen des Bootes Nr. 2 aufgenommen worden. Boxhall wurde zu Kapitän Rostron geführt, der nach derTitanic fragte. Boxhalls Erklärung, dass sie gesunken war, bestürzte die Menschen auf derCarpathia. Es seien Hunderte, wenn nicht tausend oder mehr Menschen gestorben. Dies war für die Außenwelt die erste Bestätigung des Untergangs. Bei Tagesanbruch sah man von derCarpathia die weiteren Boote, die auf sie zuruderten. In einigen Booten befanden sich Leichen. Erst um 08:15 Uhr erreichte das letzte Boot (Nr. 12) dieCarpathia. Als letzter Überlebender bestiegCharles Lightoller, um 08:30 Uhr, das Schiff. Zufällig handelte es sich bei ihm um das ranghöchste überlebende Besatzungsmitglied.[62]
DieCarpathia drehte noch eine Runde, um möglicherweise Überlebende auf Floßen zu entdecken. Zu dieser Zeit erreichte dieCalifornian dieCarpathia, nachdem sie über Funk vom Unglück erfahren hatte. Kapitän Rostron vermutete, dass noch ein Rettungsboot draußen sein könnte. DieCalifornian bot an, danach zu suchen, und dieCarpathia machte sich auf den Weg nach New York.[63] Rostron hatte nach eigener Aussage noch überlegt, wohin er die Überlebenden bringen sollte, denn eigentlich war dieCarpathia auf dem Weg insMittelmeer. Ein Absetzen auf denAzoren wäre den Überlebenden wenig dienlich gewesen, aber auch nicht ein Halt im kanadischenHalifax, das näher als New York lag. Auf dem Weg nach Halifax hätte man zudem eher Eis beobachtet, was die Passagiere beunruhigen konnte. Rostron fuhr daher nach New York, wo man die Geretteten am besten versorgen konnte.[64]
Tote und Gerettete
Gruppe
Gesamt
Gerettete
Anteil
Tote
Anteil
Kinder 2. Klasse
24
24
100 %
0
0 %
Frauen 1. Klasse
144
140
97 %
4
3 %
Frauen Besatzung
23
20
87 %
3
13 %
Frauen 2. Klasse
93
80
86 %
13
14 %
Kinder 1. Klasse
6
5
83 %
1
17 %
Frauen 3. Klasse
165
76
46 %
89
54 %
Kinder 3. Klasse
79
27
34 %
52
66 %
Männer 1. Klasse
175
57
32 %
118
68 %
Männer Besatzung
885
192
22 %
693
78 %
Männer 3. Klasse
462
75
16 %
387
84 %
Männer 2. Klasse
168
14
8 %
154
92 %
Frauen insgesamt
425
316
74 %
109
26 %
Kinder insgesamt
109
56
51 %
53
49 %
Männer insgesamt
1690
338
20 %
1352
80 %
1. Klasse insgesamt
325
202
62 %
123
38 %
2. Klasse insgesamt
285
118
41 %
167
59 %
3. Klasse insgesamt
706
178
25 %
528
75 %
Besatzung insgesamt
908
212
23 %
696
77 %
Gesamt
2224
710
32 %
1514
68 %
Die Statistik bestätigt deutlich, dass Frauen und Kinder bei der Evakuierung bevorzugt wurden. Besonders hoch waren ihre Überlebenschancen, wenn sie zur Ersten und Zweiten Klasse gehörten. Ihr Anteil an den Geretteten sank aber dramatisch, wenn siein der Dritten Klasse gefahren waren. Laut der britischen Untersuchung gab es auf dem Bootsdeck aber keine Diskriminierung nach Klassen. Die Erklärung liegt darin, dass sich vor allem zu Beginn der Evakuierung nur wenige Passagiere der Dritten Klasse auf dem Bootsdeck befanden. Sie hatten schlechteren Zugang zum Bootsdeck und sprachen oft kein Englisch, so dass sie die Anweisungen des Personals schlecht verstanden. Überhaupt gab es kein allgemeines Alarmsystem. In manchen Fällen waren Fluchtwege im Schiff für sie versperrt.
Grabstein eines umgekommenen Besatzungsmitglieds auf dem Fairview Lawn Cemetery,Halifax
Bei den Männern insgesamt ist das Bild ein anderes als bei den Frauen. Bei ihnen erlitt nicht die Dritte Klasse die höchsten Verluste, sondern die Zweite. DerSoziologeHenrik Kreutz[65] erklärte dies in einer Studie mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Männer, sich erst nach den Frauen und Kindern zu retten. Die „bürgerlichen“ Männer der Zweiten Klasse waren demnach am stärksten an diese Moralvorstellung gebunden und verzichteten auf ihre Rettung.
Nicht nur bei den Passagieren, auch bei der Besatzung kamen vor allem Männer um. (Es gab allerdings auch nur relativ wenige weibliche Besatzungsmitglieder.) Männliche Besatzungsmitglieder hatten oftmals bis zum Schluss gearbeitet. Sie haben beispielsweise die Rettungsboote betreut oder in den Kessel- und Maschinenräumen gearbeitet. Dadurch fehlte die Möglichkeit, sich um die eigene Rettung zu kümmern.
Lillian Asplund (1906–2006) war die letzte Überlebende, die sich noch an das Unglück erinnern konnte. Die letzte Überlebende warMillvina Dean. Sie verstarb am 31. Mai 2009 – auf den Tag genau 98 Jahre nach dem Stapellauf derTitanic – in einemSeniorenheim.[66] Zur Zeit des Unglücks war sie noch ein Baby gewesen. In einerBBC-Reportage im Dezember 2007 beklagte sie, dass mit Wrackteilen derTitanic auf dem Schwarzmarkt viel Geld verdient werde.
Nach dem Untergang
Erste Nachrichten, Bergung und Beisetzung der Opfer
Die ersten Zeitungsberichte nach dem Unglück waren optimistisch gestimmt. So behauptete eine Zeitung, alle Passagiere derTitanic seien in Sicherheit. DieVirginia habe über Rettungsboote alle bei sich aufgenommen und ziehe nun dieTitanic RichtungHalifax. Angehörigen wurde so falsche Hoffnung gegeben; es hat sich sogar ein Zug nach Halifax aufgemacht, um dort die Überlebenden abzuholen. Als einzige berichtete dieNew York Times am 15. April 1912 korrekt vom Untergang derTitanic. Andere Zeitungen wollten dies nicht glauben und kritisierten dieNew York Times heftig.[67]
Auch die White Star Line folgte den optimistischen Gerüchten. Vizepräsident Philipp A. S. Franklin sagte am Montag (15. April) um 10:30 Uhr in New York, dass dieTitanic nicht gesunken sei. Das Aufhören der Notrufe läge an atmosphärischen Störungen. Man glaube an die Unsinkbarkeit des Schiffes. Im Laufe des Tages gab Franklin schließlich zu, dass viele Menschenleben verloren seien und dass nur dieCarpathia Überlebende mit sich führe. Für die Angehörigen blieb es noch unsicher, wer überlebt hatte und wer nicht, da die Informationen von derCarpathia teilweise ungenau oder falsch waren.[68]
Im April 1912: Menschen vor dem New Yorker Büro der White Star Line
Nachdem die hohen Opferzahlen bekannt geworden waren, charterte die White Star Line denKabellegerMackay-Bennett ausHalifax, Kanada, für die Bergung der Leichen.[69] Drei weitere kanadische Schiffe beteiligten sich an der Suche: das KabelschiffMinia, das Leuchtturm-VersorgungsschiffMontmagny und dieAlgerine.[70] Auf jedem Schiff befanden sichLeichenbestatter,Geistliche und Mittel zurEinbalsamierung. DieMackay-Bennett aus Halifax fuhr am 17. April 1912 zu der 1100 km östlich gelegenen Untergangsstelle derTitanic und kam dort drei Tage später an. Sie barg eine große Anzahl von Leichen, von denen 166 noch auf See bestattet wurden.[71]
Aus dem Untergangsgebiet, das mit Wrackteilen und Leichen übersät war, wurden 333 Tote geborgen, davon 328 durch die kanadischen Schiffe und fünf weitere durch vorbeikommende Dampfschiffe der Nord-Atlantik-Route.[72] Mitte Mai 1912 barg dieOceanic drei Leichen in einer Entfernung von mehr als 200 km von der Untergangsstelle derTitanic, die sich im Hilfsrettungsboot A befanden. Als der Fünfte OffizierHarold Lowe und sechs Besatzungsmitglieder einige Zeit nach dem Untergang in einem Rettungsboot derTitanic zur Untergangsstelle zurückkehrt waren, um Überlebende zu retten, hatten sie eine Frau aus dem Hilfsrettungsboot A geborgen, aber drei tote Insassen zurückgelassen. Von derOceanic wurden die Leichen nach der Bergung aus dem Hilfsrettungsboot Aseebestattet.[73] Somit konnten insgesamt 337 Leichen geborgen werden. Wegen Mangels an Eis und Särgen wurden mehrere Leichen sofort auf See bestattet.
Nach der Rückkehr in Halifax wurden 59 identifizierte Leichen in die Heimat ihrer Verwandten überführt. Die 150 verbleibenden Opfer wurden auf drei Friedhöfen von Halifax beigesetzt. Auf einem, demFairview Cemetery, ruhen 121 Opfer der Katastrophe, von denen 44 nicht identifiziert werden konnten. Die Grabsteine sind aus schwarzem Granit, in drei Reihen aufgestellt, in der Form eines Schiffsbuges. Auf allen steht das gleiche Sterbedatum:April 15, 1912.[74]
Die Leiche von William Kerley war eine der letzten, die gefunden wurde. Er hatte auf derTitanic als Steward gearbeitet. Das britische TankschiffOttawa fand sie, am 6. Juni 1912, rund 950 Seemeilen (1529 Kilometer) ostsüdöstlich vonSt. John’s, in einer Schwimmweste im Meer treibend. Die Leiche war also in knapp zwei Monaten etwa 540 Seemeilen (869 Kilometer) weit getrieben.[75] Weil der Leichnam schon stark verwest war, hielt die Besatzung des Tankers einen Trauergottesdienst ab und übergab ihn wieder dem Meer.
