Theodor Kotschy

Karl Georg Theodor Kotschy, auchCarl, (*15. April1813 inUstron,Österreichisch-Schlesien; †11. Juni1866 inWien) war einösterreichischerBotaniker, Forschungsreisender undPflanzensammler. Von seinen Reisen, meist in den Orient, brachte er über 300.000 Pflanzenexemplare mit. Sein offiziellesbotanisches Autorenkürzel lautet „Kotschy“.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Theodor Kotschy ist der Sohn der evangelischen Theologen, Pädagogen und BotanikersCarl Friedrich Kotschy. 1836–1838 begleitete KotschyJoseph Russegger auf dessen Forschungsreise nachKilikien,Syrien,Ägypten und in denSudan. 1839 besuchte er nochmalsKordofan,[1] 1840Zypern, 1841Kleinasien. 1842–1843 unternahm er eine Expedition nachPersien, wo er denDamavand bestieg, danach kehrte er überErzurum,Trapezunt undKonstantinopel nach Wien zurück. Weitere Reisen führten ihn 1855 erneut nach Ägypten undPalästina, 1859 nach Zypern, Kleinasien undKurdistan. 1862 bereiste er abermals Zypern und Nordsyrien.
Kotschy gilt als Begründer derOrientforschung in Österreich. Im Jahr 1857 wurde er zum Mitglied derLeopoldina gewählt.[2]
Ehrungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten tragen Kotschys Namen, darunter die auf der Insel Karak imPersischen Golf vorkommende Viereckskrabbe (Epixanthus kotschyi) und derägäische Nacktfingergecko (Mediodactylus kotschyi). Die PflanzengattungenKotschyaEndl. aus der Familie derHülsenfrüchtler (Fabaceae) undKotschyellaF.K.Mey. aus der Familie derKreuzblütler (Brassicaceae) ist nach ihm benannt.[3]
Werke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Fenzl,Heckel,Redtenbacher (Hg.):Abbildungen und Beschreibungen neuer und seltener Thiere und Pflanzen, in Syrien und im westlichen Taurus gesammelt, E. Schweizerbart, Stuttgart 1843,Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10138607~SZ%3D7~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
- MitHeinrich Wilhelm Schott undCarl Frederik Nyman:Analecta botanica, Carl Gerold & Söhne, Vindobonae (Wien) 1854,Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Danalectabotanica00scho~MDZ%3D%0A~SZ%3Dn6~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
- Coniferen des Cilicischen Taurus (zusammen mitFranz Antoine), 1855.
- Die Eichen Europas und des Orients. Eduard Hölzel's Verlags-Expedition, Wien 1862 (Digitalisat).
- Plantae Tinneanae (zusammen mitJohann Joseph Peyritsch), 1867.
- Reise in den cilicischen Taurus über Tarsus, Justus Perthes, Gotha 1858,Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10430676~SZ%3D7~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach:Kotschy, Karl. In:Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 13. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 41 f. (Digitalisat).
- Heinrich Wilhelm Reichardt: Kotschy, Theodor. In:Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 763 f.
- Knoll: Kotschy Theodor. In:Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 160.
- Robert Zander:Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.:Fritz Encke, Günther Buchheim,Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984,ISBN 3-8001-5042-5.
- Christa Riedl-Dorn:Theodor Kotschy. In: (Hg.) W. Seipel:Die Entdeckung der Welt. Die Welt der Entdeckungen. Österreichische Forscher, Sammler, Abenteurer (Wien/ Stuttgart 201) S. 256–263
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Diese Reise kam vermutlich mithilfe desWürttembergischen Naturhistorischen Reisevereins zustande. Quelle:Ankündigung verkäuflicher Pflanzen der württembergischen Reisevereins. Nubische Pflanzen von Th. Kotschy, in:Intelligenzblatt zurFlora, 24. Jg. 1. T., 1841, S. 41,Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D40~GB%3D~IA%3Dmobot31753002306865~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
- ↑Mitgliedseintrag vonCarl Georg Theodor Kotschy bei derDeutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. Juli 2022.
- ↑ Lotte Burkhardt:Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018.[1]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Theodor Kotschy im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Autoreintrag für Theodor Kotschy beimIPNI
Personendaten | |
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NAME | Kotschy, Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Kotschy, Karl Georg Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Botaniker |
GEBURTSDATUM | 15. April 1813 |
GEBURTSORT | Ustroń |
STERBEDATUM | 11. Juni 1866 |
STERBEORT | Wien |