Thomas Gibson (Mediziner)
Thomas Gibson (*24. November1915 inKilbarchan,Schottland; †13. Februar1993 inGlasgow, Schottland) war ein Mediziner und Forscher, der insbesondere durch Arbeiten zurOrgantransplantation, zurImmunologie und zurplastischen Chirurgie bekannt wurde.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ausbildung und Familie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Thomas Gibson besuchte in seinem Geburtsort Kilbarchan und inPaisley die Schule und studierte anschließend Medizin an derUniversität Glasgow. Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau Pat zwei Söhne und zwei Töchter.
Tätigkeit als Arzt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nachdem er sein Studium 1938 mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, spezialisierte er sich auf dem Gebiet derChirurgie. Von 1942 bis 1944 war er in diesem Gebiet als Assistenzarzt in der Brandopferstation des Königlichen Krankenhauses in Glasgow tätig. Anschließend trat er in den Militärdienst ein und wurde Gesichtschirurg im Sanitätsdienst derBritischen Armee. Er war in dieser Funktion zunächst in Nordeuropa und später als leitender Sanitätsoffizier inIndien im Einsatz. 1947 verließ er die Armee im Rang eines Majors und kehrte an das Königliche Krankenhaus in Glasgow zurück, diesmal als Spezialist und Berater für plastische und Kieferchirurgie. Auch nach der Verlegung der entsprechenden Abteilung an das Canniesburn Hospital in Glasgow 1970 behielt er diese Funktion und übte sie bis zu seinerPensionierung im Jahr 1980 aus.
In den frühen 1960er Jahren war er an der Gründung der Abteilung für Bioingenieurswesen an derUniversity of Strathclyde beteiligt. 1970 wurde er an dieser Abteilung Gastprofessor, 1972 verlieh ihm die Universität einen Ehrendoktortitel. Ebenfalls 1970 wurde er zum Präsidenten der Britischen Vereinigung von plastischen Chirurgen gewählt. Von 1969 bis 1979 war zudem er Editor des offiziellen Journals dieser Vereinigung. Darüber hinaus wurde zum Ehrenmitglied mehrerer nationaler und ausländischer Fachgesellschaften ernannt.
Wissenschaftliches Wirken
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen zählt die Entdeckung im Jahr 1942, dass die Abstoßung vonallogen transplantierten Organen, also Organen von nicht mit dem Empfänger verwandten Spendern, auf einerAntigen-Antikörper-Reaktion beruht. Dies veranlasste den späteren NobelpreisträgerPeter Medawar, von Oxford nach Glasgow zu wechseln, um zusammen mit Gibson an der Immunologie von Transplantationen zu forschen. Ihre gemeinsame VeröffentlichungThe fate of skin homografts in man (Journal of Anatomy, 77/1943, S. 299–310) gilt in diesem Bereich als grundlegende Arbeit, da sie erstmals nachwies, dass die Abstoßung von Transplantaten aufReaktionen desImmunsystems beruht. Er publizierte eine Vielzahl von weiteren Arbeiten zur Immunologie, zur Behandlung von Verbrennungen, zurOnkologie, zur Behandlung derGaumenspalte und anderen Fragen der Gesichtschirurgie, zur Biomechanik derHaut und desKnorpels und zur Geschichte der plastischen Chirurgie.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Nachruf der Royal Society of Edinburgh (engl., PDF-Datei; 24 kB)
Personendaten | |
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NAME | Gibson, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | schottischer Chirurg und Immunologe |
GEBURTSDATUM | 24. November 1915 |
GEBURTSORT | Kilbarchan,Schottland |
STERBEDATUM | 13. Februar 1993 |
STERBEORT | Glasgow,Schottland |