Ankunft der Überlebenden in New York
Am Abend des 18. April lief dieCarpathia in New York mit den Überlebenden ein. Dazu wurde die Anlegestelle weiträumig abgeschirmt. DieCarpathia legte zuerst am Pier 59 derChelsea Piers an, um die Rettungsboote derTitanic hier zu entladen. Anschließend fuhr sie zum Pier 54, an dem etwa 30.000 Menschen in strömendem Regen warteten. Presse und Schaulustige sollten ferngehalten werden. Die Zollformalitäten wurden übergangen, damit die Überlebenden schnell ihren Familien und Freunden zugeführt werden konnten.
Die Passagiere der Ersten Klasse bestiegen ihre Wagen und fuhren in die Hotels, amGrand Central Terminal standen privateZüge bereit. Zum Schluss verließen die Passagiere der Dritten Klasse, hauptsächlich Auswanderer, das Schiff. Hilfsorganisationen nahmen sich der Geretteten an.
Neue Regeln für die Schifffahrt und weitere Folgen
Als am 24. April 1912 dieOlympic aus Southampton auslaufen sollte, streikten dieHeizer, da sie nicht mehr auf einem Schiff arbeiten wollten, das nicht über eine ausreichende Anzahl Rettungsboote verfügte. Die Reise derOlympic wurde daraufhin abgesagt.
DieOlympic und dieBritannic wurden wegen des Untergangs derTitanic später umgebaut. Es ging unter anderem darum, dass ein Schiff auch dann noch schwimmfähig bleiben sollte, wenn mehr als zwei Abteilungen geflutet werden. Es wurden fünf wasserdichteSchotten bis zur Unterseite des B-Decks erhöht. So sollte das Schiff auch bei sechs gefluteten aufeinander folgenden Abteilungen nicht sinken. Andere Schotten gingen nun nur noch bis zum E-Deck statt zum D-Deck. Ein quer verlaufendes wasserdichtes Schott teilte den elektrischen Maschinenraum in zwei Unterabteilungen ein. Die Wasserdichtigkeit von Luken und Eingängen des Frachtraums wurde verbessert. Im vordersten Frachtraum wurde ein wasserdichtes Deck eingerichtet.[76]
Außerdem erhielten die Schiffe eine neue Innenhaut. Schwere, versteifte Platten sollten die Räume für Kessel und Maschinen besser gegen Wassereinbruch schützen, sollte die äußere Plattierung des Schiffs längsseitig beschädigt werden. Die innere Haut war 30 Zoll (76 Zentimeter) von der Außenhaut entfernt und wurde als ingenieurstechnische Leistung gelobt. Die Anpassungen derOlympic allein kosteten 156.000 Pfund.[76]
Der Mecklenburger IngenieurAlexander Behm wollte wegen des Untergangs derTitanic einen Apparat entwickeln, mit dem man Eisberge entdecken kann. Dies gelang ihm nicht. Doch er hatte dazu erforscht, wie sich Schall im Wasser ausbreitet. Diese Forschung half ihm später, dasEcholot zu erfinden. Ab 1920 ging die Produktion in Serie.[77][78]
Bedeutend waren vor allem neue Regeln, welche die Schifffahrt sicherer machen sollten. Es galt plötzlich als notwendig, dass jeder Mensch auf einem Schiff einen Platz in einem Rettungsboot finden sollte, und auch die Bedeutung der Funkstationen wurde aufgewertet. In der Praxis konnte es allerdings lange dauern, bis die Passagiere und Crew-Mitglieder in den Genuss höherer Sicherheit kamen. Die Regeln wurden beispielsweise nur langsam umgesetzt oder galten nur für neue Schiffe.
Verbesserungen haben bereits die beiden Untersuchungen zum Untergang derTitanic empfohlen. Diskutiert wurden Verbesserungen dann am 12. November 1913 in London auf der erstenSOLAS-Konferenz (First International Conference on the Safety of Life at Sea – Erste internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meer) in London. Eine erste Version neuer Grundregeln (1914) wurde am 20. Januar 1914 unterzeichnet und sollte am 1. Juli 1915 in Kraft treten. Das verhinderte jedoch der Erste Weltkrieg; in den Jahren danach haben die Staaten die Regeln nach und nach in nationales Recht umgesetzt. Später folgten weitere Konferenzen.[79]
Auf der Konferenz von 1913 waren einige Mitglieder der beidenTitanic-Untersuchungen anwesend, wie Lord Mersey von der britischen. Sie unterstützte die bereits von den USA eingerichtete Eispatrouille und stellte deren Aufgaben fest. Nationen, die von der Eisregion Gebrauch machten, sollten einen Beitrag leisten, der von der Größe ihrer Handelsschifffahrt abhängt. Drei Viertel aller Kosten sollten von den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland getragen werden.[80]
Die bekannteste Neuregelung dürfte der Grundsatz sein, dass ein Schiff für jeden Menschen an Bord einen Platz in den Rettungsbooten aufweisen muss. In der Praxis allerdings hätte dies bedeutet, dass viele Schiffe dann wesentlich weniger Passagiere aufnehmen konnten, weil es nicht genug Platz für die Boote gab. Dementsprechend wären die Fahrpreise zum Beispiel für Auswanderer zu hoch geworden. Schließlich machte man die Zahl der erforderlichen Plätze von der Länge des Schiffs (statt wie vorher der Tonnage) abhängig.[81]
Amerikanische Untersuchung
Britische Untersuchung
SOLAS 1914
Schiffe sollen ausreichend Rettungsboote für alle Passagiere und Besatzungsmitglieder aufweisen.
Die Kapazität der Rettungsboote muss so angepasst werden, dass sie allen Personen auf dem Schiff Platz bieten.
Art. XLII: (Regeln mit Klauseln für bestimmte Arten von Rettungsbooten)
Jedem Boot sollen mindestens vier ausgebildete Crew-Mitglieder zugewiesen werden. Mindestens alle zwei Monate soll es eine Übung zu den Rettungsbooten geben.
Eine angemessene Zahl von Besatzungsmitgliedern soll darin ausgebildet werden, Rettungsboote zu Wasser zu lassen und sie zu rudern. Eine Übung soll es nach Auslaufen eines Schiffes aus dem Hafen geben, sobald dies praktikabel ist.
Art. 54, 56 und XLVII: Die Nationen sollen Zertifikate für Übungen mit Rettungsboote ausstellen. Die Besatzung muss vor Fahrtantritt ihre Notfallstationen und Aufgaben kennen. Eine bestimmte Anzahl von geübten Besatzungsmitgliedern muss mitfahren.
Ozeandampfer mit mehr als 100 Passagieren müssen zwei elektrische Suchlichter mit sich führen.
Jederzeit soll ein Marconi-Funker Dienst haben. Es muss eine direkte Kommunikation zwischen Funkstation und Brücke eingerichtet werden, damit der Funker seinen Platz nicht verlassen muss, um der Brücke wichtige Nachrichten zukommen zu lassen. Gesetzgebung soll die Interferenz durch Amateure verhindern. Der Marconi-Apparat benötigt eine Hilfsstromversorgung.
Marconi-Tätigkeiten sollen durch eine ausreichende Zahl von Funkern ausgeübt werden, so dass ein 24-Stunden-Dienst möglich ist.
Schiffe mit mehr als 50 Menschen an Bord müssen einen durchgehenden Funkdienst aufweisen.
J. Bruce Ismay bei der amerikanischen Untersuchung
Nach dem Unglück wurde in der Öffentlichkeit diskutiert, wie es zum Untergang derTitanic kommen konnte und welche Konsequenzen man für dieSchifffahrt ziehen müsse. Es ging auch darum, wer am Untergang Schuld gehabt haben könnte. Auch wenn in der Folge niemand vor Gericht verurteilt worden ist, spielt die Frage zumindest in moralischer Hinsicht eine große Rolle – sowohl in der Sachliteratur als auch in Romanen und Spielfilmen.
Dabei überschneiden sich teilweise die Diskussionen über Sachfehler und Fehleinschätzungen der Handelnden mit Diskussionen über moralische Aspekte. Hinzu kommen weitere Fragen, auch wenn sie nicht direkt mit dem Untergang als solchem zu tun haben, sondern beispielsweise mit der Regelsetzung zur Schiffssicherheit oder dem richtigen Verhalten in Notfällen.
Im April und Mai 1912 fanden zwei offizielle Untersuchungen statt, eine in den USA als Komitee des amerikanischenSenats, eine in Großbritannien durch dasBoard of Trade. Den Untersuchungen selbst wurden nicht wenige Vorwürfe gemacht: Die Mitglieder hätten nicht genug Sachverstand für die Befragungen mitgebracht, oder sie hätten aus Profilierungsdrang Zeugen unangemessen behandelt. Das größte Problem mit Blick auf die britische Untersuchung lag wohl darin, dass das Board of Trade diejenige Behörde war, welche die Regeln für die britische Schifffahrt aufgestellt hatte. Der Verdacht lag nahe, dass das Board of Trade wenig Interesse an Aufklärung über die Regelsetzung hatte, sondern vielmehr nachSündenböcken Ausschau hielt.
Im Mittelpunkt der weiteren öffentlichen Diskussion standen vor allem die Verantwortlichen für das Schiff. Das sind der KapitänEdward Smith sowieJ. Bruce Ismay, der Direktor der White Star Line, der dieTitanic gehört hatte. Er hatte die Bauzeichnungen (mit dem Konzept zu den Rettungsbooten) verantwortet, außerdem war er auf der Jungfernfahrt mitgefahren und hatte das Unglück überlebt. Ein Vorwurf lautete, dass Ismay Einfluss auf den Kapitän genommen habe, so dass dieTitanic trotz Eiswarnungen mit voller Fahrt unterwegs war. Schließlich wurdeStanley Lord, dem Kapitän des SchiffesCalifornian, der Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung gemacht: Er habe es versäumt, in der Unglücksnacht Notsignalen (derTitanic, wie sich herausstellte) nachzugehen. Smith starb auf derTitanic, Ismay und Lord sahen sich zeitlebens schwersten Vorwürfen ausgesetzt.
