Tilo Kummer

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Tilo Kummer (2024)

Tilo Kummer (*29. Juni1968 inDessau) ist ein deutscherPolitiker (BSW, zuvorDie Linke). Seit 2024 ist erThüringer Minister für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten imKabinett Voigt. Von 2020 bis zu seiner Abwahl 2023 war erBürgermeister vonHildburghausen. Seit 2024 ist er erneut Abgeordneter desThüringer Landtages, dem er bereits von 1999 bis 2019 angehörte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Nach seinem Abitur 1987 an der an der Erweiterten Oberschule „Philanthropinum“ in Dessau diente Tilo Kummer alsUnteroffizier auf Zeit im BerlinerWachregiment Feliks Dzierzynski, welches zumMinisterium für Staatssicherheit (MfS) gehörte und dessen Angehörige einen besonderen Eid auf das MfS leisten mussten. Laut eines Berichts derThüringischen Landeszeitung stammt Kummer „aus einem Elternhaus, in dem es keine Distanz zum SED-Staat gab“ und hatte sich für den Dienst im Wachregiment nicht beworben.[1]

1990 war er Produktionsarbeiter derHalle Fisch GmbH. Bis 1995 studierte er an derHumboldt-Universität in BerlinFischwirtschaft undGewässerbewirtschaftung, das Studium schloss er alsDiplom-Fischerei-Ingenieur ab. Altenpflege praktizierte Kummer im Rahmen der Pflegeversicherung von 1995 bis 1999. Von 1997 bis 2001 war er zudem Inhaber einerZoohandlung. Seit 2014 betreibt er einen landwirtschaftlichenNebenerwerbsbetrieb.

Politik

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Von 1999 bis 2019 war er Abgeordneter desThüringer Landtages. Er errang 2009 imWahlkreis Hildburghausen I das Direktmandat und wurde 2014 über die Landesliste gewählt. Seine Fachgebiete warenUmwelt- undLandwirtschaftspolitik. Er war Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz im Thüringer Landtag und Mitglied des Verwaltungsrates der Thüringer Forstanstalt.

Er ist Mitglied im Kreistag desLandkreises Hildburghausen und war bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister Mitglied des Stadtrats von Hildburghausen. Seit 2015 ist er ehrenamtlicher Vorsitzender desNaturpark Thüringer Wald e. V. Als Bürgermeister der Stadt Hildburghausen war er Vorsitzender des dortigen Wasser- und Abwasserverbandes. Seit 2021 ist Tilo Kummer im Vorstand des RegionalverbundesThüringer Wald[2] sowie seit dem Jahr 2022 Vorstandsmitglied der Regionalen Arbeitsgemeinschaft LEADER Hildburghausen-Sonneberg.

Im März 2020 wurde Kummer im ersten Wahlgang mit 51,8 % der Stimmen zum Bürgermeister vonHildburghausen gewählt.[3] Im Dezember 2022 beschloss der Stadtrat von Hildburghausen mit der dafür notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit, einen Bürgerentscheid zur Abwahl Kummers durchzuführen.[4] Nach einem vorläufigen Ergebnis stimmten 2853 Menschen für die Abwahl Kummers und 1390 dagegen, wobei das notwendige Quorum der Beteiligung (30 % der Wahlberechtigten) knapp erreicht wurde. Damit wurde Kummer als Bürgermeister abgewählt. Kummer wurden vor allem schlechte Kommunikation und ein misslungener Führungsstil vorgeworfen. Streitthemen waren zudem ein Schwimmbad sowie Probleme in einem Kindergarten und bei der Feuerwehr.[5]

Im Januar 2024 trat er aus der Linkspartei aus und wurde Mitglied der ParteiBündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW).[6] Am 15. März 2024 wurde Kummer zum Geschäftsführer des Thüringer Landesverbandes des BSW gewählt.[7] Er trat für seine neue Partei bei derLandtagswahl 2024 an und zog über die Landesliste in denThüringer Landtag ein. Er war zunächst bis Dezember 2024 parlamentarischer Geschäftsführer der BSW-Fraktion im Landtag.[8]

Am 13. Dezember 2024 wurde Kummer zumThüringer Minister für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten imKabinett Voigt ernannt.

Weblinks

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Commons: Tilo Kummer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Tilo Kummers umstrittener Dienst im DDR-Wachregiment. (tlz.de [abgerufen am 6. November 2024]). 
  2. Naturpark Thüringer Wald e. V. Abgerufen am 8. Februar 2023. 
  3. Tilo Kummer ist neuer Bürgermeister von Hildburghausen. 8. März 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 14. September 2024. 
  4. Hildburghausen: Bürger sollen über Zukunft von Bürgermeister Kummer entscheiden. In: mdr.de. 16. Dezember 2022, abgerufen am 13. März 2024. 
  5. Bettina Ehrlich: Tilo Kummer abgewählt - Hildburghausen will neuen Bürgermeister. In: mdr.de. Mitteldeutscher Rundfunk, 27. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023. 
  6. mdr.de: Thüringer Politiker wechselt zum Bündnis Sahra Wagenknecht. In: mdr.de. 25. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024. 
  7. Thüringer BSW-Landesverband gegründet: Katja Wolf in der Doppelspitze. In: MDR Thüringen. 15. März 2024, abgerufen am 15. März 2024. 
  8. Thüringen: Erste Sondierungsrunde von CDU, BSW und SPD. In: zdf.de. ZDF, 1. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024 (deutsch). 

Thekla Walker (Baden-Württemberg) |Thorsten Glauber (Bayern) |Ute Bonde (Berlin) |Hanka Mittelstädt (Brandenburg) |Kathrin Moosdorf (Bremen) |Jens Kerstan (Hamburg) |Ingmar Jung (Hessen) |Till Backhaus (Mecklenburg-Vorpommern) |Christian Meyer (Niedersachsen) |Oliver Krischer (Nordrhein-Westfalen) |Katrin Eder (Rheinland-Pfalz) |Petra Berg (Saarland) |Georg-Ludwig von Breitenbuch (Sachsen) |Armin Willingmann (Sachsen-Anhalt) |Tobias Goldschmidt (Schleswig-Holstein) |Tilo Kummer (Thüringen)

Normdaten (Person):Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 27. Januar 2025.
Personendaten
NAMEKummer, Tilo
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Politiker (BSW, Die Linke), MdL
GEBURTSDATUM29. Juni 1968
GEBURTSORTDessau
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