Tettenborn StadtBad Sachsa | ||
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| Koordinaten: | 51° 34′ N,10° 33′ O51.562510.551111111111282Koordinaten:51° 33′ 45″ N,10° 33′ 4″ O | |
| Höhe: | 282 m | |
| Einwohner: | 610 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
| Postleitzahl: | 37441 | |
| Vorwahl: | 05523 | |
Lage von Tettenborn in Niedersachsen | ||
Tettenborn ist einOrtsteil der StadtBad Sachsa imLandkreis Göttingen inNiedersachsen.
Tettenborn liegt südlich der KernstadtBad Sachsa. Durch den Ortsteil Tettenborn-Kolonie führt dieBahnstrecke Northeim–Nordhausen, hier stiegen früher die Gäste für Bad Sachsa aus, bevor Sachsa dann einen eigenen Bahnhof auf dem Territorium der LandgemeindeNeuhof erhielt.
Um 800 n. Chr. wurde die Ortschaft gegründet. Ein Fürst Dedo oder Tete soll einVorwerk an einem geweihten Born gegründet haben so berichtet es die Sage. Bartoldus deLiebenroth, der als Stammvater der Familievon Tettenborn gilt (gelebt um das Jahr 1236) erhält Tettenborn alsLehen und nimmt fortan den Namen Tettenborn an. Sein Enkel Mango, Träger desOrdens vom Goldenen Vlies, 1326 gestorben, er soll imKloster Walkenried begraben liegen. Diesem Kloster schenkten dessen Brüder Heino und Cuno etlicheGüter, auf dass die Ordens-Brüder wöchentlich eine Seelen-Messe halten, „für alle Anverwandten, die von Adam her verstorben und künftig noch versterben werden“ (Zitat aus demGenealogisch-Historischen Adels-Lexicon des Heiligen Römischen Reiches vom 1719). Die Familie hatte ihre eigene Kapelle auf dem Klostergelände, die sogenannte Julianen- oder Tettenborn'sche Kapelle.
Tettenborn und Bad Sachsa gehörten nach demWiener Kongress zwischen 1816 und 1945 zumLandkreis Grafschaft Hohenstein und somit zur preußischenProvinz Sachsen.
Nach demZweiten Weltkrieg kam Tettenborn gemeinsam mit der Stadt Bad Sachsa wie alle anderen Orte der restlichen preußischenProvinz Sachsen ab 1. Juli 1945 in die sowjetische Besatzungszone, wurden aber nach wenigen Tagen von den Briten am 23. Juli 1945 gegen den östlichen Teil des braunschweigischenLandkreis Blankenburg eingetauscht, welcher an die Sowjets ging. Ab dem 1. September 1945 wurde Tettenborn auch offiziell in denLandkreis Osterode am Harz eingegliedert (SieheGebietstausch 1945 im Harz).
Tettenborn war bis zur Eingemeindung in die StadtBad Sachsa am 1. Juli 1972 eine eigenständige Gemeinde.[2] Die Ortschaft hat zurzeit ca. 600 Einwohner, wovon 450 im eigentlichen Ort wohnen, die restlichen 150 in Tettenborn-Kolonie.
Nach dem Bau der EisenbahnlinieNortheim-Nordhausen 1868/69 baute der ehemalige Ortsvorsteher von Tettenborn und Schachtmeister Friedrich Mohrich oberhalb der Bahn an derChaussee nachSachsa ein Gasthaus für die Kurgäste aus Sachsa, welche am einzigenpreußischen Bahn-Haltepunkt aussteigen konnten, um nach Sachsa zu gelangen. Ab dem Jahr 1903 siedelte sich die inBenneckenstein ansässige Harzer Holzwarenfabrik in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs an. DieHarzer Holzwarenfabrik Gebr. Lohoff stieg zur weltweit größten Wäscheklammerfabrik auf. Es wurden bis zu 400 Mitarbeiter aus den umliegenden Ortschaften angestellt. Seit der Gründung der Firma in Tettenborn wohnten die beiden Inhabenfamilien in der Nähe desSchmelzteiches in der Nachbarstadt Bad Sachsa. IhreVillen standen auf dem Brand in der Bismarck- undBlücherstraße.
Mitte der 1930er-Jahre wurde der Ortsteil von Tettenborn von Tettenborn-Bahnhof in Tettenborn-Kolonie umbenannt.[3]

In Tettenborn bestand seit dem 12. November 1992 im Dorfgemeinschaftshaus einGrenzlandmuseum. Es lag nur wenige hundert Meter von der ehemaligeninnerdeutschen Grenze entfernt.
Eröffnet wurde das Museum genau drei Jahre nach der provisorischen Grenzöffnung an der dortigenB 243 in Nüxei. Es zeigte die Entwicklung der Sperranlagen derDDR imSüdharz von 1945 bis 1990. Das Museum präsentierte eine Vielzahl originaler Ausstattungsstücke der DDR-Grenztruppen und dokumentierte spektakuläre Grenzdurchbrüche, aber auch das Leben im Grenzgebiet. Im Museum war die Führungsstelle eines 4 × 4 m großen Beobachtungsturms aufgebaut.
Der ehemalige Museumsleiter war ehrenamtlich für die Bundesrepublik im Grenzinformationsdienst an derZonengrenze tätig sowie der ehemalige Ausstellungsleiter der als Stabsoberfähnrich derGrenztruppe der DDR (NVA) im selben Grenzabschnitt eingesetzt war.
DasGrenzlandmuseum ist 2016 nachBad Sachsa gezogen.[4]
Der Ortsrat setzt sich aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen (Veränderungen zu 2016).
(Stand:Kommunalwahl am 11. September 2021)[5]
Das Wappen wurde 1983 in einer Bürgerversammlung vom Ortsrat angenommen.
Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenpfahl mit einer schwarzenWolfsangel.“
Die blaue Farbe und der Wellenpfahl sollen auf die Endung „-born“ im Namen des Ortsteils hinweisen und stehen für Quelle und fließendes Wasser. In einer Urkunde des Klosters Walkenried wird im Jahre 1237 Tettenborn mit einem Rittergeschlecht gleichen Namens genannt. Diese Adelsfamilie wohnte noch Anfang des 19. Jahrhunderts im Ort. Das Wappen derer von Tettenborn zeigt in Silber eine schwarze Wolfsangel.
Das Wappen wurde vom Walkenrieder Karl Helbing gestaltet.

Ende des 13. Jahrhunderts wurde an gleicher Stelle eines Vorgängerbaus die heutigeSt.-Andreas-Kirche errichtet.[6]
Die hiesige Kirchengemeinde in Tettenborn wird in Personalunion mit der inWieda geführt und gehört zurPropstei Bad Harzburg derEvangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.[7]
Karte