Amerikanische und britische Untersuchung
Direkt nach dem Unglück engagierte sich ein amerikanischer Senator dafür, die Ursachen für die Katastrophe zu untersuchen.William Alden Smith, einRepublikaner ausMichigan, wurde schließlich zum Vorsitzenden eines entsprechenden Ausschusses des Senats ernannt. Bereits am 19. April 1912 begannen die Sitzungen im New Yorker Hotel Waldorf-Astoria. Am 22. April reisten Ausschussmitglieder und Zeugen nachWashington, wo die Untersuchung am 25. Mai endete. Gehört wurde zuerst J. Bruce Ismay. In den insgesamt 18 Tagen wurden 82 Menschen gehört: außer Überlebenden aus allen drei Klassen alle überlebenden Offiziere derTitanic und auch Besatzungsmitglieder derCalifornian undCarpathia.[82]
Die britische Untersuchung war besser vorbereitet und formeller aufgestellt. Am 22. April bat der Vorsitzende desBritish Board of Trade, Sydney Buxton, dass ein Wreck Commissioner ernannt wird. ImHouse of Commons bekräftigte er zwei Tage später die Dringlichkeit, die Sicherheitsstandards zu überprüfen. Der Lord Chancellor derRegierung Asquith ernannte den Juristen und liberalen Politiker John Charles Bigham, 1st Viscount Mersey zum Wreck Commissioner. Die Wreck Commission begann unter Lord Mersey am 1. Mai inLondon mit ihrer Arbeit. Es wurden über 100 Menschen befragt, darunter viele der bereits in Amerika befragten Zeugen, ferner Schiffskapitäne und Experten, aber kaum Passagiere (nur Lord und Lady Duff Gordon sowie Ismay). Die Ergebnisse der Wreck Commission wurden am 30. Juli in der Caxton Hall präsentiert.[83]
Die Ergebnisse der beiden Untersuchungen waren ähnlich. Die britischeinquiry stellte fest, dass dieTitanic nach den Gesetzen derHandelsschifffahrt gebaut war (Merchant Shipping Acts, 1894 bis 1906). Den Regeln nach verfügte dieTitanic über ausreichend Rettungsboote sowie Offiziere und Besatzungsmitglieder. Als Ursache für den Untergang stellten die Untersuchungen die Kollision des Schiffes mit einem Eisberg fest. Außerdem hat das SchiffCalifornian die Raketen von derTitanic gesehen, aber keinen Rettungsversuch unternommen. Ferner gibt es, so die Untersuchung, keinen strukturellen Grund dafür, durch den die Mitglieder einer Klasse das Deck und die Rettungsboote mit geringeren Chancen erreicht hätten als Mitglieder einer anderen Klasse.
Darüber hinaus betonte die amerikanische Untersuchung, dass dieTitanic weniger Plätze in Rettungsbooten als Passagiere und Crew hatte und dass nur wenige Rettungsboote voll besetzt waren, als sie heruntergelassen wurden.[84] Sie bemängelte ferner, dass es während der Fahrt keine Zusammenkunft der Schiffsführung gab, um die Eiswarnungen auszuwerten. Es wurde nur dem Ausguck gesagt, dass er gut nach Eis Ausschau halten solle.[85]
Ansprüche der Opfer und Hinterbliebenen
Die beiden Untersuchungen haben sich nicht mit den Ansprüchen der Geschädigten beschäftigt: Überlebende hatten oftmals ihr ganzes Hab und Gut verloren, sie und andere Angehörige hatten oft keinen Brotverdiener mehr. Da das britische Board of Trade meinte, dass die White Star Line keinen Fehler gemacht habe, richteten sich die Hoffnungen der Geschädigten auf amerikanische Gerichte. Immerhin war New York der Zielort des Schiffes und das Schiff im Eigentum von Amerikanern.[86]
Ein New Yorker Gericht, das britisches Recht anwendete, sprach der White Star Line zunächst denBergungswert zu (für die gesicherten Rettungsboote derTitanic). Sie musste aber 97.772,02 Dollar für die Rettung und den Transport der Überlebenden zahlen. Die Geschädigten wiederum forderten insgesamt 16.804.112 Dollar für die Verluste an Gut und Leben. Im Juli 1916 einigten sich Geschädigte und White Star Line auf einen Vergleich. Die Gesamtsumme betrug nur 665.000 Dollar; die meisten Geschädigten erhielten daher viel weniger als gefordert. Außerdem konnten sie künftig keine weiteren Ansprüche geltend machen.[86]
Verhalten von J. Bruce Ismay
Der 49-jährige Ismay vor der amerikanischen Untersuchungskommission in New York
Der britische GeschäftsmannJoseph Bruce Ismay war der Sohn des Gründers derWhite Star Line, zu der dieTitanic gehörte. Ismay war dermanaging director der Linie und fuhr auf der Jungfernfahrt derTitanic mit, die er überlebte. Aus mehreren Gründen geriet er nach dem Unglück in die Kritik:
Er war am Bau derTitanic beteiligt gewesen und hatte die Bauzeichnungen verantwortet. Vor der britischen Untersuchungskommission sagte er aus, er erinnere sich daran, die Bauzeichnungen gesehen zu haben, er habe aber kein Konzept gesehen, nach dem dieTitanic vierzig Rettungsboote (wie von Carlisle vorgeschlagen) haben sollte.[87]
Er hatte die Katastrophe überlebt, nach eigenen Angaben, nachdem er anderen Passagieren in Boote geholfen habe. Sein Boot war das letzte. Es befanden sich aber, so die Kritik, zu diesem Zeitpunkt noch Frauen und Kinder auf derTitanic. Sein Überleben widersprach damaligen Männlichkeitsvorstellungen. Außerdem sahen Kritiker den Reederei-Manager in einer ähnlich gehobenen Position wie den Kapitän, der schließlich mit dem Schiff unterging.
Vor allem habe Ismay direkt oder indirekt Einfluss auf Kapitän Smith oder andere Schiffsführer genommen. Seinetwegen sei dieTitanic trotz Eisbergwarnungen, die auch Ismay bekannt waren, zu schnell gefahren.
Ismay selbst stellte sich bei den Untersuchungen als einfachen Passagier dar, der nur aus Interesse am Schiff mitgefahren sei. Auf Nachfrage räumte er ein, für sein Ticket nicht bezahlt zu haben. Ismay behauptete des Weiteren, keinen Kontakt mit Smith gehabt zu haben. Jedoch hat Ismay von Smith ein Marconigramm (mit Eiswarnung) derBaltic erhalten. Smith habe nichts bei der Gelegenheit gesagt, und ebenso stumm habe Ismay einen flüchtigen Blick darauf geworfen, bevor er es gedankenverloren in seine Tasche gesteckt habe. Ismay zeigte es später zwei weiblichen Passagieren und gab es Smith mehrere Stunden später zurück. Auf Nachfragen erklärte Ismay, Smith habe ihm das Marconigramm rein zu Informationszwecken gegeben, wie auch andere, unwichtige Mitteilungen. Weil er sich mit Längen- und Breitengraden nicht auskenne, habe er die Bedeutung des Marconigramms nicht verstanden. Ismay sagte ferner aus, dass er die Geschwindigkeit derTitanic nicht gekannt habe.[87]
Die britische Untersuchungskommission stellte daraufhin die Frage, warum Smith Ismay das Marconigramm überhaupt gezeigt habe, wenn es nicht um Fragen der Geschwindigkeit ging. Die Kommission ging jedenfalls allgemein davon aus, dass ein Mann in der Position von Ismay allein schon durch seine Anwesenheit Druck auf die Schiffsführung ausübe.[87]
In Zivilklagen ab 1913 wurden weitere Zeugen befragt. Elizabeth Linen sagte aus, am Tag vor dem Unglück habe sie im Speisesaal ein Gespräch von Smith und Ismay gehört. In einem diktatorischen Ton habe Ismay gesagt, dass dieTitanic schneller als dieOlympic sein werde und New York schon am Dienstag (statt am Mittwoch) erreichen werde. Emily Ryerson sagte, sie sei gemeinsam mit Marian Thayer auf dem Deck von Ismay angesprochen worden. Er habe gesagt, dass man nun zwischen den Eisbergen sei und abends ein paar weitere Kessel befeuern werde. Die Haltung Ismays sei die einer Autoritätsperson und eines Schiffseigners gewesen, dessen Wort Gesetz sei.[88] Die Literaturwissenschaftlerin Wilson interpretiert Ismays Verhalten gegenüber Marian Thayer als Begeisterung für das neue Medium Marconigramm, vergleichbar einem Mann in späteren Zeiten, der sein neuesHandy vorzeigt.[87]
Lord Mersey meinte am Ende der britischen Untersuchung, dass Ismay anderen geholfen habe, ins Rettungsboot zu gelangen, und als niemand mehr in der Nähe war, sei er selbst hineingestiegen. Sonst hätte nur ein weiterer Name auf der Liste der Toten gestanden. Trotz dieser Feststellung blieb die öffentliche Meinung Ismay großteils feindlich gesonnen.
Ismay verließ etwa ein Jahr später, am 30. Juni 1913, die Spitze der White Star Line sowie der MuttergesellschaftIMMC. Das war lange vorher so geplant gewesen; er änderte kurzfristig noch seine Meinung und wollte Chef der White Star Line bleiben, doch dies wurde abgelehnt. Er nahm weniger als vor dem Unglück am gesellschaftlichen Leben teil, blieb aber geschäftlich aktiv. Er gab auch Geld für Wohltätigkeit aus; für die Witwen von Seeleuten derTitanic spendete er 50.000 Pfund.[89]
KapitänEdward John Smith, geboren 1850. Das Foto erschien einige Tage nach dem Unglück in einer Zeitung.
