Tilemann Grimm

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Tilemann Grimm (*27. Februar1922 inHöxter; †25. Juli2002 inGöttingen) warOrdinarius fürSinologie (Chinesische Kultur, Geschichte und Sprachen) inMünster (1962–1965),Bochum (1965–1974) undTübingen (1974–1989).

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Grimm kam als Kleinkind mit seinen Eltern nachPeking und lebte vom 2. bis zum 13. Lebensjahr in China, wo er ab 1928 dieDeutsche Botschaftsschule Peking besuchte. Er lernte schon als Kind Chinesisch und setzte sich intensiv mit seiner chinesischen Umgebung auseinander und wurde deshalb von seinen Mitschülern als „Sinolögchen“ verspottet.

Ab 1930 lebte Grimm mit seiner Familie inTianjin, bis er 1934, zwei Jahre früher als seine Eltern, China wieder verließ. Seine Mutter, Irmgard Grimm, war nämlich der Ansicht, dass es nicht gut für ihren Sohn sein konnte, in China, wo „weiße Kinder“ über die Maßen verwöhnt waren, als „Herr“ aufzuwachsen. Sein Vater, Reinhold Grimm, begleitete ihn nach Deutschland, während die Mutter mit den anderen zwei Kindern in Tianjin zurückblieb. Im Verlauf der Schiffsreise lernte Reinhold Grimm seinen inzwischen 14-jährigen Sohn erst richtig kennen und fand Gefallen an dem Jungen.

Er war Redakteur beimDeutschen Allgemeinen Sonntagsblatt.

Grimm studierte später in Hamburg Sinologie undJapanologie; 1953 wurde er mit einer Arbeit überDas Neiko der Ming-Zeit promoviert[1] und habilitierte sich 1959 überErziehung und Politik imkonfuzianischen China der Ming-Zeit. 1978 wurde er als ordentliches Mitglied in dieHeidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[2] 1985/1986 war Grimm Forschungsstipendiat amHistorischen Kolleg in München.[3]

Forschungsschwerpunkte

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Grimm war unter anderem alsMaoismus-Experte bekannt. 1967 erschien seine Übersetzung desRoten Buchs, die auch heute noch verwendet wird. Seine 1968 erschieneneMonografie überMao Zedong erlebte zahlreiche Neuauflagen.

Weitere Forschungsbereiche von Grimm waren dieMing-Dynastie undBurma.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • Das rote Buch – Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung. Fischer, 1967
  • Mao Tse-Tung. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, 1968 (16. Aufl.: 2001).ISBN 3499501414
  • Meister Kung – Zur Geschichte der Wirkungen des Konfuzius. Westdeutscher Verlag, 1976.ISBN 978-3531072166
  • Blickpunkte auf Südostasien. Historische und kulturanthropologische Fragen zur Politik (= Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge, Bd. 15). München 1988 (Digitalisat)

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Ergänzte Zusammenfassung der Dissertation in der FachzeitschriftOriens Extremus
  2. Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Tilemann Grimm. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 8. Juli 2016. 
  3. Historisches Kolleg - Tilemann Grimm. Archiviert vom Original am 17. Juli 2014; abgerufen am 4. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historischeskolleg.de 
Personendaten
NAMEGrimm, Tilemann
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Sinologe
GEBURTSDATUM27. Februar 1922
GEBURTSORTHöxter
STERBEDATUM25. Juli 2002
STERBEORTGöttingen
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