Edward John Smith war mit 62 Jahren ein erfahrener, aber auch schon älterer Kapitän (bei der Cunard Line beispielsweise lag die Pensionsgrenze bei 60 Jahren). Späteren Gerüchten zufolge sollte die Jungfernfahrt derTitanic Smiths letzte Reise als Kapitän vor seinemRuhestand werden. Andere Quellen sprechen jedoch davon, dass er noch auf der künftigenBritannic fahren sollte. Dann wäre Smith aber schon 64 oder 65 Jahre alt gewesen. Am 6. Juni 1911, also vor dem Unglück, schrieb dieNew York Times, dass Smith Ende 1911 in den Ruhestand treten würde. Anscheinend wurde dies um einige Monate verlängert, damit er dieTitanic befehligen konnte. Man kann dies als Ehrung der White Star Line für Smith ansehen, aber die Eigner stellten damit auch sicher, dass ein erfahrener Kapitän für die Jungfernfahrt zur Verfügung stand.[39]
Unabhängig davon, dass Direktor Ismay anwesend war und eventuell Einfluss ausgeübt hat, war Smith der verantwortlicheMaster des SchiffesTitanic. Dave Gittins schließt sich dem Urteil der amerikanischen und der britischen Untersuchung an, dass die hohe Geschwindigkeit derTitanic ihr fatal wurde. Die Eiswarnungen wurden nicht gemeinsam mit den Offizieren besprochen, und die Durchführung der Evakuierung verlief chaotisch.[90] Fitch, Layton und Wormstedt wiederum lehnen das populäre Bild eines schwachen Führers ab. Kapitän Smith habe trotz seines Alters sehr vorausschauend gehandelt. Er sei nach dem Zusammenstoß in kürzester Zeit auf der Brücke gewesen und habe den Zustand des Schiffs untersuchen lassen. Noch kurz vor dem Sinken habe er Befehle erteilt. Seine Handlungen hätten zur Rettung vieler Menschen beigetragen, so die Autoren.[91]
Halpern stellt fest, dass Smith trotz Eiswarnungen weder die Geschwindigkeit gedrosselt noch einen südlicheren Kurs eingeschlagen habe. Es gäbe keinen Beweis, dass Smith sich von Ismay in ungebührlicher Weise habe beeinflussen lassen, wenngleich die beiden durchaus die Fahrt besprochen hätten. Am Samstag Nachmittag dachten sie, dass das Schiff den Rekord innerhalb der White Star Line brechen konnte. Als erfahrener Kommandant habe Smith aber auch gewusst, dassNebel oder andere Gründe die Fahrt verlangsamen konnten. Der Praxis der Zeit entsprechend glaubte die Schiffsführung, dass derAusguck unter den Wetterbedingungen der klaren Nacht einen Eisberg früh genug entdecken würde. Smith dürfte nicht davon ausgegangen sein, ein höheres Risiko als andere Kapitäne einzugehen. „Die folgenden Ereignisse der Nacht sollten beweisen, dass die Praxis unvernünftig war,“ so Halpern.[92]
Walter Lord wirft Smith vor, dass dieTitanic unter seinem Regime kein System hatte, Funknachrichten zur Navigation zu sammeln und auszuwerten. Obwohl schon 1909 der Fall der sinkendenRepublic gezeigt habe, wie wichtig Funk im Notfall ist, habe die Schiffsführung im Funk keine Hilfe für die Navigation gesehen. Was die Geschwindigkeit angeht, habe Smith wohl nicht anders als andere Kapitäne gehandelt, die den Fahrplan einhalten wollten. Doch seit dem Unglück derArizona 1879 hätte man wissen können, dass auch in klaren Nächten Eis nicht so rasch gesehen wird wie angenommen.[93]
Nach heutigem Wissen war der britische FrachtdampferCalifornian dasjenige Schiff, das der sinkendenTitanic am nächsten war. Besatzungsmitglieder derCalifornian gaben in den Untersuchungen zu, in der Unglücksnacht ein Schiff gesehen zu haben, von dem Raketen aus abgefeuert worden sind. Kapitän Stanley Lord bzw. seinem Vertreter auf der Brücke wurde folglich vorgeworfen, trotzdem keine angemessenen Schritte eingeleitet zu haben. Nach der Ankunft in Amerika verschwieg Lord zunächst sämtliche Sichtungen in der Unglücksnacht und weigerte sich, die damalige Position seines Schiffes anzugeben.[94]
Lord litt bis an sein Lebensende unter den Vorwürfen, er habe einem Schiff, das Notsignale ausgesendet habe, bewusst oder zumindest aus Nachlässigkeit nicht geholfen. Die Vorwürfe wurden auch in anerkannter Sachliteratur und über den SpielfilmDie letzte Nacht der Titanic (1958) verbreitet. Manche Autoren versuchten wiederum, Lord zu entlasten; sie werden zuweilenLordites genannt. Eines ihrer Motive war es, das Ansehen der britischen Seefahrt von einem dunklen Schatten zu befreien.
DerMaster des SchiffesCalifornian, Kapitän Stanley Lord, 1912 im Alter von 35 Jahren
Am Abend der Unglücksnacht hatte Stone, der wachhabende Offizier derCalifornian, ein Schiff in der Ferne gesehen. Als Lord sich bereits nach unten zurückgezogen hatte, sah Stone von der Brücke aus eine Rakete fern am Horizont. Da habe Stone noch gemeint, wie er später aussagte, es habe sich vielleicht um eineSternschnuppe gehandelt. Danach wurde deutlich, dass es weiße Raketen waren, die nach und nach von einem Schiff aus abgefeuert wurden. Später in der britischen Untersuchung gab Stone zu, auf eine sarkastische Nachfrage hin,[95] dass er sich dessen bewusst war, dass Raketen nachts auf hoher See nicht einfach zum Spaß abgefeuert werden.
Mehrfach versuchte dieCalifornian per Morse-Lampe, das fremde Schiff zu kontaktieren. Es gab keine Reaktionen; Morse-Lampen sind nicht so weit sichtbar wie Raketen. Stone meldete seine Beobachtungen dem Kapitän, doch dieser wies Stone nur an, weiter zu beobachten und es mit der Morse-Lampe zu versuchen. Später lautete die Kritik, dass Kapitän Lord es versäumt habe, sich die Situation mit eigenen Augen anzuschauen. Außerdem hätte die Schiffsführung derCalifornian den Funker Cyril Evans wecken können. Dieser hätte dann versucht, relevante Nachrichten zu empfangen.
Gegen 02:05 Uhr Schiffszeit (etwa 02:17 Uhr Schiffszeit derTitanic) war das fremde Schiff nicht mehr zu sehen. Erst am Morgen war Lord wieder auf der Brücke und ließ schließlich den Funker Evans wecken, der von derMount Temple erfuhr, dass dieTitanic verunglückt war. Später sah man dieCarpathia in der Ferne und erreichte sie um 08:30 Uhr.[96]
Es muss offen bleiben, ob dieCalifornian in der Unglücksnacht überhaupt dazu hätte beitragen können, mehr Menschen zu retten. Samuel Halpern hat sich ein fiktives Szenario überlegt, in dem Stone nach Sichtung der zweiten Rakete (ca. 00:50 Uhr Bordzeit) Kapitän Lord herbeigerufen hätte. Lord hätte vielleicht den Funker geweckt und so vom Schicksal der sinkendenTitanic erfahren. Dann hätte Lord sich von derTitanic bestätigen lassen, dass er in Richtung der Raketen fahren soll (und nicht in Richtung der Positionsangabe im Notruf).[97]
Halpern vermutet, dass dieCalifornian frühestens zum Zeitpunkt des Sinkens bei derTitanic eingetroffen wäre. Eventuell hätten Menschen noch lebend aus dem kalten Wasser geholt werden können, vielleicht hundert. Dazu hätten jedoch alle Faktoren günstig ausfallen müssen; so hätte die herbeieilendeCalifornian beispielsweise selbst keinen Eisberg rammen dürfen. Halpern betont, dass Rettungsoperationen auf offener See in einermondlosen Nacht außerordentlich schwierig seien. Er meint aber, Kapitän Lord hätte Initiative ergreifen müssen. Stattdessen hätten die Menschen auf derCalifornian einfach nur Rakete nach Rakete beobachtet.[98]
Marriott urteilt in einer abschließenden, offiziellen Untersuchung des Unglücks 1992 ähnlich: „Ich glaube nicht, dass eine vernünftigerweise denkbare Handlung von Kapitän Lord zu einem anderen Ergebnis der Tragödie geführt hätte. Dies ändert natürlich nicht die Tatsache, dass der Versuch hätte gemacht werden sollen.“[99] So schreiben auch Fitch, Layton und Wormstedt, dass die Besatzung derCalifornian von Raketen gewusst und nichts unternommen hat.[18]
Wrack
Entdeckung
Der Bug der gesunkenenTitanic (Juni 2004) besetzt mitRusticles
Jean-Louis Michel undRobert Ballard führten 1985 eine Expedition durch, um das Wrack derTitanic zu finden. Später erklärte Ballard, dass die Expedition von derUnited States Navy finanziert worden war. Die Navy ließ ihn zuerst heimlich zwei gesunkene U-BooteThresher undScorpion finden. Dafür diente die Suche nach derTitanic als Deckmantel. Auf diese Weise verfügte die Expedition über ein besonderes, mit Sonar und Kameras ausgestattetes Gerät namensArgo. Es wurde mit Hilfe eines Verbindungskabels nahe über denOzeanboden geschleppt.[100]
Am 1. September 1985 gab Ballard schließlich die Entdeckung des Wracks derTitanic bekannt. Er hielt die genaue Position zunächst jedoch geheim, da man Plünderungen befürchtete. Erst am 6. Oktober 1987 veröffentlichten Ballard und Rick Archbold die Positionsangaben, denn mittlerweile wüssten bereits viele Menschen davon, so dass eine Geheimhaltung ihren Sinn verloren habe.[101]
Das Wrack befindet sich auf41° 43′ 55″ N,49° 56′ 45″ W41.731944444444-49.945833333333, 21,71 Kilometer ostsüdöstlich der im Notruf angegebenen Position in einerTiefe von 3803 Metern. Dort beträgt derWasserdruck etwa das 380fache des normalenatmosphärischen Drucks. Im August 1986 unternahm Ballard mit dem Forschungs-U-BootAlvin eine erste bemannte Erkundung des Wracks. Dabei barg er auch zahlreicheArtefakte. Später haben auch andere Interessierte zahlreiche Fahrten zum Wrack unternommen bzw. Tauchroboter eingesetzt.
Drei große Teile desSchiffsrumpfes (Bugteil, ein Mittelstück von etwa 20 Metern Länge und dasHeckteil) sind auf dem Meeresboden von einem Trümmerfeld umgeben. Zwischen Bug- und Heckteil liegen auf einer Länge von rund 600 Metern lediglich Trümmer. Der vordere Teil ist bis zur Bruchstelle relativ gut erhalten. Das Heck dagegen ist durch die schnelle Flutung und letztlich beim Aufprall auf dem Meeresboden stark zerstört worden. Die imposantenKronleuchter in den großen Hallen der Ersten Klasse haben den Untergang dagegen fast unversehrt überstanden, wie auch Geschirr, Holzvertäfelungen und Spiegel.
Vor Gericht wird bis heute über die Rechte an den Wrackteilen und Gegenständen gestritten. Einige von derTitanic geborgene Stücke sind imNational Maritime Museum inGreenwich (London) ausgestellt, einige Gegenstände werden in Frankreich bewahrt. Insgesamt wurden über 5500 Artefakte und Wrackteile derTitanic geborgen.
Für Privatpersonen werden durch verschiedene Unternehmen kommerzielle Tauchfahrten zum Wrack angeboten.[102] Im Juni 2023 sank das U-BootTitan des Veranstalters OceanGate, das eine solche Tauchfahrt durchführte, wobei alle fünf Insassen ums Leben kamen.[103]
Rechtlicher Status
Am 7. Juni 1994 sprach das zuständigeBundesbezirksgericht des US-BundesstaatsVirginia dem UnternehmenRMS Titanic Inc.[104] das ausschließliche Eigentums- und Bergungsrecht am Wrack derTitanic zu.
RMS Titanic Inc., eine Tochterfirma der US-AktiengesellschaftPremier Exhibitions Inc., sowie ihre Vorgängerinnen hatten zwischen 1987 und 2004 sieben Expeditionen durchgeführt und über 5500 Objekte geborgen. Das größte einzelne geborgene Objekt war ein 17 Tonnen schwerer Abschnitt der Außenhaut, der 1998 gehoben wurde.
Viele dieser Fundstücke werden aufWanderausstellungen der Gesellschaft gezeigt, die neben den exklusiven Bergungsrechten an derTitanic auch das Eigentum am Wrack derCarpathia besitzt. DieCarpathia hatte die Überlebenden derTitanic aufgenommen und war imErsten Weltkrieg von dem deutschen U-BootU 55 versenkt worden.
Bereits 1987 hatte eine amerikanisch-französische Expedition unter Beteiligung einer Vorgängergesellschaft der RMS Titanic Inc. mit der Bergung von Teilen desTitanic-Wracks und seiner Ladung begonnen und während insgesamt 32 Tauchoperationen etwa 1800 Fundstücke geborgen und zur Konservierung und Restaurierung nach Frankreich gebracht. 1993 hatte die Abteilung für Maritime Angelegenheiten im französischen Ministerium für Ausrüstung, Transport und Tourismus der Vorgängerin der RMS Titanic Inc. den Eigentumstitel an den 1987 geborgenen Fundstücken zugesprochen. Kleinere Stücke Kohle aus derTitanic wurden in Kunststoff eingeschweißt und verkauft.
In einem Antrag vom 12. Februar 2004 beantragte RMS Titanic Inc., dass das Bundesbezirksgericht von Virginia der Firma einenRechtstitel an allen Fundstücken (einschließlich Teilen des Schiffsrumpfes) aussprechen möge, die dem Fundrecht unterliegen, oder ihr alternativ eine Bergungsprämie in Höhe von 225 Millionen US-Dollar zusprechen solle. RMS Titanic Inc. schloss von diesem Antrag gezielt die Fundstücke von 1987 aus, beantragte jedoch, dass das Bezirksgericht den französischen Eigentumstitel „ausdrücklich“(expressis verbis) anerkennen solle. Nach der Anhörung lehnte das Gericht am 2. Juli 2004 sowohl die Anerkennung des französischen Eigentumstitels für die Fundstücke von 1987 als auch das Zugeständnis eines Eigentumstitels auf die ab 1993 geborgenen Fundstücke auf der Grundlage des maritimen Finderrechts ab.
RMS Titanic Inc. legte daraufhinBerufung beim zuständigenUS-Berufungsgericht ein. In seiner Entscheidung vom 31. Januar 2006[105] erkannte das Berufungsgericht „ausdrücklich die Anwendbarkeit des maritimenBergungsrechts auf historische Wracks wie das derTitanic“ an und lehnte die Anwendbarkeit des maritimenFinderrechts ab. Das Gericht urteilte weiterhin, dass das Distriktsgericht keine Jurisdiktion über die „Fundstücke von 1987“ habe, und hob das Urteil vom 2. Juli 2004 insofern auf. Mit anderen Worten bestätigte das Urteil des Berufungsgerichts den in der französischen Entscheidung zugesprochenen Eigentumstitel, der in einem früheren Gutachten mit 16,5 Millionen US-Dollar bewertet worden war. Außerdem wurde damit RMS Titanic Inc. nun von höchster Stelle „expressis verbis“ das exklusive Bergungsrecht am Wrack derTitanic bestätigt.
Das Berufungsgericht verwies den Fall mit diesen Klärungen zurück an das Distriktsgericht mit der Maßgabe, dass dieses die Höhe der Bergungsprämie bestimme, auf die RMS Titanic Inc. nach maritimem Bergungsrecht Anspruch hat. Die Firma hatte einen Betrag in Höhe von 225 Millionen US-Dollar gefordert, bekam diese Summe aber bisher nicht zugesprochen. Der durch ein Gutachten geschätzte Gesamtwert der bisher gesicherten Fundstücke liegt bei über 70 Millionen US-Dollar.
Wie in jüngsten Aufnahmen zu sehen ist, hat die Natur vollständig Besitz vom Wrack derTitanic ergriffen. Die Deckplanken und etliche andere Holzausstattungselemente sind teilweise schon zersetzt. Dasselbe wird langfristig auch dem gesamten Schiffswrack prophezeit: Wie Untersuchungen ergaben, ist das Wrack im Begriff, vonEisenbakterien vollständig aufgelöst zu werden.[107]
Schätzungen Ende der 1980er Jahre sagten zu diesem Zeitpunkt eine Zeitspanne von höchstens 50 Jahren bis zum vollständigen Zerfall des Wracks voraus. 1995 wurden noch etwa 30 Jahre in Aussicht gestellt. Bei Tauchfahrten im Jahr 2003 wurde festgestellt, dass das metallene Grundgerüst der großen Treppe auseinandergebrochen und im Treppenschacht nach unten gefallen ist. 2010 kartographierte die US-Meeres-und-Wetter-Behörde (National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA) das Trümmerfeld und stellte fest, dass der Prozess wesentlich langsamer verläuft als angenommen. Das gabJames Delgado, der Leiter des Programms für Kulturstätten im Meer der NOAA, 2012 bekannt. Die Experten gehen davon aus, dass sich das Wrack noch Jahrzehnte halten werde. Ein größeres Problem ist moderner Müll – das Trümmerfeld wird von Abfall kontaminiert, der von die Untergangsstelle passierenden Schiffen über Bord geworfen wird. Ebenso haben WracktouristenPlastikblumen und andere Andenken hinterlassen. Zum 100. Jahrestag des Untergangs stellte die UNESCO 2012 das Wrack offiziell unter Schutz.[108]
Im Mai 2023 wurden3D-Aufnahmen des Wracks veröffentlicht, die das Schiff in seiner Gesamtheit zeigen und neue Einblicke bieten. Die Bilder stammen vom Sommer 2022 vonTauchbooten eines Kartografie-Unternehmens, die in 200 Stunden mehr als 700.000 Bilder aus allen Winkeln aufnahmen. Diese zeigen das Schiff in hoher Auflösung, einschließlich Details wie dieSeriennummer an einem Propeller oder denFunkraum.[110][111]
Im Sommer 2024 unternahm die RMS Titanic Inc. erneut Tauchgänge zum Wrack und dokumentierte die Expedition laut eigenen Angaben mit über zwei Millionen Fotos. Dabei wurden unter anderem einige verloren geglaubteArtefakte, wie eine miniaturisierte Kopie der Statue derDiana von Versailles, wiederentdeckt. Erstmals wurde auch der Verfall des Bugs im Detail dokumentiert. Auf den Aufnahmen ist zu erkennen, dass ein etwa 4,5 Meter langer Abschnitt derReling auf derBackbordseite abgebrochen und auf den Meeresboden gestürzt ist.[112]
Streitfragen, Legenden und Verschwörungserzählungen
Bereits nach dem Unglück, aber auch noch Jahrzehnte später kam es zu Streitfragen über dieTitanic, ihre Besatzung und Passagiere, aber auch über andere Schiffe. Dabei ging es um die technische und anderweitige Ausstattung des Schiffes, um die Navigation in der Unglücksnacht oder die Nutzung der Rettungsboote. Oftmals waren Streitfragen mit Schuldzuweisungen verbunden, beispielsweise an die Werft, die ein mangelhaftes Schiff entworfen habe, an die Reederei, die aus Kostengründen die Sicherheit vernachlässigt habe, oder an die Schiffsführung, die das Schiff trotz Eiswarnungen mit voller Fahrt durch eine mondlose Nacht hat fahren lassen. Regelrechte Verschwörungstheorien gehen so weit, von einer absichtlichen Versenkung des Schiffes zu sprechen.
Bedeutsamkeit und Medieninteresse am Untergang derTitanic
Der Untergang der Titanic wurde weltweit zum Medienthema und beschäftigte unmittelbar nach der Katastrophe die Zeitungen. Die Katastrophe hat sich später fest im kollektiven Gedächtnis der Welt verankert.[113] Das ist nicht selbstverständlich und kann nicht allein durch die große Anzahl der Verunglückten erklärt werden, da bei anderen Schiffsunglücken ähnlich viele oder noch mehr Menschen umgekommen sind.
Vergleicht man den Untergang derTitanic mit anderen Schiffsunglücken, dann muss man feststellen, dass die Situation derTitanic tatsächlich noch relativ günstig war. Im Falle derEmpress of Ireland, 1914, sind tausend Menschen umgekommen; zwar befand das Schiff sich auf einem Fluss und nicht auf hoher See, doch sein Sinken dauerte nur eine Viertelstunde. DieTitanic hingegen hatte rund zweieinhalb Stunden Zeit, mit Elektrizität und funktionierender Funkstation. Das Schiff hatte keine große Schlagseite, die das Fieren der Rettungsboote erschwert hätte. Die See war ruhig. Das rettende Schiff hat die Überlebenden relativ früh aufgefunden.
Die Presse konzentrierte sich bei derTitanic jedoch nicht auf solche Vergleiche und noch nicht einmal auf technische Aspekte, sondern vielmehr auf das Verhalten der Besatzung sowie prominenter Opfer. Diese Prominenz spielt eine große Rolle für das Medieninteresse. Außerdem ließen sich moralische, philosophische und gesellschaftliche Themen mit dem Unglück verbinden:
die Überlebenschancen von Arm und Reich
der GrundsatzFrauen und Kinder zuerst in Zeiten, in denen das Frauenwahlrecht diskutiert wurde
das Überleben von (sich nicht „ritterlich“ verhaltenden) Männern, obwohl Frauen und Kinder auf dem Schiff umkamen
die unterlassene Hilfeleistung derCalifornian und der Mut derCarpathia, nachts in ein Gebiet mit Eis zu fahren
die (angebliche) Werbeaussage, dass dieTitanicunsinkbar sei, verbunden mit dem Vorwurf der Technikgläubigkeit
Gerüchte über Schwarze und Chinesen, die sich angeblich unberechtigte Vorteile beim Unglück verschaffen wollten
die Regelsetzung mit Blick auf die Sicherheit von Schiffen, im Spannungsfeld von wirtschaftlichen und juristischen Interessen
Hinzu kamen das elegante Erscheinungsbild des Schiffes und sein majestätischer, einprägsamer Name. Ferner gab es nicht nur viele Tote, sondern auch viele Überlebende, die in der Presse und durch eigene Veröffentlichungen vom Untergang berichten konnten. In der Rückschau stand der Untergang symbolisch für das Ende derBelle Époque kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Will man das andauernde Interesse am Unglück derTitanic sachlich rechtfertigen, so ließe sich vor allem auf die Folgen zur Sicherheit der Schifffahrt verweisen.
Rezeption
Ein behördliches Gedenken: Mitarbeiter der amerikanischen Küstenwache, die mit derInternational Ice Patrol beauftragt sind. Sie werfen jedes Jahr an der Unglücksstelle einen Kranz ab.
Sofort nach dem Unglück berichteten die Medien ausführlich, doch im Laufe weniger Jahre ebbte das Interesse an derTitanic deutlich ab. Andere Ereignisse wie der Erste Weltkrieg rückten in den Vordergrund; im Krieg sind ebenfalls Schiffe gesunken bzw. versenkt worden. Erneute Aufmerksamkeit erhielt das Unglück ein wenig in den 1930er-Jahren, nachdem Memoiren wie die von Kapitän Rostron von derCarpathia (1931) oder Charles Lightoller (1935) erschienen sind.
Eine ersteTitanic-Renaissance kam in den 1950er-Jahren auf: erst durch einenHollywood-Film von 1953, dann durch den BestsellerA Night To Remember des SachbuchautorsWalter Lord (1955). Auf Grundlage des Bestsellers erschienen bald ein aufwändig produzierter amerikanischer Fernsehbeitrag und ein britischer Spielfilm (Die letzte Nacht der Titanic). Die Filme sind auch als frühe Vorläufer derKatastrophenfilme zu sehen, die lange Zeit eher billig produziert wurden und später in den Mainstream aufstiegen (wie etwaDie Höllenfahrt der Poseidon, 1972). Außerdem geht es bei Lord schon um eineNostalgie für die Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg, dieBelle Époque.[114]
Walter Lord hatte für sein Buch zahlreiche Überlebende ausfindig gemacht und noch mehr im Zusammenhang mit dem Film. Es gründeten sich ferner Vereine vonTitanic-Interessierten, als erstes die Titanic Enthusiasts of America (1963).[115] In der Folge wurde das Interesse am Schiff immer wieder durch Ereignisse und Filme neu entfacht, wie durch die Entdeckung des Wracks 1985 und CameronsFilm von 1997.
Gedenken und Gedenkorte
Denkmal für die Maschinisten derTitanic in Southampton
Es gibt auf der Welt zahlreiche Orte, an denen derTitanic und ihrer Katastrophe gedacht werden. Teilweise sind sie mit Museen oder anderen informativen Angeboten verbunden. Ein Beispiel für die vielen Denkmäler ist der Titanic Memorial Lighthouse. Diese Statue in New York hat die Form einesLeuchtturms und wurde 1913 in einer Zeremonie der Öffentlichkeit übergeben. Weitere Erinnerungsstätten fürSchiffsbesatzung und Passagiere befinden sich unter anderem inCobh (damals Queenstown),Liverpool, Belfast,Glasgow undWashington, D.C.
DieInternational Ice Patrol sucht den Nordatlantik nach Eisbergen ab. Sie gedenkt auch der Opfer derTitanic, und zwar jedes Jahr mit einer Zeremonie an der Stelle, die im Notruf seinerzeit genannt worden war.[116]
Museen und Ausstellungen
Das Veranstaltungsgebäude Titanic Belfast (links) aus dem Jahr 2012. Das ältere Gebäude rechts ist das ehemalige Hauptgebäude der Werft Harland & Wolff. Es dient heute als Titanic Hotel Belfast.
Das GebäudeTitanic Belfast befindet sich auf dem früheren Gelände der Werft Harland & Wolff inBelfast und eröffnete im Jahr 2012. In einer Ausstellung zeigt es die Geschichte derTitanic vom Bau bis zum Untergang.[117] Es ist Teil einer großangelegten Wiedernutzung der ehemaligen Industriefläche alsTitanic Quarter.
DasSeaCity Museum in Southampton zeigt in einer Dauerausstellung unter anderem die Betroffenheit der Stadt durch den Tod von mehr als 500 Besatzungsmitgliedern, die aus Southampton stammten.[118]
DerTitanic-Fan John Joslyn, der bereits 1987 das Wrack besucht hat, besitzt zwei ähnliche Museen zurTitanic, die beide unter Titanic Museum Attractions firmieren. Sie sind beide in Gebäuden untergebracht, die dem Vorderteil des berühmten Schiffes nachempfunden sind. Bekannt ist unter anderem der Nachbau derGrand Staircase, das große Treppenhaus derTitanic, in beiden Häusern. Besucher erhalten eine Eintrittskarte mit dem Namen eines Passagiers, dessen Schicksal sie verfolgen. Das eine Gebäude befindet sich inBranson, Missouri, und das andere, größere, inPigeon Forge, Tennessee.[119]
Die RMS Titanic Inc. bietet an verschiedenen Orten Ausstellungen etlicher Ausstellungsstücke an. Sie wurden während der Tauchgänge zum Wrack geborgen und größtenteils restauriert.[120] 1997 bis 1999 fand die bis dahin größteTitanic-Ausstellung der Welt in derSpeicherstadt inHamburg statt. Eine weitere Ausstellung in Deutschland gab es vom 16. Juni bis 12. August 2007 inKiel in derOstseehalle.[121] Ergänzt wurde die Ausstellung in Kiel durch einen 62-seitigen reich bebilderten Ausstellungskatalog.
Yadegar Asisi präsentierte 2017 dieTitanic, wie sie auf dem Meeresgrund des Atlantik aussieht, in einem 360°-Panorama im Panometer inLeipzig. Das 32 Meter hohe Rundbild zeigt auf 3500 Quadratmetern Oberfläche das Wrack in einem künstlichen Lichtszenario.[122]
Der letzte Hafen, den dieTitanic aufgesucht hat, war Queenstown, das seit 1920Cobh heißt. Dort am Anlegeplatz der Ausschiffungsboote befinden sich die Räume der ehemaligen Fahrkartenverkaufsstelle der White Star Line. Darin zeigt ein privates Museum (Titanic Experience Cobh) originale Exponate des Schiffes. Daneben beleuchtet dasCobh Heritage Centre in einer Dauerausstellung die irische Auswanderung und deren Schicksale insbesondere im Zusammenhang mit derTitanic und derLusitania.
Unter dem NamenTitanic – Die Ausstellung[123] werden vom 27. Juli 2024 bis 23. März 2025 imLudwigsburger urbanharbor über 200 originale Exponate gezeigt, die bei Tauchgängen aus dem Wrack der Titanic geborgen wurden. Auch detailgetreue Nachbauten, darunter die berühmte Freitreppe, lassen die Atmosphäre des Schiffes lebendig werden. Nachgebaute Kabinen der verschiedenen Klassen vermitteln einen Eindruck vom Leben an Bord. Die Ausstellung erzählt die Geschichten der Passagiere und Besatzungsmitglieder und beleuchtet die Ereignisse der tragischen Jungfernfahrt.Die Ausstellung war bereits in Städten wie Paris, Melbourne und Brüssel zu sehen.
Museen und Ausstellungen
Vorbereitungen der Ausstellung 2007 in Kiel; dieFassade der Ostseehalle wurde vollständig verdeckt
Titanic House, Belfast
Das Trockendock in Belfast heute. Im Hintergrund befinden sich die Büros der White Star Line und ein Portalkran vonHarland & Wolff
Eines der bekanntesten Bilder des Untergangs schuf bereits einen Monat nach dem Geschehen der MarinemalerWilly Stöwer für die ZeitschriftDie Gartenlaube. Er hatte damals nur wenige Informationen über das Unglück und wusste nicht, dass während des Untergangs kein Eisberg in der Nähe war. Wie in den meisten Darstellungen sind Schiff und Umgebung viel zu hell. Über den schwarzen Rauch aus dem vierten Schornstein ließe sich streiten: Dieser Schornstein war vor allem zur Entlüftung da, allerdings nebenbei auch für den Rauchabzug kleinerer Feuerstellen.
Auch ein Werk des modernen MalersMax Beckmann zeigt das Thema. Bekannt ist heute vor allem der MarinemalerKen Marschall mit seinem realistischen Stil. Anders als bei anderenTitanic-Zeichnern sind seineGemälde farbig und zeigen zum Beispiel den Untergang derTitanic, von dem es keine Fotos gibt. Marschall malte viele weitere Schiffe und andere Transportmittel und beriet James Cameron bei dessen berühmten Spielfilm.
Literarische Verarbeitung
Titanic –BugseiteSteuerbord (Attrappe im Maßstab 1:2 in Branson, Missouri, USA, 2016)Freitreppe (Titanic - Die Ausstellung, Ludwigsburg 2024)
Der Untergang derTitanic wird in vielenSachbüchern dargestellt und auch inRomanen aufgegriffen. Überlebende wie der Passagier Lawrence Beesley (1912), der Zweite Offizier Lightoller (1935) oder der Passagier Jack Thayer (1940) schrieben Bücher über ihre Erlebnisse an Bord derTitanic. Der Sachbuchautor Walter Lord verfasste das SachbuchA Night to Remember (deutscher TitelDie letzte Nacht der Titanic), das alsStandardwerk zum Thema gilt, wenngleich veraltet, jedoch mit den Aussagen von Zeitzeugen, die Lord damals noch befragen konnte.
Romane beschrieben meistfiktionale Ereignisse, die sich für dieRahmenhandlung der Jungfernfahrt derTitanic bedienten. Große Resonanz erhielt der deutsche RomanTitanic des konservativ-nationalistischen AutorsJosef Pelz von Felinau (1939). In derDDR erschien 1957 der vonGünther Krupkat geschriebene RomanDas Schiff der Verlorenen, der ebenfalls den Untergang derTitanic thematisiert.[124]
Hebt die Titanic! heißt ein Science-Fiction-Roman vonClive Cussler mit dem Helden Dirk Pitt, der vor dem Hintergrund desKalten Krieges die Bergung des Schiffes beschreibt (1976). Ein darauf basierender Roman,Die Titanic-Verschwörung, von Cussler mit Jack DuBrul über den Helden Isaac Bell folgte 2020. Bekannt und für das Fernsehen verfilmt wurde ein Roman vonDanielle Steel von 1991 mit dem TitelNo Greater Love.
Drama
Ernest Raymond:The Berg (1929), die Vorlage für den FilmAtlantic von 1929
Christopher Durang:Titanic (1974)
Hans Magnus Enzensberger:Der Untergang der Titanic. Eine Komödie. (1978) Enzensbergers „Gesänge“ wurden vor allem durch eine Inszenierung vonGeorge Tabori an denMünchner Kammerspielen bekannt. Das Bühnenbild bestand im Wesentlichen aus einem riesigenAquarium, in dem ein Wels schwamm. Jeder der Darsteller stieg während der Aufführung irgendwann ins Aquarium. In Deutschland und Österreich entstanden insgesamt auch drei Hörspielbearbeitungen dieses Werkes:
Der Schweizer KomponistStephan Jaeggi (1903–1957) komponierte im Alter von 18 Jahren ein Stück für symphonische Blasorchester. In seinerFantasieTitanic beschreibt er die verhängnisvolle Jungfernfahrt derTitanic und die damit verbundene Tragödie.
Joseph Bonnet komponierte sein op. 10 Nr. 1 für Orgel:In Memorian – Titanic.[128]
Der britische KomponistGavin Bryars komponierte 1969The Sinking of the Titanic (Der Untergang der Titanic), ein Orchesterwerk über die Schiffskatastrophe, das 1972 in der Londoner Queen Elizabeth Hall uraufgeführt wurde. Das ruhige Werk kreist dabei um Motive aus der HymneAutumn, die laut Zeugenberichten in den letzten 5 Minuten des Untergangs von der Schiffskapelle noch gespielt worden sei. Das Werk wurde häufig aufgeführt und ist mittlerweile dreimal auf Platte eingespielt worden.
1978 veröffentlichte die deutsche BandBirth Control ein Album mit dem TitelTitanic.
Auf dem AlbumBlessing in Disguise der US-amerikanischen Heavy-Metal-BandMetal Church aus dem Jahr 1989 findet sich das LiedRest in Pieces (April 15, 1912), das von dem Unglück handelt.[129]
1991 veröffentlichte der SängerHoward Carpendale seinen SongWillkommen auf der Titanic.
Der Jazz-Musiker Steve Cameron schrieb in den 1990er-Jahren ein Konzeptalbum über dieTitanic mit dem NamenThe Titanic Suite. Die Musik bewegt sich zwischen klassischen Stücken und New-Age-Synthesizer-Arrangements. Im umfangreichen Booklet finden sich viele Details über verschiedene Räumlichkeiten derTitanic.
1992 veröffentlichte der österreichische SängerFalco seinen SongTitanic auf dem AlbumNachtflug.
1994 erschien das AlbumHere’s to the People vonPaddy Goes to Holyhead mit dem TitelThe Titanic.
1994 veröffentlichte die Irish-Folk-BandAn Cat Dubh das AlbumBlack Is the Color, worauf das Stück„A Night to Remember“ enthalten ist, das sich mit dem Untergang derTitanic befasst.
2002 veröffentlichte die Rock-’n’-Roll-BandCandyman das Lied „Titanic“, das sich mit dem Untergang derTitanic befasst.
Die Geschichte derTitanic wurde auch in einemBroadway-Musical unter dem TitelTitanic – Das Musical wiedergegeben. Die Musik stammt von Maury Yeston, das Buch von Peter Stone. In New York lief das Musical von 1997 bis 2000. In den Jahren 2000 und 2001 wurde es in denNiederlanden aufgeführt, und 2002–2003 lief es inDeutschland in derNeuen Flora in Hamburg. Im Juli/August 2012 kam das Musical in derFelsenbühne Staatz auf die Bühne.[130] Im Februar 2024 wurde das Musical vom Kolping Musiktheater[131] imCCSSchwäbisch Gmünd aufgeführt.
2011 veröffentlichte die schwedische Power-Metal-BandReinXeed dasKonzeptalbum1912, das sich mit dem Untergang derTitanic befasst.
2012 veröffentlichteBob Dylan das fast 14-minütige LiedTempest (erschienen auf der gleichnamigenCD). In 45 Strophen schildert er den Untergang derTitanic anhand einer Reihe von Einzelschicksalen.
2017 feierte die ProduktionTitanique imSorting Room Theatre in Los Angeles seine Uraufführung. Das Jukebox-Musical mit Musik von Celine Dion und einem Buch von Tye Blue, Marla Mindelle und Constantine Rousouli ist eine Parodie auf den Titanic-Film aus dem Jahr 1997. Das Musical wurde u. a. in London sowie in New York am Broadway aufgeführt.[133]
Verfilmungen
Fiktionalisierte Darstellungen
1912:Saved From the Titanic, verlorener Kurzfilm mit der ÜberlebendenDorothy Gibson in der Hauptrolle
2012:Titanic 2 – Die Rückkehr, direkt auf DVD veröffentlichter Film über einen Nachbau derTitanic
Die heute bekannteste Verfilmung ist der FilmTitanic von 1997 unter derRegie vonJames Cameron mitLeonardo DiCaprio undKate Winslet in den Hauptrollen, der elfOscars erhielt. Auch wenn es sich um eine fiktionale Erzählung mit künstlerischen Freiheiten handelt, so hält sich Cameron großteils an die historischen Ereignisse. Er bemühte sich auch erstmals darum, das Schiff in allen Szenen wie die historischeTitanic aussehen zu lassen.
Außerdem wurde der Untergang derTitanic in verschiedenen Filmen und Fernsehserien thematisiert oder zumindest erwähnt, so beispielsweise als Teil der Handlung in der FolgeRendezvous with Yesterday der SerieTime Tunnel aus dem Jahr 1966. In der SerieDie Zeitreise (siehe unter:Die Zeitreisenden) aus dem Jahr 1982 reisen die Protagonisten, u. a. mitJon-Erik Hexum als Phineas Bogg undMeeno Peluce als Jeffrey Jones, gleich zweimal auf dieTitanic. Die erste Folge der britischen SerieDownton Abbey beginnt mit der Zeitungsmeldung, dass dieTitanic gesunken sei; ein Cousin, der den Namen der Familie weiterführen soll, verunglückt beim Untergang und verursacht hierdurch die familiären Probleme.
2009:Vergangene Welten: Die Entstehung der Titanic (Dokumentation über die Geschichte des Dorfes „Titanic Town“ in der Nähe von Belfast)
2010:Titanic: The Mission (Fernseh-Dokumentation über die Neuerschaffung einzelner Sektionen derTitanic, mithilfe der Werkzeuge und Technologien des frühen 20. Jahrhunderts;Channel 4, englisch)
2012:14. April 1912: Die letzten Stunden der Titanic (DVD Nr. 33Spiegel TV)
2012:Die Helden der Titanic (Dokudrama über den Maschinenraum, englischer TitelSaving the Titanic)
2012:Titanic – Anatomie einer Katastrophe (Dokumentation in 4 Teilen)[136]
1937 erzählte die SchweizerinEmma Arnold-Sägesser aus St. Gallen gegenüberRadio Beromünster (heuteSRF), wie sie den Untergang der Titanic überlebte. Das Tondokument gilt als das älteste noch erhaltene mündliche Zeugnis einer überlebenden Passagierin.[139]
Wiederholt wurde der Nachbau derTitanic angekündigt, ohne dass tatsächlich ein solches Schiff fertiggestellt wurde. Ein Beispiel ist dieTitanic II (Schiff), hinter der der australische MilliardärClive Palmer steht,[140] oder dieRomandisea Titanic ausChina.[141] Im Gegensatz zurTitanic II soll dieRomandisea Titanic allerdings keine Fahrten unternehmen, sondern bei den „Romandisea Resorts“ inDaying in der Provinz Sichuan, Südwestchina, als Hotel dienen.[142]
Im Mai 2022 kommentierte derBelfast Telegraph, dass beide Projekte das unrühmliche Schicksal der ursprünglichenTitanic teilten. Vom angekündigten 500-Millionen-Pfund-Schiff, das Palmer im Jahr 2015 für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt hatte, sei nichts zu sehen. Im Jahr 2019 gab ein Vertreter des Unternehmens zu, dass keine Werft einen Auftrag bekommen habe.
Mit dem Bau des chinesischen Schiffs, der auf 150 Millionen Pfund veranschlagt worden ist, sei tatsächlich begonnen worden. Geplant war, dass dieUnsinkable Titanic als Attraktion im Themenpark (1600 Kilometer vom Ozean entfernt) dienen würde. Auch einen nachgemachten Eisberg sollte es geben. Die Besucher würden eindringendes Wasser und Leucht- und Geräuscheffekte erleben. Das zu einem Viertel fertiggestellte Schiff roste nun aber vor sich hin.[143]
Weitere Projekte
Name des Unternehmens
Initiator
Beschreibung
geplante Indienststellung
Bestimmung / Fahrtgebiet
Nostalgia Cruise Lines
Douglas Hoefle
geplant als KreuzfahrtschiffTitanic im Aussehen dem Original angenähert; Länge 298,7 m
Vorbehaltlich der Finanzierung, war bereits für das Jahr 2000 geplant
Transatlantikverkehr, Kreuzfahrten weltweit
ProjektTitanic
Peter Bayliss, Project Manager, Crieff, UK
moderne Nachbildung derTitanic
2012 (anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr der Indienststellung)
Transatlantikverkehr
Red Star Lines
Billy Gray, Panama City, Florida
eine neue Reederei mit einer neuenTitanic 384 m lang, 48 m breit, 80 m hoch; die Optik dem Original folgend, nur größer
2012 (anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr der Indienststellung)
Transatlantikverkehr, Kreuzfahrtschiff, schwimmendes Museum
RMS Titanic Shipping Holdings
Shipbuilder Sarel Gous und andere, mit Sitz in Durban, Südafrika mit Finanzierung aus UK;
modernisierte Kopie derRMS Titanic namensTitanic II
geplante Indienststellung war der 29. Dezember 1999
Transatlantikverkehr
SS Titan Ltd.
Joseph Ricker, Präsident; Ronald Rust, Tom Hansen und andere
2012 (anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr der Indienststellung)
keine Angaben
Thomas Andrews Trans-Atlantic Line
Josh Behn, Präsident Ben Felder und andere
exakte Kopie des Originals
2012 (anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr der Indienststellung)
Transatlantikverkehr und historische Kreuzfahrten
Titan Development Corporation
Lonnie Morse, CEO; Richard McCain, Präsident und andere, Plymouth, New Hampshire
Nachbildung derRMS Titanic
keine Angabe, vorbehaltlich der Finanzierung
schwimmendes Hotel
Titanic 2 (Nodwell)
J. Aaron Nodwell
Nachbildung derRMS Titanic mit NamenTitanic 2
geplant bereits 2002
eine Atlantiküberquerung, dann 20 Jahre Kreuzfahrtschiff, dann Museum
Titanic 2012
Nicole Gaston, Montgomery, Alabama; Kevin Krzyzanski, Michigan; Stanislav Yefanoff, Moskau
exakte Kopie des Originals mit nur notwendiger Modernisierung, wird so verdeckt werden um nicht den nostalgischen Anschein zu zerstören; Name eventuellTitanic II
2012 (anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr der Indienststellung)
Conrad Huard, Vice President, White Star Lines Inc.
Zitat:Ich werde die Pläne des Schiffes kaufen und ich werde es bis in das kleinste Detail wiederherstellen lassen, um die perfekteste Nachbildung wie irgend möglich zu haben. Das Schiff wird unter dem Namen derTitanic II in Fahrt gehen.
2002 bzw. 2012
Kreuzfahrten zumWrack derRMS Titanic und weltweiter Einsatz
White Star Lines Foundation
Jim Sullivan, Executive Director und andere
Dampfer derOlympic-Klasse, wie das Original bei Harland & Wolff gebaut und mit dem NamenRMS Titanic Centennial
2012 (anlässlich der einhundertjährigen Wiederkehr der Indienststellung)
ein schwimmendes Museum
White Star Lines Ltd.
Walter Navratil, Präsident; Anna Voelcker, G & E Business Consulting & Trust (Basel, Schweiz), John Henry
Brebbia, Titanic Development Corp (Las Vegas, USA)
550-Millionen-US-Dollar-Projekt, Bau einer originalen Nachbildung
geplant war 2002, anlässlich der neunzigjährigen Wiederkehr der Indienststellung[144]
eine Rundreise (Southampton – New York), dann Kreuzfahrtschiff
Titanic wurde in der Medienberichterstattung und in Dokumentationen zum Beinamen von besonders großen Fahrzeugen – zumeist Schiffen –, die Opfer einer Unfallkatastrophe geworden waren. Die gesunkeneTayleur wurde so zur „erstenTitanic der White Star Line“, die britischeHilda zur „Titanic der Bretagne“, die 1989 gesunkeneMogoșoaia zur „Titanic Rumäniens“.Titanic der Lüfte – Die letzte Fahrt der Hindenburg ist der Titel einer Folge der Fernseh-DokuserieHöllenfahrten.
„Titanic-Effekt“
Das Schiffsunglück wurde auch in der WortbildungTitanic effect (englisch) beziehungsweiseTitanic-Effekt aufgegriffen. Wissenschaftler versuchten mit diesem Schlagwort, auf strukturelle Gemeinsamkeiten zwischen dem Untergang derTitanic und anderen Katastrophen aufmerksam zu machen. Der Ökologe Kenneth Watt warnte in seinem BuchThe Titanic Effect (1974),[146] die Wirtschaft der USA sei „nicht unsinkbar“, und forderte dazu auf, auch für unvorstellbare Katastrophen vorzusorgen. Das Ausmaß von Katastrophen werde in dem Maße geringer, in dem die Menschen sie für möglich hielten und sie planmäßig zu verhindern oder ihre Folgen zu minimieren versuchten.[147]
In Publikationen überEDV wurde folgende These als Titanic-Effekt definiert: „Das Ausmaß, in dem ein System versagt, hängt direkt proportional davon ab, wie sehr der Entwickler davon überzeugt ist, dass es nicht scheitern kann.“[149][150] Oder: „Je mehr ein System als sicher gilt, desto katastrophaler die Ausfälle des Systems.“[151]
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Offizielle Untersuchungen
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Einzelnachweise
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↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 64, 80–82.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 210, 225.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 257, 261.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 272/273.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 274/275.
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↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 21–23.
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↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 27/28.
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↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 35–39.
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↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 288.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 90/91, 95.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 99–103.
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↑Samuel Halpern:Account of the Ship's Journey Across the Atlantic. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 71–89, hier S. 73.
↑Samuel Halpern:Account of the Ship's Journey Across the Atlantic. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 71–89, hier S. 71/72.
↑Samuel Halpern:Strangers on the Horizon. Titanic and Californian – A Forensic Approach. Halpern 2021 (2019), S. 112, 115.
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↑Samuel Halpern:Account of the Ship's Journey Across the Atlantic. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 71–89, hier S. 92–94.
↑Siehe auch für eine genauere chronologische Rekonstruktion Samuel Halpern:Strangers on the Horizon. Titanic and Californian – A Forensic Approach. Halpern 2021 (2019), S. 112/113.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 78–82, S. 149, 153.
↑Bill Wormstedt, Tad Fitch:An Account of the Saving of Those on Board. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 130–163, hier S. 131–133.
↑Bill Wormstedt, Tad Fitch:An Account of the Saving of Those on Board. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 130–163, hier S. 135/136, 143.
↑D. J. Spitz:Investigation of Bodies in Water. In: W. U. Spitz, D. J. Spitz (Hrsg.):Spitz and Fisher’s Medicolegal Investigation of Death. Guideline for the Application of Pathology to Crime Investigations (Fourth edition). Charles C. Thomas, Springfield (Illinois) 2006, S. 846–881.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 238.
↑Bill Wormstedt, Tad Fitch:An Account of the Saving of Those on Board. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 130–163, hier S. 135/136, 145–150.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 246.
↑Samuel Halpern:Strangers on the Horizon. Titanic and Californian – A Forensic Approach. Halpern 2021 (2019), S. 295.
↑Paul Lee:The Titanic and the Indifferent Stranger. The Complete Story of the Titanic and the Californian. Lee 2012, S. 209.
↑Samuel Halpern:The Rescue by the S.S. Carpathian. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. xx–xx, hier S. 177.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 245–247.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 247.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 249, 254.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 249, 255/256.
↑Samuel Halpern:Strangers on the Horizon. Titanic and Californian – A Forensic Approach. Halpern 2021 (2019), S. 507.
↑Henrik Kreutz:Das Überleben des Untergangs der Titanic. Eine nichtreaktive Messung sozialer Ungleichheit.
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↑Mark Chirnside, Dave Gittins:The Aftermath of the Disaster. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 236–246, hier S. 243.
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↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 274.
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↑Dave Gittins:Two Nations, two Inquiries. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 17–28, hier S. 22.
↑abTad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 275.
↑abcdFrances Wilson:How to Survive the Titanic, or the Sinking of J. Bruce Ismay. Harper Perennial, New York 2012, Kap. 7.
↑Frances Wilson:How to Survive the Titanic, or the Sinking of J. Bruce Ismay. Harper Perennial, New York 2012, Kap. 8.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 273/374.
↑Dave Gittins:Two Nations, two Inquiries. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 17–28, hier S. 22/23.
↑Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt:On a Sea of Glass. The Life & Loss of the RMS Titanic. Amberley, Stroud 2015, S. 162/163.
↑Samuel Halpern:Account of the Ship's Journey Across the Atlantic. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 71–89, hier S. 84.
↑Walter Lord:The Night Lives On: The Untold Stories and Secrets Behind the Sinking of the "Unsinkable" Ship Titanic. Morrow, 1986, Kap. 6.
↑Walter Lord:The Night Lives On: The Untold Stories and Secrets Behind the Sinking of the "Unsinkable" Ship Titanic. Morrow, 1986, Kap. 14.
↑Samuel Halpern:The Circumstances in Connection with the SS Californian. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 210–218, hier S. 189.
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↑Samuel Halpern:The Circumstances in Connection with the SS Californian. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 210–218, hier S. 212.
↑Samuel Halpern:The Circumstances in Connection with the SS Californian. In: Samuel Halpern (Hrsg.):Report into the Loss of the SS Titanic: A Centennial Reappraisal. The History Press, Stroud 2016 (2012), S. 210–218, hier S. 212/213.
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↑Steven Biel:Down with the Old Canoe. A Cultural History of the Titanic Disaster. W. W. Norton & Company, New York / London 1996, S. 155.
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↑Steven Biel:Down with the Old Canoe. A Cultural History of the Titanic Disaster. W. W. Norton & Company, New York / London 1996, S. 144, S. 202.
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↑Clifford S. Russell:Of Ecology and Economics. Rezension zu Kenneth Watts BuchThe Titanic Effect. In:The Quarterly Review of Biology. 1975, Band 50, Nr. 3, S. 296, siehe dort das Zitat von Watt, S. 7: “The magnitude of disasters decreases to the extent that people believe that they are possible, and plan to prevent them or to minimise their effects.”
↑Richard Button, Thomas Gorgol:Understanding the Challenge: Mass Rescue Operations at Sea. In: Myron H. Nordquist, John Norton Moore, Ronán Long (Hrsg.):Cooperation and Engagement in the Asia-Pacific Region. S. 356–390; AbschnittTitanic Effect. S. 361–363.Online auf der Website derInternational Maritime Rescue Federation.
↑Tom Forester, Perry Morrison:Computer Ethics: Cautionary Tales and Ethical Dilemmas in Computing. 2. Auflage. MIT Press, 1994, S. 105.
↑Nell Dale, John Lewis:Computer Science Illuminated. 2. Auflage. Jones & Bartlett, 2004, S. 535, 636.
↑Donald MacKenzie:Computer-related accidental death: an empirical exploration. In:Science and Public Policy. Band 21, Nr. 4, August 1994, S. 233–248, hier S. 246. Zitat: “There is a danger of what several contributors toSoftware Engineering Notes have called the ‘Titanic effect’: the safer a system is believed to be, the more catastrophic the accidents to which it is subject.”
↑Harald Loch:Anna Maria Koldau: Sachbuch über den Untergang der Titanic. In: badische-zeitung.de,Nachrichten, Literatur, 1. Februar 2012; abgerufen am 19. Februar 2012.